Bunt und queer
One Last StopDas Cover springt mir mit seiner Farbe direkt ins Auge und mir gefällt der Zug, denn er spielt eine sehr wichtige Rolle im Buch. Generell ziehe ich gezeichnete Charaktere wie hier den echten Personen auf ...
Das Cover springt mir mit seiner Farbe direkt ins Auge und mir gefällt der Zug, denn er spielt eine sehr wichtige Rolle im Buch. Generell ziehe ich gezeichnete Charaktere wie hier den echten Personen auf Covern vor.
Auf diese Geschichte war ich sehr gespannt, weil mir bereits „Blue Royal“ sehr gefallen ist, wo ebenfalls eine homosexuelle Liebesgeschichte im Vordergrund steht, auch wenn es da um zwei Männer geht. Daher kannte ich auch bereits den besonderen Schreibstil von Casey McQuiston, an den man sich etwas gewöhnen muss, weil er zunächst etwas distanziert wirken kann. Aber mir gefällt er sehr gut.
Deshalb war es kein Problem in die Geschichte reinzukommen, die man komplett aus Augusts Sicht liest. Ich mochte sie auf Anhieb und habe mich gemeinsam mit ihr in ihre neue WG verliebt, die chaotisch und bunt ist. Bisher fühlte sich August nirgendwo richtig Zuhause, auch weil ihre Mutter vor allem in der Vergangenheit lebt, und im Laufe des Buches findet sie es, inclusive einer zweiter Familie. Dies fand ich sehr schön, auch die Art und Weise, wie ihre Findungsphase beschrieben wird. Währenddessen trifft sie auch Jane und fühlt in ihrer Gegenwart die ersten Schmetterlinge. Die Liebesgeschichte der beiden hat mein Herz berührt, weil sie einfach so süß und gleichzeitig aufregend ist. Ich liebe es, dass die beiden Frauen jede Minute zusammen in vollen Zügen auskosten wollen. Es hat mich dann sehr überrascht, als man erfuhr, was es mit der lebensfrohen Jane auf sich hat.
Ebenfalls habe ich nicht damit gerechnet, dass eine gewisse Art von Detektivarbeit vermehrt vorkommt. Zum Beispiel wird die Suche von Augusts Mutter nach ihrem verschwundenen Bruder, die sie stets in der Vergangenheit hält, thematisiert. Meine größte Überraschung war allerdings, dass es auch einen Touch von Übernatürlichen hat, ohne dass es Überhand nahm.
Aber mein absolutes Highlight war die bunte und queere Atmosphäre, die die Geschichte durchgehend versprüht. Ich habe mich in die ganzen Charaktere rund um August verliebt, weil sie alle positiv und loyal sind und wissen, wer sie sind und stolz darauf sind. Ich finde, dass auch Augusts Verbindung mit allen im Vordergrund steht und nicht unbedingt nur ihre Liebesgeschichte. Es war faszinierend, wie Augusts neue Freunde, insbesondere ihre WG-Mitbewohner, alle so unterschiedlich und authentisch charakterisiert werden. Casey McQuiston hat hier eine tolle Arbeit geleistet, insbesondere mit ihrer Message zu den Themen LGTBQ+ und gewissen Rahmen auch Rassismus. Dabei geht es auch zurück in die Vergangenheit und eben der (damalige) Kampf gegen Rassismus/für die LGTBQ+ Gemeinschaft.
FAZIT: 4,5⭐️
Ein queeres und buntes Buch zum Wohlfühlen, das mich mit dem Verlauf sehr überrascht hat