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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2022

Sexy, spannend und derber

Boston Belles - Rake
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Das Cover ist ganz edel, was zum finanziellen und im Fall des männlichen Protagonisten auch zum Adeligen Background der Figuren passt. Aber es bereitet einen nicht ganz auf die Geschichten von L.J. Shen ...

Das Cover ist ganz edel, was zum finanziellen und im Fall des männlichen Protagonisten auch zum Adeligen Background der Figuren passt. Aber es bereitet einen nicht ganz auf die Geschichten von L.J. Shen vor, die eher düsterer und derber.

Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund und lässt ihre Charaktere fluchen und ähnliches, was in meinen Augen auch zu diesen passt. Bisher habe ich jedes Buch von L.J. Shen innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Das liegt auch an ihrem lockeren Schreibstil und ihre süchtig machenden Geschichten, wobei dieser Roman da keine Ausnahme bildet.

Emmabelle und Devon kennt man bereits aus den vorherigen Bänden, wo sie mir zwar schon etwas ans Herz gewachsen sind, aber klar war, dass beide hinter ihren Mauern einige Geheimnisse verbergen. Im Gegensatz zu ihrer Schwester und ihren beiden besten Freundinnen hat Emmabelle nie von der großen Liebe geträumt, sondern hat sich auf ihre Karriere konzentriert. Ihr Selbstbewusstsein und ihr eisiger Wille ist sehr bemerkenswert und ich würde mich ungern mit ihr anlegen wollen. Aber wenn sie jemand ins Herz geschlossen hat, würde sie für dieses Person durchs Feuer gehen. Genau das würde sie gerne für ein Kind machen, doch sie hat eben keine Lust auf einen Partner und denkt eher an eine Samenspenderin. Emmabelle zeigt, dass man das persönliche Glück nicht unbedingt in den typischen Rollenbildern suchen und finden muss. Auch Devon wünscht sich Nachwuchs, da er diesem die Liebe geben möchte, die ihm verwehrt würde. Man spürt während des ganzen Buches die viele Liebe und Fürsorglichkeit, die in ihm steckt. So ein Partner oder Freund kann jeder gebrauchen und ich habe mich auch ein bisschen in ihn verliebt, da er auf der anderen Seite auch mysteriös und durchsetzungsfähig ist.

Nachdem Emmabelle und Devon sich durch einen gemeinsamen Freundeskreis kennen gelernt haben und dann einen One-Night-Stand miteinander hatten, führt der gemeinsame Wunsch nach einem Baby sie enger zusammen. Die sexuelle Spannung zwischen den beiden war bereits in den vorherigen Bänden spürbar und darauf war ich sehr gespannt. Allerdings stand ich ihrer gemeinsamen Ausgangssituation aus zweierlei Gründen etwas skeptisch gegenüber. Zum einen hatte ich die Befürchtung, dass sich die Beziehung von Emmabelle und Devon zu schnell entwickelt. Aber es wurde doch eine Slowburn-Romance, obwohl die beiden früh miteinander intim werden. Die Chemie konnte durchgehend hoch gehalten werden und die tieferen Gefühle kamen nach und nach. Es war ein Auf und Ab, wo die Charaktere immer wieder aneinander geraten und sich gegenseitig herausfordern, was beide gut gebrauchen können. Das war spannend und kribbelig zu lesen. Im Laufe des Buches entwickeln Emmabelle und Devon sich zum einen starken Team, das sich gut ergänzt. Der zweite Punkt für meine vorherige Skepsis war das Thema Schwangerschaft, mit denen ich in Liebesromanen oft nichts anfangen kann. Aber diese Umsetzung gefiel mir, weil beide Protagonisten es von Anfang an wollten und wussten.

Irgendwie bin ich jetzt traurig, dass diese Reihe zu Ende ist, da ich die Freundesclique rund um Emmabelle und Devon ins Herz geschlossen habe. Die Freunde sind kompliziert und so auch ihre Beziehungen unter einander, was sehr faszinierend ist. Die Frauen sind schon eine Gruppe, die herzlich und offen miteinander umgeht, während die Freundschaft unter den Männern eher von wenigen Worten geprägt ist. Doch in diesem Buch spielen auch die familiären Beziehungen der beiden Hauptfiguren eine zentrale Rolle. Von Emmabelles Familie weiß man schon etwas durch ihre Schwester, die bereits Protagonistin war, aber hier erfährt man noch mehr Details, die einiges in ein anderes Bild rücken. Aber Devons Familie war ein großes Überraschungsei und kein sympathisches. Sein Vater war ein echter Tyrann und auch den Rest seiner Familie und den befreundeten Adel braucht man nicht unbedingt in seinem Leben. Aber dadurch zeigt das Buch auch die verschiedenen Facetten einer Familie auf.

