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Veröffentlicht am 20.08.2022

Träume sind wichtig

Worlds Apart
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Das Cover ist eher schlicht gehalten, aber ich mag seine Ästhetik, weil es dadurch edel wirkt.

Auch der Schreibstil von Anabelle Stehl ist eher unaufgeregt gehalten, ohne dabei langweilig zu wirken. Stattdessen ...

Das Cover ist eher schlicht gehalten, aber ich mag seine Ästhetik, weil es dadurch edel wirkt.

Auch der Schreibstil von Anabelle Stehl ist eher unaufgeregt gehalten, ohne dabei langweilig zu wirken. Stattdessen fühlen sich die Gedanken und Gefühle der beiden Protagonisten realistisch. Die ganze Geschichte ließ sich flüssig weglesen und wird sowohl aus Kaycees als auch aus Leos Sicht geschrieben. Aufgrund dessen kann man stets beide Seite verstehen.

Kaycee kennt man bereits als Fionas beste Freundin aus Band 1, wo man sie als sehr loyale Person kennen gelernt hat. Sie ist nicht nur eine treue Freundin, sondern hat auch nach dem Tod der Mutter die Verantwortung für ihre Familie übernommen, für die sie der Fels in der Brandung geworden ist. Für ihre selbstlose Art habe ich sie zum einen bewundert, aber zum anderen tat sie mir sehr Leid, weil sie sich dabei selbst verloren hat. Umso begeisterter war ich, als Kaycee durch ihre Teilnahme bei der Backshow „Back That Cake“ wieder ihr eigenes Glück im Auge hatte und um ihren Traum von einem eigenen Café kämpft. Sie zeigt immer mehr ihre kämpferische Seite und geht in ihrem Leidenschaft, dem Backen, nach. Ich habe es geliebt, wie sie im Backen aufgeht und nur dabei alles andere um sich herum vergessen kann. Leos Herz hingegen geht schon sein Leben lang in der Schauspieler auf, wobei ihn seine Familie stets aufopferungsvoll unterstützt hat. Doch schnell spürt man, wie ihn seine derzeitige Rolle in einer Soap Opera nicht wirklich erfüllt. Seine Situation, in seinem Job nicht zufrieden zu sein, kann sicher der ein oder andere nachvollziehen und seine Gedanke dahingehend fühlten sich sehr authentisch an. Gemeinsam mit ihm fühlte ich mich etwas hilflos, weil er sich nicht so leicht umorientieren konnte. Im Laufe des Buches macht er dahingehend alle Entwicklung durch, wobei er länger braucht als Kaycee. Doch auch Leo hat seine Momente, in denen er in seiner Leidenschaft aufgehen kann.

Dazu entwickelt er natürlich auch gewisse Leidenschaft für Kaycee, die er bei „Back That Cake“ kennenlernt, wo er als Juror tätig ist. Die erste Begegnung ist alles andere perfekt, weil sie ihn mit einer Alkoholfahne am ersten Drehtag erwischt, nachdem sie ihn schon länger in seiner Soap angehimmelt hat. Doch ihre Annäherung hat nichts mit irgendwelchen Rollen zu tun, sondern mit den eigenen Persönlichkeiten der beiden. Am Set lernen sie sich besser kennen, wobei Kaycee ihm mit ihrer Leidenschaft imponiert und Leo sie mit seiner charmanten und humorvollen Seite überzeugt. Am liebsten mochte ich die Szenen, wenn die beiden nach den Dreharbeiten nur Zeit zu zweit verbracht haben, weil sie sich dort gegenseitig besser öffnen konnten. Sie sprechen über ihre Probleme, Sehnsüchte und Geheimnisse. Ich konnte ihre emotionale, aber auch sexuelle Anziehung spüren und habe mit ihnen mitgefiebert. Das lag ebenfalls daran, dass sich beide gegen eine Beziehung miteinander sträuben, weil es wegen der gemeinsamen Show kein gutes Licht auf die beiden, insbesondere Kaycee, werfen würde. Es gab zwar etwas Drama, was allerdings im realistischen Rahmen blieb, und insgesamt gefielen mir Leo und Kaycee als Paar.

