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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2022

Auftakt der neuen Serie

Lake Paradise – Ein Zuhause für das Glück
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Von der Autorin Manuela Inusa habe ich schon etliche Bücher gelesen und bin im Großen und Ganzen immer sehr verwöhnt gewesen von ihren Protagonisten, ihren Storys, ihren Settings.

Daher hatte ich mich ...

Von der Autorin Manuela Inusa habe ich schon etliche Bücher gelesen und bin im Großen und Ganzen immer sehr verwöhnt gewesen von ihren Protagonisten, ihren Storys, ihren Settings.

Daher hatte ich mich auch auf die neue Reihe rund um die Kleinstadt Lake Paradies und ihre Bewohner gefreut.

Nun gut, beim Thema Setting hat mich die Autorin nicht enttäuscht. Die Kleinstadt in Nebraska ist wunderbar detailliert beschrieben und eine typische Kleinstadt, wie man sie kennt und vielleicht auch mag. Ein wenig erinnert hat sie mich an Star Hollows oder Highland Hope – aber das ist nun mal so wenn man in dem Genre „zu Hause ist“ und viel darin liest. Das Rad bzw. eine Kleinstadt neu erfinden, die es so noch nie gab und die keine Assoziationen zu anderen Büchern hervorruft, dürfte fast unmöglich sein. 

Und irgendwie ist es ja auch wie ein „nach Hause kommen“, wenn man sich vermeidlich irgendwo auskennt.

Durch ihren bildhaften Schreibstil erweckt die Autorin die kleine Stadt vor dem inneren Auge zum Leben und man sieht sich förmlich durch die Straßen laufen und mit den Tratschtanten plaudern, im Supermarkt einkaufen, das Museum besuchen … und beobachtet die Einwohner.

Womit wir schon beim zweiten Punkt, den Protogonisten sind und damit beim ersten Punkt, der mich ein Stück weit enttäuscht zurückgelassen hat. Vom Grundsatz her hat Manuela Inusa interessante Persönlichkeiten erschaffen, die wir in Lake Paradies begleiten dürfen. Nur hat sie hier sehr viel Potential verschenkt wie ich finde.

Da ist zum einen das Alter der Protagonisten. Bei dem was die beiden Hauptfiguren Lexi und Aaron so durchhaben, wie „abgeklärt“ ihre Gedanken so sind und ihre „Erfahrungen“ – hätte man nicht ab und an durchblicken lassen wie alt die beiden sind – ich hätte es nicht so eingeschätzt. 10 Jahre älter, ja ohne weiteres. Aber niemals 23 und 25.

Wiederum ist Lexi verdammt naiv in manchen Dingen, gerade dieses „Kinder, Küche, Ehrenamt“. Für eine moderne junge Frau eher untypisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Jugendlichen von heute wirklich daran denken, so jung zu heiraten. Ohne Ausbildung dazustehen, nur auf Aushilfsjobs angewiesen? Und Aaron? Der wird als Bad Boy beschrieben, wirkt aber eher wie ein Softy. Das passt überhaupt nicht. Was mir gefallen hat ist die Art, wie beschrieben wurde, warum er so ist wie er ist.

Die Story: Seicht ist das erste, was mir dazu einfällt. Leider kommt bei mir beim Lesen der Geschichte gar nichts an. Keine Emotionen, was ich eigentlich an Geschichten so liebe. Sie ist extrem vorhersehbar, was bei einem Liebesroman kein Problem darstellt, wenn der Weg dahin irgendwie fesseln kann.

Tut er aber nicht – im Gegenteil. Die Geschichte plätschert nur so dahin und die Nebenstränge der Handlung nehmen mehr Raum ein als die Liebesgeschichte an sich.

Mais … eigentlich mag ich das Gemüse recht gerne. Aber nach dem Lesen des Buches mag ich das Wort gerade nicht mehr hören. Das ständige Wiederholen hat mich irgendwann raschelig gemacht.

Der Roman hat mich während meines Krank zu Hause unterhalten und ein wenig abgelenkt, wird mir aber mit keiner Silbe bzw. Zeile in Erinnerung bleiben.

Veröffentlicht am 19.11.2022

Die Gedanken sind frei

Die Gedanken sind frei - Eine unerhörte Liebe
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Das neue Buch aus der Feder von Julia Kröhn hat es mir nicht leicht gemacht und ich war mir lange nicht sicher, ob ich es mag oder nicht.

Die Bilanz beim Lesen fällt sehr gemischt aus, sehr durchwachsen.

Da ...

Das neue Buch aus der Feder von Julia Kröhn hat es mir nicht leicht gemacht und ich war mir lange nicht sicher, ob ich es mag oder nicht.

Die Bilanz beim Lesen fällt sehr gemischt aus, sehr durchwachsen.

Da ist zum einen

Titel und Cover:

Beides hat mich sofort angesprochen. Das Cover ist sehr stimmig wie ich finde und der Titel „Die Gedanken sind frei“ als Zitat aus einem Gedicht von Hoffmann von Fallersleben war für mich ein Blickfang.

Dazu der Klappentext, der mich neugierig gemacht hat auf eine Geschichte aus dem Verlagswesen, aus den Neuanfängen nach dem zweiten Weltkrieg.

Die Geschichte und die Charaktere:

Die Story rund um „die Buchhändlerinnen von Frankfurt“ hat mich von Anfang an begeistern können. Gibt sie doch einen sehr gut recherchierten Einblick in die Zeit nach 1945, in den Neubeginn der Verlagsbranche, in die Entbehrungen der Verleger und um den Neubeginn der Frankfurter Buchmesse.

Julia Kröhn gelingt es scheinbar mühelos, uns in das zerstörte Frankfurt nach 1945 zu führen. Dabei beschreibt sie all die Zerstörung, die Unwegbarkeiten des Neuanfangs, die Mühen und Entbehrungen so detailreich, das man meint dabei zu sein.

Das Herzblut und der Erfindergeist mit dem Ella zu Werke geht, um den Verlag und die Buchhandlung wieder aufzubauen sind beeindruckend und nötigen mir sehr viel Respekt ab.

Ein interessantes Themengebiet war die Aufarbeitung des Holocaust speziell in den ersten Jahren nach dem Krieg und den Kampf um Anerkennung. Ein Thema, das wichtig war und immer wichtig sein wird.

Mich hat die Geschichte von den historischen Fakten her sehr gepackt. Aber nur auf Seiten der Geschichte.

Die Charaktere konnten das leider nicht. Egal welche der Figuren – sie blieben allesamt unnahbar, unantastbar. Ich las ihre Geschichte und blieb doch seltsam teilnahmslos. Gerade bei der Buchliebhaberin Ella hatte ich mir mehr Verbundenheit vorstellen können.

Ich kann dem Buch leider nur 3 Sterne geben, sie hat mich zwar gepackt aber nicht berührt.

Veröffentlicht am 09.10.2022

Leseempfehlung

Die Lavendeljahre
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Es ist mein zweites Buch der Autorin Sonja Roos und genau wie mit ihrem erster Roman „Der Windhof“ schafft sie es auch hier, mich sofort zu packen und nicht mehr loszulassen.

Mit ihrem packenden, warmen ...

Es ist mein zweites Buch der Autorin Sonja Roos und genau wie mit ihrem erster Roman „Der Windhof“ schafft sie es auch hier, mich sofort zu packen und nicht mehr loszulassen.

Mit ihrem packenden, warmen und emotionalen Schreibstil gelingt es der Autorin beinahe mühelos, mich in die Geschichte hineinzukatapultieren und mich darin festzuhalten. Das ist bei mir, zugegebenermaßen, gar nicht so leicht. Besonders dann nicht, wenn die Geschichte auf zwei Zeitebenen spielt und quasi immer „unterbrochen“ wird.

