Tolle Fortsetzung
Staub & FlammenHandlung:
Dieses Buch schließt nahtlos an den Geschehnissen des ersten Bandes an, sodass man wieder direkt im Geschehen ist. Maél ist nun auf dem Olymp und wird des Hochverrats angeklagt, obwohl er nur ...
Handlung:
Dieses Buch schließt nahtlos an den Geschehnissen des ersten Bandes an, sodass man wieder direkt im Geschehen ist. Maél ist nun auf dem Olymp und wird des Hochverrats angeklagt, obwohl er nur seine Ziehschwester Agada retten wollte und keine bösen Absichten verfolgte. Darüber ist Livia verzweifelt und mit Enko und ihren Freunden Gigi, Jemma, Noah, Evangéline und Ödipus sucht sie einen Weg, um seine Unschuld zu beweisen. Dabei sind sie auf sich alleine gestellt, da sie Hermes nicht erreichen können und keinen Weg wissen, wie sie Kontakt zum Olymp aufbauen können, geschweige denn wie sie Maéls Unschuld beweisen können. Doch Enko hat eine Idee und bringt Livia in einen Waschsalon, der von Leuten betrieben wird, die ihnen helfen können. Man trifft weitere Gottheiten, einen Halbgott Selkes und eine neue Mitschülerin Tiffy kommt an die Schule von Livia, Gigi und Jemma. Außerdem verfügt Livia plötzlich über neue Kräfte. Was steckt hinter dem neuen Kräften und was verbirgt Tiffy? Hat Enko wirklich nur die Rettung seines Halbbruders Maél im Sinne und was hat es mit den verschwundenen Göttern und Halbgöttern auf sich?
Schreibstil:
Das Buch ist aus Livias Sicht und in der Ich-Perspektive geschrieben. Kira Licht hat einen angenehmen, umgangssprachlichen Schreibstil, sodass man das Buch flüssig lesen kann. Nur die Kapitel waren mir viel zu lang.
Charaktere:
Die Protagonistin Livia konnte ich die meiste Zeit nur bewundern, weil sie sich die meiste Zeit zusammen reißen konnte und sich nicht erlaubte, sich für längere Zeit in Mitleid zu suhlen. Sie hatte auch ihre schwachen Momente und Tränen verdrückte. Dies machte sie mir nur sympathischer, da sie sonst wie ein Roboter gewirkt hätte. Die meiste Zeit über steckt sie alle neuen Entdeckungen gut weg, was auch für ihre Freundinnen Jemma und Gigi gilt, die beide selbst nichts mit der Mythologie zu tun. Jeder kann sich solche Freundinnen nur wünschen, denn sie bleiben immer an Livias Seiten und unterstützen sie so gut sie können. Zu dritt sind sie eines der stärksten Freundinnen-Gespanne, über die ich seit langem gelesen habe. Dazu kommt in diesem Band auch die neue Mitschülerin Tiffy, die nach außen wie ein liebes Püppchen wirkt, aber mehr Power hat als auf den ersten Blick. Aber einen besonderen Platz in meinem Herzen behält die Motte Evangéline, die einfach zuckersüß ist und auch immer wieder für einige Lacher sorgt.
Maél behält auch in diesem Buch etwas von seinem Geheimnisvollen bei, das ja doch einen Großteil seines Charmes ausmacht. Währenddessen zeigt er sich dieses Mal mehr von seiner verletzlichen Seite, weil auch vieles auf ihn einstürzt, nicht nur seine Anklage, was sich nicht so leicht wegstecken lässt. Trotz allem ist Maél sehr beschützerisch, insbesondere in Bezug auf Livia. Auch Maéls Halbbruder Enko spielt wieder eine wichtige Rolle. Zwar ist er auch sehr großspurig und sehr selbstbewusst (scheint in der Familie zu sein), aber meistens musste ich nur schmunzelnd den Kopf über ihn schütteln und im Inneren sehnt er sich nach dem selben, wie alle. Neu in diesem Buch ist der Halbgott Selkes, der mich von allen Charakteren am meisten lachen musste, denn er möchte eigentlich jeden Moment schwimmen gehen, auch zu den unpassendsten Momente. Ansonsten gehören zu der Gruppe wieder Ödipus und Jemmas Freund/Enkos Bandkollege Noah.
In diesem Buch tauchen auch mehr der griechischen Götter auf. Neben Hermes, der meistens mit der Gruppe zusammen arbeitet und sich Sorgen um sie macht, vor allem um Maél und Hades, hinter dem mehr steckt, als man vermuten mag, treten weitere olympischen Gottheiten wie Zeus auf. Doch die meisten von ihnen sind doch sehr egozentrisch und bequem. Nach und nach kommen auch weitere Götter, die nicht zu den Olympiern gehören, ins Gespräch und sorgen noch für viel Trubel.
Meine Meinung:
Ich liebe fast alle Bücher über die griechische Mythologie, und auch "Staub und Flammen", sowie der erste Band "Gold und Schatten" sind keine Ausnahme. Vor allem mag ich alle Charaktere und trotz aller Ernsthaftigkeit kommt der Humor nicht zu kurz und ich musste immer wieder schmunzeln. Am besten gefiel mir die Interaktionen zwischen den ganzen Charakteren und tiefe Verbundenheit in der zentralen Gruppe, obwohl sich die meisten erst eine recht kurze Zeit lang kennen. Sie stehen alle für einander ein und helfen sich gegenseitig. Zunächst stehen die Sorge um Maél und seine Verteidigung im Vordergrund und dabei geben alle rund um Livia ihr bestes und kontaktieren alle möglichen Quellen, die sie kennen. Zum Glück drehte sich aber nicht ganzes Buch nur darum, denn das wäre mir auf 600 Seiten zu langatmig gewesen. Stattdessen treten später die verschwundenen Götter und Halbgötter in den Vordergrund und ab da wird die Spannung richtig aufgebaut. Auch hier geht Kira Licht mit der griechischen Mythologie anders um, als ich es bisher aus anderen Büchern kenne: Götter spielen eine wichtige Rolle, die sonst kaum erwähnt werden, und auch die bekannteren Götter bekommen neue und andere Charakterzüge. So überraschten sie mich immer wieder, obwohl ich mich in den antiken Sagen gut auskenne. Hier gibt es keine Aufarbeitung von bereits Bekannten, sondern es werden neue Geschichten gesponnen. Das Ende hat mich zufrieden zurück gelassen und die Dilogie konnte mich insgesamt von sich überzeugen.
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass es zwar nie langweilig wird, aber es gab auch manchmal Zeiträume, in denen insgesamt wenig Action passiert.
Fazit:
: 4,5/5 Sternen
Es ist ein guter Abschluss dieses Dilogie und es war schön wieder in die griechische Mythologie abzutauchen. Ich kann diese Reihe jedem empfehlen, der Urban Fantasy und insbesondere Mythologie mag.
Zitate:
„Wir sind Licht und Schatten. Wir existieren nicht ohne einander." (S. 211)
"Familie ist da, wo das Herz schlägt.“
(S. 252)
„Wahre Verbundenheit wird über das Herz definiert, nicht über Gene." (S. 388)
„Du hast ein gutes Herz, und Loyalität und Freundschaft sind für dich nicht einfach nur leere Worte." (S. 509)
„Aber wir sind alle nicht unfehlbar. Egal, ob Götter, Menschen oder Halbgötter. Wichtig ist, dass man seine Fehler einsieht." (S. 519)