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Veröffentlicht am 13.03.2022

Zum Mitfiebern

Was wir von Quallen lernen können
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Das Cover fiel mir doch irgendwie ins Auge, obwohl es jetzt nicht das besonderste ist, und im Kombi mit dem Titel war ich schon neugierig.

Bisher habe ich nur Bücher von Katharina Wolf gelesen, die sie ...

Das Cover fiel mir doch irgendwie ins Auge, obwohl es jetzt nicht das besonderste ist, und im Kombi mit dem Titel war ich schon neugierig.

Bisher habe ich nur Bücher von Katharina Wolf gelesen, die sie gemeinsam mit Ina Taus geschrieben hat, und war dementsprechend auf ihre Einzelwerke gespannt. Der Schreibstil konnte mich auch direkt überzeugen, denn er lässt sich flüssig lesen und fühlte sich authentisch an. Genau wie der Protagonist Henry könnte ein realer Mensch denken und auch die Gespräche könnten so stattfinden. Alle Charaktere bekommen auch kleine Eigenheiten, z.B. Henrys notorisches Zu-spät-Kommen, die mein Gefühl, über echte Menschen zu lesen, weiter verstärkte.

Generell habe ich Henry, aus dessen Sicht der Hauptteil des Buches geschrieben ist, schnell ins Herz geschlossen. Er ist ein Nerd mit einer Vorliebe für Filme, Serien und Fantasy, womit ich mich identifizieren konnte, und vor allem für Quallen. Das fand ich mal außergewöhnliche und ich musste immer schmunzeln, wenn er in den Redefluss über diese Lebewesen kam, weil er sich dann oft nicht zurückhalten kann und er einfach in seiner Leidenschaft aufgeht. Fast noch mehr an ihm gefiel mir allerdings seine soziale Ader. Er geht ganz offen auf Menschen zu, wie man bei seiner neuen College-Freundin merkt, und verbringt gerne viel Zeit mit anderen Menschen, vorzugsweise Max, seine Freunde und seine Familie. Ich habe es geliebt, mich in seinen Kopf zu befinden, denn beim Lesen konnten seine Gefühle auf mich überspringen. Max war im Gegensatz zu Henry viel schwerer zu greifen. Er ist sehr zurückhaltend und offenbart kaum etwas für sich. Daher fand ich gut, dass es auch einige Kapitel über seine Vergangenheit gab, weil man ihn dadurch besser versteht und es ihn sympathischer macht. Im Laufe der Geschichte erfährt man auch, was hinter seiner Geheimniskrämerei, auch gegenüber Henry, steckt. In meinen Augen erklärt es sein Verhalten sehr gut.

Beim Buch ist mir auch direkt positiv aufgefallen, dass Henry bereits am Anfang Max seine Nummer gibt und somit ihre Romance ohne ewiges Vorgeplänkel beginnen kann. Die Annäherung zwischen ihnen entwickelt sich stetig weiter und ich habe mit den beiden sehr mitgefiebert. Es war schön und gar nicht langweilig ihre ersten Dates bei Spaziergängen, Restaurantbesuchen oder an ihren liebsten Orten mitzuerleben. Ich habe gespürt, dass sich die beiden sympathisch und auch ganz ansprechend finden. Diese Gefühle des ersten Verliebtseins zauberten mir immer ein Lächeln ins Gesicht. In diesem Liebesroman geht es nicht darum, dass zwei Charaktere Spielchen miteinander spielen oder sich gegen die Gefühle füreinander wehren, wo das Happy End daraus besteht, dass sie endlich zusammen gekommen. Stattdessen erlebt man zwei junge Männer, die beginnen miteinander auszugehen und abwarten, ob sich daraus wirklich mehr entwickeln konnte. Aber es blieb trotzdem spannend, weil trotzdem in der Beziehung von Max und Henry es Aufs und Abs gibt und Probleme auftreten. Ganz oben steht dabei Max’s Verschlossenheit, mit der er Henry etwas außen vorhält, und seiner immer wieder auftretenden Abwesenheit. Ich habe Henry bewundert, dass er trotz seiner Unsicherheiten Max vertraut und diesem Zeit lässt, sich zu öffnen. Trotz gewisser Geheimnisse sprechen die beiden miteinander und wollen um das, was sie haben, kämpfen. Es gibt auch einen dramatischen Höhepunkt, der sich zum Glück aber einigermaßen schnell auflöst. Dabei konnte ich die Handlungen und Gefühle von beiden nachvollziehen.