Sonja Roos verwebt die Vergangenheit und die Gegenwart von Isabell so wunderbar emotionsvoll, dass man einfach dranbleiben muss. Man will wissen wir Isabell und Philippe das Grauen des Krieges, aber auch die furchtbare Zeit danach, überstehen. Ich war manchmal einfach fassungslos vor Wut, wenn Isabell wieder als „Bastard“ beschimpft und gepeinigt wurde. Hauptsächlich auch, weil tatsächlich vieles von Gleichaltrigen kam. Der zaghafte Beginn der ersten großen Liebe war so berührend, so hoffnungsvoll, das ich mitgebangt und mitgehofft hatte.

In die Gegenwart katapultiert war da die todkranke Isabell, die vor einer schweren Aufgabe stand: mit der Vergangenheit abzuschließen und einen großen Wunsch sich noch zu erfüllen und in der Gegenwart die Beziehung zu ihrer Tochter Carole zu kitten. Isabell ist mit schon direkt bei der Lesung der Autorin im März, als sie uns einen Ausblick auf „Die Lavendeljahre“ gab, mit ihrer herrlich direkten Art ans Herz gewachsen. Ganz im Gegenteil zu Carole, die ich nicht mochte. War sie doch herrisch und arrogant.

Doch auch hier schaffte es Sonja Roos, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Ja, Carole ist herrisch und arrogant – aber hier lohnt sich ein zweiter Blick. Und wenn man den wagt, dann lernt man eine ganz andere Person kenne.

Dazu kommt Ben – in den ich mich auf Anhieb verschossen habe. So sanftmütig, so liebevoll und auch so geheimnisvoll.

Natürlich klärt sich sein Geheimnis auf, natürlich gibt es teilweise ein (wunderschönes) Happy End und natürlich kann sich Isabell ihren großen Wunsch erfüllen. Aber wie das geschieht, der Weg dahin – der nimmt mich als Leserin mit auf eine Achterbahn der Gefühle. Und da wirklich alles mit dabei: Verachtung und Abscheu, Liebe und Verrat, Trauer, Wut, Spannung …. und eine Wendung, die ich so nicht erwartet habe.

Ich ziehe meinen Hut vor diesem Buch, vor der Autorin. Sie hat es geschafft mich zu begeistern, zum Weinen und Lachen gleichzeitig zu bringen. Während ich hier diese Rezension schreibe habe ich das Gefühl, Lavendel zu riechen – auch ein Indiz dafür, wie bildhaft die Sprache der Autorin ist, wenn man das Gefühl hat, mittendrin zu sein.

Von mir gibt es für dieses Buch 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 22.09.2022

Ein Ausflug zum Bodensee

Die Schwestern vom See
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Ich habe bereits ein paar Bücher aus der Feder der Autorin Lilli Beck gelesen und habe bisher immer großartige Unterhaltung erwartet und auch erwarten können. Versteht sie doch das so komplexe und schwere ...

Ich habe bereits ein paar Bücher aus der Feder der Autorin Lilli Beck gelesen und habe bisher immer großartige Unterhaltung erwartet und auch erwarten können. Versteht sie doch das so komplexe und schwere Handwerk des Schreibens so wunderbar.

Als ich „Die Schwestern am See“ sah, mit dem wunderschönen sommerlichen Cover und dem sehr ansprechenden Klappentext musste das Buch natürlich auch unbedingt gelesen werden.

Oberflächlich gesehen erwartet den Leser einen sommerlich-leichte Geschichte aus der Bodensee-Region mit Abstechern nach Wien. Kratzt man aber an der Oberfläche und lässt sich komplett darauf ein, wird viel mehr daraus. Dann bekommt man eine komplexe Familiengeschichte mit allem, was dazugehört: Zusammenhalt und Geheimnisse, Liebe, Zuneigung und Verrat, Verlust und die so wunderschönen Momente.

