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Veröffentlicht am 20.11.2022

Wieder eine Sucht

Love Like Fire
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Ich wiederhole mich, dass einfach ein Male Model auf dem Cover nicht unbedingt mein Fall ist. Aber ich mag die Feuer-Akzente, die sowohl zum Titel als auch zum Inhalt passen.

In diesem Liebesroman folgen ...

Ich wiederhole mich, dass einfach ein Male Model auf dem Cover nicht unbedingt mein Fall ist. Aber ich mag die Feuer-Akzente, die sowohl zum Titel als auch zum Inhalt passen.

In diesem Liebesroman folgen wir Grace, die nach einem verheerenden Brand immer noch mit Selbstzweifel mit ihren daraus entstandenen Narben zu kämpfen hat, und West, der immer darauf bedacht ist, viel Geld zu verdienen, u.a. durch illegale Kämpfe. Man liest abwechselnd aus beiden Sichten und ich konnte schon Unterschiede in den verschiedenen Perspektiven erkennen. L.J. Shens teilweise etwas gröbere Sprache findet man insbesondere in Wests Gedanken und Ausdrücken wieder, was perfekt zum Charakter passt. Auf jeden Fall konnte die Autorin es wieder schaffen, mich komplett in ihre Geschichte hineinzuziehen.

Grace ist eine starke junge Frau, die aber aufgrund ihrer Verbrennungsnarben mit großen Selbstzweifeln zu kämpfen hat. Sie versteckt sich komplett vor der Welt, was ich in gewissen Maßen nachvollziehen kann und was mir gleichzeitig sehr Leid tat, denn man merkt, was in ihr steckt. In Wahrheit ist sie eine sehr liebevolle Person, die man einfach gerne in seinem Leben haben möchte. Aber insbesondere ihre Leidenschaft für das Theater hat mich immer wieder gecatcht, wobei sie sich auch in diesem Bereich ihres Lebens sehr einschränkt. Während der ganzen Geschichte habe ich dem Moment hingegen gefiebert, indem Grace endlich aus ihrem Schneckenhaus ausbricht, und ihre Entwicklung war auch sehr nachvollziehbar. Dabei ist auch West eine wichtige Komponente, ohne dass er plötzlich alles geändert hat. Im Gegensatz zu Grace ist eher extrovertiert, wobei er auch seine Gedanken und Gefühle versteckt. Schnell spürte ich, dass so viel mehr hinter seiner Fassade steckt und in Wahrheit meist nur an andere denkt. Klar ist er ein Kämpfer und macht regelmäßig seine Sprüche, aber trotzdem würde ich ihn nicht als Bad Boy bezeichnen, vor allem nicht für L.J. Shens Verhältnis. Stattdessen fand ich ihn durchgehend sympathisch und konnte verstehen, warum Grace Gefühle für ihn entwickelt hat.


Doch zu Beginn startet die Beziehung von Grace und West nicht so rosig, sondern die beiden können sich erst nicht wirklich leiden. Grace ist sehr kratzbürstig, während West zur Großspurigkeit neigt, weshalb ihr jeweilige Abneigung schon nachvollziehen konnte. Ich habe aber ihre Wortgefechte und Schlagabtausche geliebt, da sie mich sehr gut unterhalten konnte. Aber doch als die beiden immer mehr Zeit bei der Arbeit in einem Foodtruck miteinander verbringen, können sie ihre Fassaden immer weniger aufrecht erhalten und lernen sich immer besser kennen. Die Annäherung zwischen ihnen verläuft in einem angenehmen Tempo, sodass ich sie den Protagonisten abgenommen habe und ihre aufbauenden Gefühle nachvollziehen konnte. Die Stimmung war sehr kribbelig und auch sexy, was ich bei der Autorin immer sehr mag. Aber es gibt auch einige Probleme, die sich Grace und West entgegen stellen und die für etwas Drama, vor allem im letzten Drittel, sorgen. Teilweise war es vielleicht vorhersehbar oder überspitzt, aber ich habe nichts anderes gewartet und wurde gut unterhalten.