Auch das Setting rund um die Backshow konnte mich überzeugen. Die Szenen wurden sehr detailliert beschrieben und man bekommt viel von den Aufgaben, die Kaycee und die anderen Teilnehmenden in jeder Sendung erledigen müssen, mit. Es gab dabei aber auch Momente dort, die man hätte kürzen können. Doch die gemeinsamen Erlebnisse von Kaycee und ihren Mitstreitern, insbesondere ihren neu gefundenen Freund Brian, waren jede Seite wert. Generell liebe ich alle Beziehungen, die sie führt. Leo, der in meinen Augen etwas weniger als sie im Vordergrund steht, hingehend hatte zwar auch einige Beziehungen, die für mich allerdings noch weiter hätten ausgebaut werden können. Wirklich viel bekommt man aber von den Schattenseiten und Manipulationen des Showbusiness mit, sowie in Band 1 bereits das Thema Social Media behandelt wurde.

FAZIT: 4/5⭐️
Slowburn-Geschichte mit Romance und über persönliche Träume

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.08.2022

Weiterer Wohlfühlband

Das Glück wartet in Virgin River
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Ich mag bekanntlich diese ganze Reihe und auch die Cover sprechen mich jedes Mal aufs Neue an. Sie laden zum Wohlfühlen ein und genau das Gefühl kommt bei mir immer auf, sobald ich nach Virgin River zurückkehre. ...

Ich mag bekanntlich diese ganze Reihe und auch die Cover sprechen mich jedes Mal aufs Neue an. Sie laden zum Wohlfühlen ein und genau das Gefühl kommt bei mir immer auf, sobald ich nach Virgin River zurückkehre. Der Zusammenhalt der Bürger macht mich stets glücklich, aber in diesem Band wird er zum ersten Mal auf die Probe gestellt. Für mich fühlte sich der Ort dadurch etwas realistischer vor.

Wir begleiten hier mit dem Pferdeflüsterer Clay und der Futterlieferantin Lilly zwei komplett neuen Charakteren, die beide indigene Wurzeln haben. Es dauerte nicht lange, bis ich sie ins Herz geschlossen habe. Clay zieht nach Virgin River und beginnt dort auf der Ranch eines alten Freundes als Pferdepfleger und -flüsterer, nachdem er beschloss, endgültig getrennte Wege mit seiner Ex-Frau zu gehen. Nicht nur im Umgang mit den Pferden, die mit ihm auf ihre eigene Weise kommunizieren, ist er toll, sondern auch in den Interaktionen mit seinen Mitmenschen. Er würde jeden stets unterstützen und hat auch immer ein offenes Ohr. Bewundernswert finde ich besonders seine Hintergrundgeschichte mit seinem Sohn, den er als 18-Jähriger bekommen und für den er die alleinige Verantwortung trug. Allgemein ist ein Clay ein großer Familienmensch. Auch Lilly hängt an ihrer Familie, die allerdings inzwischen nur noch aus ihrem Großvater besteht, der für sie ihr Leben lang die Vaterfigur war. Ich mochte ihre selbstbewusste und etwas kratzbürstige Art, die auch zeigt, dass sie sich gut zu behaupten weiß. Aber man merkt auch, dass sie dadurch eine Mauer gegenüber anderen Leute aufbaut. Gerne wollte ich wissen, was der Grund für ihre abweisende Seite ist. Gleichzeitig lernt man ihre liebevolle Art kennen, die insbesondere Pferde bei ihr hervor locken. Es war interessant diesen Zwiespalt mitzuerleben.

Clay und Lilly haben einiges gemeinsam, insbesondere ihre indigene Herkunft und die Liebe zu Pferden. Durch ihre Wurzeln verstehen sie sich, weil sie in ähnlichen Situationen aufgewachsen sind und sie die Gepflogenheiten innerhalb ihrer Familien kennen. Es war interessant über diese Thematik zu lesen. Doch in meinen Augen verbinden sie die Pferde am meisten. In Gegenwart dieser Tiere kommen sie sich zum ersten Mal näher und werden gegenüber einander offener. Ich habe alle Pferdeszenen geliebt, weil man dort die beiden Protagonisten anders kennen lernt und sie auf eine andere Weise wahrnimmt. Die langsame Annäherung von Lilly und Clay gefiel mir gut, weil ich auch als Leserin die Gefühle der beiden so hautnah miterleben konnte. Besonders schön waren die Momente, in denen die beiden sich nicht nur emotional näher kommen, sondern auch miteinander Spaß haben oder sich körperlich näher kommen. Es gab auch einiges Auf und Ab zwischen ihnen, aber in den meisten Fällen konnte ich es gut nachvollziehen. Doch am Ende hat mich ein blödes Missverständnis etwas geärgert, da es ebenfalls viel zu offensichtlich und vorhersehbar war. Alles in allem waren Clay und Lilly aber ein süßes Paar und ein tolles Team.