Wir erleben in der Geschichte auf der einen Seite die drei Schwestern Viola, Rose und Iris, die sich am Tag der Hochzeit von Iris das Versprechen geben, immer füreinander da zu sein. Dazu erleben wir die Eltern und die Tante sowie die Angestellten der kleinen Pension König und des „Tortenhimmels“. In Rückblenden erleben wir dazu den Großvater Max … und das große Geheimnis.

Mit ihrem Schreibstil und ihrer Art, die Charaktere zu beschreiben sorgt Lilli Beck bei mir dafür, das ich mich sehr schnell in Iris hineinversetzen kann, sehr schnell mit ihr mitfühle und sie mir sehr nah kommen kann. Aber auch ihre beiden Schwestern Rose und Viola, die so unterschiedlich sind und doch so gut, wie ein Puzzle, zusammenpassen.

Das Rätsel aus der Vergangenheit und die mit den anonymen Anzeigen einhergehenden Herausforderungen machen die Geschichte spannend und sehr lesenswert. Dazu noch die beschriebenen Köstlichkeiten aus der Backstube – die machen direkt Appetit und ich wundere mich, dass meine Waage nicht direkt ein paar Kilo mehr angezeigt hat.

Die Geschichte wird, von den Rückblenden abgesehen, aus der Sicht von Iris erzählt und machen Hoffnung darauf, dass es weitere Teile geben wird. Was ich ehrlich gesagt auch auf Grund des Endes hoffe, da bei mir einige Fragen offengeblieben sind und das Ende für mich nicht ganz befriedigend war.

Auf der einen Seite war ich froh, dass es kein überzuckertes Happy End, das in dem Moment nicht gepasst hätte, für Iris gab. Aber dennoch ging mir das ein oder andere zum Ende hin dann doch zu schnell.

Kurz gefasst ist es ein sehr guter, ansprechender und leicht lesbarer Familienroman mit der ein oder anderen Überraschung und wunderbaren sowohl charakterlichen als auch bildlichen Beschreibungen.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.09.2022

San Teodoro

Das Wunder von San Teodoro
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Es ist das dritte Buch der Autorin Roberta Gregorio, dass den Weg in mein Bücherregal gefunden hat. Ich hatte mal wieder Lust auf einen locker-leichten Roman, der in Italien spielt und der mich damit in ...

Es ist das dritte Buch der Autorin Roberta Gregorio, dass den Weg in mein Bücherregal gefunden hat. Ich hatte mal wieder Lust auf einen locker-leichten Roman, der in Italien spielt und der mich damit in eine Urlaubsregion entführt. Denn Urlaub habe ich aktuell dringend nötig.

Das italienische Flair, die Lebensart und die Charaktereigenschaften der dortigen Einwohner zu beschreiben, dass kann die Autorin wunderbar. In ihrem neuen Roman zeigt sie das Sterben kleine Dörfer und Städtchen auf und den Kampf, den die Bewohner dagegen führen.

Die Idee, als Alleinstellungsmerkmal für den Ort die Pasta zu nehmen und darauf aufzubauen, ist naheliegend und die eingestreuten Rezepte ein Pluspunkt.

Und trotzdem: ich weiß nicht warum, aber ich hatte mit dem Buch so meine Probleme. Ich konnte mich weder auf Mafalda noch auf die Senioren-WG wirklich einlassen. Ja, die Charaktere sind sympathisch und schrullig, sie halten zusammen und zeigen was es heißt, füreinander da zu sein. Und doch fehlte mir etwas – der Funke sprang weder bei der Geschichte noch den Charakteren wirklich über.

Einen direkten Grund kann ich leider dafür überhaupt nicht benennen – es ist nur mein Gefühl und meine Meinung.

Dafür kann die Autorin mit den sehr authentischen und sehr detail- und bildreichen Beschreibungen der Region, der Landschaft punkten, die mich aus dem regnerischen Dresden in das kleine italienische Dörfchen San Teodoro entführt haben.

Trotzdem kann es leider von meiner Seite her nur 3 von 5 möglichen Sternen geben.