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Veröffentlicht am 05.12.2023

Unterschätztes Gemüse: Staudensellerie

Selleriesaft
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In der Regel denkt bei Sellerie an Knollensellerie, aber bei diesem Buch „Selleriesaft“ geht es in erster Linie um die Staudensellerie, und insbesondere die Verarbeitung als Saft und Smoothie. In diesem ...

In der Regel denkt bei Sellerie an Knollensellerie, aber bei diesem Buch „Selleriesaft“ geht es in erster Linie um die Staudensellerie, und insbesondere die Verarbeitung als Saft und Smoothie. In diesem Buch erfährt man alles rund um die Staudensellerie, auch Stangen- oder Bleichsellerie genannt.
Sellerie ist reich an Kalzium, Eisen und den Vitaminen A, B, C und E. Die ätherischen Öle regen den Stoffwechsel an. Sellerie enthält als einziges Gemüse alle Vitamine aus der B-Gruppe. Das macht ihn zu einem wertvollen Mittel für den Stoffwechsel.
Schon in Homers „Odyssee“ von Homer benutzte eine Nymphe die Sellerie als Grundlage für ihren Zaubertrank. Das Gemüse gilt bis heute als Potenzmittel und Aphrodisiakum. Bewiesen ist hingegen die Wirkung als basischer Entschlackungs- und Entgiftungssaft.
Selleriesaft gilt als sehr gesund, schmeckt pur allerdings ziemlich intensiv. Er harmoniert mit Gurke, Apfel, Ananas und Orangen sowie Ingwer.
Im Buch werden viele Kombinationsmöglichkeiten mit Gemüse und Früchten vorgestellt. Interessant finde ich auch die Informationen zu der Selleriesaftkur und das jährliche Fasten mit Selleriesaft. Außerdem gibt es das Reste-Rezept „Kräcker mit Sellerietrester“, um den übrig bleibenden Trester sinnvoll zu nutzen
Dieses Rezept gefällt mir, weil es leicht herzustellen ist und gut schmeckt: 2 Stangen Staudensellerie, 2 Äpfel, ½ Gurke, daumengroßes Stück Ingwer. Die Stangensellerie waschen und in kleinere Stücke schneiden, um die langen Fasern zu durchtrennen. Auch die übrigen Zutaten waschen, in Stücke schneiden und in den Entsafter geben. Nach Belieben einen Schuss Zitronensaft dazugeben. Das habe ich einige Tage getrunken, aber so wie von dem Autor empfohlen, als tägliches Fitnessgetränk, dazu kann ich mich dann doch nicht durchringen. Es bleibt beim gelegentlichen Selleriesaft. Insgesamt finde ich das Buch recht nützlich.

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Veröffentlicht am 05.12.2023

Gute Krimi-Unterhaltung

Im Wald
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Das Buch spielt im Taunus. Seine Ermittler heißen Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein Kriminalkommissare vom K11 in Hofheim. Dieser achte Fall, der Originalplätze beschreibt, reicht weit in die Dorfgeschichte ...

Das Buch spielt im Taunus. Seine Ermittler heißen Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein Kriminalkommissare vom K11 in Hofheim. Dieser achte Fall, der Originalplätze beschreibt, reicht weit in die Dorfgeschichte des Ortes hinein, bis in den Sommer 1972, wie sich erst später herausstellt.
Eines Nachts geht in einem Wald bei Ruppertshain im Taunus ein alter Wohnwagen in Flammen auf. Die Ermittler finden eine verkohlte Leiche in den Trümmern. Zunächst ermitteln die Beamten wegen Brandstiftung, später dann wegen Mordes. Kurze Zeit später wird eine alte Frau in einem Hospiz ermordet. Bodenstein nimmt das emotional sehr mit, da er die Frau seit seiner Kindheit kannte. Während die Ermittler fieberhaft nach einem Zeugen sucht, der in der Nacht im Wald den Täter gesehen haben könnte, passiert ein weiterer Mord. Es dauert naturgemäß, bis die beiden Kommissare einen Zusammenhang zwischen den Morden und eine Serie erkennen. Die Dorfbewohner schweigen. Es scheint eine Art Fluch über dem Dorf zu liegen. Nach und nach entdeckt das Ermittlerduo einen Zusammenhang mit dem spurlosen Verschwinden von Bodensteins Kinderfreund Artur vor 40 Jahren.
Die Autorin Nele Neuhaus, die im Taunus lebt, schafft eine besondere Nähe zu den Figuren, insbesondere zu dem Ermittlerduo. Die Figuren wirken menschlich und normal, es könnten unsere Nachbarn sein. Man erfährt nebenbei, wie Kirchhoff mit ihrem geschiedenen Mann klar und welche Schwierigkeiten Bodenstein mit seiner Familie hat. Es ist bemerkenswert, wie die Autorin die Spannung über beinahe 600 Seiten hält, ohne dass es langweilig wird und gedehnt wirkt. Vermutlich ist es der Kontrast zwischen der trügerischen Idylle des Dorflebens, freundlichen, scheinbar spießigen Nachbarn und den unheimlichen, unerklärlichen Morden, der einem packt. Bisher sind neun Taunuskrimis erschienen, darunter sind einige Titel erfolgreich fürs Fernsehen verfilmt worden. Ein leise dahingehender Krimi zum Schmökern, den ich gerne empfehle.

