Wie viel Wahrheit verträgt man nach 27 Jahren?
SpätsommermordIch habe bereits "Sommernachtstod" von Anders de la Motte gelesen und habe dieses auch noch guter Erinnerung, weil es sehr gelungen war. Als ich erfahren habe, dass es ein neues Buch aus seiner Feder gibt, ...
Ich habe bereits "Sommernachtstod" von Anders de la Motte gelesen und habe dieses auch noch guter Erinnerung, weil es sehr gelungen war. Als ich erfahren habe, dass es ein neues Buch aus seiner Feder gibt, musste ich es haben und meine Erwartungen wurden erfüllt. Anna Vesper, due neue Ermittlerin, hat mit dem Verlust Ex-Ehemann Håkan Krebs, und der rebellischen 16-jährige Tochter Agnes ein schweres Los. Doch sie lässt sich durch alle widrigen Umstände und bereitgelegt Steine nicht von ihrem Weg abbringen. Sie kämpft und möchte und wird den ungeklärten Fall von Simon Vidje aufklären. Eine mutige Frau, in allen Lebenslagen. Ein sehr guter Kriminalroman, der mit wenig Blut, aber vielen menschlichen Abgründen aufwartet und zeigt auch, dass man sich in manchen Menschen täuscht und sowohl positiv wie negativ überrascht wird.
"Er sagte immer, dass das Gefährlichste bei einer Ermittlungsarbeit war, sich zu früh festzulegen. In dem Moment, in dem man das tat, begann das Gehirn automatisch, alle Informationen im Hinblick auf dieses Ergebnis zu deuten. Manchmal ließ es dann sogar Dinge völlig außer Acht, die eine andere Schlussfolgerung nahelegen."
Hege Zweifel, behalte einen offenen Sinn. Das unterscheidet einen guten Ermittler von einem schlechten.
Das Buch besteht größtenteils aus zwei Zeitstränge, 1990 und 2017, zumeist im Wechsel. Bei beiden nähern man sich der (vermeintlichen) Aufklärung und da man als Leser die tatachl Geschehnisse von 1990 kennt, ist man einen kleinen Schritt weiter als Anna. Sehr gekonnter Schachzug.
Zum Schluss noch ein Zitat über Ermittlungsarbeit (der Mentor für Anna im. Polizeidienst) : "Er sagte immer, dass das Gefährlichste bei einer Ermittlungsarbeit war, sich zu früh festzulegen. In dem Moment, in dem man das tat, begann das Gehirn automatisch, alle Informationen im Hinblick auf dieses Ergebnis zu deuten. Manchmal ließ es dann sogar Dinge völlig außer Acht, die eine andere Schlussfolgerung nahelegen."
Hegt Zweifel, behalte einen offenen Sinn. Das unterscheidet einen guten Ermittler von einem schlechten."
Eine klare Leseempfehlung.
Mein Dank geht an das Team von kriminetz.de und an den Droemer Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar.