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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2023

Gesetz oder Gerechtigkeit

Richter jagen besser
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Siggi Buckmann ist zurück! Nachdem der Richter sich im ersten Band („Richter morden besser“) erfolgreich gegen einen Drogendealer zur Wehr gesetzt hat, beweist er auch diesmal, dass er mit Recht und Gesetz ...

Siggi Buckmann ist zurück! Nachdem der Richter sich im ersten Band („Richter morden besser“) erfolgreich gegen einen Drogendealer zur Wehr gesetzt hat, beweist er auch diesmal, dass er mit Recht und Gesetz eher kreativ umgeht. Sein alter Mentor hat Selbstmord begangen und um die Gründe dafür aufzudecken, tut Buckmann sich mit der Journalistin Robin Bukowsky zusammen. Die hat zwar ihre ganz eigene Agenda in Bezug auf den Richter, aber als ihr bester Freund ermordet wird, kommt sie in den Besitz brisanter Informationen, die auch ein neues Licht auf den Tod von Buckmanns Mentor werfen. Zusammen ermitteln sie, kommen sich dabei näher, aber legen sich auch mit mächtigen und gefährlichen Gegnern an.
Im ersten Band hat mich vor allem der schräge Humor begeistert und der ziemlich erschreckende Blick auf das deutsche Justizsystem. In diesem Band hat Buckmann etwas von seiner Bissigkeit und seiner Schlitzohrigkeit verloren, aber die Fallstricke und Mängel des Justizsystems legt Schleif wieder gnadenlos offen: Dank korrupter Vetternwirtschaft und einer Eine-Hand-wäscht-die-andere-Denkweise wird Buckmann in seiner Arbeit als Richter ausgebremst, findet aber natürlich trotzdem einen innovativen Weg, an Recht und Ordnung vorbei der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen. Und dann wäre da noch die Sache mit der Liebe: selbstverständlich verliebt sich Buckmann nicht einfach so, mit rosa Herzen und Schmetterlingen im Bauch, aber wenn es um die Beziehung zu Robin geht, kommt dann doch der typische, leicht zynische Buckmann-Humor durch. „Richter jagen besser“ - nicht so scharfzüngig wie sein Vorgänger, aber trotzdem amüsant, zum Grinsen und sehr unterhaltsam!

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Spannende Handlung, blasse Figuren

Enna Andersen und die verlorene Zeit
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Enna Andersen, mit ihrem Team beim LKA für Cold-Case-Ermittlungen zuständig, ermittelt diesmal in eigener Sache: vor 25 Jahren wurden ihre Eltern ermordet, ein Täter wurde damals festgenommen und verurteilt. ...

Enna Andersen, mit ihrem Team beim LKA für Cold-Case-Ermittlungen zuständig, ermittelt diesmal in eigener Sache: vor 25 Jahren wurden ihre Eltern ermordet, ein Täter wurde damals festgenommen und verurteilt. Aber Enna zweifelt inzwischen an seiner Schuld und rollt die alten Ermittlungen noch einmal auf. Dabei stößt sie in ein Wespennest…
Ein guter Krimi mit einer tatsächlich überraschenden Auflösung, mit der ich so nicht gerechnet hatte. Die Ermittlungen waren spannend und schlüssig, die einzelnen Schritte, die auch mal in die Irre oder in Sackgassen führen, gut dargestellt. Vor allem die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt im Team wirken authentisch. Das Privatleben der Ermittler hat auch seinen Platz, aber hier konnte ich mich nicht gut in die Figuren einfühlen, die Szenen wirkten immer irgendwie bemüht und gestelzt.
Enna Andersen ist eine interessante, vielschichtige Figur, die gerade bei so einer Reise in die eigene Vergangenheit ganz viel Potential entfalten könnte, da ist Anna Johannsen leider etwas zurückhaltend geblieben, Enna wirkt häufig eher spröde, große Emotionen werden nicht vermittelt.
Mein Fazit: ein guter Krimi, ein durchdachter, schlüssiger Fall mit überraschender Auflösung, aber die Figuren bleiben etwas blass.

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Veröffentlicht am 02.02.2023

Hervorragende Figuren, chaotische Handlung

Wen der Rabe ruft
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Blue wächst mit der Prophezeiung ihrer Mutter auf, die Hellseherin ist: Sie wird mit einem Kuss ihre wahre Liebe töten. Als sie die vier „Raven Boys“ kennenlernt, gerät ihr Vorsatz, sich nie zu verlieben, ...