Ich kann das Buch sehr weiterempfehlen, wenn man Lust auf eine Gay Romance mit sympathischen Charakteren, authentischen Beziehungen und realistischem Drama hat. Man kann mit den Figuren mitfiebern und das kribbelnde Gefühl des anfänglichen Verliebtseins sowie die damit verbundenen Unsicherheiten miterleben. Neben der Romance spielen auch Freunde und Familie eine große Rolle, was für mich immer ganz wichtig ist. Dabei integriert die Autorin ganz nebenbei Randgruppen, sodass sie es so normalisiert, wie es sein sollte. Das gilt vor allem für die gleichgeschlechtlichen Liebe von Henry und Max. Die beiden sind längst geoutet und vollkommen akzeptiert.

FAZIT: 4/5⭐️
Eine süße und authentische Liebesgeschichte

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2022

War mir leider zu oberflächlich

THREESOME
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Das Cover ist okay, denn es entspricht nicht unbedingt meinem Geschmack, aber ist passend zum Genre und auch der Handlung. Außerdem finde ich es viel besser als das ursprüngliche Cover, denn der Roman ...

Das Cover ist okay, denn es entspricht nicht unbedingt meinem Geschmack, aber ist passend zum Genre und auch der Handlung. Außerdem finde ich es viel besser als das ursprüngliche Cover, denn der Roman ist schon einmal im Jahr 2015 erschienen. Beim Lesen spürte ich auch stark, dass es ein früheres Werk der Autorin ist, was man vielleicht auch im Hinterkopf haben sollte.

Der Einstieg in die Geschichte begann zügig mit der Ankunft der Protagonistin Kristin an der Berkeley Universität. Dabei war ihre Freude über den Neuanfang gut spürbar und für mich sehr nachvollziehbar, da sie sich in ihrem Heimatdorf und insbesondere ihrem Vater erdrückt fühlte. Aber ich habe sie auch sehr bewundert für ihre Abenteuerlust und ihren Mut, sich nicht von ihrem Weg abbringen zu lassen. Ihr problematisches familiäres Verhältnis belastet sie natürlich trotzdem sehr und konnte man bei mir die meisten Emotionen weggehen. Es gab da auch einige Entwicklungen im Laufe der Geschichte, die mir gut gefielen. In anderen Punkten hingegen konnte ich Kristin und ihre Handlungen nicht so ganz nachvollziehen. Vor allem ihrem Ex-Freund gegenüber hat sie sich ein paar Mal unfair und überzogen verhalten, er tat mir auch etwas Leid. Außerdem fand ich es sehr schade, dass ihr Collegealltag und ihr Verhältnis mit ihrer Mitbewohnerin nicht wirklich in die Geschichte miteinbezogen wurde.