Ansonsten möchte ich abgesehen von der Romance zwischen den beiden Protagonisten, dem Vater-Sohn-Verhältnis und dem allgemeinen sozialen Geflecht innerhalb Virgin Rivers noch die Freundschaft zwischen Lilly und ihrem besten Freund hervorheben. Die beiden sind in jeder Situation füreinander und unterstützen sich bedingungslos. Insbesondere ist mir aber die Ehrlichkeit unter den beiden positiv aufgefallen. Manchmal tut die Wahrheit weh, aber sie muss trotzdem ausgesprochen werden.

Fazit: 4/5⭐️
Eine weitere tolle Geschichte in und über Virgin River

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.08.2022

Leseempfehlung

Fühle mich. Unendlich
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Das Unendlichkeitszeichen ist ein Markenzeichen von dieser Reihe, weshalb ich es schön fand, dass es auch auf dem Cover des vierten Bandes, der ursprünglich nicht geplant war, integriert werden konnte.

Ich ...

Das Unendlichkeitszeichen ist ein Markenzeichen von dieser Reihe, weshalb ich es schön fand, dass es auch auf dem Cover des vierten Bandes, der ursprünglich nicht geplant war, integriert werden konnte.

Ich war sehr gespannt, wie Kathinka Engel diese Fortsetzung umsetzen wird, da sie nach ihrer Debüt-Reihe „Finde mich“ inzwischen zwei weitere Reihen geschrieben hat. Man merkt auch, dass sie sich im Laufe ihrer Autorinnenkarriere weiter entwickelt hat. So wurde „Fühle mich. Unendlich“ mein liebster Teil, der mich sowohl schreibstiltechnisch als auch emotional und charakterlich überzeugen konnte.

Man folgt hier zum einen Sophia, die vor kurzem aus einer Jugendhaftstrafe entlassen wurde und nun an einem Rehabilitationsprogramm teilnimmt, und zum anderen Philipp, dem frisch gebackenen Anwalt aus reichem Elternhaus. Beide hat man bereits kurz in den vorherigen Bänden getroffen und ich war gespannt auf sie. Sophia ist eine sture und in sich verschlossene junge Frau, die es in ihrer Kindheit und Jugend sehr schwer hatte und auf die schiefe Bahn geraten ist. Man merkt schnell, dass sie dadurch länger braucht, Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen, aber auch unabhängig ist. Ich bewundere sie dafür, dass sie sich nicht verbiegen lässt, sondern ganz genau weiß, wer sie ist. Mit ihrer teils flapsigen Art eckt sie hin und wieder an, aber wen sie einmal ins Herz geschlossen hat, bleibt auch dort. Auch Philipp ist ein herzensguter Mensch, der es jedem recht machen möchte und dort helfen möchte, wo er gebraucht wird. Nach außen hin hat er es im Vergleich zu Sophia viel leichter im Leben, aber im Inneren ist er viel unglücklicher und zerrissener als sie. Er tat mir echt Leid, weil er sein anderen Glück immer hinten anstellt und sein Leben nach dem Wunsch anderer ausrichtet. Umso mehr freuten mich die Momente, wo er mal aus seinem Schema ausbricht und lernt, für sich selbst und seine Wünsche einzutreten.

Sophia und Philipp sind auf den ersten Blick grundverschieden wie Tag und Nacht und als sie das erste Mal persönlich aufeinander treffen, denkt keiner der beiden an eine mögliche Beziehung. Zwar sind sie sich auf Anhieb sympathisch, wobei Philipp mehr von Sophia beeindruckt ist als anders herum, aber mehr ist da zunächst nicht. Erst nach und nach kommen beide sich näher, als sie immer wieder aufeinander treffen und sich besser kennen lernen. Ihre langsame Annäherung konnte mich vollkommen überzeugen, weil sie sich authentisch anfühlt und ich Sophia und Philipp ihre Gefühle abgenommen habe. Man merkt dann einfach, wie perfekt sie sich ergänzen und wie sie voneinander lernen. Besonders gefreut hat mich, wie die beide ihre Probleme angehen. Es gibt sie zwar, aber letztendlich sprechen sie offen miteinander und geben einander die Chance, sich zu erklären. In meinen Augen sind sie ein tolles Paar, das zusammenwächst und sich auch gegen Wind von außen behaupten kann.

