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Mahelia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2018

Wunderschön und tiefgründig

Survive - Wenn der Schnee mein Herz berührt
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Morels Erstlingswerk konnte mich durchaus überzeugen. In das wundervolle Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und wusste, dass ich dieses Buch irgendwann lesen möchte. Es hat ein wenig gedauert ...

Morels Erstlingswerk konnte mich durchaus überzeugen. In das wundervolle Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und wusste, dass ich dieses Buch irgendwann lesen möchte. Es hat ein wenig gedauert aber endlich ist es bei mir eingezogen.

Der Schreibstil ist angenehm, das Buch flüssig zu lesen und die Unterteilung der einzelnen Kapitel ist gelungen.

Der Plot ist sicher nicht neu, die Umsetzung jedoch wirklich toll. Die Charaktere sind glaubwürdig, die Dramatik der Situation greifbar, der Spannungsbogen straff und die Schilderung der Handlungsorte plastisch.

Jane möchte sterben. Am besten mittels Tabletten in einem Flugzeug hoch oben am Himmel ...
Das besagtes Flugzeug dann abstürzt und sie sich mit Paul - einem gleichaltrigen Jungen - als einzige Überlebende in den Rocky Mountains wiederfindet, war eher weniger geplant.

Gefallen hat mir die besondere Chemie zwischen Jane und Paul. Er eher der Sunnyboy (wenn auch mit einer tragischen Vergangenheit), sie diejenige, die ihres Lebens überdrüssig ist. Es entwickelt sich eine zarte Liebe, geboren aus einer Zweckgemeinschaft, die aber an der Kälte der Umgebung zu zerbrechen droht.

Jane macht eine unglaubliche Entwicklung durch. Durch Paul erkennt sie, wie kostbar das Leben ist, welches sie sich eigentlich nehmen wollte.

Einziges Manko - das Buch ist ein wenig zu kurz für derart viel Geschehen. Vieles wirkt dadurch zu schnell abgehandelt, nicht ganz logisch oder sogar leicht übertrieben. 100 Seiten mehr hätten dem Buch sehr gut getan, da man dann einiges hätte ausführen können.
Außerdem hätte ich gerne ein wenig mehr über die beiden erfahren.

Und ich muss ehrlich gestehen, dass mich das Ende sehr unbefriedigt zurück gelassen hat. Irgendwie habe ich doch etwas anderes erwartet ....

Insgesamt aber absolut lesenswert und ein toller Hingucker im Regal!

Veröffentlicht am 17.07.2018

Wunderschön und tiefgründig

Nur einen Horizont entfernt
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.. sind mit die schwersten Dinge überhaupt. Wie oft liegt man falsch und meint, der andere müsse sich entschuldigen, weil nur die eigene Wahrheit zählt, man verblendet ist oder bestimmte Dinge einfach ...

.. sind mit die schwersten Dinge überhaupt. Wie oft liegt man falsch und meint, der andere müsse sich entschuldigen, weil nur die eigene Wahrheit zählt, man verblendet ist oder bestimmte Dinge einfach nicht wahr haben möchte und verdrängt?

"Weißt du Hannah, es ist so schwer, sich zu entschuldigen. Bis man es tut. Dann ist es das Leichteste auf der Welt." Seite 128

Lori Nelson Spielman erzählt in ihrem neuen Roman von der Notwendigkeit des Vergebens... Und der Tatsache, dass man um Vergebung bitten können muss.
In diesem Fall mit Hilfe von Versöhnungssteinen. Du bekommst 2 von demjenigen, der dich um Vergebung bittet. Einen schickst du mit einem entsprechenden Antwortbrief zurück - als Zeichen dafür, dass du verzeihen kannst. Den 2. behältst du und ergänzt ihn um einen weiteren Stein - denn nun bist du dran, jemanden um Verzeihung zu bitten.... Bekommst du selbst einen zurück wurde dir ebenfalls verziehen. Diesen Stein nun vergräbst du, wirfst ihn ins Wasser, legst ihn in den Garten ... er symbolisiert die Last, die von dir genommen wurde. Die Last der Schuldgefühle...