Die Romance steht hier eindeutig im Fokus und Kristin trifft gleich auf zwei Männer, nämlich die besten Freunde Joshua und David, die ihr auch ein heißes Erlebnis zu dritt anbieten. Ich war sehr erfreut, dass in dieser Geschichte die beiden Männer voneinander wissen, und sehr gespannt, wie sich die Dreierkonstellation entwickeln wird. Allerdings möchte ich anmerken, dass es viel weniger um die drei zusammen geht, denn es schnell der Fokus auf Kristin und ein Mann. Ich hätte mir mehr Spannung zwischen den dreien gewünscht, weil die gemeinsamen Szenen, bei mir am meisten Kribbeln hervorgerufen haben. Trotzdem hat sich in meinen Augen das richtige Paar zusammen gefunden. Kristin und ihr Auserwählter fühlen sich sehr zueinander hingezogen und vergessen in der Gegenwart des jeweils anderen alles um sich herum. Ich hatte Spaß mit ihnen, aber wie allgemein im Buch fehlte mir die Tiefe. Für mich fühlte sich alles in Bezug auf die Liebesgeschichte wie eine lockere Affäre an, aber nicht wie der Beginn einer ernsthaften Beziehung. Ich habe den Charakteren ihre Gefühle einfach nicht abgekauft, da ich sie nicht spüren konnte. Dazu kam die Tatsache, dass ich neben ihren Gefühlen auch einige ihrer Handlungen nicht nachvollziehbar fand. Deshalb war ich häufiger beim Lesen verwirrt oder habe die Augen verdrehen müssen.

Ein wichtiger Punkt der Geschichte, die ich nicht verstand, war die scheinbar enge Freundschaft zwischen Joshua und David. Auf mich wirkten sie überhaupt nicht wie beste Freunde oder überhaupt als Freunde. Ich weiß nur, dass die Geschäftspartner sind und den gleichen Frauengeschmack haben, aber es gibt keine wirklich freundschaftlichen Momente zwischen ihnen. Mir fehlte zum Beispiel Hintergrundwissen zu den Männern, wodurch sie mir viel zu blass und eindimensional blieben. Dabei war mir Joshua etwas sympathischer, weil er stets ehrlich ist und andere Menschen unterstützt. Mit David hatte ich mehr Probleme, weil er sich häufig etwas übergriffig verhalten hat. Es gab dann zum Schluss eine überraschende Wendung in Bezug auf ihn, die einiges erklärt. Doch es rechtfertigt es nicht alles und die genaue Erklärung erschien mir auch nicht komplett schlüssig.

Alles in allem war für mich die Geschichte viel zu kurz, sodass sich ineinander Augen keine Gefühle oder Verbindungen zu den Charakteren entwickeln konnten. Es gab viel Potential, dass leider nicht ausgeschöpft wurde, da alles sehr oberflächlich wurde. Trotz aller Kritik muss ich aber sagen, dass sich das Buch locker und zügig lesen lässt. Daher habe ich es auch fast einem Stück gelesen. Bei den neueren Werken von Sarah Saxx aber kann mich der Schreibstil noch mehr überzeugen, weil er Emotionen und das erotische Knistern besser übermitteln kann.

Fazit: 2,5/5⭐️
Die späteren Werke der Autorin mag ich viel lieber.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.03.2022

Familiär

Blaubeerjahre
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Ich mag das Cover richtig gerne, da die Blaubeeren miteinbezogen wurden und es eine wohlige Atmosphäre versprüht, die auch die Geschichte selbst prägt.

Die komplette Reihe rund um die Farmen in Kalifornien ...

Ich mag das Cover richtig gerne, da die Blaubeeren miteinbezogen wurden und es eine wohlige Atmosphäre versprüht, die auch die Geschichte selbst prägt.

Die komplette Reihe rund um die Farmen in Kalifornien ist mir sehr ans Herz gewachsen, wobei man alle Bände komplett unabhängig lesen kann. Das Setting macht die Bücher sehr besonders, wobei in diesem Fall die Blaubeerfarm wirklich eher nur Handlungsort dient. In den Vorgängern stehen die Farmen und ihr Anbau mehr im Vordergrund.

