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Veröffentlicht am 12.12.2018

Spannender „Thriller“ für junge Leser ab 14 Jahren.

T.R.O.J.A. Komplott
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Kurzbeschreibung
Nico ist gerade mal 21 Jahre alt, als er kurz vor der Verwirklichung seines großen Traums steht: Ein FBI Agent zu werden, wie sein Vater es war. Doch statt öffentlich zum Agenten erklärt ...

Kurzbeschreibung
Nico ist gerade mal 21 Jahre alt, als er kurz vor der Verwirklichung seines großen Traums steht: Ein FBI Agent zu werden, wie sein Vater es war. Doch statt öffentlich zum Agenten erklärt zu werden, wird Nico in einer Nacht-und-Nebelaktion entführt und dem streng geheimen T.R.O.J.A Projekt zugeteilt. FBI Agent ist er nun trotzdem und bestrebt seinen Job gut zu machen um nach seiner Zeit bei T.R.O.J.A eine gute Position beim FBI zu bekommen. Sein neues Team hat einen außergewöhnlichen Auftrag: Mithilfe modernster Technik ist es ihnen möglich den menschlichen Sehnerv anzuzapfen und so stehen zahlreiche Personen rund um die Uhr unter Beobachtung – durch ihre eigenen Augen! Schon bald beginnt Nico mit seinem Gewissen zu ringen, denn viele Entscheidungen seiner Vorgesetzten erscheinen ihm unklar, außerdem hat er das Gefühl, ihm werden wichtige Informationen vorenthalten. Gerne würde er mehr herausfinden, doch er muss vorsichtig sein. Sollte er sich Feinde machen, könnten diese in seinem eigenen Kopf auf ihn lauern.

Cover
Das Cover ist auffällig gestaltet, den Kontrast von Grün und Lila finde ich sehr ansprechend. Das abgebildete Auge wirkt verpixelt und steht meiner Meinung nach symbolhaft für die moderne Technik, die die Kontrolle über die Augen übernehmen kann. Dass das Auge einen direkt anzusehen scheint bringt auch den Aspekt des Beobachtetwerdens mit ein. Diese Symbolhaftigkeit gefällt mir gut, ebenso der deutliche Bezug zum Inhalt.

Schreibstil
Passend zu einem Jugendbuch, ist der Stil von Ortwin Ramadan einfach und verständlich gehalten und der Roman liest sich schnell und bequem.
Schauplätze und Figuren sind schlicht dargestellt, manchmal hatte ich das Gefühl, ziemlich wenig über die Protagonisten zu wissen, aber es reichte immer aus um dem Verlauf der Erzählung folgen zu können. Die Schauplätze waren für mich trotz weniger Informationen gut vorstellbar.
Die technischen Errungenschaften mit denen die Menschen in der Geschichte ausspioniert werden, wurden meiner Meinung nach gut verständlich geschildert ohne dabei zu viel ins Detail zu gehen.