Neben Devons Familiendrama sorgt auch Emmabelles Geheimnis, das sie seit ihrer Jugend begleitet und bis heute beeinflusst, und einige Gegner, die sie sich scheinbar in ihrem Leben gemacht hat, für Spannung. Ich habe mitgefiebert und mitgerätselt. Bis zum Ende konnte mich das Buch fesseln und für mich war es ein würdiges Finale. Ich hoffe aber irgendwie, dass auch diese Reihe erneut ein Spin-Off bekommen wird.

FAZIT: 4/5⭐️
Slowburn auf seine eigene Weise

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2022

Zwiegespalten

A Touch of Darkness
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Das Cover passt in meinen Augen ziemlich gut, da das Cover dunkel gehalten ist und ein Großteil des Buches in der Unterwelt spielt. Die Blume mit den vielen vertrockneten Ranken ist auch stimmig zu den ...

Das Cover passt in meinen Augen ziemlich gut, da das Cover dunkel gehalten ist und ein Großteil des Buches in der Unterwelt spielt. Die Blume mit den vielen vertrockneten Ranken ist auch stimmig zu den (fehlenden) Fähigkeiten von Persephone.

Das komplette Buch ist auch aus ihrer Sicht geschrieben. Ihre Mutter Demeter hat sie jahrelang von der kompletten Welt abgeschirmt, bis Persephone ihren Willen durchgesetzt und ein Studium in New Athen begonnen hat. Dadurch agiert sie oft undurchdacht und naiv, was trotzdem etwas anstrengend werden kann. Generell hat sie noch nicht zu sich selbst gefunden, wobei sie im Laufe der Geschichte dahingehend einen großen Fortschritt macht. Es hat mir gefallen, als Persephone anfing selbstbewusster und eigenständiger zu verhalten. Allerdings kam mir an der einen oder anderen Stelle die Wandlung zu schnell.

Ebenfalls zügig hat sie sich in Hades verliebt, an den sie auch vor ihrem ersten Aufeinandertreffen ständig nachdenken musste. Für mich war der Gott des Todes die interessanteste Figur, weil man immer wieder Neues über ihn und seine verschiedenen Seiten lernt. Auch er war sofort hin und weg von der Göttin des Frühlings, wodurch die Romance zwischen den beiden schnell vonstatten ging. Ich bin einfach kein Fan von Instant Love und es hat mich genervt, dass ständig auch alle anderen Figuren von der großen Liebe der beiden reden musste. Trotzdem muss ich sagen, dass sich Persephone und Hades gegenseitig gut tun und einander positiv beeinflussen. Es gibt auch viel sexy Time bei den frisch Verliebten, was man mögen muss.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden steht in meinen Augen auch im Fokus. Der Fantasyanteil rund um die griechische Mythologie spielt nur eine kleine Nebenrolle, da das Worldbuilding auch nicht detailliert ausgearbeitet wurde. Man wird als Leser etwas in die Geschichte bzw. die Welt hineingeschmissen. Das Setting ist auch modern gehalten, was mich nicht gestört hat. Am meisten sagte mir bisher die Unterwelt zu. Ich hoffe, im weiteren Verlauf erfährt man aber noch mehr von dieser Welt. Auch für die Nebencharaktere hoffe ich auf noch mehr. Es gibt ein paar Ausnahmen (z.B. die Göttin Hekate), aber die meisten waren mir zu eindimensional. Vor allem die Böseren schienen mir manchmal grundlos grausam zu sein.

Insgesamt fand ich diesen Roman okay. Er ließ sich sehr schnell lesen, da ein gewisser Suchtfaktor nicht zu verleugnen ist und der Schreibstil von Scarlett St. Clair einfach gehalten ist. Aufgrund der Schnelllebigkeit kommt auch keine Langeweile auf. Aber oft fehlte mir die Tiefe sowohl in den Charakteren als auch in der Handlung, denn vieles wurde oberflächlich abgehandelt. Meine Hoffnung bleibt, dass sich die Geschichte in den weiteren Bänden weiterentwickelt, wobei man diesen Teil auch als Einzelband lesen kann.