Ein Highlight in diesem Buch waren für mich auch die familiären und freundschaftlichen Beziehungen. Sowohl Graces beste Freundin als auch Wests bester Freund sind für die beiden Hauptfiguren eine große und wichtige Unterstützung, weil sie sie in- und auswendig und all ihre Geheimnisse kennen. Noch mehr berühren konnte mich aber Graces Verhältnis zu ihrer Großmutter, die sie aufgezogen hat und inzwischen einige Alzheimer-Symptome aufzeigt. Dieser Handlungsstrang war insgesamt ein emotionales Auf und Ab. Bei Wests Familie fehlten zwischenzeitlich die Gefühle, was aber sehr verständlich erklärt wurde und man erfährt erst nach und nach, was wirklich vorgefallen ist. Richtig imponiert hat mich hier aber West selbst, der jeden hart verdienten Cent seinen Eltern schickt, damit sie ihre Farm erhalten können.

FAZIT: 4,25/5⭐️
Dramatisch und emotional

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2022

Plottwists

Nothing more to tell
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Das Cover ist ganz okay, wobei ich schon finde, dass es schon etwas Geheimnisvolles hat. Außerdem gefällt mir, dass alle Cover von Karen M. McManus ähnlich sind, wodurch man sie direkt erkennt.

Ich lese ...

Das Cover ist ganz okay, wobei ich schon finde, dass es schon etwas Geheimnisvolles hat. Außerdem gefällt mir, dass alle Cover von Karen M. McManus ähnlich sind, wodurch man sie direkt erkennt.

Ich lese ihre Jugendbücher allgemein gerne, weil sie mich immer wieder überraschen. Wer allerdings einen Thriller erwartet, ist er auf der falschen Spur. In meinen Augen ist es eher ein Jugendkrimi, der aber viel Spannung und einige Überraschungen zu bieten hat. Der Roman lässt sich flüssig lesen, weil die Autorin einen lockeren Schreibstil hat, der aber auch nicht zu einfach gehalten ist. Man bekommt auch die Geschichte immer aus mehreren Sichtweisen erzählt, hier waren es die ehemals besten Freunde Brynn und Tripp. Ich finde, man merkt auch einen minimalen Unterschied des Schreibstil zwischen den beiden Perspektiven.

Brynn ist eine sehr neugierige und aufgeweckte junge Frau, die eine große Leidenschaft für Journalismus hat. Beim Lesen hat sie mich regelmäßig angesteckt, wobei sie zu Beginn oft den Tunnelblick bezüglich ihrer Recherchen aufgesetzt hat. Ich konnte es verstehen, weil es sich beim ermordeten Lehrer Mr Larkin, dessen Tod im Fokus der Geschichte steht, um ihren Lieblingslehrer gehandelt hat. Trotzdem gefiel mir, dass Brynn eine schöne Entwicklung durchmacht, wobei Tripp einen noch größeren Schritt gemacht hat. Nachdem er vor ein paar Jahren die Leiche vom Mr Larkin gefunden hat, hat er sich stark verändert. Tripp ist inzwischen sehr in sich gekehrt und verbringt seine Zeit fast ausschließlich mit seinen beiden Mitschülern Charlotte und Shane, die beim Fund der Leiche bei ihm waren. Ich fand es interessant, langsam herauszufinden, was er alles hinter seinen Mauern versteckt hat. Insgesamt sind beide Protagonisten sehr authentisch mit ihren Ecken und Kanten, was aber auch auf viele Nebenfiguren zutrifft. Wir haben da vor allem Brynns jüngere Schwester, ihren Onkel, ihre Kolleginnen bei einem True Crime Magazin, ihre alten Schulfreunde sowie Charlotte und Shane.