Meinung
Insgesamt hat mir das „T.R.O.J.A. Komplott recht gut gefallen. Der Roman war spannend, auch wenn er mich natürlich nicht so fesselte wie ein „Erwachsenen-Thriller“. Für junge Leser ist die Spannung sicher ausreichend und ich finde das empfohlene Lesealter (ab 14) gut gewählt.
Leider muss ich sagen, dass mir Hauptfigur Nico nicht besonders sympathisch war, deshalb fiel es mir schwer, mich für ihn zu interessieren. Trotzdem bin ich beim Lesen nie „hängen geblieben“, weil die Geschichte doch interessant genug war, dass ich wissen wollte wie es weiter geht.
Gut gefallen hat mir, dass Gedankengänge und Entscheidungen der Hauptfiguren gut nachvollziehbar waren, weil der Autor eine ausreichende Innensicht ermöglichte. So musste ich den jungen Agenten auch gar nicht mögen um seine Motive und Handlungen verstehen zu können.
Ein wenig gestört hat es mich, dass häufig die Abneigung der Protagonisten gegen gesundes Essen erwähnt wurde, dass ihnen aufgezwungen werden sollte. Klar, will keiner zu was gezwungen werden, aber dass junge Leute nur Steak und Pizza essen wollen halte ich für ein Gerücht und ich finde gerade in einem Jugendbuch muss den Lesern nicht weisgemacht werden das wäre normal.
Schade finde ich außerdem, dass der Autor keinen Bezug zu unser heutigen Realität hergestellt hat. Ich mag wirklich keine Bücher, die einem irgendeine Moral auftischen wollen und ich erinnere mich gut, dass ich auch als Jugendliche solche Bücher hasste. Aber hier bietet es sich einfach an, den kleinen gedanklichen Sprung von ungewollter Überwachung zum unachtsamen Teilen privater Informationen (Social Media) zu machen. Eine kleine Verbindung wäre da vielleicht schön gewesen, die den Leser über seine eigenen kleinen „Überwachungsgeräte“ nachdenken lässt.

Veröffentlicht am 24.11.2018

Unterhaltsam und interessant, aber nicht mein Favorit unter den Doors-Romanen.

DOORS ! - Blutfeld
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Kurzbeschreibung
Als eine junge Frau im Höhlensystem unterhalb einer alten Villa verschwindet, schickt ihr schwer reicher Vater ein Team von Experten los um sie zu retten. Die Höhle hält jedoch einige ...

Kurzbeschreibung
Als eine junge Frau im Höhlensystem unterhalb einer alten Villa verschwindet, schickt ihr schwer reicher Vater ein Team von Experten los um sie zu retten. Die Höhle hält jedoch einige bemerkenswerte Geheimnisse bereit, zudem scheint außer der Rettungsmannschaft noch jemand – oder etwas – dort unten unterwegs zu sein. Wie außergewöhnlich ihre Mission ist, wird den Rettern erst klar, als sie einen Raum mit uralten Türen finden und plötzlich alle Messgeräte verrückt spielen. Das Team muss durch eine der Türen hindurch, um die Vermisste zu finden. Durch welche Tür hängt aber von der Entscheidung des Lesers ab!
Bei „Doors“ handelt es sich um drei Romane, die mit der gleichen Handlung beginnen, aber je nach Entscheidung des Lesers unterschiedlich verlaufen und enden.In der gedruckten Ausgabe jeder der drei „Doors“ Varianten ist die Einführungsgeschichte enthalten.

Cover
Wie auch die beiden anderen Doors Cover ist das von „Blutfeld“ in mattem Schwarz gehalten. Abgebildet ist ein Kastenschloss, das ziemlich alt aussieht und aus dem eine kleine Rauchfahne kommt. Darüber ist ein Totenschädel zu sehen.
Ein schönes Cover, das gut mit den anderen harmoniert. Besonders gefällt mir die Prägung des Papiers, die das Bild noch echter wirken lässt.

Schreibstil
In diesem relativ kurzen Roman lernt der Leser gleich zu Beginn etwa 10 Figuren auf einmal kennen. Diese sind präzise beschrieben und zunächst gerade detailliert genug, um sie unterscheiden zu können. Im Lauf des Romans werden weitere Informationen ergänzt, so dass sich das Gesamtbild der Personen langsam erweitert.
Um das Gedächtnis ein wenig zu unterstützen findet man im Buch auch knappe Steckbriefe der Hauptfiguren.
Markus Heitz erzählt aus verschiedenen Perspektiven in der dritten Person. Dabei ist gut ersichtlich, wessen Sichtweise gerade geschildert wird, auch wenn es sich nur um einen kurzen Absatz handelt.
Es gibt verschiedene Schauplätze von denen einige sich recht ähnlich sind, was mir die Orientierung etwas erschwert hat. Einige Details der Schauplätze und historische Zusammenhänge lassen ausführliches Fachwissen des Autors durchblicken.
Das Erzähltempo wechselt innerhalb des Romans, teilweise habe ich die Geschichte als etwas in die Länge gezogen empfunden.