FAZIT: 3/5⭐️
Das Buch wird die Geister spalten

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.05.2022

Lesesnack für Zwischendurch

Trust this Love
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Das Cover ist ganz okay, wobei ich einfach kein Fan davon bin, wenn einfach eine Person abgebildet ist. Ich finde, jeder hat so seine eigene Vorstellungen von den Charakteren und der abgebildete Mann entspricht ...

Das Cover ist ganz okay, wobei ich einfach kein Fan davon bin, wenn einfach eine Person abgebildet ist. Ich finde, jeder hat so seine eigene Vorstellungen von den Charakteren und der abgebildete Mann entspricht nicht meinem Bild vom Protagonisten Leif. Doch aufgrund der ähnlichen Covern und Titeln von diesem Buch und „Repeat this Love“ erkennt man sofort die Zusammengehörigkeit der beiden Liebesromanen. Man sollte „Repeat this Love“ auch wirklich zuerst lesen, da man ansonsten hier gespoilert wird, auch wenn jeweils ein anderes Pärchen im Vordergrund steht.

Hier folgt man dem Tattoo-Artist Leif Larson und Anna, die gerade erst aus dem Koma erwacht und aus deren Sicht die komplette Geschichte erzählt wird. Leif kennt man bereits als Bruder von Ed, dem Protagonisten aus Band 1, wo er einiges durchmachen musste, was sein aktuelles Leben immer noch bestimmt. Man merkt sofort, welch ein lieber Mann Leif ist, vor allem auch im Umgang mit Anna. Er ist sehr fürsorglich und ein Fels in der Brandung für die Menschen, die ihm wichtig sind. Gleichzeitig ist er auch eine ehrliche Haut, der auch unangenehme Themen anspricht. Doch von Anna bekommt man natürlich noch mehr mit, weil man sich immer in ihrem Kopf befindet. Zu Beginn weiß sie nicht so recht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll, nachdem sie einige Monate im Koma lag. In dieser Zeit haben sich ihr Ehemann und ihre beste Freundin miteinander vergnügt, wodurch Anna zum einen ihre beiden engsten Bezugspersonen verloren hat und zum anderen nun mit den Vertrauensproblemen zu kämpfen hat. Ich konnte ihre Gefühle, Gedanken und Taten immer sehr gut nachvollziehen. Ich fand es sehr bewundernswert, wie stark und selbstbestimmt sie nach ihren schlechten Erfahrungen ihren Neuanfang plant. Sie weiß, wen sie in ihrem Leben haben möchte und schließt alles und jeden daraus aus, der ihr ein schlechtes Gefühl gibt.

Sie und Leif treffen zum ersten Mal bei einem Autounfall aufeinander, bei dem Leif sich eine schwerwiegende Armverletzung zuzieht und der der Grund für Annas zeitweilige Koma ist. Dadurch fühlen sich die beiden miteinander verbunden und diese Verbundenheit wurde dadurch gestärkt, dass Leif Anna während ihres Komas vorgelesen hat. Dieses Gefühl habe ich beiden auch abgenommen und es war schön, welche Freundschaft sie miteinander aufbauen. Zwischen ihnen herrscht von Anfang an eine große Vertrauensbasis, wodurch sie miteinander ihre Träume und Sorgen teilen. Allerdings muss ich sagen, dass die romantischen Gefühle, die auch nicht lange auf sich warten lassen, mir viel zu schnell gingen. Ich konnte es nicht wirklich spüren und den Figuren die Ernsthaftigkeit auch nicht abkaufen. Da alles so schnell hintereinander passiert, fehlte mir das Kribbeln und die Spannung zwischen den beiden.

Von den Nebencharakteren mochte ich Annas Mutter und ihre älteste Freundin am liebsten. Das lag vor allem daran, dass Anna mit beiden echt tolle und vielschichtige Gespräche geführt haben. Doch viele andere Randfiguren, allen voran Annas Noch-Ehemann blieben mir leider viel zu eindimensional.

Das Buch ist allgemein nicht allzu dick und durch Kylie Scotts lockeren und flüssigen Schreibstil fliegt man nur durch die Seiten und hat die Geschichte auch schnell beendet. Es gibt keinen Moment der Langeweile, stattdessen passiert durchgehend etwas. Doch leider ging mir dadurch auch vieles zu schnell und manchmal fehlte die Tiefe. Am Ende gab es dann noch einmal eine große Portion Drama, die in meinen Augen unnötig war. Insgesamt konnte mich der Liebesroman aber gut unterhalten.