Durch die vielen verschiedenen Charakteren, die alle ihre kleinen oder auch großen Geheimnisse haben, wurde die Geschichte nie langweilig. Stattdessen gibt es immer wieder neue Offenbarungen, die manchmal vorhersehbar waren, aber mich meist komplett überrascht haben. So hatte ich am Anfang an auch konkrete Ideen, was hinter dem Tod von Mr Larkin steckt, doch mit der Auflösung habe ich so nicht gerechnet. Insbesondere im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse mit viel Action und ein Plottwist folgt dem nächsten. Da gab es sogar Momente, wo es mir teils zu viel wurde. Insgesamt war die Handlung aber rund und machte in meinen Augen Sinn. Für mich gehört „Nothing more to tell“ zu den stärkeren Büchern der Autorin und empfehle ich daher sehr gerne weiter.

Fazit: 4/5⭐️
Spannend und überraschend mit authentischen Protagonisten

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.10.2022

Unterhaltend und kurzweilig

Catching up with the Carters - In your words
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Das Cover glitzert schön und die Assoziation mit der schillernden Welt der Sternchen ist nicht weit weg geholt, was perfekt zur Geschichte passt.

Die männliche Hauptfigur Hadrian Carters bzw. Adrian kommt ...

Das Cover glitzert schön und die Assoziation mit der schillernden Welt der Sternchen ist nicht weit weg geholt, was perfekt zur Geschichte passt.

Die männliche Hauptfigur Hadrian Carters bzw. Adrian kommt aus einer Realilty Show Familie, in der ein eigenes privates Leben fast unmöglich ist, weshalb er davon flieht. Ich konnte ihn gut verstehen, dass er es nicht mehr aushält, und fand seinen Schritt sehr mutig. Im Laufe der Geschichte merkt er endlich, wie sich Freiheit wirklich anfühlt, obwohl er auf der Flucht vor seiner Familie und eigentlich der ganzen Öffentlichkeit ist. Seine fröhliche und lockere Art war mir sympathisch und ich konnte verstehen, dass er noch keine konkreten Pläne für seine Zukunft hat, weil er sich noch nie ausleben konnte. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, wenn man noch mehr Einblicke in seine Hobbys und Leidenschaften bekommt, damit man Adrian hätte besser lernen können. Auch bei der Protagonistin Alice fehlte mir kleine Details über Interessen außerhalb ihres Journalistenjobs, in dem sie aber komplett aufgeht. Aufgrund ihres sozial-schwachen familiären Hintergrunds möchte sie unbedingt erfolgreich in ihrem Beruf sein und geht dabei auch über ihre eigenen Grenzen hinaus. Manchmal war es mir zu viel, aber ich konnte es verstehen und habe ihren Ehrgeiz bewundert. Doch, wenn sie dann mit Menschen interagiert, die sie mag, mochte ich sie besonders. Sie ist eine verlässliche Freundin, mit der man viel Spaß haben kann.

Die Ausgangssituation von Adrian und Alice ist für eine Romance sicherlich nicht ideal, weil sie unbedingt einen Artikel über ihn schreiben muss, während er gerade am liebsten unterm Radar laufen würde. Der Anfang ist es ein kleines Katz-Maus-Spiel zwischen ihnen, was mich gut unterhalten hat. Die beiden hätten sich ruhig noch länger auf diese Weise, wo es auch zu kürzen Nachrichten kommt, annähern können. Ihr erstes persönliches Aufeinandertreffen war dann sehr zufällig, was mich aber nicht weiter gestört habe. In meinen Augen passen Adrian und Alice zwischenmenschlichen gut zusammen, weil die Kommunikation direkt bei ihnen passte. Man merkt auch, wie wohl sie sich in der Gegenwart des jeweils anderen fühlen und es ihnen dadurch leicht fällt, sich einander zu öffnen und auch ihre geheimsten Wünsche, Hoffnungen und Gedanke miteinander zu teilen. Trotzdem muss ich sagen, dass beide ihre sehr naiven Momente hatten. Zwar konnte ich verstehen, dass Gefühle einen manchmal blind machen, aber gleichzeitig passte es für mich nicht ganz zu ihrem jeweiligen Charakter. Auch fehlte mir etwas die körperliche Anziehung zwischen ihnen, sodass Adrian und Alice sich für mich eher wie platonische Freunde anfühlten.