Wir folgen im Finale den drei Schwestern Alison, Jillian und Delilah und ihrer Großmutter Fran, aus deren aller Sicht man liest. Die Familie hält sehr zusammen, nachdem die Eltern der Schwestern vor Jahren verstorben sind und diese drei auf der Blaubeerfarm bei den Großeltern groß wurden. Es ist schön, wie eng das Verhältnis immer geblieben ist auch nach dem Auszug der Schwestern. Deshalb zögern diese nicht lange, zurückzukehren, um ihre Großeltern zu unterstützen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht auch die Familie und ihre Verbundenheit, was mir gut gefällt. Dadurch fühlte ich mich beim Lesen sehr wohl und auch als unsichtbarer Teil der Familie. Durch den Tod der Eltern und der beginnenden Alzheimererkrankung des Großvaters Cliff gibt es auch einige Schicksalschläge, aber hauptsächlich ist die Stimmung doch sehr fröhlich und ausgelassen, da die vier Frauen sich mit der Situation arrangiert haben. Natürlich gibt es Momente, in denen es ihnen schwieriger fällt, vor allem Fran.

Fran ist eine sehr starke Frau und ein tolles Vorbild für ihre Enkelinnen. Nie hat sie sich aufgeben, egal wie schwer das Schicksal teilweise zuschlägt, und hilft stets anderen, wenn es in ihrer Macht liegt. Ich bewundere sie sehr dafür, wie fit sie in Körper und Geist auch im hohen Alter noch ist. Doch am meisten berührte mich ihre bedingungslose Liebe für Cliff, die sich jeder wünschen würde. Es gibt auch einige Rückblenden in die Zeit, wo die beiden ein Paar werden. Dadurch versteht man Fran und ihre Beziehung mit Cliff noch viel besser. Obwohl die Großmutter meine liebste Protagonistin ist, sind mir auch die Enkelinnen ins Herz geschlossen. Die älteste ist die fürsorgliche Alison, die bereits selbst eine Tochter, Misha, hat. Die Mutter-Tochter-Beziehung ist sehr eng und gut, wobei Alli immer Mishas Bedürfnisse an erster Stelle steht. Obwohl mir Misha zu reif für ihre 11 Jahre vorkam, fühlte sich der Rest sehr realistisch an. Auch Alison als eigenständige Person ist mit ihrer warmherzigen Art und ihrer musikalischen Ader sehr sympathisch. Die mittlere Schwester Jillian ist die Planerin der Familie, die alles selbst in die Hand nimmt und dann auch nicht zu stoppen. Ich habe es geliebt, wie sie auf der Blaubeerfarm aufgeblüht ist, nachdem ihrer langjähriger Freund sie unterdrückt hat. Am meisten Spaß hatte ich allerdings mit der quirligen und jüngsten Schwester Delilah. Sie ist ein Freiheitsgeist und kann niemals ruhig sitzen bleiben. Im Laufe des Romans macht sie auch eine Entdeckung über sich selbst.

Ich kann dieses Buch empfehlen, wenn man Lust auf einen Wohlfühlroman und sehr sympathische Charaktere hat. Beim Lesen kann man gut abschalten und und man kommt zügig durch die Geschichte, die sehr locker geschrieben. Weil immer gekennzeichnet ist, aus wessen Sicht die Kapitel geschrieben ist, kommt man trotz der Perspektivwechsel nicht durcheinander. Aber da auf weniger als 400 Seiten gleich vier Frauen im Fokus stehen, kann man nicht erwarten, dass jeder Aspekt sehr in die Tiefe geht. Auch wenn man eine gewisse Portion Drama braucht, ist dieser Roman nichts für einen.

FAZIT: 4/5⭐️
Ein Buch zum Wohlfühlen ohne Drama

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2022

Süß und überraschend, aber schwächster Band bisher

Secrets of a Small Town Girl (Baileys-Serie 7)
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Ich finde das Cover insgesamt ganz süß und man erkennt sofort, dass es sich um eine Liebesgeschichte handelt. Es ist eben nichts besonderes, aber das brauche ich beim Cover auch nicht unbedingt.

Inzwischen ...