Gegenwind gibt es im Buch viel von Philipps Großmutter, die noch sehr konservativ eingestellt und deren Sturheit bei ihren Prinzipien unschlagbar ist. Obwohl ich mit diesem Charakter große Probleme hatte, konnte man verstehen, woher sie und ihre Eigenheiten kommen. Generell schafft die Autorin es, jede Figur logisch aufzubauen mit ihren Stärken und Schwächen bzw. mit Ecken und Kanten. Ein weiteres Highlight war für mich, wie die Geschichten der früheren Protagonistenpärchen, insbesondere die von Band 1, weiter erzählt wird. Aber so würde ich auch empfehlen, den vierten Teil später zu lesen, wenn man sich nicht spoilern lassen möchte.

FAZIT: 4,25/5⭐️
Bester Band der Reihe

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.07.2022

Perfekt für den Sommerurlaub

Kein Sommer ohne dich
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Das Cover versprüht sofort ein sommerliches Urlaubsfeeling, das auch der Klappentext verspricht und das Buch auch hält. Ich finde, das Motiv mit der Sonnenbrille sehr faszinierend, weil es einem nicht ...

Das Cover versprüht sofort ein sommerliches Urlaubsfeeling, das auch der Klappentext verspricht und das Buch auch hält. Ich finde, das Motiv mit der Sonnenbrille sehr faszinierend, weil es einem nicht sofort auffällt. Allerdings findet ich das Cover nicht zu 100% passend, weil die Protagonisten Poppy und Alex nie zusammen am Strand lagen.

Man liest auch nicht nur über die Gegenwart, in der Poppy nach zwei Jahre fast kompletter Funkstille mit ihrem besten Freund Alex gerne wieder mit ihm in Urlaub fahren würde, sondern auch über ihre gemeinsame Vergangenheit. Zu Beginn gefielen mir die Rückblenden am besten, weil man miterleben kann, wie die beiden sich kennen gelernt haben und ihre früheren Urlaubstripps sehr atmosphärisch waren. Emily Henry hat einen sehr lockeren Schreibstil und schafft es, die verschiedenen Situation innerhalb der Geschichte sehr lebendig zu beschreiben, sodass man denken könnte, gemeinsam mit Poppy und Alex unterwegs zu sein.

Das komplette Buch ist aus Poppy’s Sicht geschrieben, wodurch man tief in ihre Gedanken- und Gefühlswelt abtauchen konnte. Allerdings hätte ich mir manchmal Alex’s Blickwinkel gewünscht, weil er einfach so ein toller Charakter ist. Er hat großes Bookboyfriendpotential, weil er auf der einen Seite lieb, zuverlässig und hilfsbereit ist und man auf der anderen Seite viel Spaß mit ihm haben kann. Richtig sympathisch wurde er für mich dann dadurch, dass er auch seine Fehler hat und zum Beispiel oft viel zu rückhaltend ist. Genauso ist Poppy eine Protagonistin mit Stärken und Schwächen. In ihrer Kindheit und Jugend war sie viel Mobbing konfrontiert, was ihr Leben bis heute beeinträchtigt. Aber trotzdem liebt sie ihre Familie, die nicht besonders angesehen in ihrer Heimatstadt ist, bedingungslos und in jedem Moment ihres Lebens. Poppy ist eine treue Seele, die immer ihr ganzes Herz verschenkt, sowohl an Menschen als auch an Leidenschaften wie das Reisen. Eigentlich weiß sie ganz genau, wie sie ihr Leben gestalten möchte und lässt sich nicht von ihrem Weg abbringen. Das ist sehr bewundernswert, aber man merkt auch, dass sie vergisst nach links und rechts zu schauen. Mit ihrer Situation in der Gegenwart, wo sie die Karriere und das Leben hat, wie sie es sich immer gewünscht hat, aber damit nicht wirklich glücklich ist, können sich vermutlich einige Leser identifizieren.