Nachdem es im ersten Band viel um Reality TV Shows geht und wie diese gedreht werden, dreht sich dieses Buch eher um die sozialen Medien und den Druck durch die Öffentlichkeit, u.a. von Journalisten. Ich finde diese Thematik sehr vielschichtig und interessant umgesetzt. In der heutigen Zeit ist aktuell und wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, weil sie in gewissen Rahmen jeden einzelnen betrifft. Mit Adrian und Alice haben wir zwei gute Role Modells hierzu.

Insgesamt konnte mich dieser Liebesroman wieder mit seinen Themen überzeugen und auch der Schreibstil der Autorin gefiel mir. Fam Schaper schreibt sehr locker-leicht und schafft es dabei, die Gefühle und Gedanken ihrer Charaktere glaubhaft zu transportieren. Es gab insbesondere ein paar Monologe, die mir im Gedächtnis geblieben sind. Trotzdem fehlte es mir teilweise an Vielschichtigkeit und körperlicher Anziehung.

FAZIT: 3,5/5⭐️
Gute Unterhaltung für Zwischendurch

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.10.2022

Unperfekt perfekt bzw. schmerzlich schön

The Way You Crumble
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Ich finde das Cover schlicht, aber vor allem edel, wodurch mein Interesse geweckt worden wäre.

Allerdings wollte ich die Geschichte lesen, weil die Protagonisten Echo und Alexis mich bereits in Band 1 ...

Ich finde das Cover schlicht, aber vor allem edel, wodurch mein Interesse geweckt worden wäre.

Allerdings wollte ich die Geschichte lesen, weil die Protagonisten Echo und Alexis mich bereits in Band 1 sehr neugierig gemacht haben. Man wusste bereits, dass beide nicht die einfachste Vergangenheit und Voraussetzung für eine Beziehung haben. Echo hat bereits ihren dritten Entzug hinter sich und der Kampf gegen ihre Drogensucht ist noch mehr als aktuell. Während des gesamten Buches muss sie sich durch Höhen und Tiefen schlagen und stößt dabei auch regelmäßig ihre Mitmenschen von sich. Dadurch ist sie vielleicht nicht die größte Sympathieträgerin, aber eine sehr authentische Figur. Ihre harte Schale und vor allem ihre schroffe Art haben nachvollziehbare Gründe, die man auch als Leser/in erfährt. Im Laufe der Geschichte macht sie aber eine starke Entwicklung, insbesondere gegenüber anderen Leuten, durch. Allerdings verläuft dies nicht stringent, sondern es gibt auch Rückschritte, die Echo erst zu einem realistischen Charakter machen. Sie ist eine Kämpferin mit einer vorlauten Zungen, hinter der sie ihre Verletzlichkeit versteckt. Alexis größtes Hindernis ist hingegen, dass er seit längerem seine Probleme nicht mehr mit seinen engsten Vertrauten besprechen kann. Ein traumatisches Erlebnis hat bei ihm einen selektiven Mutismus hervorgerufen und war gespannt, die Details über die Hintergründe zu erfahren. Schnell wird klar, dass es mit seinem Vater zu tun hat, aber die wahren Ausmaße haben mich doch schockiert. Es tat weh, wie er es nicht schafft, seine Wut, seine Traurigkeit und seine Probleme im Allgemeinen zu äußern und stattdessen jeden Kampf nur in seinem eigenen Inneren austrägt. Manchmal sieht man Verletzungen von außen nicht und jedes Mal, wenn Alexis sich jemanden öffnet, freute es mich. Seine Fortschritte, die er zwischendurch dahingegen macht, waren mehr als verdient und sorgte bei ihm Schritt für Schritt für Heilung.

