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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2022

Psychologisch interessanter Kriminalroman

Ein einsamer Ort
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Dix Steele, ehemals Kampfpilot im 2. Weltkrieg, treibt jetzt arbeitslos und ohne festes Ziel durchs Leben. Als er seinen alten Freund und Pilotenkollegen Brub wiedertrifft, der als Polizist einen Serienmörder ...

Dix Steele, ehemals Kampfpilot im 2. Weltkrieg, treibt jetzt arbeitslos und ohne festes Ziel durchs Leben. Als er seinen alten Freund und Pilotenkollegen Brub wiedertrifft, der als Polizist einen Serienmörder sucht, kommt nach und nach ein dunkles Geheimnis ans Licht…
Es ist schwierig, etwas über dieses Buch zu schreiben ohne zu spoilern, also vorweg nur so viel: es ist gut geschrieben, es entsteht durchaus Spannung, es hat mich auch bis zu einem gewissen Punkt fasziniert, aber atemlose Spannung oder Nervenkitzel kommen eher nicht auf. Im Nachwort ist zu lesen, dass berühmte Autoren wie Patricia Highsmith oder Thomas Harris von diesem Buch beeinflusst wurden, unter diesem Aspekt wird „Ein einsamer Ort“ zu einer interessanten Lektüre, aber für mich ist es keins der Bücher, die man auch Jahre später noch im Gedächtnis hat.

ACHTUNG SPOILER!

Die Geschichte aus der Sicht des Mörders zu lesen, Steeles langsamen Niedergang und das allmähliche Aufkeimen eines Verdachts in seinem Freund Brub zu erleben, macht die Faszination dieses Buchs aus. Trotzdem blieben die Personen für mich eher flach, eindimensional, voller Klischees.

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Raffiniert und überraschend!

Stille blutet
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Sie kündigen öffentlichen ihren Tod an und werden kurz darauf tatsächlich ermordet aufgefunden – ein Serienmörder geht in Wien um. Schnell tatverdächtig ist der Ex-Freund des 1. Opfers, Tibor Glaser. ...

Sie kündigen öffentlichen ihren Tod an und werden kurz darauf tatsächlich ermordet aufgefunden – ein Serienmörder geht in Wien um. Schnell tatverdächtig ist der Ex-Freund des 1. Opfers, Tibor Glaser. Immer mehr unwiderlegbare Beweise gegen ihn tauchen auf, aber er beteuert seine Unschuld. Die junge Kommissarin Fina Plank ermittelt gegen ihn – und gegen einen großen Unbekannten, der die Mordserie für seine Zwecke nutzt…
Das Raffinierte an diesem Thriller ist, dass ich die ganze Zeit fest an der Seite des Verdächtigen stand, egal wie viele Beweise gegen ihn sich anhäuften. Mitzuerleben, wie Tibor immer verzweifelter wird, wie er in die Ecke gedrängt wird und aus Angst falsche Entscheidungen trifft – das fesselt! Die Kommissarin Fina mit ihren Komplexen, ihrem langweiligen Privatleben, aber auch ihrem Ehrgeiz und ihrem Mitgefühl ist einfach nur sympathisch, jemand den man gern als Freundin hätte. Und dann ist da ja auch noch der große Unbekannte, der die Leser in seine Pläne einbezieht und zu Mittätern macht… Wer zu diesem Thriller greift, wird extrem gut unterhalten, überrascht, verwirrt – von mir eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Ein Buch voller Spaß am Fabulieren!

Das Strahlen des Herrn Helios
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Der Hase Skarabäus Lampe ist in seiner (sehr menschlichen) Welt ein berühmter Detektiv. Diesmal löst er durch kniffelige Ermittlungsarbeit den Fall des ermordeten Löwen Helios, der Direktor eines Wanderzirkus ...