Eine unglaublich zauberhafte Idee und der Grundstein für einen Plot der absolut besonderen Art.
Diese Zutat gemixt mit einer recht glaubwürdigen Protagonistin, klugen wie fiesen Nebencharakteren und der richtigen Prise Liebe sollte einen Bestseller ergeben.

Die Umsetzung der Idee ist der Autorin größtenteils gelungen. Allerdings wird das Buch im letzten Drittel recht schwach - ja vorhersehbar. Und irgendwie wird die Story diffus. Nicht mehr gradlinig. Das hat mich ziemlich enttäuscht, nachdem ich die ersten 2/3 in wenigen Stunden verschlungen hatte.
Mir fehlte letzten Endes der kleine Funken - der glimmte zwar, sprang jedoch nicht über. Schade.

Trotzdem handelt es sich um einen absolut soliden, lesenswerten Roman über menschliche Schwächen, Liebe, Verrat, Missverständnisse und Freundschaft.

Die Autorin erhebt mehr als einmal den Zeigefinger um ihre Leser daran zu erinnern, wie flüchtig das Leben als solches ist. Es gilt Menschen, die man liebt, zu sagen, dass man sie liebt. Und diejenigen, mit denen man sich aus welchen Gründen auch immer überworfen hat um Verzeihung zu bitten - tut man dies nicht und verschließt sein Herz wird man dies irgendwann auf die eine oder andere Art bereuen.

Es ist ein Buch, das aufgrund seiner besonderen Geschichte - die nicht weit hergeholt sondern absolut glaubwürdig ist - im Gedächtnis bleibt. Es unterhält und rüttelt wach.

Ich habe mich meistens wunderbar unterhalten gefühlt und ziehe den einen Stern nur ob der Tatsache, dass mich das Ende mit offenen Fragen zurückließ ab.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Etwas ganz Besonderes

1913
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Die Geschichte eines ungeheuren Jahres der internationale Bestseller jetzt im handlichen Taschenformat!§§"Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen Illies' Geschichten sind einfach großartig."§§Ferdinand ...

Die Geschichte eines ungeheuren Jahres der internationale Bestseller jetzt im handlichen Taschenformat!§§"Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen Illies' Geschichten sind einfach großartig."§§Ferdinand von Schirach§§Florian Illies entfaltet virtuos ein historisches Panorama des Jahres, in dem unsere Gegenwart begann: 1913. In Literatur, Kunst und Musik werden die Extreme ausgereizt, als gäbe es kein Morgen. Zwischen Paris und Moskau, zwischen London, Berlin und Venedig begegnen wir zahllosen Künstlern, deren Schaffen unsere Welt auf Dauer prägte. Man kokst, trinkt, ätzt, hasst, schreibt, malt, zieht sich gegenseitig an und stößt sich ab, liebt und verflucht sich.§§Es ist ein Jahr, in dem alles möglich scheint. Und doch wohnt dem gleißenden Anfang das Ahnen des Verfalls inne. Florian Illies lässt dieses Jahr, einen Moment höchster Blüte und zugleich ein erstes Flackern des Untergangs, in einem grandiosen Panorama lebendig werden.
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Ich war anfangs ein wenig skeptisch, ob sich dieses Buch ob der doch recht komplexen Thematik gut lesen lassen wird.Dazu kann ich nun, nachdem ich es beendet habe definitiv ja sagen. Allerdings ist es kein klassischer Roman und mir persönlich war es nicht möglich, dieses Buch an einem Stück zu lesen. Daher auch der eine Stern Abzug.
Vom Aufbau her ist es untergliedert in die einzelnen Monate des Jahres 1913 und in diverse Abschnitte - jeweils zu den entsprechenden Persönlichkeiten.
Hiervon sind jedem bekannt, von anderen hat man vielleicht nur mal den Namen gehört, kann diese Person aber nicht richtig einordnen.
Umso spannender ist es, diverse Dinge, Begebenheiten und Beweggründe zu erfahren.
Irgendwie ein klein wenig Auffrischung in Geschichtsdingen.
Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt und bin um einiges an Wissen reicher.
Der Autor versteht es grandios, die Dramatik und Tragik einiger Geschichten mit Witz und einem ganz besonderen Charme zu beschreiben.
Ich kann dieses Buch vorbehaltlos empfehlen.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Abseits des Mainstream - wirklich wundervoll