Sowohl Alexis als auch Echo stehen also beide gerade nicht im Sonnenschein des Lebens, sondern kämpfen mit ihren jeweiligen Dämonen. Ihre sich langsam aufbauende Romance ist dementsprechend nicht locker-leicht oder allzu romantisch. Stattdessen reiben Sie zunächst stark aneinander, bevor sie Ablenkung durch die Anwesenheit des jeweils anderen finden. Die Beziehung der beiden ist vielleicht nicht gesündeste, sondern baut teilweise auf Abhängigkeit auf, aber trotzdem hilft sie beiden Parteien. Sie schaffen es, ehrlich zueinander zu sein, wenn sie es nicht mit anderen Personen sein können und zeigen sich auch ihre hässlichen Seiten. Der Verlauf der Liebesgeschichte ist anders als gewöhnt und nicht perfekt, wodurch sie sich noch echter anfühlte. Aber Alexis und Echo lernen dazu und werden stärker. So war das Ende auch unperfekt, aber passte perfekt zu den beiden Protagonisten. Ich hoffe sehr, man erfährt im dritten Teil der Reihe noch, wie es mit ihnen weitergeht.

Zum Abrunden dieser emotionalen Geschichten sorgten dann auch die Nebenfiguren. Echos Großvater und ihre Patin bei der Suchtbekämpfung helfen Echo, wo sie nur können, aber in einem Rahmen, der sie in keiner Art und Weise bei der Sucht unterstützt. Es war vielseitig, wie die Autorin beleuchtet, welche Auswirkungen Sucht auch auf die Angehörigen haben und welche Fehler sie unabsichtlich auch machen. Fehler haben auch alle Mitglieder in Alexis Familie gemacht, wobei hier vor allem Geheimnisse im Weg stehen. Doch vor allem die Beziehung unter den Brüder war faszinierend. Sie sind grundverschieden und waren dennoch immer eine Einheit. Jedes Mal, wo diese Verbundenheit wieder aufblitzt, ging mein Herz auf. Daher bin ich nun sehr auf den finalen Band gespannt, in dem der älteste Brüder im Mittelpunkt steht. Über diesen ist noch nicht so viel bekannt, weil er auf Reisen ist, wo er sich nicht nur räumlich von seiner Familie distanziert hat.

Wie gewohnt ist der Schreibstil von Nena Tramountani einfühlsam und intensiv, wodurch bei mir die verschiedensten Emotionen geweckt werden. Ich musste beim Lesen auch ein paar Mal weinen. Mir werden selbst Gefühle nahe gebracht, die mir selbst nicht unbedingt bekannt sind. Ich finde auch gut, dass die Autorin ein eigenes Nachwort zu den angesprochenen Thematiken verfasst hat, das ebenfalls noch einmal zum Nachdenken anregt.

Alles in allem hat mich wieder eine Nena Tramountani Romance berühren können. Es war eine Achterbahn der Gefühle, die teilweise schon etwas weh tat. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, wer Lust auf eine tiefgründige und authentische Geschichte hat, die nicht glatt gebügelt wurde.

Fazit: 4,5/5⭐️
Unperfekt perfekt

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.10.2022

Süß, aber nicht überraschend

Lovely Dreams. Nur ein Kuss von dir
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Das Cover schreit direkt nach Kleinstadtsetting und Wohlfühlroman, was der Inhalt dann auch hält.

Das Buch spielt im kleinen Örtchen Goodville, wo noch jeder jeden kennt. Das kann sowohl Vor- als auch ...

Das Cover schreit direkt nach Kleinstadtsetting und Wohlfühlroman, was der Inhalt dann auch hält.

