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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2022

Süße Ostergeschichte

Die Häschenschule - Der große Eierklau
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Nachdem wir im Kino den Film zum Buch angeschaut haben, musste natürlich auch das Buch noch her. Denn welches Buch lässt sich denn bitte schön beim Warten auf den Osterhasen besser lesen als dieses hier?

Die ...

Nachdem wir im Kino den Film zum Buch angeschaut haben, musste natürlich auch das Buch noch her. Denn welches Buch lässt sich denn bitte schön beim Warten auf den Osterhasen besser lesen als dieses hier?

Die Geschichte um den Stadthasen Max, der zurück in die Häschenschule kommt um ein Meisterhase zu werden und seine Freunde haben uns sowohl in Bild- als auch in Schriftform begeistern können. Kurz gesagt ist eine Geschichte, die den Kindern zeigt, dass Freundschaft und das Zusammenhalten das wichtigste überhaupt ist. Denn nur gemeinsam mit seinen Freunden kann man so viel erreichen. Aber es gibt auch eine zweite, wie ich finde sehr wichtige, Botschaft: Auch wenn jemand anders ist, so ist er deswegen nicht böse und hat eine Chance verdient.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar bildlich und leicht, sowohl als Mama beim Vorlesen als auch die Kinder beim Zuhören haben viel Spaß und da wir den Film vor Augen haben, sehen wir auch die Bilder direkt wieder vor uns.

Gespickt ist das Buch mit schönen Fotos aus dem Film, die gleich noch einmal Erinnerungen wecken.

Wir haben das Buch sehr gerne gelesen und nach Ostern wandert es mit Sicherheit bis zum nächsten Jahr in den Bücherschrank und wird dann wieder rausgeholt. ^

Es gibt auf jeden Fall 4 Sterne für das Kinderbuch aus dem Thienemann-Esslinger Verlag.

Veröffentlicht am 13.04.2022

Hawaiianischer Krimi

Aloha. Tod im Paradies
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Der Krimi, der auf meiner Trauminsel Hawaii angesiedelt ist, hat es mir nicht leicht gemacht.

Auf der einen Seite waren die gelungenen Beschreibungen der Szenen, der örtlichen Begebenheiten und auch ...

Der Krimi, der auf meiner Trauminsel Hawaii angesiedelt ist, hat es mir nicht leicht gemacht.

Auf der einen Seite waren die gelungenen Beschreibungen der Szenen, der örtlichen Begebenheiten und auch der Eigenheiten der Inselbewohner, ihre Traditionen und Kultur.

Auf der anderen Seite aber die Story, der Krimi an sich. Der Aufbau des Krimis verwirrt. Von dem eigentlichen Opfer ist lange keine Rede mehr, ein anderer Fall beschäftigt die Ermittler zusätzlich. Es geht meines Erachtens durch die Langatmigkeit des Buches viel der schon relativ wenig vorhandenen Spannung verloren.

Die Charaktere bleiben relativ flach, man erfährt wenig über sie und dazu kommen immer mehr Nebenfiguren, wo ich mich dann frage wohin diese die Geschichte bringen sollen. Weiter nach vorn auf jeden Fall nicht.

Es soll wohl noch zwei weitere Bände geben, das ist der Auftakt der Reihe und vielleicht löst sich das ein oder andere noch in den anderen Bänden auf, bekommen die Protagonisten den Raum, den sie brauchen. Ich hoffe es, auch für die Idee der Reihe, die eigentlich ganz gut ist.

Drei von 5 Sternen gibt es, mehr ist leider absolut nicht drin.

Veröffentlicht am 09.04.2022

Todesdeal

Todesdeal
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Der Kongo, genauer gesagt die Demokratische Republik Kongo, liegt in Zentralafrika und grenzt im Westen unter anderem an Ruanda. Im den letzten beiden Jahrhunderten, seit Belgiens König Leopold II. das ...

Der Kongo, genauer gesagt die Demokratische Republik Kongo, liegt in Zentralafrika und grenzt im Westen unter anderem an Ruanda. Im den letzten beiden Jahrhunderten, seit Belgiens König Leopold II. das Gebiet zur Kolonie machte, ereigneten sich viele, meist gewaltsame Auseinandersetzungen im heutigen Kongo. Unter anderem der Völkermord der Hutu an den Tutsi im benachbarten Ruanda wirkt noch nach.

Das instabile Land hat jedoch einen Reichtum, der viele interessiert: Es ist reich an Bodenschätzen, wie zum Beispiel an Coltan – einem Mineral, welches Tantal enthält. Dieses wiederum ist in annähernd jedem elektronischen Gerät zu finden und entsprechend wertvoll für die High-Tech-Industrie.