FAZIT: 3/5⭐️
Sehr, sehr kurzweilig

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.05.2022

Clever und durchdacht

Up to Date – Drei Dates machen noch keine Liebe – oder doch?
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Ich mag es, dass die Cover der Bücher von Beth O‘Leary alle etwas ähnlich sehen, da man sie sofort erkennt. Trotzdem muss man sagen, dass sie nicht unbedingt etwas mit dem Inhalt zu tun hat. Außerdem möchte ...

Ich mag es, dass die Cover der Bücher von Beth O‘Leary alle etwas ähnlich sehen, da man sie sofort erkennt. Trotzdem muss man sagen, dass sie nicht unbedingt etwas mit dem Inhalt zu tun hat. Außerdem möchte ich hervorheben, dass alle Romane der Autorin komplett unabhängig voneinander sind.

„Up to Date“ ist für mich das dritte Buch und wieder konnte mich Beth O‘Leary mit ihrem Schreibstil überzeugen. Sie schreibt sehr unaufgeregt, aber auch einfühlsam und spannend. Doch richtig fasziniert bin ich, welche unterschiedlichen und außergewöhnlichen Geschichten sie immer wieder erzählt. Der Klappentext hier hat mich auch wieder neugierig gemacht, aber gleichzeitig war ich auch etwas skeptisch. Ich kann schon einmal erzählen, dass jede Sorge meinerseits unnötig war.

Man liest abwechselnd aus den Sichten der drei Frauen Siobhan, Miranda und Jane, die unterschiedlicher nicht sein können, aber ich alle von Anfang an sympathisch fand. Trotzdem brauchte ich etwas Zeit, um auch alle Nebenfiguren und -handlungen den drei Frauen zuordnen zu können. Siobhan ist eine Frau, die alles durchgeplant hat und immer die Kontrolle behalten möchte. Ich habe sie für ihre Tatkraft und ihr Durchhaltevermögen bewundert. Gleichzeitig spürt man, wie sie wegen ihrer Angst vor ernsthaften Gefühlen nach einigen unschönen Erfahrungen leidet. Für sie habe ich gehofft, dass sie berufliches und privates Glück gleichzeitig findet. Miranda liebt ihren Job als Baumpflegerin auch, vor allem weil sie die Zeit an der frischen Luft und die Freiheit genießt. Sie möchte einfach das Leben komplett auskosten und genießen. Ihr Esprit hat angesteckt und sie hätte ich gerne als Freundin. Aber auch sie hat mal ihre Tiefs und die Momente des Zweifelns, was sie aber auch menschlich macht. Die dritte Frau im Bund ist die ruhige und introvertierte Jane, mit der ich mich am meisten identifizieren konnte. In meinen Augen macht sie die größte Entwicklung im Laufe des Buches durch, indem sie viel mehr aufblüht, was mich sehr gefreut habe. Sie baut sich an neues Leben auf, mit tollen Freunden und einem Wohlfühljob. Allem geht sie mit vollem Herzen und voller Unterstützung nach.

Nach und nach taucht man komplett in die verschiedenen Leben der Frauen ein und fiebert mit ihnen allen mit. So habe ich mir für jede ein Happy End in der Liebe gewünscht, doch ich hatte immer im Hinterkopf, dass es sich bei allen dreien um den selben Mann handelt. Dadurch konnte ich mich nie ganz auf den Protagonist Joseph Carter einlassen, weil ich ihm einfach misstraut habe. Ich finde auch, dass er etwas blass bleibt, obwohl er in gewisser Weise im Hauptaugenmerk des Buches liegt und im Leben aller drei Frauen eine zentrale Rolle spielt. Doch es war faszinierend, wie alle drei Liebesgeschichten funktioniert haben, obwohl die Frauen und die Art ihrer Beziehungen mit Carter sehr verschieden sind. Siobhan hat mit ihm zunächst eher eine Affäre, Miranda schon eine ernsthaftere Romance und Jane verbindet mit ihm eine Freundschaft sowie eine Alibi-Beziehung.

Während des kompletten Buches hatte ich so meine Vermutungen, Befürchtungen und Hoffnungen, doch die Auflösung hat mich komplett überrascht. Man wird hin und wieder aufs Glatteis geführt, was sehr unaufgeregt passiert. Im Nachhinein macht dann aber auch jedes Detail Sinn, woran man merkt, wie durchdacht die Geschichte ist. Beth O‘Leary liefert hier ein richtig cleveres Handlungsgerüst, wie ich es selten gelesen habe.