Meinung
Da ich die beiden anderen Doors-Romane, „Kolonie“ und „Dämmerung“, bereits gelesen habe, konnte ich natürlich nicht ganz vorurteilsfrei an „Blutfeld“ herangehen.
Der Roman war für mich unterhaltsam, konnte mich aber nicht so sehr begeistern wie die beiden anderen.
Der Verlauf der Geschichte gefiel mir recht gut, insbesondere das Ende hat mich positiv überrascht. Trotzdem wurde ich beim Lesen vor allem gegen Ende etwas ungeduldig, das wurde mir ein wenig zu langatmig.
Obwohl das gewählte Setting sehr interessant ist, hatte ich Schwierigkeiten mich zu orientieren. Die Schauplätze konnte ich mir häufig nicht gut vorstellen, insbesondere ihre Lage zueinander bzw die jeweiligen Entfernungen, so dass es für mich auch oft nicht klar war, wie viel Zeit zwischen einzelnen Szenen vergangen war.
Die Nebenfiguren waren meiner Meinung nach gut ausgearbeitet, allerdings fand ich in dieser Doors-Version einige Hauptfiguren etwas „farblos“ und nicht mehr ganz überzeugend. Mir fiel beim Lesen deutlich auf, dass ich mich viel weniger für deren Schicksal interessierte, als während des Lesens von beispielsweise „Dämmerung“ (mein Favorit).
Ein paar Nebenfiguren, die auch in den anderen Doors-Romanen eine Rollen spielen, haben mich hier auch weniger überzeugt und ich fand sie im Gegensatz zu den zuvor gelesenen Versionen fast langweilig.
Gut möglich, dass für mich nach dem Lesen der beiden anderen Bände einfach ein bisschen die Luft raus war. Aber da ich nun mal den direkten Vergleich habe, sehe ich bei „Blutfeld“ kleine Schwachstellen, die „Dämmerung“ und „Kolonie“ nicht hatten.
Trotzdem ein unterhaltsamer Roman, mit einem sehr interessanten „Grundgerüst“ und überraschenden Wendungen.
Insgesamt gefällt mir an Doors besonders, dass ich nie das Gefühl hatte, eine Variante sei „richtiger“ als die anderen. Vielmehr schien es, dass alle Handlungsverläufe gleichzeitig möglich wären, sozusagen in verschiedenen Dimensionen. Das macht die Doors-Reihe zu einem großartigen Gesamtwerk, dessen Aufbau intelligent und gut geplant wirkt.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Übersichtliche aber detaillierte Anleitung besonders für Anfänger und wenig erfahrene Journaler. Hat mir bei der Planung schon sehr geholfen!

Journalspiration – Bullet-Journal-Guide
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Warum dieses Buch?

Ich brauche Ordnung beim Planen und habe meine Termine und Aktivitäten gerne übersichtlich vor mir. Bisher habe ich noch keinen Kalender gefunden, der all meine Planungsbedürfnisse ...

Warum dieses Buch?

Ich brauche Ordnung beim Planen und habe meine Termine und Aktivitäten gerne übersichtlich vor mir. Bisher habe ich noch keinen Kalender gefunden, der all meine Planungsbedürfnisse erfüllt, daher habe ich mich entschieden es 2019 mal mit einem Bullet Journal (kurz „BuJo“) zu probieren. Das ist eine ganz individuelle Art der Kalenderführung bei der man alles integrieren kann was man braucht und einfach weglässt was überflüssig erscheint.
Da ich noch keinerlei Erfahrung damit habe und mir die Internetsuche viel zu viele verwirrende und für einen Anfänger nicht unbedingt hilfreiche Ergebnisse lieferte, musste ein ordentliches Anleitungsbuch her!


