Überraschend, aber mit ein paar Schwächen
The Dream Of UsDas Cover ist schön schlicht, aber in diesem Fall finde ich es doch ziemlich langweilig und nichtssagend.
Den Klappentext hingegen fand ich interessant, weil ich bisher noch kein Buch gelesen habe, in ...
Das Cover ist schön schlicht, aber in diesem Fall finde ich es doch ziemlich langweilig und nichtssagend.
Den Klappentext hingegen fand ich interessant, weil ich bisher noch kein Buch gelesen habe, in dem Cheerleading eine Rolle spielt. Zum Glück gefiel mir auch die Umsetzung dieser Thematik, da July auch keine manipulierende und/oder zickige Cheerleaderin ist, wie man ihnen häufig in Film und Fernseher begegnet. Sie ist ehrgeizig und ihr geht es alleine um das Hobby an sich, dass sie auch zumindest für eine gewisse Zeit zu ihrem Beruf machen möchte. Doch am besten haben mir ihre Szenen mit ihrem Zwillingsbruder Bo gefallen, mit dem sie eine sehr enge Beziehung hat und der für sie der wichtigste Mensch ist. Das gesamte Buch ist aus ihrer Sicht geschrieben, aber trotzdem konnte ich direkt eine Bindung zum Footballspieler Drew aufbauen. Besonders interessant fand ich, dass Drew taub ist und somit sowohl in Gesprächen mit July als auch beim Zusammenspiel des Football-Teams gewisse Hürden zu überwinden. Drew ist ein sehr geduldiger Mensch, der auch nicht nachtragend ist, wofür ich ihn sehr bewundert hat. Ich fand ihn richtig toll, denn er ist immer so sympathisch und ein Mensch, in dessen Gegenwart sich (fast) jeder wohl fühlt. Insgesamt mochte ich ihn mehr als July.
Bereits bei ihrer ersten Zufallsbegegnung spürt man eine gewisse Verbindung bei ihnen und spätestens als July Drew das College zeigt, wodurch sie mehr Zeit miteinander verbringt, kann man weder als Leser noch die beiden leugnen, dass da etwas zwischen ihnen ist. Mir gefiel, wie locker und entspannt es zunächst zwischen ihnen gibt und sie sich durch tägliche Nachrichten den anderen an ihrem Leben teilnehmen lassen. Diese Chats beinhalten auch immer eine gewisse Prise Humor, die mich zum Schmunzeln brachten. Allerdings gibt es da das Problem, dass July NFL-Cheerleaderin werden möchte, wo eine Beziehung zu einem NFL-Spieler strikt untersagt sind, weshalb sie sich gegen eine Beziehung mit Drew wehrt. Ich konnte ihre Gründe zwar verstehen, aber manchmal war sie mir etwas zu dramatisch und legt Drew gegenüber ein ambivalentes Verhalten an den Tag, was er nicht verdünnt hat. Es gibt dann irgendwann einen Knackpunkt in der Geschichte, der vieles verändert. Leider hatte ich das Gefühl, dass dieser nur Mittel zum Zweck und sich für mich zu konstruiert anfühlte. Alles in allem mochte ich July und Drew zusammen, wobei es mehr an ihm liegt.
Neben ihrem Romance geht es auch um Julys Zukunftsplanung, ihre Freundschaft und ihre Familie. Ich habe gerne darüber gelesen, weil es sich das Leben nie nur um eine romantische Beziehung dreht. Es gab in allen Bereichen Höhen und Tiefen, die ich sehr interessant und im Grunde auch authentisch fand. Allerdings wurden mir einige Probleme viel zu schnell und einfach gelöst. Auch gab es einen dramatischen Handlungsstrang, der für mich zu überspitzt war und nicht perfekt in die Geschichte passte. Trotzdem muss ich sagen, dass dadurch der Roman ab der Hälfte nie langweilig wird.
Insgesamt hatte ich mit dem Buch ein paar entspannte und lockere Lesestunden und die Autorin hat auch einen angenehmen Schreibstil, der einen durch die Seiten fliegen lässt. Am Ende ging mir ein paar Sachen zu schnell, aber in den Folgebänden werden wir sicher noch mehr zu July und Drew erfahren. Die weiteren Teile werde ich auf jeden Fall lesen, weil man die dortigen Protagonisten bereits in diesem Band kennen lernt. Julys Zwillingsbruder Bo bekommt zwar keinen eigenen Teil, weshalb ich hoffe, ihn weiter als wichtige Nebenfigur begleiten zu dürfen.
FAZIT: 3,5/5⭐️
Außergewöhnliche Thematiken, aber mir etwas zu viel unpassendes Drama