Der Hase Skarabäus Lampe ist in seiner (sehr menschlichen) Welt ein berühmter Detektiv. Diesmal löst er durch kniffelige Ermittlungsarbeit den Fall des ermordeten Löwen Helios, der Direktor eines Wanderzirkus war.
Was sich völlig verrückt anhört – eine uns vertraute Welt mit Taxen, einem funktionierenden Polizeisystem, Häusern und Fabriken, aber bevölkert von sprechenden, Kleidung tragenden, vegetarisch lebenden Tieren – entwickelt sich zu einer fantasievollen, detailverliebten Krimi-Geschichte. Sherlock Holmes hat hier eindeutig Pate gestanden, aber wo er arrogant und kalt wirkt, hat Skarabäus neben einem großen Ego viel Humor und Gefühl. Begeistert hat mich vor allem die liebevolle Ausgestaltung dieser Welt. Zwischendurch vergisst man immer wieder, dass die Figuren Tiere sind, aber dann ärgert sich Skarabäus über seine langen Hasenohren, die überall im Weg sind oder nimmt ein „Dreischneck“, ein von drei Schnecken gezogenes, seeeehr langsames Taxi…
Als Fazit kann ich sagen: sehr unterhaltsam, von einer Autorin, die merklich Spaß am Fabulieren hat, mit einem ganz neuen, faszinierenden Schauplatz – Top!

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Was für ein toller Lesespaß!

Das kleine Böse Buch 5 (Das kleine Böse Buch, Bd. 5)
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Das böse kleine Buch hat ein großes Problem: Bei einem Zauber ist etwas schief gelaufen, der Zauberer Magnus ist im Buch gefangen und kann nicht mehr zaubern… Der Leser oder die Leserin sind die einzigen, ...

Das böse kleine Buch hat ein großes Problem: Bei einem Zauber ist etwas schief gelaufen, der Zauberer Magnus ist im Buch gefangen und kann nicht mehr zaubern… Der Leser oder die Leserin sind die einzigen, die helfen können! Viel mehr kann hier leider nicht erzählt werden, denn wer zu viel von dieser Geheimmission verrät, bekommt bis an sein Lebensende Pickel am Po, und wer will das schon?
Was für ein toller Lesespaß für Kinder ab ca. 8 Jahren! Man wird kreuz und quer durch das Buch gejagt, muss immer wieder durchaus herausfordernde Rätsel lösen und wird dabei durch die schnodderige Art von Magnus und dem kleinen Buch supergut unterhalten!
Für mich der erste Band dieser Reihe, die Vorgängerbände haben neben sehr vielen positiven Bewertungen auch einige negative Stimmen bekommen, die die Geschichten für Kinder zu grausam oder verstörend finden. Diesen 5. Band habe ich aber bedenkenlos meinen Kindern zum Lesen gegeben.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Über die Schrecken der Sklaverei und über das Kochen

Mama Melba
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Melba Koch wandert 1860 aus dem Schwarzwald nach Amerika aus und findet dort eine Stellung als Köchin auf einer Zuckerrohrfarm in Louisiana. Sie freundet sich mit den Sklaven an, lernt aber auch schnell ...

Melba Koch wandert 1860 aus dem Schwarzwald nach Amerika aus und findet dort eine Stellung als Köchin auf einer Zuckerrohrfarm in Louisiana. Sie freundet sich mit den Sklaven an, lernt aber auch schnell die Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten der Sklaverei kennen. Durch das Kochen findet sie immer ein Ventil für ihre Gefühle, aber als sie in Kwasi die Liebe ihres Lebens findet, entscheidet sie sich unwiderruflich für eine Seite.
Nach dem ersten Kapitel wollte ich das Buch noch zur Seite legen, Melba, das „Maidli“, das sich ein „bitzeli“ unwohl fühlt in Amerika, ist mir auf die Nerven gegangen. Aber zum Glück habe ich weitergelesen, und so wie Melba sich an das neue Leben anpasst und erwachsen wird, wird auch die Sprache ihrer Geschichte kraftvoll und bedächtig. Und was für eine großartige Geschichte ist das, mit wunderbaren Liebesszenen, aber auch mit grausamen, schwer zu ertragenden Gewaltakten. Melba verarbeitet alles, was sie erlebt, in der Küche, für sie ist Kochen und Backen Lebensinhalt: „Backen heißt loslassen. Backen heißt vergessen. Backen heißt neu anfangen.“
Wenn ich bei der Sprache des Buchs bleibe, kann ich sagen: Christine Conner hat mit Mama Melba eine aromatische Mahlzeit serviert: süß und säuerlich, auch bitter, manchmal scharf, aber alles aufeinander abgestimmt und mit dem gewissen Etwas!

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