Ich finde das Cover insgesamt ganz süß und man erkennt sofort, dass es sich um eine Liebesgeschichte handelt. Es ist eben nichts besonderes, aber das brauche ich beim Cover auch nicht unbedingt.

Inzwischen habe ich sehr viele Bücher des Autorinnenduos Piper Rayne verschlungen, inklusive der ersten sechs Bände dieser Baileys-Reihe, weshalb ich mich sehr auf den neuesten Teil gefreut habe. Die Autorinnen schreiben stets locker-leichte Liebesgeschichten, in denen ich gut abtauchen kann. Die Geschichten in Lake Starlight rund um die Großfamilie Bailey sind bisher mein Favorit, weil ich das wohlige Gefühl, das ich beim Lesen versprühe, liebe. Auch in diesem Buch waren die Interaktionen innerhalb der Familie mein Highlight, weil mir alle Mitglieder bereits ans Herz gewachsen sind und es immer zu humorvollen Szenen kommt. Die Baileys halten stets zusammen, aber necken sich gerne und mischen sich oft ein, manchmal erwünscht und manchmal eben nicht. Ich liebe es auch, wie man die Paare aus vorherigen Bänden weiter begleitet und die Familie beim Wachsen miterlebt.

Auf der anderen Seite kennt man Juno Bailey und ihren besten Freund Colton schon seit Teil 1, wo bereits gewisse Gefühle zwischen den beiden vermutet wurden. Daher war ich sehr neugierig auf ihre Liebesgeschichte, auch weil Juno von ihren Geschwistern etwas heraussticht. Sie ist ein Freigeist, der sich nicht binden will, aber an die große Liebe glaubt, weshalb sie als Partnervermittlerin arbeitet. Ich habe bisher noch kein Buch gelesen, in dem eine Hauptfigur so einen Job ausübt und war sehr auf ihre Beweggründe gespannt. Über diese war ich dann sehr überrascht, aber sie machten gleichzeitig Sinn. Generell bekam ich nun eine ganz neue Sichtweise über Juno, die innerlich viel zerrissener und trauriger ist als es von außen den Anschein hat. Irgendwie wurde mir Juno dadurch sympathischer, weil man sich einfach besser und vielschichtiger kennenlernt. Es gab einige Szenen, in denen ich sehr mit Juno mitgefiebert und mitgelitten habe. Leider kamen mir ein paar ihre Charakterentwicklungen etwas zu spät und überstürzt. Dann gibt es da natürlich Colton, aus dessen Sicht man auch liest. Er ist wirklich ein toller bester Freund, der Juno stets unterstützt und ihr Fels in der Brandung ist, selbst wenn es sein eigenes Herz zerbricht. Aber auch für andere hat er ein großes Herz, so arbeitet er als Tierarzt, hilft seiner Verlobten Brigette und ist ein wichtiger Bürger von Lake Starlight. Jeder würde sich über einen Colton im Leben freuen, obwohl er zwischendurch auch Aktionen startet, über die ich leicht den Kopf geschüttelt habe.

Ich war sehr gespannt, wie man die Friends to Lovers Romance zwischen Juno und Colton angehen wird, und einiges hat mich echt überrascht. Von Coltons romantischen Gefühle für seine beste Freundin wusste man schon lange, weshalb ich etwas überrascht war, dass er sich dann mit einer Frau verlobt, die kaum erwähnt wurde. Aber an seiner Stelle hätte ich vermutlich auch die Hoffnung auf eine Beziehung mit Juno aufgegeben. Es ist aber schon klischeehaft, dass Juno genau in diesem Moment merkt, was Colton ihr wirklich bedeutet. Deshalb tat ich mich am Anfang etwas schwer mit ihrer Liebesgeschichte, obwohl ich die tiefe Verbindung zwischen den beiden schon spüre und zu einen gewissen Teil auch ihre körperliche Anziehung bei mir ankam. Alles in allem mag ich die beiden deshalb auch als Paar, obwohl ich sie gerne mal durchgeschüttelt hätte, weil sie es sich unnötig schwer machen. Richtig erleichtert war ich, dass meine Befürchtung, dass Betrug eine Rolle im Buch spielen würde, sich nicht bestätigt haben. Generell gab es hier einige Offenbarungen, die mich echt sprachlos gemacht haben, da sie mich sehr überrascht haben. Dazu gehören auch Details, die man in Rückblenden erfährt, die einen die Beziehung zwischen Juno und Colton besser verständlich machen. Aber ich konnte nicht immer nachvollziehen, warum die beiden sich gewisse Geheimnisse nicht erzählen, wenn man bedenkt, dass sie seit ihrer Kindheit beste Freunde sind, Dadurch entstand etwas aufgebauschtes Drama, das unüblich in dieser Buchreihe ist. Zum Glück hörte das ab einem gewissen Punkt auf, sodass mich die Romance später mehr überzeugen konnte.