Gestaltung

Schon vorm Aufschlagen bemerke ich das edle Design des Hardcover Buchs, mit glänzender Goldschrift und einem ansprechend gestalteten Cover. Der Stil ist der gleiche wie bei dem Bullet-Journal, das ich gleich beim EMF Verlag mitbestellt habe (LINK zur Rezi Bullet Journal). Das spricht mich direkt an und ich habe das Gefühl, jemand hat sich große Mühe gegeben, dem BuJo-Neuling von Beginn an eine gewisse Sicherheit zu vermitteln.
Beim Durchblättern fällt mir dann direkt das gut strukturierte Inhaltsverzeichnis auf, an dem ich erkenne, dass das Buch systematisch die üblichen Abschnitte eines Bullet Journals behandelt. Es sind viele Bilder darin, einige über komplette Doppelseiten. Kurze Abschnitte mit Zwischenüberschriften erleichtern die Orientierung und es sind zahlreiche Infokästen vorhanden.

In den Kapiteln werden zunächst der Ursprung der Bullet-Journal-Methode sowie deren Grundregeln vermittelt, dabei zeigt die Autorin aber auch immer Alternativen auf und macht deutlich, dass man sich an überhaupt keine Regeln halten muss, sondern das Journal so gestalten kann, wie es einem hilfreich erscheint.
Nachdem über einige Kapitel der standardmäßige Aufbau von „Future Log“, „Daily Log“ etc. erklärt wurden, wendet Marietheres Viehler sich auch den in der BuJo-Community beliebten Sammlungen und Trackern (Dokumentation bestimmter Gewohnheiten) zu und erklärt wie man beispielsweise seine Finanzplanung oder sportlichen Ziele und Erfolge ins Bullet Journal integrieren kann. Auch hier macht sie deutlich: jeder nimmt sich was er braucht, nichts ist ein Muss.
Bei allen Elementen bietet sie verschiedene Variationen an, die man als Anfänger einfach so übernehmen kann. Wenn einem an dekorativen Elementen gelegen ist, kann man die Vorlagen im Anhang verwenden und sie abpausen oder abzeichnen.
Die Infokästen enthalten bei näherer Betrachtung zum einen weiterführende Erklärungen der Autorin und zum anderen Materiallisten, sprich: welche Stifte Schablonen etc. für das abgebildete Design verwendet wurden.
Sprachlich ist das Buch in einem freundlichen Umgangston gehalten, der einfach zu verstehen ist. Fachbegriffe werden vorgestellt und erklärt, im Anhang findet man auch noch ein Glossar.


Meinung

Das Buch liest sich schnell und einfach, allerdings habe ich mir doch ein wenig Zeit zwischen den Kapiteln genommen um das Gelesene „sacken“ zu lassen und mit meiner bisherigen Vorstellung und Planung zu vergleichen.
Dass das Werk nur 96 Seiten hat, ist mir übrigens erst beim Schreiben dieser Rezension aufgefallen. Ich hätte die Seitenzahl viel höher geschätzt, da das Buch über einen hohen Informationsgehalt verfügt und zahlreiche verschiedene Designs präsentiert.
Einiges habe ich übernommen, anderes nicht und manchmal wurde mir auch klar, dass meine ursprüngliche Idee nicht besonders clever war. Dass ich mich gerne eines Besseren belehren ließ, liegt mit Sicherheit an dem freundlichen Schreibstil der Autorin, die all ihre Ideen als unverbindliche Vorschläge präsentiert und betont, dass was für die funktioniert nicht zwangsläufig für jeden das Richtige sein muss. Das wirkt sehr sympathisch und ich fühle mich in meiner Kreativität nicht eingeschränkt. Im Gegenteil: mein Bedürfnis perfekt zu planen weicht ein wenig der Experimentierfreunde und mir wird klar, dass es gar nicht schlimm ist, wenn sich ein bestimmtes Gestaltungselement als persönlicher Flop erweist. Daraus lernt man schließlich was.
Inzwischen habe ich den Grundaufbau meines Bullet Journals weitgehend fertig, dabei habe ich mich für den Anfang für möglichst einfache Darstellungen entschieden und auf dekorative Gestaltungselemente fast vollständig verzichtet. Das werde ich aber noch nachholen. Sollte ich mich für 2020 erneut für ein Bullet Journal entscheiden, werde ich den „Bullet Journal Guide“ auf jeden Fall wieder zur Hand nehmen, da ich noch nicht alles ausprobiert habe, was mir darin gefällt!