Das Buch spielt im kleinen Örtchen Goodville, wo noch jeder jeden kennt. Das kann sowohl Vor- als auch Nachteile haben, was die Autorin beides aufzeigt. Zwar gibt es in Goodville viel Nachbarschaftshilfe, doch es gibt einige Menschen mit Vorurteilen, die keine Veränderung wollen. Dazu gehört auch der Frauenclub, den die Protagonistin Nova vor kurzem mit ihren Freundinnen gegründet hat. Aber die Frauenfreundschaften sind einfach toll, weil sie stets füreinander da sind. Hoffentlich bekommen noch mehr der Frauen ihre eigene Geschichte.

Doch hier geht es erst einmal um das Happy End von der ruhigen Nova und verlässlichen Jax, aus deren Sicht man abwechselnd liest. Nova hätte ich am liebsten regelmäßig in den Arm genommen, weil sie eine gute Seele durch und durch ist. Sie kümmert sich stets selbstlos um andere, insbesondere ihre langsam erblindete Großmutter, bei der sie wohnt und deren Geschenkeladen sie seit Jahren führt. Aber man merkt auch ihre Unsicherheiten, deren plausiblen Gründe man nach und nach erfährt. Besonders gefiel es mir aber ihre geheimen Seiten kennen zulernen, wo sie ihre Leidenschaften, z.B. für das Geigenspielen, zeigt. Allerdings fand ich es schade, dass Nova oft nicht bereit ist, selbst für ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse einzustehen. Jax hingegen weiß ziemlich genau, was er will, und geht dafür auch manchmal unkonventionelle Wege. Aber er wirkt dabei nicht arrogant oder zu dominant, sondern gibt anderen ein gutes Gefühl. Sein charmantes Wesen hat mich selbst beim Lesen etwas erweicht und vor allem gegenüber Nova zeigt er seine liebevolle Seite.

Die Beziehung zwischen den beiden ist von Anfang an sehr niedlich, weil Nova doch etwas schüchtern ist und Jax alles tut, dass sie in seiner Gegenwart auftaut. Zum Glück gibt es dann auch zügig viele gemeinsame Szenen von ihnen, wo sie sich beim täglichen Frühschwimmen vor allem freundschaftlich bzw. zwischenmenschlich näher kommen, was mir gut gefallen hat. Allerdings hat es mich etwas gestört, dass im Gegensatz dazu eigentlich keine Entwicklung der romantischen Gefühle stattfindet. Beide sind von Anfang an heimlich in einander verknallt, sodass da eigentlich im Laufe der Geschichte nicht viele Fortschritte gemacht werden. Auch war der eigentliche Weg, bis Nova und Jax zusammen kommen, war etwas schnell vorbei. Allerdings muss ich sagen, dass die beiden ein starkes Paar sind, das einander insgesamt sehr vertrauensvoll begegnet. Am Ende gab es dann eine große Portion Drama, auf die ich so hätte verzichten können. Ebenfalls hätte ich den Jungen Sheriff Steve, der sich ebenfalls für Nova interessiert, nicht gebraucht. Zunächst war ich erleichtert, dass es nicht zu der typischen Dreiecksbeziehung kommt, aber dann war ich mehr und mehr von Steve genervt. Er war für mich ein sehr unangenehmer Nebencharakter, für den ich wenig Sympathie aufbringen konnte.

Auch Novas Eltern waren sehr unsympathisch, weil sie keine Verständnis für Nova aufbringen, sondern unbedingt ihren eigenen Willen durchsetzen wollen. Ich war sehr gespannt, welche Entwicklungen Nova dadurch durchmacht. Doch dann wurde der eigentlich gar nicht so unbedeutende Nebenhandlungsstrang immer wieder verdrängt und die Auflösung war für mich zu einfach und schnell. In meinen Augen wurde hier etwas Potential verschenkt.

Alles in allem konnte mich dieser Band nicht ganz so überzeugen wie der erste. Die Protagonisten und ihre Freunde waren insgesamt zwar wieder sehr sympathisch, aber insgesamt war die Geschichte für mich viel zu vorhersehbar.

Fazit: 3/5⭐️
Vorhersehbare Wohlfühlromance

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