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Veröffentlicht am 01.12.2023

Überblick zur Altersforschung

Altern wird heilbar
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Erfreulicherweise geht es in diesem Buch, wie so oft bei derart populärwissenschaftlichen Werken, nicht um Hormongaben gegen das Altern. Im Zentrum stehen vielmehr die Themen Anregung der Autophagie (Müllabfuhr ...

Erfreulicherweise geht es in diesem Buch, wie so oft bei derart populärwissenschaftlichen Werken, nicht um Hormongaben gegen das Altern. Im Zentrum stehen vielmehr die Themen Anregung der Autophagie (Müllabfuhr der Zellen), Stärkung der Mitochondrien (Zellkraftwerke) und Steuerung des Insulinspiegels. Mittlerweile ist ja bekannt, dass eine Kalorieneinschränkung eine gesundheitserhaltende und lebensverlängernde Wirkung haben kann. In der Altersforschung stehen Medikamente im Zentrum, die dem Körper Hunger vortäuschen und die Autophagie in den Zellen stimulieren. Dieser Mechanismus sorgt dafür, dass die Zellen tagtäglich schädliche oder alte Bestandteile aussortieren und sich quasi verjüngen. Was den Prozess der Autophagie hemmt, sind größere Blutzuckerschwankungen am Tag und eine damit verbundene Insulinausschüttung. Dies lässt sich durch längere Essenspausen (Stichwort Intervallfasten) oder auch, wie hier in diesem Buch beschrieben, mit Medikamenten. So hat Metformin (eine Standardmedikament gegen Diabetes mellitus Typ 2) nicht nur in den USA den Status einer Wunderdroge erlangt. Gesunde Menschen nehmen Metformin, um Übergewicht zu verhindern und Altersprozesse zu verlangsamen. Welche Nebenwirkungen bzw. Langzeiteffekte durch diese stark eingreifenden Substanzen bei gesunden Menschen auftreten könnten, lässt sich jedoch noch nicht sagen. Das Buch empfiehlt diese und viele weitere Substanzen nicht, sondern gibt einfach einen überaus aktuellen und spannenden Einblick in die Altersforschung. Gut recherchiert, sachkundig geschrieben, mit hilfreichen Abbildungen.
Traurig: Viele Erkenntnisse beruhen auf Tierversuchen. Es sollte sich viel mehr mit großem Nachdruck für alternative, tierfreie Versuchsmethoden eingesetzt werden.

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Veröffentlicht am 11.12.2023

Was ist Fiktion, was Wahrheit?

Die schützende Hand
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Der NSU-Krimi Die schützende Hand mit dem Privatermittler Dengler (Typ: anständiger Ex-Polizist, eigenwillig und kantig, man muss ihm Anerkennung zollen) Gerechtigkeit und Ehrlichkeit gehen ihm über alles, ...