Veröffentlicht am 13.11.2018

Spannende und actionreiche Spaceopera mit starken Figuren und herrlich unheimlichen Gegnern.

Feuervögel
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Kurzbeschreibung
In der Milchstraße, viele Tausend Jahre in der Zukunft, haben sich die bösartigen Graken ausgebreitet und bedrohen die Freiheit der Menschheit und aller anderen Völker der Galaxis. Niemand ...

Kurzbeschreibung
In der Milchstraße, viele Tausend Jahre in der Zukunft, haben sich die bösartigen Graken ausgebreitet und bedrohen die Freiheit der Menschheit und aller anderen Völker der Galaxis. Niemand weiß woher sie kommen und was ihr Ziel ist, sicher ist nur: es ist beinahe unmöglich, sich gegen sie zur Wehr zu setzen.
Der Offizier Tako Karides, der mit den Graken eine persönliche Rechnung offen hat, kämpft trotzdem unerbittlich gegen den grausamen Gegner. Bei einem Kampfeinsatz auf dem Planeten Kabäa trifft er auf den geheimnisvollen Jungen Dominik, dessen ungewöhnliche Fähigkeiten eine entscheidende Rolle im endlos wirkenden Krieg spielen könnten.

Cover
Wie auch bei den anderen „Kantaki“ Covern ist auf dem Titel von „Feuervögel“ ein schwarzer Hintergrund zu sehen, vor dem ein eindrucksvolles Raumschiff abgebildet ist. Dieses mal ist das Cover in feurigen rot-orange Tönen gestaltet, sehr passend zu Titel und Inhalt des Romans.

Schreibstil
Wie alle Romane von Andreas Brandhorst bewegt sich auch „Feuervögel“ auf einem hohen sprachlichen Niveau, und der Text ist gespickt mit zahllosen wissenschaftlich anmutenden Begriffen. Diese werden erklärt oder erklären sich im Text quasi von selbst. Wer eine Gedächtnisstütze benötigt, findet im Anhang ein Glossar. Ebenso im Anhang zu finden ist eine zeitliche Übersicht in der kurz die Vorgeschichte geschildert wird – aus Sicht der Romanfiguren sozusagen, denn wer die ersten drei Kantaki-Romane gelesen hat, weiß genauer über manche Ereignisse Bescheid.
Die Kapiteleinleitungen sind stets so gestaltet, dass sofort klar ist, wo es weiter geht, zusätzlich enthält jedes Kapitel aber auch einen kurzen Hinweis darauf, zu welchem Zeitpunkt es spielt und gegebenenfalls aus wessen Sichtweise erzählt wird.
Räumliche Gegebenheiten sind bereits bekannt aus der Diamant-Trilogie und ausführlich genug geschildert um direkt wieder einsteigen zu können. Neue bzw veränderte Schauplätze werden ebenfalls detailreich aber unaufdringlich beschrieben.
Die Figuren sind meiner Ansicht nach besonders gelungen. Hauptfigur Tako Karides hat eine eindeutige Motivation für seine Ziele, so sind all seine Handlungen – auch die gelegentlich irrational wirkenden - nachvollziehbar und der Offizier wirkt „echt menschlich“. Auch bei den Nebenfiguren hat Andreas Brandhorst Einfallsreichtum bewiesen, besonders fallen dabei natürlich die Graken und ihre Anhängerschaft auf.