Im Laufe des Buches erfährt man die komplette gemeinsame Geschichte von Poppy und Alex und es war spannend, darüber nur Schritt für Schritt zu lesen, weil sie nicht stringent erzählt wird. Beim ihrem ersten Aufeinandertreffen besteht auf beiden Seiten kein Interesse, sich näher zu können. Aber durch Zufall treffen sie wieder aufeinander und fingen an, über alles zu reden, was ihnen wichtig ist. Es war ein toller Start in eine Freundschaft, da diese von Anfang auf Ehrlichkeit beruhte. Es macht echt Spaß, die beide über die Jahre hinweg zu begleiten, insbesondere bei ihren Urlauben. Diese waren abenteuerlich und nach außen hin sehr unperfekt, aber für Poppy und Alex waren es grandiose Tage, die sie für immer in perfekter Erinnerung behalten werden. Je länger die beiden sich kennen, desto mehr spürt man, dass aber das Beste an den Urlauben für sie die gemeinsame Zeit ist. Ich konnte dann früh spüren, dass ihre Gefühle über reine Freundschaft hinausgehen und romantische hinzukamen. Aber besonders positiv ist mir aufgefallen, dass sowohl Poppy als auch Alex andere Partner kennen lernen und sie nicht versuchen, die Beziehung des anderen zu torpedieren, auch wenn sie vielleicht nicht glücklich über diese waren. Doch die wichtigste Frage innerhalb des Buches ist die nach den Gründen für ihre fast vollständige Funkstille, denn in der Gegenwart ist offensichtlich, wie wichtig sie und ihre Beziehung füreinander sind. Sobald sie wieder aufeinander treffen ist es wieder wie früher, wobei eine gewisse Portion Lockerheit fehlte. Zu Beginn konnte mich die Gegenwart weniger überzeugend, bis ich die zwei Figuren besser kennen gelernt habe und ich mir einfach gewünscht habe, dass ihr jetziger Urlaub wieder perfekt wird und die beiden zueinanderfinden. Die beiden sind nämlich ein tolles Duo, das sich perfekt ergänzt und einander bedingungslos so akzeptiert, wie sie sind. Trotz anfänglicher Vermutung wusste ich im Laufe der Geschichte nicht mehr, was der Grund für die Funkstille sein könnte. Die Auflösung konnte mich dann aber nicht besonders überzeugen, weil ich da vieles für übertrieben hielt. Vieles wurde mir zum Ende hin zu einfach gelöst, aber die allerletzten Kapitel konnten mich dann wieder überzeugen. Dort machen die beiden Protagonisten, insbesondere aber Poppy, eine tolle Entwicklung durch, die ich sehr schön fand.

Fazit: 4/5⭐️
Wer eine lockere Sommerlektüre mit Urlaubsfeeling und menschlichen Charakteren lesen möchte, kann ich dieses Buch sehr gut empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
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Veröffentlicht am 29.07.2022

Emotional und authentisch

The Way I Break
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Das Cover ist echt schön und sieht mit den schlichten Blumen und Muscheln edel aus. Es strahlt auch eine Ruhe aus, die auch dem Buch beiwohnt.

Wer eine rasante und actiongeladene Romance erwartet, ist ...

Das Cover ist echt schön und sieht mit den schlichten Blumen und Muscheln edel aus. Es strahlt auch eine Ruhe aus, die auch dem Buch beiwohnt.

Wer eine rasante und actiongeladene Romance erwartet, ist hier an der falschen Adresse. Die Geschichte von Victoria und Julian verläuft eher emotional und langsam, was sie aber braucht. Mir war nie langweilig, weil die Probleme der beiden Protagonisten auch ihre Zeit brauchen und im Endeffekt war keine Seite zu viel. Nena Tramountani schreibt sehr berührend, sodass ich auch immer mal wieder ein Tränchen verdrücken musste, aber auch nicht over the top, dass man nicht mehr denken kann, über echte Menschen zu lesen. Ich habe wirklich das Gefühl, dass die von ihr erschaffenen Charaktere real sind. Jeder von ihnen agiert authentisch und hat sowohl Stärken als auch Schwächen.