Wintersonnen
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"Wintersonnen" ist ein besonderer Roman. Definitiv nicht Mainstream, da die Autorin sich einer ganz eigenen Schreibweise bedient. Durchaus angenehm zu lesen aber eben nicht alltäglich.

Ich mochte an diesem ...

"Wintersonnen" ist ein besonderer Roman. Definitiv nicht Mainstream, da die Autorin sich einer ganz eigenen Schreibweise bedient. Durchaus angenehm zu lesen aber eben nicht alltäglich.

Ich mochte an diesem Buch vor allem, dass es sehr dezent ist. Von kaum etwas gibt es zu viel. Story, Gefühlsleben der Charaktere, Spannung und seichtes Dahinplätschern - alles genau richtig dosiert.
Der Leser wird unterhalten, das Buch hat die optimale Länge nur das Ende ist ein wenig dünn und meines Erachtens etwas zu schnell herbei geführt. Ich hätte da gerne noch ein paar Seiten mehr gelesen aber sei es drum.

Die Protagonistin ist gut ausgearbeitet und alles andere als flach - wirkt nur manchmal als Dämpfer, da sie in etwa 2/3 des Buches doch recht negativ eingestellt ist. Das gibt sich dann irgendwann, da sie zum Ende hin zu sich selbst findet.
Gut so, andernfalls hätte ich einen Stern mehr abziehen müssen.

Besonders gefallen hat mir das unheimlich schön gestaltete Cover und natürlich der Bezug zum Titel. Diesen kann man recht früh herstellen.

Alles in allem ein solider Unterhaltungsroman. Nicht seicht, nicht langweilig oder langatmig - ein wirklich netter Lesegenuss.

Ich kann dieses Buch allen Roman-Liebhabern empfehlen und habe mich beim Lesen recht wohl damit gefühlt.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Ein Thriller der besonderen Art

Bist du glücklich?
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Ein besonderer Thriller - mit nicht ganz so viel Thrill, dafür aber gespickt mit unerwarteten Wendungen, Irrungen und der Schilderung der Abgründe der menschlichen Seele.

Wie weit gehst du für deinen ...

Ein besonderer Thriller - mit nicht ganz so viel Thrill, dafür aber gespickt mit unerwarteten Wendungen, Irrungen und der Schilderung der Abgründe der menschlichen Seele.

Wie weit gehst du für deinen Traum? Oder - was bist du bereit zu investieren, um ein Leben mit möglichst wenig Geldsorgen zu führen?

Die Story ist teilweise recht abstrus, es gibt diverse einzelne Fäden, die vordergründig nicht recht zusammen führen. Zum Ende hin ergibt sich dann allerdings ein ungeheuerliches Ganzes, dessen Ausmaß man erst nicht recht zu fassen vermag.

Die Charaktere sind konträr, teilweise skurril und definitiv alles andere als völlig normale Thriller-Figuren. Teilweise total einfach gestrickt, dann wieder total abgehoben und recht exklusiv in ihrer Denk- und Handlungsweise.

Langweilig wird das nicht! An manchen Stellen hatte ich einige Schwierigkeiten, hinter die Logik des Ganzen zu blicken, da es teilweise recht überzogen wirkt, wie gesagt - zum Ende hin wird alles klar.

Der Schreibstil ist angenehm, die Handlung spannend, der Plot ausgefallen. Empfehlenswerter Thriller für die dunkle Jahreszeit.