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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2019

Der kleine Prinz

Der Mann im Leuchtturm
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Meine Meinung und Fazit:

Erik Valeur legt mit „Der Mann im Leuchtturm“ sein zweites Buch vor, für mich das erste, was ich gelesen habe. Was mir besonders aufgefallen ist, dass er gekonnt mit Wörter umgehen ...

Meine Meinung und Fazit:

Erik Valeur legt mit „Der Mann im Leuchtturm“ sein zweites Buch vor, für mich das erste, was ich gelesen habe. Was mir besonders aufgefallen ist, dass er gekonnt mit Wörter umgehen kann und Dinge bildhaft bzw. im übertragenen Sinn beschreibt. Sicher liegt es auch mit an dem sonderbaren Hauptprotagonisten Viggo, der sehr seltsam anmutet. Seine Art/seine Gedanken sind mitunter nicht so flüssig zu lesen, wie man es von anderen Krimis gewohnt ist, doch meiner Meinung nach lohnt es sich, „durchzuhalten“, um das Geschehen aufgeklärt zu bekommen. Und es wird wirklich alles aufgeklärt, alle Spuren führen zu einem Ergebnis. Das finde ich sehr gelungen. In der Mitte ging es für mich zwar einige Längen, aber wir oben geschrieben, lohnt es sich, die Vergangenheit heute aufgeklärt zu bekommen.

Und alle tragen irgendwie und irgendwo ein Geheimnis mit sich umher.

Erik Valeur arbeitet auch mit Umschreibungen, was mir besonders bei den beiden Ermittlern aufgefallen ist. Mord-Chef und Nummer Zwei. Und dazu noch ein gelungenes Zitat aus dem Buch von Seite 14: „Nummer Zwei witterte bereits den Hass seines Chefs auf den unbekannten Widersacher - einen Hass, der ihn wie ein Motor antrieb und durch den er berühmt geworden war.“

Das Cover ist auffallend. Der Leuchtturm am Ende des Seelands in rauer Natur, umtost von wildem Wasser.

Mein Dank geht an das Team von kriminetz.de und dem blanvalet Verlag für das bereitgestellte Reziexemplar.

Veröffentlicht am 10.05.2019

Flair der Kaufhaus-Welt

Das Haus der schönen Dinge
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Meine Meinung und Fazit zum Buch:
Als ich in den Buchvorschauen ein neues Buch von Heidi Rehn entdeckt habe, landete es gleich auf meiner Leseliste. Heidi Rehn hat es auch mit "Das Haus der schönen Dinge" ...

Meine Meinung und Fazit zum Buch:
Als ich in den Buchvorschauen ein neues Buch von Heidi Rehn entdeckt habe, landete es gleich auf meiner Leseliste. Heidi Rehn hat es auch mit "Das Haus der schönen Dinge" wieder geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen.
Mit ihrer Sprachgewandtheit schafft sie es erneut, vergangene Zeiten aufleben zu lassen.

Mit dem "Hirschvogl" lässt Heidi Rehn das Flair größer Kaufhäuser aufblühen und man läuft als Leser mit durch die Etagen und betrachtet die erlesenen Waren. Was für eine Pracht muss dies gewesen sein?
Thea und Jacob haben ihren Traum war gemacht und ein Kaufhaus für höchste Ansprüche gegründet, das nicht nur auserlesene Waren aus aller Welt, sondern auch aus allen erdenklichen Bereichen anbietet.
Alles was zum Gelingen beiträgt, wird mit diesem Werk dem Leser ans Herz gelegt und ich habe beim Lesen mit den Protagonisten mitgefiebert.

Mit der Familie Hirschvogl sind wunderbare Charaktere entstanden und ich habe die gern bei ihrem Lebensweg begleitet.

Das Buch ist in 3 Teile unterteilt, die Zeit von der Jahrhundertwende bis zum ersten Weltkrieg, die stürmische Zeit nach dem 1. Weltkrieg und der letzte Teil ab Hitlers Machtergreifung bis 1938. die Unterteilung finde ich sehr gelungen, vor allem weil damit der Stimmungswandel innerhalb der Gesellschaft gekonnt dargestellt wird.