Blue wächst mit der Prophezeiung ihrer Mutter auf, die Hellseherin ist: Sie wird mit einem Kuss ihre wahre Liebe töten. Als sie die vier „Raven Boys“ kennenlernt, gerät ihr Vorsatz, sich nie zu verlieben, ins Wanken. Und als sie ihnen hilft, eine Ley-Line zu finden, eine Linie von magischen Kraftfeldern, stoßen sie eine Kette von Ereignissen an, die ihre Leben erschüttern wird.
Was für ein seltsames Buch, das so zwiespältige Gefühle in mir auslöst: Auf jeden Fall ein toller Schreibstil, lebendig und mitreißend. Die Figuren sind hervorragend beschrieben, Stiefvater hat ein Talent dafür, die feinen Nuancen in den Beziehungen herauszuarbeiten, und sie hat eine besondere Atmosphäre mit mächtiger Magie und leidenschaftlichen Jugendlichen geschaffen. Auch das Thema der Ley-Lines, Mythologie und Esoterik finde ich spannend.
Aber die Geschichte an sich war mir einfach zu chaotisch und konstruiert. Einerseits so detailreich herausgearbeitete Figuren, denen man in die Seele sehen kann, andererseits eine irgendwie zusammengeschusterte Handlung, die mir einfach übertrieben vorkommt, das passte für mich nicht zusammen. Mein Fazit: ich bin froh, dass ich diesen Band lesen habe, aber auf die Folgebände werde ich verzichten!

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Veröffentlicht am 24.01.2023

Unterhaltsamer Krimi mit englischem Flair

Das verlorene Gedicht
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Der fünfte Band (erschienen 1997) der Serie um die Ermittler Duncan Kincaid und Gemma James: Kincaids Exfrau Vic wird ermordet, kurz nachdem sie ihn nach jahrelangem Schweigen um Hilfe gebeten hatte. Schwer ...

Der fünfte Band (erschienen 1997) der Serie um die Ermittler Duncan Kincaid und Gemma James: Kincaids Exfrau Vic wird ermordet, kurz nachdem sie ihn nach jahrelangem Schweigen um Hilfe gebeten hatte. Schwer getroffen, beginnt er eigene Ermittlungen, die sich auf das Manuskript einer Biografie über eine verstorbene Lyrikerin konzentrieren, an der Vic gearbeitet hat.
Spannend geschrieben, auch die Nebenfiguren sind liebevoll ausgearbeitet, interessante Einblicke in das englische Collegeleben – genau so stelle ich mir einen gelungenen Band einer englischen Krimiserie vor! Mit Duncan Kincaid und Gemma James hat Deborah Crombie ein harmonisches Ermittlerpaar geschaffen, das sich in diesem Band Kincaids Vergangenheit stellen muss, was nicht immer ganz friedlich abläuft. Die Handlung kommt, unterstützt von vielen Tassen Tee, relativ zügig voran, und die diversen Enthüllungen und Plottwists brngen Schwung in die Ermittlungen und das Privatleben der Hauptfiguren. Ein unterhaltsamer Krimi mit englischem Flair und lebendigen, sympathischen Figuren, dem ich das eine oder andere Klischee gern verzeihe!

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Veröffentlicht am 31.12.2022

Spannender Krimi mit offenem Ende

Der Strand: Vermisst
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Auf der Halbinsel Darß an der Ostsee verschwindet eine gehörlose junge Frau spurlos vom Strand. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt startet eine große Suchaktion, doch sie bleibt vermisst. Auch die Kryptologin ...

Auf der Halbinsel Darß an der Ostsee verschwindet eine gehörlose junge Frau spurlos vom Strand. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt startet eine große Suchaktion, doch sie bleibt vermisst. Auch die Kryptologin Mascha Krieger kann eine unverständliche Handynachricht nicht entschlüsseln. Entführung, Selbstmord, Untertauchen – alles steht im Raum. Was geschah mit Lilli Sternberg?
Wer sich wie ich bei Krimis mehr für die Ermittler und ihr Privatleben interessiert als für die Aufklärung des Verbrechens, der kommt bei „Der Strand“ voll auf seine Kosten. Tom Engelhardt hat als Witwer und alleinerziehender Vater einer 5jährigen Tochter mehr als genug Probleme zu bewältigen und Mascha Krieger, die Kryptologin aus Schwerin, scheint eine sehr interessante Vergangenheit mit einer undurchsichtigen Familiengeschichte zu haben.
Sander schreibt prägnant und in kurzen, knackigen Kapiteln, das Miträtseln macht Spaß und meine Liste mit Verdächtigen ist lang. Einziges Manko: es ist der erste Band einer Trilogie und am Ende dieses Teils sind zwar viele Verdächtige und Hinweise aufgetaucht, aber es wird praktisch nichts aufgelöst oder geklärt. Das lässt mich ziemlich enttäuscht zurück, und der nächste Band erscheint erst im März…

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