Insgesamt kann ich die Reihe vom Herzen empfehlen, auch wenn dieser Band nicht ganz mithalten konnte. Nun freue ich mich aber auf die letzten beiden Bailey-Geschwister und ihre Geschichten, die am Ende noch einmal richtig angeteasert wurden. Gleichzeitig möchte ich nicht, dass die Reihe endet.

FAZIT: 3,5/5⭐️
Es war wieder schön, nach Lake Starlight zurückzukehren, aber bisher der schwächste Band

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.02.2022

Wohlfühlreihe

Herzklopfen in Virgin River
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WICHTIGSTEN CHARAKTERE :
Aiden Sheridan: Gynäkologe, der in Virgin River im Urlaub ist
Erin Foley: Anwältin, ebenfalls dort im Urlaub
Luke & Shelby: Aidens Bruder und dessen schwangere Frau
Art: gutmütiger ...

WICHTIGSTEN CHARAKTERE :
Aiden Sheridan: Gynäkologe, der in Virgin River im Urlaub ist
Erin Foley: Anwältin, ebenfalls dort im Urlaub
Luke & Shelby: Aidens Bruder und dessen schwangere Frau
Art: gutmütiger Mann mit Down-Syndrom, um den sich Luke kümmert
Maureen & George: Aidens und Luke’s Mutter und deren neuer Lebensgefährte
Jack & Mel: Ehepaar, das in Virgin River lebt

MEINE MEINUNG:

Ich liebe ja allgemein die Cover dieser Reihe und bin dementsprechend froh, dass die Neuauflage im neuen Gewand verpackt wurde. Nur den aufgedruckte Netflix-Aufkleber könnte man weglassen, aber ansonsten hat mir das Cover von diesem Band viel Lust auf den Frühling/Sommer gemacht.

Wie man es bereits aus dieser Reihe kennt, liest man die Geschichte aus mehreren Perspektiven. Ich persönlich komme ich aber nicht durcheinander und trotz der Erzählerperspektive fühle ich mich den Charakteren nah. Die Autorin schafft es, ihre Figuren vielschichtig und authentisch aufzubauen. Besonders toll beschreibt sie die ländliche Umgebung von Virgin River und das Gemeinschaftsgefühl der Bewohner, was auch im 10. Teil eines meiner Highlights war. Dabei steht hier dieses Mal vor allem die Familienbande der Sheridan’s und Foleys im Vordergrund.