Unterschwellig hört man immer einen Unterton gegenüber den Juden heraus, der je nach Wohlstand oder fehlenden Wohlstand mal leise mal laut ist. Es wird deutlich, dass in schlechten Zeiten die Juden immer als Verursacher der Not angesehen bzw. direkt verantwortlich gemacht werfen.
Was mich schockiert hat, dass dabei auch langjährige Freundschaften zerstört worden. Die Schuld im eigenen Unvermögen mit Geld umzugehen zu suchen, wäre zu einfach, da ist es doch besser, es dem Juden in die Schuhe zuschieben.

Großmutter Recha "aber richtig dazugehören werden wir Juden nie, egal, wie sehr wir uns auch anstrengen. Das wollen sie uns einfach nicht zugestehen.

Veröffentlicht am 10.05.2019

Serienmörder in Stockholm

Die Fährte des Wolfes
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Inhalt:
Musik, Partyexzesse, Drogen. Zack Herry liebt Stockholms Nachtleben. Er ist das jüngste Mitglied einer Sondereinheit und einer der unberechenbarsten Ermittler. Als vier Frauen aus einem Massagesalon ...

Inhalt:
Musik, Partyexzesse, Drogen. Zack Herry liebt Stockholms Nachtleben. Er ist das jüngste Mitglied einer Sondereinheit und einer der unberechenbarsten Ermittler. Als vier Frauen aus einem Massagesalon ermordet, ja hingerichtet werden, macht sich Zack auf die Suche nach dem oder die Killer.

Meine Meinung und Fazit:

Mit "Die Fährte des Wolfes" legen die Autoren Kallentoft und Lutteman einen packenden und temporeichen Hardcore-Thriller vor. Es zeigt mit Gewaltexzessen, rund um Drogen, Sex und verbotene Clubs, die dunkle Seite Stockholms, ja die
Abgründe der Gesellschaft.
Beim Lesen braucht man starke Nerven, ja ein hartes Fell, um sich beim Anblick der Opfer der Opfer nicht zu weit hineinversetzen.

Wer steckt hinter den abscheulichen Taten? Ist es ein Frauenhasser oder dominiert der Hass auf Asiaten oder sind sich hier Banden in die Quere gekommen?

Im Zentrum der Ermittlungsarbeit stehen Zack und Deniz. Zack Herry ist zur Polizei gegangen, weil sein Mutter Anna im Einsatz ermordet wurde. Zack trauert seiner Mutter nach, er hängt an ihr. Er versucht weiterhin den Täter zu findet, der ungeklärte Mord beschäftigt ihn, er kann sich nicht damit abfinden, dass ein Mörder ungestraft draußen rumläuft. So dass ich stark davon ausgehe, dass die Ermittlungsserie rund um Zack und Deniz weitergeht und es eine Fortsetzungsserie wird.

In meinen Augen ist Zack ein eher untypischer Polizist, der öfters Drogen nimmt, sich nicht an Regeln hält und mit Alleingänge "glänzt". Das stört mich schon an ihm, da die Ermittlungsarbeit meiner Meinung nach Teamarbeit ist und somit Deniz öfters vor den Kopf gestoßen bekommt. Mit seinem alleinigem Handeln kann auch ein Spur gefährdet werden oder auch ein Kollege sein Leben lassen.
Deniz ist mir sehr sympathisch, eine junge starke Frau, durch Zack gerät sie leider binden Hintergrund.

Dem Leser an den Gedanken des Täters teilhaben zu lassen, finde ich einen gelungenen Schachzug des Autorenduos. Der Täter verfügt über keine Tateinsicht, hat so eine verdrehte frauenverachtende Meinung, dass man. Ur mit dem Kopf schütteln kann. Er redet sich noch ein, dass er Gutes getan hat, was für ein Machos....
Die Sache mit Frauen aus armen Ländern und den Versprechungen in Europa gute Anstellungen zu bekommen, um dann bei Menschenhändlern zu landen, lässt mich nachdenklich zurück, da es nicht nur eine Geschichte ist, sondern real.