Meinung
Der Stil von Andreas Brandhorst ist für mich inzwischen unverkennbar: ein insgesamt hohes Sprachniveau mit viel Raum für die Fantasie des Lesenden macht das Lesen seiner Romane stets zu einem Erlebnis. Schon jetzt habe ich bildhafte Erinnerungen an den Roman, die mich glauben lassen, das ganze als Film gesehen zu haben.
Die häufig wissenschaftlich klingende Wortwahl gibt einem das Gefühl, dass der Autor genau „Bescheid weiß“ - tatsächlich existierende Sachverhalte gründlich recherchiert und selbst erdachte Wissenschaft ausführlich entwickelt hat.
In „Feuervögel“, dem vierten Kantaki-Roman und Beginn der Graken-Trilogie haben mich besonders die feindlich gesinnten Graken, begeistert. Der recht schlichte Name der außergewöhnlichen Rasse lässt viel Spielraum für Vermutungen, daher war ich anfangs extrem gespannt, endlich einem Graken zu „begegnen“ und herauszufinden ob er als „Bösewicht“ überzeugen kann. Die Antwort lautet: Ja, auf jeden Fall! Nach den geheimnisvollen Temporalen aus Band 1 bis 3 hatte ich wohl unbewusst einen ganz ähnlichen Gegner erwartet und würde somit sehr von den Graken überrascht, die mit völlig anderen, aber nicht weniger bedrohlichen Eigenschaften aufwarten. Zu gerne würde ich hier all die unheimlichen Details über die faszinierenden Wesen schildern und erläutern, wie genau sie mich so wunderbar gegruselt haben!
Die gesamte Erzählung hat einen soliden Verlauf, teilweise absehbar, teilweise mit unerwarteten Wendungen. Eine gute Mischung, wie ich finde. Ich hatte viel Freude beim Lesen Ich bin gespannt wie es weitergeht, daher werde ich mir in Kürze den nächsten Band „Feuerstürme“ vornehmen.
Bisher ist „Feuervögel“ mein Favorit aus der großartigen Kantaki-Saga.

Veröffentlicht am 23.10.2018

Actionreiche Fortsetzung, die ein paar spannende Lesestunden beschert.

Overworld
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Kurzbeschreibung

Nach den Ereignissen im Vorgängerroman „Bluescreen“ suchen Marisa und Ihre Clique, die Cherry Dogs, noch immer den mysteriösen Hacker Grendel, der Informationen über Marisas Vergangenheit ...

Kurzbeschreibung

Nach den Ereignissen im Vorgängerroman „Bluescreen“ suchen Marisa und Ihre Clique, die Cherry Dogs, noch immer den mysteriösen Hacker Grendel, der Informationen über Marisas Vergangenheit zu besitzen scheint. Bei einem nicht ganz legalen Besuch eines Konzernnetzwerks trifft sie zufällig auf einen anderen Hacker, der besondere Pläne mit den Daten des Konzerns hat. Plötzlich wird Marisa in Ereignisse hineingezogen, die sie nicht mehr kontrollieren kann. Natürlich stehen die Cherry Dogs hinter ihr und helfen wo es nur geht. Nur hat die Mädchengang zur Zeit eigentlich Wichtigeres zu tun, da sie zu ersten Mal die Chance haben im legendären Virtual-Reality-Spiel Overworld in einem international beachteten Turnier anzutreten und sich den Ruhm zu verdienen, von dem sie schon lange träumen. Ob es wohl Zufall ist, dass der Veranstalter des Turniers eben der Konzern ist, in dessen Datenbank Marisa eingedrungen ist?


Cover
Das Cover ist schlicht gehalten in schwarz, mit leuchtend grünen Mustern darauf. Es erinnert sehr an das Cover des Vorgängers „Bluescreen“, das allerdings schwarz-blau ist. Schön, dass die beiden Bände optisch so gut zusammenpassen. Die verwendete Schrift und die Art der Muster wirken technisch und futuristisch. Das Cover gefällt mir, da es trotz seiner Schlichtheit interessant aussieht.