Dies alles interessiert den aufstrebenden Journalisten Martin Fischer nicht, als er erstmals den Auftrag bekommt, einen Auslandsartikel zu veröffentlichen. Dieser soll sich eigentlich um die Berggorillas drehen, die im Nationalpark zwischen Kongo und Ruanda heimisch sind.

Parallel dazu wird die junge, auf Erfolg getrimmte Chinesin Lucian Ming von ihrem Arbeitgeber, einem Chinesischen, staatsnahen Konzern in den Kongo geschickt, um durch geschickte Verträge, China einen möglichst großen Anteil an dem Erz zu sichern.

Gleiches hat der in Ungnade gefallene Staatsekretär Andreas Schmidt für Deutschland vor, der eine geheime, dem BND unterstellte Gruppe leitet, um Deutschland Zugang zu dem als Konfliktmaterial geltenden Mineral zu gewährleisten.

Im Spannungsfeld internationaler Beziehungen, Interessen und Handelspartnerschaften versuchen zahlreiche Akteure ihre Ziele zu erreichen. Der Weg dahin ist nicht selten blutig und die geschmiedeten Allianzen brüchig.

Durch Zufall gerät Martin an den Strudel der Ereignisse, wird zum Spielball und deckt dabei die Machenschaften chinesischer Investoren, russischer Oligarchen und deutscher Waffenhändler auf.

Die Geschichte klingt mehr wie eine Dokumentation, als ein Thriller und viele der thematisierten Konflikte sind sehr real. Das Buch ist hierbei hochspannend, vollgestopft mit Informationen, Hintergründen, Ansichten und Perspektiven. Verweise auf (Wirtschafts-)Philosophen, Bücher, sowie Zitate verschiedener Staatsmänner schmücken die Geschichte um die Protagonisten aus.

Alle Seiten werden gleichermaßen beleuchtet, ohne pauschal zu verurteilen, ohne die Beweggründe im Dunkeln zu lassen.

Spannend, politisch erhellend und zugleich schockierend aufrichtig, ist dieser Thriller sehr besonders.

Leider leistet sich der Autor einige Schwächen, die den Lesefluss stören. So werden Zitate, aber auch Informationen zu Protagonisten bis zur Unendlichkeit wiederholt – denn es bringt keinen Mehrwert.

Auch verliert sich die Geschichte gegen Mitte des Buches in der Komplexität der Seilschaften, Allianzen und Motive so sehr, dass die eigentliche Handlung ins Stocken gerät.

Das Ende ist ein wenig überhastet, bietet aber einen guten Epilog und genügend Entrüstung – denn fern ab der Realität ist dieses Buch sicher nicht.

In Summe gibt es 4 von 5 Sternen. Ohne die ewigen Wiederholungen wären es einige Seiten weniger und ein halber Stern mehr gewesen. Für jeden ist dieses Buch sicher nicht. Doch wer sich für die politischen Verstrickungen in der Welt um Rohstoffe interessiert, einen außergewöhnlichen Thriller zu schätzen weiß, findet hier eine Empfehlung. Zeit ist Glück. Und beides vergeht.

Veröffentlicht am 08.04.2022

Familiengeschichten

Familie ist, wenn man trotzdem lacht
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Bei diesem Buch kann ich ganz klipp und klar sagen, dass mit dem Klappentext Erwartungen geweckt wurden, welche dann aber leider absolut nicht erfüllt wurden.

Liest man sich den Klappentext durch, erwartet ...

Bei diesem Buch kann ich ganz klipp und klar sagen, dass mit dem Klappentext Erwartungen geweckt wurden, welche dann aber leider absolut nicht erfüllt wurden.

Liest man sich den Klappentext durch, erwartet man irgendwie, dass ein Großteil der Geschichte spielen wird, nachdem die Familie in der Villa von Flora eingezogen ist. Doch der Teil der Geschichte ist irgendwie zum gesamten Buch gering.

Genauso übrigens wie das Thema Wohnungsnot und Wohnungssuche in Großstädten. Wir haben auch, wie viele andere auch, das Thema Wohnungssuche hinter uns. Zuerst als wir zusammengezogen sind und dann mit zwei Kindern in eine 4-Raum-Wohnung. Erschwerend kam hinzu, dass wir in der gleichen Wohngegend bleiben wollten, weil Kindergarten und Schule nicht gewechselt werden sollten. Also habe ich Erfahrung in dem „Bereich“ und wollte gern etwas Humorvolles zu dem Thema lesen. Doch es war alles andere, aber nicht das.

Da man ja wusste wohin Steffi mit ihrer Familie ziehen wird – der Klappentext hat ja die gesamte Geschichte quasi schon verraten – daher hat mich die unendliche Wohnungssuche von Steffi und die Interessenlosigkeit von Arno eher genervt als interessiert. Vielmehr hätte ich gerne viel über die Konstellation mit Flora lesen wollen.