Das Buch weist viele Szenenwechsel auf und somit wird die Aufklärung mit hoher Spannung voran getrieben. Ein für mich stimmiges sehr gelungenes Werk, wenn auch an einigen Stellen mit einem Stück zu viel Gewalt(-beschreibung). Auch findet ein zentrales Thema im Geschehen Gehör, der ständige mit Vorurteilen behaftete Hass auf Ausländer. Die Standardaussage "kriegen alles und wir nichts" ist immer mal zu lesen und wird allen, die nicht blond und blauäugig sind, angedichtet. Debatte um Neid und Ungleichbehandlung, so real und vergleichbar mit Flüchtlingsdebatte hier in Deutschland. Eine klare Leseempfehlung.
Mein Dank gilt dem Team von vorablesen.de und dem Tropen-Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 10.05.2019

Serienmörder an historischen Stätten Istanbuls

Die Gärten von Istanbul
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Buchbeschreibung buecher.de

Istanbul, die unbezähmbare Stadt zwischen zwei Kontinenten. Ein magischer Ort, wo Geschichte geschrieben wurde und sich noch heute unzählige Geschichten ineinander verweben. ...

Buchbeschreibung buecher.de

Istanbul, die unbezähmbare Stadt zwischen zwei Kontinenten. Ein magischer Ort, wo Geschichte geschrieben wurde und sich noch heute unzählige Geschichten ineinander verweben. Kaum einer kennt ihn so gut wie Nevzat, Oberinspektor des Morddezernats. Und kaum einer leidet an ihm wie er, dessen Frau und Tochter dort Opfer eines Verbrechens wurden. Und doch wird er hinzugezogen, als an der Atatürk-Statue eine Leiche gefunden wird. Das Opfer, Professor für Kunstgeschichte, war anerkannt in Istanbuls intellektuellen Kreisen. Ebenso wie seine Exfrau Leyla, Museumsdirektorin im legendären Topkap Palast. Kurz darauf wird eine zweite Leiche gefunden. Wieder an einem von Istanbuls Wahrzeichen. Und die Serie reißt nicht ab. Sieben Leichen an sieben historischen Stätten - und nur ein einziger Faden scheint die Fälle miteinander zu verbinden: die jahrtausendealte Geschichte einer der geheimnisvollsten und faszinierendsten Städte der Welt ...

Meine Meinung und Fazit:
Ahmet Ümit hat mich von Anfang an mit seinem Kriminalroman überzeugen können. Für mich ein gelungener Kriminalroman, der nebenher enorm viel Wissen über diese faszinierende Stadt vermittelt. Doch nun zur Geschichte. An historischen Stätten werden innerhalb kürzester Zeit Leichen abgelegt. Alle haben den gleichen Tathergang gemein, durchschnittene Kehle, aber kein Blut am Tatort und dann hat jedes Opfer eine zur Epoche passende Münze in der Hand.
Die Ermittlungen beginnen schnell, doch wo soll angefangen werden?
Hauptkommissar Nevzat und seine beiden Ermittler Ali und Kriminalbiologin Zeynep stehen zunächst vor einem Rätsel. In ihrem Verhalten erst sonderbar, ja typische Einzelkämpfer, zumindest die beiden Nevzst unterstellten Ermittler, die sich gegenseitig mit Wissen oder Lösungsansätze übertrumpfen wollen. Doch diese geniale Eigenart bringt Fortschritt und die Ermittlungen weiter.
Besonders gelungen finde ich, dass beim Hauptkommissars Nevzat die ich-Erzählform zum Tragen kommt. So kann ich als Leser direkt am Geschehen teilhaben.
Genau wie die Ermittlungen falschen Spuren folgen, so habe ich mich oft auf Irrwegen befunden.

Neben der historischen Betrachtung Istanbuls steht auch das Thema Freundschaft im Fokus. Nevzat, Demir und Yekta sind bereits zusammen in die Schule gegangen und waren unzertrennlich, bis berufliche Dinge dies zunächst beendet haben. Doch jetzt haben sie sich durch Schicksalsschläge wieder zusammengerauft und hier erkennt Nevzat auch, wie wichtig Freunde sind und wie gut es tut, mit ihnen zusammen zu sein.