Da bilden auch Victoria und Julian, aus deren Sicht man abwechselnd liest, keine Ausnahme. Beide sind Figuren, die zum Zeitpunkt der Geschichte mit einigen Problemen zu kämpfen haben, die mich sehr berührt haben und das Buch stark geprägt haben. Victoria flieht von einer ungesunden und unausgeglichenen Beziehung, in der sie emotionale Unterdrückung erleben musste. Für diesen Schritt habe ich sehr bewundert, denn dafür ist eine große Portion Mut nötig. Es hat mich so glücklich gemacht, wie sie Schritt für Schritt in Goldbridge aufblüht und endlich einen Ort und Menschen findet, die für sie ein Zuhause sind und bedingungslos annehmen. Victoria ist eine tolle junge Frau mit viel Leidenschaft und einem großen Herz, die erst lernen muss, sich selbst und ihr Glück an erste Stelle zu setzen, und ihr Selbstwertgefühl finden muss. Ich weiß nicht, ob ich mit ihrer schwierigen Vorgeschichte noch so nett und liebevoll gegenüber Mitmenschen sein könnte. Die gleiche freundliche Seele ist Julian, dessen große und bedingungslose Liebe für seine Familie mir sehr imponiert hat. Für sie und seine beste Freundin Darcy würde er alles tun, wobei er manchmal sich selbst vergisst. Er möchte es allen Recht machen, was ihm nicht immer gelingt. Es hat dann auch immer mein Herz gebrochen, weil man merkt, wie sehr es Julian jedes Mal mitnimmt. Doch am liebsten an ihm mochte ich, dass er jeden so akzeptiert, wie er ist, und ihnen den Raum gibt, den sie brauchen, selbst wenn es ihn selbst verletzt. Im Laufe des Buches macht auch er eine Entwicklung durch, weil er seine Scheuklappen zu gewissen Themen verlieren muss und ähnlich wie Victoria seinen eigenen Weg finden muss, wo er sich um sich selbst kümmert.

Die Beziehung zwischen den beiden startet mit einem lockeren Flirt in einer Bar, in der beide Ablenkung suchten. Man spürte direkt die tolle Chemie zwischen ihnen. Es knisterte bei ihnen und an dem Abend kamen sie nicht nur körperlich näher, sondern sprachen auch offen über gewisse ihrer Probleme. Daher habe ich auch von Anfang mit ihnen mitgefiebert, obwohl sich ihre Beziehung später langsamer entwickelte. In meinen Augen hatten sie sofort ein Grundverständnis füreinander und auch als bei ihrem Wiedersehen einige Missverständnisse und Hürde zwischen ihnen stehen, führen sie ehrliche Gespräche, in denen sie sich Schritt für Schritt einander öffnen. Ich habe es geliebt, wie sie sich dann durch das gemeinsame Kochen endgültig näher kommen. Es verbindet die beiden und sie bringen viel von ihrem Charakter mit in die Küche. Mein Highlight war allerdings ihr toller verständnisvoller Umgang auf Augenhöhe miteinander. Sie helfen einander, ohne sich gegenseitig dabei unter Druck zu setzen, sodass sie sich dann einander öffnen, wenn sie sich dazu bereit fühlen. Besonders Julian braucht einen langen Atem, weil Victoria sich aufgrund ihrer schwierigen Vergangenheit besonders viel Zeit braucht. Es hat mein Herz so berührt, wie er sie trotzdem immer unterstützte und nie gemein wurde. Ich habe mich ein bisschen in ihn verliebt, aber auch in die beiden als Paar.

Interessant waren auch die anderen Beziehungen, die thematisiert wurden. Auf der einen Seite haben wir Victoria und ihren Ex-Freund, der sie jahrelang ausgenutzt und unterdrückt hat. Es war schmerzlich über diese Beziehung zu lesen, vor allem weil auch Victorias familiäre Bindungen nicht viel besser sind. Sie ist mit einer abwesenden Mutter und einem Vater, der ebenfalls begann, sie zu ignorieren, aufgewachsen und durfte früher nie wirkliche Liebe und Unterstützung erfahren. Auf der anderen Seite ist Julian in einer glücklicheren Lage aufgewachsen mit einer liebenden Familie, die sich sehr nah steht. Doch man lernt, dass es keine perfekte Familie gibt, sondern überall Menschen mit Problemen zu kämpfen habe. Die tiefe Freundschaft zwischen Julian und Darcy fühlte sich allerdings perfekt an. Die beiden zeigen, dass Seelenverwandtschaft keine romantischen Gefühle voraussetzen und auch Männer und Frauen eine Freundschaft ohne jegliche sexuelle Anziehung führen können. Die beiden stehen immer an der Seite des anderen und sind stets ehrlich zueinander, selbst wenn es weh tut.

Insgesamt konnte mich Nena Tramountani mit diesem Buch wieder komplett überzeugen. Ich war durchgehend emotional involviert. Wenn man mit gewissen Themen, die sich vor allem um ungesunde Beziehungen drehen, Probleme hat, sollte man sich die Triggerwarnung durchlesen. Nun freue ich mich so sehr auf die beiden Folgebände, in denen Julians Brüder im Fokus stehen. Ich erwarte mir wieder emotionale und authentische Geschichten.

FAZIT: 4,5/5⭐️
Eine emotionale und berührende Slowburn Romance

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