Fazit: 4/5⭐️
Überraschender und cleverer Plot

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2022

Erwartungen wurden leider nicht erfüllt

More than Words
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Das Cover ist ganz schön, wenn auch nicht besonders aussagekräftig. Man könnte es aber so interpretieren, dass etwas Neues, wie z.B. Blumen, auch aus der Dunkelheit heraus wachsen können.

In der Dunkelheit ...

Das Cover ist ganz schön, wenn auch nicht besonders aussagekräftig. Man könnte es aber so interpretieren, dass etwas Neues, wie z.B. Blumen, auch aus der Dunkelheit heraus wachsen können.

In der Dunkelheit befindet sich der männliche Hauptcharakter Callen, der zwar als Komponist berühmt geworden ist, aber sich nun nur noch mit Alkohol und unbedeutenden Frauengeschichten über Wasser halten kann. Dieses Verhalten ist nicht besonders gesund und wirkt auch nicht sympathisch. Deshalb hatte ich auch immer mal wieder gewisse Probleme mit ihm, obwohl ich auch Mitleid mit ihm hatte, weil man einfach spürt, wie gebrochen und verloren er sich fühlt. Doch im Laufe des Buches macht er eine schöne und große Entwicklung, die mich sehr gefreut hat. Jessie hingegen ist von Anfang an eine Sympathieträgerin. Ihr ganzes Leben gehört ihre Leidenschaft der französischen Sprache und Geschichte, sodass für sie ein Traum in Erfüllung geht, als sie bei einer Ausgrabung zu Jeanne d‘Arc als Übersetzerin alter Texte tätig sein darf. Diese große Leidenschaft kam auch bei mir als Leserin stets an. Doch sie konnte mich auch mit ihrem Umgang mit Mitmenschen überzeugen, da sie freundlich und offen mit allen umgeht und die Leute, die ihr viel bedeuten, unterstützt.

Callen und Jessie sind sich das erste Mal bereits als Teenager begegnet, wo sie zwei Jahre als Freunde über ihre Träume reden und ihre gemeinsame Zeit einfach genießen. Diese wenigen Seiten über ihre Teenagerzeit fand ich echt süß und berührend, was man über das Wiedertreffen viele Jahre später nicht besonders sagen kann. Beide Figuren haben sich weiter entwickelt und unterscheiden sich noch mehr als früher. Trotzdem war da das gewisse Extra zwischen ihnen, das beide bei jeder ihrer Begegnung spüren. Ich konnte es auf der einen Seite verstehen, weil beide seit ihrer Jugend eine Bindung zueinander haben, doch auf der anderen Seite kamen die Gefühle nicht bei mir an. Zu Beginn ihrer erneut aufbauenden Beziehung war mir das Verhältnis zwischen ihnen zu unausgewogen und Probleme, die Jessie und vor allem Callen haben, wurden mir zu schnell und leicht gelöst. Zum Glück gab es da aber im Schlussteil eine Kehrtwende, die ich richtig gut fand. Alles in allem mochte ich die beiden als Paar und es gab tolle Momente zwischen ihnen, die mich begeistern konnten. Allerdings konnte ich kaum Emotionen zu den Protagonisten oder gar ihrer Beziehung aufbauen. Mir persönlich wurde hier zu oft von Schicksal geredet, was mir nicht reichte. Auch gab es einige Entwicklungen, die so vorhersehbar waren, dass ich nur die Augen verdrehen konnte.

Mein Lieblingsaspekt in dem Buch war die ganze Geschichte über Jeanne d‘Arc. Die Jungfrau von Orleans ist mir zwar ein Begriff, aber ich habe viel mehr über sie und ihre Umstände erfahren, was ich alles sehr interessant fand. Die geschichtlichen Hintergründe wurden toll in die Haupthandlung miteingeflochten und machten den ganzen Roman rund.

Insgesamt war die Geschichte ganz okay, aber es gab einige Momente, in denen ich die Augen verdrehen musste. Zum Glück gab es aber auch einige Entwicklungen, die mich positiv überrascht haben. Auch der Schreibstil von Mia Sheridan war wieder sehr flüssig und emotional. Deshalb hoffe ich sehr, dass die Autorin mich mit einem anderen Buch wieder mehr überzeugen konnte, wie sie es auch bereits mit „The Love That Lies Within“ geschafft hat.

FAZIT: 3/5⭐️
Nicht ganz überzeugend

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