Der NSU-Krimi Die schützende Hand mit dem Privatermittler Dengler (Typ: anständiger Ex-Polizist, eigenwillig und kantig, man muss ihm Anerkennung zollen) Gerechtigkeit und Ehrlichkeit gehen ihm über alles, sogar über seine Karriere. Nach einem Vertuschungsvorfall beim BKA („er war der Beste“) zieht er selbst die Konsequenzen, quittiert den Dienst und macht sich als Privatermittler in Stuttgart (!) selbstständig.
Von einem unbekannten Auftraggeber bekommt er den Auftrag, die Vorfälle über die mysteriösen Todesfälle der Neonazis Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in ihrem Camper in Erfurt-Stregda 2011. Es gibt viele Ungereimtheiten und ungeklärte Fragen. Wurden etwa Spuren zum NSU absichtlich vernichtet? Und wer will diese Spuren verwischen? Ist es der amerikanische Geheimnis oder etwa der thüringische Verfassungsschutz? Wer hat von den Morden des NSU gewusst? Wie weit reicht das Netzwerk von Neonazis, bis in welche politischen Ebenen? Wer ist die schützende Hand, die über das Morden des NSU über Jahre Bescheid wusste? Gab es beim NSU einen Spitzel
Kann Dengler diesem Staat noch vertrauen? Er bekommt über Kontakte (Ehemalige Kollegin, verliebt in Dengler, unerwidert) Zugang zu vertraulichen Ermittlungsakten, die ihm die Haare zu Berge stehen lassen. Mit an Bord ist seine attraktive Freundin Olga, die ihm als IT-Spezialistin und zusammen mit den gemeinsamen Kumpels mit ihrem gesunden Menschenverstand unterstützt Im Text sind immer wieder in xy-Schrift Ermittlungsakten eingestreut, die auch beim Leser große Zweifel über den Tod der Neonazis aufkommen lassen. Am Anfang noch ganz interessant, habe ich das Buch zuletzt nur mit wenig Begeisterung zu Ende gebracht. Zu sehr in die Länge gezogen, die Figuren Dengler, Olga und seine Freund nervig klischeeartig. Am Ende: Was ist Fiktion, was Wahrheit? In Zeiten wie heute halte ich solche Verschwörungstheorien, wo sich Realität und Fiktion vernetzen, für sehr fragwürdig und umstritten.

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Veröffentlicht am 06.12.2023

Eine etwas unglaubwürdige Geschichte

Der Markisenmann
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Die Menschen und der Pott (Stichworte: Ruhrgebiet mit harten, aber im Innersten herzlichen Menschen) werden in dem Buch etwas glorifiziert, so meine Wahrnehmung. Einfache Menschen, die auf Schrottplätzen ...

Die Menschen und der Pott (Stichworte: Ruhrgebiet mit harten, aber im Innersten herzlichen Menschen) werden in dem Buch etwas glorifiziert, so meine Wahrnehmung. Einfache Menschen, die auf Schrottplätzen abhängen, aber das Herz am richtigen Platz haben, so in etwa.
Die verwöhnte, schwierige Kim aus Hahnwald (reiches Wohnviertel) hat überraschenderweise damit so gar keine Annäherungsprobleme. Die Begegnung zwischen Vater und Tochter stellt deren Beziehung auf den Kopf und führt zu einer Reise der Selbstreflexion und des Verständnisses. Das Buch thematisiert die Kluft zwischen den sozialen Schichten und die Bedeutung von Familie und Zusammenhalt. Es bietet einen Einblick in das Leben im Ruhrpott und zeigt, wie Menschen unterschiedlicher Hintergründe miteinander interagieren. Auch das Rätsel, warum der Vater sich auf das mehr als bescheidene Leben auf dem Schrottplatz zurückgezogen hat, wird am Ende gelöst
Mir erschien es etwa unglaubwürdig und unrealistisch: Kim ist wie geläutert, fügt sich ein, hilft ihrem Vater, freundet sich mit einem Jungen vom Schrottplatz an. Also nein. Aus meiner Sicht sind die Figuren zu wenig komplex und vielschichtig, haben zu wenige Dimensionen.
Später kommt eine lose Aneinanderreihung von mehr oder weniger amüsanten Geschichten von den Vertreterbesuchen. So kann man auch ein Buch füllen. Ich fand eigentlich keine Szene lustig, sie zeigen Kim und ihren Vater auch nicht gerade von der besten Seite, sondern es gibt auch nicht nichtsoziales bzw. unsympathisches Verhalten und sie machen sich auf Kosten anderer lustig.
Persönlich gefällt mir das Buch nicht so gut, da es nicht meinen Geschmack trifft. Allerdings kann es für andere Leser, die sich für Geschichten über Familienzusammenfinden und das Ruhrgebiet interessieren, durchaus ansprechend sein. Es ist immer empfehlenswert, verschiedene Meinungen und Rezensionen zu lesen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.


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