Das Hauptpärchen sind Aiden und Erin, deren erstes Treffen sehr amüsant war und keine zukünftige Romance vermuten lässt. Erin hält Aiden nämlich erst für einen Landstreicher und er sie für sehr arrogant. Umso gespannter war ich, wie die beiden sich näher kommen werden. Der Anfang hat mich dann auch echt begeistert, auch weil man die beiden besser kennen lernt. Erin ist eine starke Frau, die seit ihrem elften Lebensjahr ihre beiden Geschwister quasi erziehen muss. Dafür bewundere ich sie, vor allem da sie sich nie beschweren würde. Sie braucht auch niemanden, sondern steht ganz sicher auf eigenen Beinen, aber ich habe mir auch für sie gewünscht, dass sie sich nun auf ihr eigenes Leben konzentriert und es in vollen Zügen auskostet. Dahingegen macht sie eine sehr schöne Entwicklung durch. Auch Aiden ist ein familienverbundener Mensch, der ein tolles Verhältnis zu seiner Mutter und vier Brüdern hat. Im Gegensatz zu Erin konnte er aber immer seinen eigenen Weg gehen und weiß inzwischen ganz genau, was er will. Er sehnt sich danach, sesshaft zu werden, weshalb er auch aus dem Militärdienst scheidet, was seine Brüder nicht nachvollziehen können. So landen er und Erin beide in Virgin River, um dort Urlaub zu machen. Nach den ersten Missverständnissen verbringen sie viel Zeit mit verschiedenen Tätigkeiten an frischer Luft zusammen, wobei sie sich viel unterhalten und sich näher kommen. Ich war sehr froh, dass sie schnell bereit waren, dem anderen eine zweite Chance zu geben und sich nicht auf ihre Vorurteile versteiften. Allerdings muss ich sagen, dass der Wechsel von „wir fanden uns doch ganz nett und es gibt da eine gewisse Anziehung“ hin zu „es ist die große Liebe des Lebens“ viel zu schnell ging. Ich fand dies sehr schade, weil ich es nicht wirklich nachvollziehen kann, obwohl die Chemie zwischen ihnen für mich stimmte und mir die beiden mir als Paar wirklich gut gefallen. Aber so fand ich irgendwann alle Handlungen drumherum spannender als diese zentrale Liebesgeschichte. Dann kam plötzlich doch wieder Spannung auf, wobei das Drama da von außen kam. Es war mir teilweise etwas zu over the top, aber doch war ich erleichtert, dass Aiden und Erin nicht wieder eine komplette Wandlung durchmachen.

Während für mich bei der zentralen Liebesgeschichte noch viel Luft nach oben gewesen wäre, konnten mich die Nebenhandlungen umso mehr überzeugen. Das Paar Mel und Jack begleitet man seit Band 1 und ich finde es interessant auch mal eine langjährige Beziehung und deren Herausforderungen zu begleiten. Die beiden sind mir über die Reihe hinweg ans Herz gewachsen, wodurch ich mit beiden sehr mitgelitten habe. Mel und Jack sind herzensgut, aber haben auch mit Problemen zu kämpfen. Dabei agieren sie sehr realistisch und in gewissen Maße kann man beide Seiten stets verstehen.

Mein Lieblingscharakter in der Reihe ist inzwischen allerdings Art, der in diesem Band nun eine alte Freundin wieder trifft. Diese beiden sind einfach nur niedlich zusammen und komplett unschuldig. Da sie beide Menschen mit geistiger Behinderung sind, brauchen sie bestimmte Hilfe und Zuwendung. Mit diesem Thema geht die Autorin sehr respektvoll um und man lernt auch einiges dazu. Art, Luke und Shelby sind auf jeden Fall eine außergewöhnliche Familie. Aber auch das ältere Pärchen Maureen und George darf man wieder begleiten.

Insgesamt hatte ich auch mit Band 10 schöne Lesestunde. In Virgin River fühle ich mich einfach pudelwohl, weil es sich für mich inzwischen wie eine reale Stadt anfühlt. Beim Lesen habe ich das Gefühl, dass ein Film vor meinen Augen abläuft, wodurch ich komplett im Buch abtauchen kann. Zu der Reihe sollte man aber sagen, dass man mehr Spaß mit den Bänden hat, wenn man sie in der richtigen Reihenfolge liest, auch wenn immer ein anderes Paar im Fokus steht.

FAZIT: 3,5/5⭐️
Buch zum Wohlfühlen, nur die zentrale Romance war mir zu überstürzt

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