Schreibstil
Der amerikanische Autor Dan Wells schreibt angenehm unkompliziert, so dass man mühelos folgen kann. Wie auch schon im Vorgängerroman tauchen zahlreiche „fremde“ Begriffe auf für Dinge, die es heute einfach (noch) nicht gibt. Diese Begriffe erklären sich im Zusammenhang von selbst und erfordert keine langen Einführungen. Trotzdem befindet sich am Ende des Buchs ein kurzes Glossar, wo man vor allem die im Spiel Overworld verwendeten Begriffe noch einmal nachlesen kann. Die Namen von Schauplätzen und Figuren sind leider nicht im Glossar enthalten.
Der Stadtteil Mirador ist gut ausgearbeitet, ich kann mir sehr leicht alles vorstellen. Das trifft auch auf die Spielwelten von Overworld zu. Es ist zudem auch immer gut erkennbar auf welcher Realitätsebene sich die Figuren befinden bzw wie sie kommunizieren (z.B. verbal, per Textnachricht oder Gruppenchat,...).
Die Romanfiguren sind größtenteils schon aus „Bluescreen“ bekannt. Sie sind detailliert genug um sie unterscheiden zu können, wirken sympathisch und es fällt mir leicht mich für sie zu interessieren.
Der Roman wird aus der Perspektive von Hauptfigur Marisa in der dritten Person erzählt.


Meinung

Es ist schon eine Weile her, dass ich „Bluescreen“ gelesen habe, aber trotzdem schaffe ich es mühelos, in „Overworld“ einzusteigen. Die Protagonisten sind verhältnismäßig schlicht und verfügen über keine außergewöhnliche Tiefe, aber sie haben es trotzdem geschafft einen Eindruck in meinem Gedächtnis zu hinterlassen um schon nach wenigen Seiten wieder klar und lebendig in meinem Kopfkino zu erscheinen. Das fällt mir direkt positiv aus. Auch mit Mirador verhält es sich so: Ich habe das Gefühl ich komme zu einem Ort zurück, den ich früher einmal gut gekannt habe.
Inhaltlich begeistert mich „Overworld“ nicht ganz so sehr wie „Bluescreen“ es getan hat denn mir fallen immer wieder Logiklücken auf, zB dass in einer Welt, in der die totale Überwachung möglich ist, die Mädchen allen Regeln und Gesetzen zum Trotz „ihr Ding“ durchziehen und keinem irgendwas auffällt. Und selbst wenn es auffällt, sind die Konsequenzen gering. Auch scheinen mir einige Zukunftsvisionen des Autors nicht modern genug, die Art und Weise wie er sich beispielsweise über Religion, künstliche Intelligenz und Gleichstellung der Geschlechter äußert, klingt für mich schon vom heutigen Standpunkt aus überholt und die Mirador-Reihe spielt schließlich im Jahr 2050.
So empfinde ich die langsameren Szenen im Roman als ein bisschen langweilig, weil es mir schwerfällt, die Dinge ,die mir nicht glaubhaft erscheinen, zu ignorieren. Eine Lesepause an solch einer Stelle führt schon mal dazu, dass das Buch ein paar Tage unbeachtet auf dem Nachttisch liegen bleibt.
Dafür sind die actionreichen Szenen, von denen es viele gibt, ausgezeichnet geschrieben, es wird mit hohem Tempo erzählt und ich kann gar nicht aufhören zu lesen. So ist der Roman als Gesamtes spannend und interessant, ich fühle mich gut unterhalten.
Trotz einiger Kritikpunkte kann ich „Overworld“ allen empfehlen, die bereits an „Bluescreen“ Gefallen gefunden haben und ich werde sicher auch den im Januar erscheinenden dritten Teil „Active Memory“ lesen.