Grandioses Setting
No Flames too wildIm Buchladen springt einem das Cover häufiger wegen seiner gelben Farbe entgegen. Richtig gut gefällt mir, dass das Cover auch zum Titel passt. Generell bekommen Flammen eine wichtige Rolle in dieser Geschichte.
Noch ...
Im Buchladen springt einem das Cover häufiger wegen seiner gelben Farbe entgegen. Richtig gut gefällt mir, dass das Cover auch zum Titel passt. Generell bekommen Flammen eine wichtige Rolle in dieser Geschichte.
Noch neugieriger hat mich allerdings der Klappentext gemacht. Ein Koala-Reservat ist kein häufiges Setting und allgemein lese ich weniger Bücher, die in Australien spielen. Das Setting entwickelte sich auch schnell zu meinem Highlight innerhalb dieses Buches. Nina Bilinszki beschreibt die kleine Küstenstadt Eden und die Natur dort, inklusive des Reservats, sehr bildhaft und atmosphärisch. Aber auch die Schattenseiten werden beleuchtet, insbesondere die von uns Menschen gemachten Probleme und Katastrophen in der australischen Natur- und Tierwelt. Ich finde es wichtig und richtig, diese Thematik in Büchern einzubauen.
Aber natürlich stehen auch die Charaktere im Fokus, allen voran die Deutsche Isabel und der Australier Liam, aus deren beider Sicht die Geschichte erzählt wird. Isabel ist von vornherein die der beiden, die man besser durchschaut und versteht. Sie ist nach Australien gereist, um etwas über ihren verstorbenen und australischen Vater zu erfahren, den sie kaum kennen lernen durfte. Diesen Drang konnte ich gut verstehen, wobei mir am besten gefällt, dass sie im Laufe des Buches auch mehr über sich selbst lernt. Es war schön, wie sie in Eden auftaut, auch gegenüber den Koalas. Sie ist eine vielschichtige Frau, mit Erlebnissen aus der Vergangenheit, die sie prägen, mit Leidenschaften, in denen sie aufgeht und mit Beziehungen, die ihr am Herzen liegen. Am meisten konnte ich mich mit ihrer ruhigen Art identifizieren. Liam ist ebenfalls ruhig und verschlossen, der Fremde erst einmal von sich fern hält, obwohl er ein geselliger Mensch ist. Sobald er mit Menschen agiert, die ihm am Herzen liegen, oder sich um die Koalas kümmert, die für ihn unendlich wichtig sind, bemerkt man seine fürsorgliche Art. Mit seiner liebevollen und aufopferungsvollen Seite hat er mir imponiert, wobei er lernen muss, Verantwortung auch zu teilen. Seine Entwicklung innerhalb der Geschichte war toll mitzuerleben, vor allem weil man ihn immer besser versteht. Es gibt ein Ereignis, das ihn verständlicher Weise nach wie vor beschäftigt, das man sich nach einiger Zeit auch zusammenreimen kann.
Zwischen Isabel und Liam entwickelt sich im Laufe des Buches eine Romance, die mich regelmäßig zum Lächeln gebracht hat. Ihr Start war etwas holprig, weil beide gewisse Vorurteile dem jeweils anderen gegenüber hatten. Es war schön, dass keine unnötigen Missverständnisse sie immer weiter auseinander treibt, sondern sich die Chance geben, einander richtig kennen zu lernen. Ihre Annäherung verläuft eher ruhig, aber beständig. Das sorgte dafür, dass ich mit dem Paar mitgefiebert habe. Besonders gefiel mir, wie Isabel und Liam als Team agieren und sich gegenseitig sowohl ergänzen als auch helfen. Es besteht nach einer gewissen Zeit ein stilles Verständnis unter- und füreinander, sodass sie manchmal wissen, was der andere braucht, bevor dieser es selbst weiß. Die körperliche Anziehung passte auch, obwohl diese Chemie nicht unbedingt ganz oben in der Prioritätenliste stand. Es gab zum Schluss dann das Drama, mit dem man bereits ziemlich am Anfang rechnet. Zwar konnte ich die Protagonisten verstehen, aber zu einem gewissen Grad war mir das zu übertrieben.
Ich freue mich auf die beiden weiteren Bände der Trilogie, wo Freunde von Isabel und Liam im Fokus stehen werden. Eden vermisse ich bereits, ebenso die Freundesclique. Die Freundschaften spielen in diesem Teil bereits eine wichtige Rolle, weil die Freunde viel Zeit miteinander verbringen. Dabei haben sie zum einen viel Spaß zusammen und zum anderen führen sie ehrliche Gespräche miteinander. Sie sind stets füreinander, wobei sie die Grenzen jedes einzelnen respektieren.
Insgesamt kann ich das Buch empfehlen, wenn man Lust auf das Setting, eine Slowburn-Romance und/oder vielschichtige Charaktere hat. Aber für ein Highlight fehlte mir die ganze Zeit das gewisse Etwas, sodass ich nicht komplett abgeholt wurde.
FAZIT: 4/5⭐️
Schöne Romance im atmosphärischen Setting