Neben der Mörderischen Handlung spielt die Entstehung und Geschichte von Istanbul eine zentrale Rolle und es ist eine Bereicherung soviel über diese traumhafte Stadt zu erfahren. Istanbul ist die Stadt, die ich schon seit Jahren besuchen möchte. Istanbul hat schon immer in ihren Nann gezogen und ich hoffe sehr, dass die politische Lage sich soweit beruhigt, dass ich bedenkenlos dorthin reisen kann.

Besonders gut gefallen hat mir, dass die Kapitel immer mit einem Zitat bzw. Satz überschrieben waren, den ich dann im Verlauf wieder gefunden habe. Beim
Lesen habe ich mir einige schöne Zitate markiert, die für mich sehr bedeutsam sind, da sie die Probleme der heutigen Welt widerspiegeln:
Zum Beispiel Seite 54:
"Nicht wissen ist keine Schande, aber nicht lernen wollen ist schlimm." oder Seite 319 "Jeder,der in dieser Stadt lebt, sollte die Geschichte lieben." und noch Seite 355 "Doch Frieden war nie mit uns gewesen und würde es, wenn es so weiterginge, auch nicht sein. Seit es Menschen gab, töten sie, in Massen oder einzeln."

Für mich ist die Geschichte und Aufklärung sehr stimmig und ich habe dieses Buch genossen, eine klare Leseempfehlung.
Für eine weitere Auflage empfehle ich dem Verlag einen Stadtplan von Istanbul an den Beginn des Buches zu setzen. Da man viel auf den Straßen der Stadt unterwegs ist, kann man dies als Leser mit dem Finger auf der Karte gleich nachverfolgen.

Veröffentlicht am 10.05.2019

Dort draußen verschwinden Menschen spurlos

Opfermoor
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Meine Meinung und Fazit:

Susanne Jansson gelingt es mit ihrem Debütroman den Leser, mich, gefangen zu nehmen und die unheimliche Atmosphäre eines Moores mit dem Buch wiederzugeben. Mit einem Moor verbindet ...

Meine Meinung und Fazit:

Susanne Jansson gelingt es mit ihrem Debütroman den Leser, mich, gefangen zu nehmen und die unheimliche Atmosphäre eines Moores mit dem Buch wiederzugeben. Mit einem Moor verbindet so ziemlich jeder ein ungutes, kühles Gefühl, die Angst hineingezogen zu werden, ist da.
Beim Lesen hatte ich somit das Gefühl, dass es schon November ist und überall Nebel herum wabbelt.

Nathalie ist Wissenschaftlerin, darin fühlt sie sich sicher. Dort kann sie klassifiziert, ordnen. Wenn alles in Bahnen/den gewohnten Weg verläuft, geht es ihr gut, dann wird sie nicht an ihre Vergangenheit erinnert. Was damals passiert ist, wurde mir als Leser lange verschwiegen. Passt aber so gut zum Buch und zur Handlung, finde ich. Und ihr Schicksal ist einfach schlimm und zeigt wieder, wie sehr Irrglaube Menschen in ihrem Handeln beeinflusst. Die Figur Nathalie wirkt scheu, unnahbar. Aber durch ihr Schicksal nachvollziehbar.
Dann ist da noch Maya, eine bekannte Künstlerin, die aber auch zeitweise
als Polizei-Fotografin tätig ist. Somit schließt sich der Kreis und sie steht mitten in den Ermittlungen. Direkte Beschreibungen der polizeilichen Ermittlungen begegnet man nicht im Buch, macht das Buch in meinen Augen aber damit interessant und es ist mal was anderes. 4,5 von 5 Sternen.

Folgendes Zitat/Situation von Maya gefällt mir: „Mit der Kamera einen Menschen abzubilden, Der seinen letzten Atemzug getan hatte, war ein erschütterndes Erlebnis. Den Ort zu dokumentieren, an dem ein Verbrechen stattgefunden hatte, ebenfalls. Nach wie vor faszinierte es sie, wie vollkommen alltägliche Orte oder unansehnliche Gegenstände plötzlich als wichtige Beweismittel neue Bedeutung erlangen konnten.“
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten

Mein Dank geht an das Team von kriminetz.de und den C. Bertelsmann Verlag für das Reziexemplar.