Ein zweiter Fakt, der mich an dem Buch gestört hat, waren die Charaktere. Steffi, die arme überforderte Hausfrau, die mit zwei Kindern, Haushalt, Wohnungssuche und einem Mann, der Arbeiten ist und daher oft durch Abwesenheit glänzt. Steffi, die gerne mal ein Gläschen mehr trinkt und sich in ellenlangen Monologen selbst bemitleidet. Dazu Helen, die alleinerziehende Mama, welche den Männern abgeschworen hat und gefühlt alles gut im Griff hat, weil sie als Journalistin ja flexibel ist. Und wenn sie doch mal nicht kann springt natürlich die beste Freundin Steffi ein oder der Ex-Partner.

Genau wie beim Thema Wohnungssuche und Makler wird hier mit Stereotypen und Vorurteilen gespielt – was ich schon nicht mehr witzig finde. Dabei bin ich weder eine Hausfrau noch eine alleinerziehende Mama, fühle mich also weder angegriffen noch auf die Schippe genommen.

Ein dritter und letzter Fakt: Es ging nicht nur um das zentrale Thema Wohnungsnot und Wohnungssuche in Großstädten. Es wurden noch andere Themen am Rande angeschnitten, die aber nicht vertieft wurden, im Sande verliefen und die Geschichte eher hemmte.

Die ganze Geschichte liest sich irgendwie für mich nicht wie ein Roman, nicht wie eine humorvolle Geschichte. Eher wie ein noch unrundes Manuskript, wo man noch mal ansetzen müsste. So manche Szenen, so manche Absätze waren unrund, durch Monologe, stumme Zwiesprachen und auch dieses ständige überfordert-sein von Steffi.

Ich habe irgendwann nur noch quergelesen, da ich wissen wollte wie es endet. Normalerweise, hätte ich das Buch nicht im Rahmen der 4-Gewinnt-Challenge in einem Forum gelesen, wäre es ein Abbruch gewesen. Schade eigentlich, ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut.

Zumal es ja gute Ansätze hatte. Die Idee war gut, die Umsetzung leider nicht.

3 von 5 Sternen mit ganz viel Augen zu drücken, mehr geht nicht.

Veröffentlicht am 06.04.2022

Gelungene Fortsetzung

Die Wanderhure und der orientalische Arzt
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Ich empfinde es immer als sehr schwierig, mitten in einer Reihe plötzlich zu einem einzelnen Band zu greifen und ihn zu lesen. Ich glaube, als 2004 „Die Wanderhure“ erschien, habe ich diesen Band verschlungen, ...

Ich empfinde es immer als sehr schwierig, mitten in einer Reihe plötzlich zu einem einzelnen Band zu greifen und ihn zu lesen. Ich glaube, als 2004 „Die Wanderhure“ erschien, habe ich diesen Band verschlungen, die weiteren Bände habe ich dann allerdings, warum auch immer, nicht gelesen. Dafür stehen etliche andere Bücher des Autoren-Ehepaars auf meiner „Gelesen“-Liste.

Nun lag „Die Wanderhure und der orientalische Arzt“ unterm Weihnachtsbaum und in den ersten Tagen des stürmischen Februars war es Zeit, das Buch zu lesen.

Auch wenn ich eine große, immerhin 6-bändige Lücke zwischen den Büchern habe, konnte mich das gekonnt geschriebene Werk von Iny und Elmar voll überzeugen. Hass, Machtgier und Intrigen, gepaart mit spannenden und illustren Charakteren und einem fesselnden und sehr detailreichen Schreibstil zaubern eine Geschichte, die trotz ihrer Länge von über 550 Seiten sehr kurzweilig ist.

Kurzweilig weil sehr interessant und voller, teilweise auch negativer Emotionen. Dieses Machtgerangel und die Intrigen, die gesponnen werden, woben ein sehr dichtes Netz und Michel und Marie, um die „bleiche“ Edda und dem orientalischen Arzt. Wer den ersten Teil des Buches aufmerksam liest, dem wird klar sein, auf was das alles letztendlich hinausläuft, aber das war ehrlich gesagt egal. Ja, ein wenig Spannung ging verloren dabei, aber dennoch war das Buch sehr packend.

Ich hatte sehr lange keinen Ausflug ins Mittelalter mehr und habe es daher sehr genossen, dass mich das Autorenpaar mal wieder an die Hand genommen und auf eine interessante Reise mitgenommen hat.

Man merkt dem Buch die lange Recherchearbeit durch Elmar an, gepaart mit dem unvergleichlichen Schreibstil ist auch dieses Buch wieder eine sehr unterhaltsame Lektüre.

Ein dickes Danke für das Personenverzeichnis im Anhang J Auf Grund der vielen handelnden Personen mit teilweise gleichklingenden Namen konnte man schon mal den Überblick verlieren und so war es gut, dass man nachschlagen konnte..

Von mir gibt es 4 von 5 möglichen Sternen.