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Veröffentlicht am 12.07.2022

Frauenschicksale im historischen Taiwan

Flucht aus Formosa
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Die Autorin Tereza Vanek, erzählt in ihrem zweiten Band „Flucht aus Formosa“ aus der Taiwan-Reihe nach dem Auftakt „Sturm über Formosa“, eine bildgewaltige und spannungsgeladene Geschichte über die gewaltsame ...

Die Autorin Tereza Vanek, erzählt in ihrem zweiten Band „Flucht aus Formosa“ aus der Taiwan-Reihe nach dem Auftakt „Sturm über Formosa“, eine bildgewaltige und spannungsgeladene Geschichte über die gewaltsame Landenteignung durch die chinesischen Machthaber und verbindet die historischen Fakten mit einer berührenden Liebesgeschichte.

Inhalt:
Formosa, 1663: Während die Holländerin Emma im Dorf der Ureinwohner versucht, mit der gewaltsamen Landenteignung durch die chinesischen Machthaber zurechtzukommen, wird ihre Schwester Sophie zu einer Heirat mit dem Feind gezwungen. Doch beide wollen nur eines: nach Europa zurückkehren. Wider Erwarten entwickelt Sophie starke Gefühle für ihren Ehemann Bai Jun. Nun muss sie sich zwischen einem gemeinsamen Leben mit Emma in ihrer alten Heimat und ihrem Herzen entscheiden. Unterdessen verliebt sich der Gelehrte Pieter auf dem Festland entgegen aller Regeln in das wissensdurstige Dienstmädchen Lanfang. Als Lanfang zum Tode verurteilt wird, scheint eine gefährliche Flucht der einzige Ausweg für die beiden zu sein …

Meine Meinung:
Der Autorin ist hier eine tolle und lesenswerte Fortsetzung ihrer Taiwan-Reihe, gelungen, die mich von Anfang an begeistern konnte.

In drei unterschiedlichen Handlungssträngen wird das Leben der beiden Schwestern Emma und Sophie, die während der chinesischen Machtübernahme auf Formosa getrennt wurden und dem Gelehrten Pieter, erzählt. Ob sie sich je wieder begegnen werden …

Die Abhängigkeit von den chinesischen Eroberer und deren Wohlwollen, kann sich jeder Zeit ändern und macht die Situation auf Formosa, nicht einfach.
Emma muss alle ihre Träume begraben, denn sie wird nicht in die Fußstapfen ihres verstorbenen Vaters treten können um zu missionieren und auch keine Schule eröffnen, können. Die Einheimischen werden von den Chinesen vertrieben und Emma macht sich mit dem Vater ihres Kindes, dem Häuptlingssohn Frans auf den Weg um einen neuen Ort zu finden.

Sophie, lebt als Gefangene des Machthabers in dessen Harem und kann sich mit der Tochter anfreunden, was ihr letztendlich unbewusst Vorteile, bringt. Sie hat nur den einen Wunsch, einen holländischen Mann zu finden um eine eigene Familie zu gründen. Eine holländische Gefangene, die in der Küche arbeitet, überredet Sophie zur Flucht doch durch Verräter, wird diese verhindert. Sophie wird zu allem Elend mit einem Chinesen verheiratet aber bald schon, stellen sich Gefühle für ihn ein.

Der Gelehrte Pieter, wird Dolmetscher und Vermittler zwischen den Machthabern und Holländern. Als Dank der Machthaber, bekommt er sein eigenes Dienstmädchen Lanfang, in die er sich Hals über Kopf, verliebt.

Nach vielen tragischen Ereignissen auf jeder Handlungsebene, gibt es für die beiden Schwestern und dem Gelehrten Pieter, ein Wiedersehen und schnell reift bei ihnen der Plan zur Flucht aus Formosa. Nur durch eine unerwartete Hilfe, gelingt das Unterfangen. Wie wird sich Sophie entscheiden?

Fazit:
Der Autorin ist es hervorragend gelungen, mit ihren fiktiven Charakteren und historischen Ereignissen, eine sehr bewegende und spannende Geschichte über das Leben unter der Herrschaft der Chinesen auf Formosa, zu erzählen. Die drei Handlungsstränge bewegen sich elegant nebeneinander her und verknüpfen sich geschickt am Ende zu einer perfekten Einheit.

Das Buch hat alles, was für mich eine fesselnde historische Geschichte ausmacht und ein Ende, mit dem ich sehr zufrieden bin.

Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Schicksal der Nachkriegskinder

Findelmädchen
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Die Autorin Lilly Bernstein, erzählt in ihrem neuen Roman „Findelmädchen“, eine bewegende und spannungsgeladene Geschichte über Helga und deren Bruder Jürgen, die nach Jahren in Frankreich zurück nach ...

Die Autorin Lilly Bernstein, erzählt in ihrem neuen Roman „Findelmädchen“, eine bewegende und spannungsgeladene Geschichte über Helga und deren Bruder Jürgen, die nach Jahren in Frankreich zurück nach Köln dürfen, als ihr Vater doch noch aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrt

Inhalt:
Köln 1955: Die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen leben endlich wieder bei ihrem aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Vater. Von der Mutter fehlt seit Kriegsende jede Spur. Der Vater baut sich mit einem Büdchen eine neue Existenz auf, Jürgen beginnt bei Ford. Helga aber, die sich nichts sehnlicher wünscht, als aufs Gymnasium zu gehen, soll sich in der Haushaltungsschule auf ein Leben als Ehefrau vorbereiten. Während eines Praktikums im Waisenhaus muss sie entsetzt mitansehen, wie schlecht die Kinder dort behandelt werden. Schützend stellt sie sich vor ein sogenanntes »Besatzerkind«. Und sie verliebt sich. Doch die Schatten des Krieges bedrohen alles, was sie sich vom Leben erhofft hat …

Meine Meinung:
Der Autorin, ist es wieder hervorragend gelungen, eine fesselnde und herzergreifende Geschichte zu schreiben, die mich gut in die 50er Jahre und das Schicksal der Nachkriegskinder haben eintauchen lassen.

Jürgen bekommt direkt eine Stelle bei Ford und Helgas sehnlichster Wunsch, aufs Gymnasium zu gehen, erfüllt sich nicht. Auf einer Haushaltsschule soll sie sich auf ein Leben als Ehefrau vorbereiten. Im Rahmen eines Praktikums wird Helga im Waisenhaus eingesetzt und ist entsetzt über das Leid der Kinder sowie der Kaltherzigkeit der Nonnen, dass selbst zehn Jahren nach Kriegsende noch in deren Köpfen vorhanden ist. Diese Erfahrung muss Helga im Waisenhaus mehrmals machen, vor allem die farbige kleine Bärbel, ein Besatzerkind, die es besonders schwer hat.

Das Leben in ihrer alten Heimat ist nicht so einfach, wie die Geschwister es sich vorgestellt haben, denn viele Erinnerungen an die Kriegszeit, sind einfach noch vorhanden und noch lange nicht verarbeitet. Was mit ihrer Mutter passiert ist, wissen sie nicht und keiner kann ihre Fragen beantworten.

In Form von Tagebucheinträgen aus dem Krieg kommen immer mehr Details der Mutter und über die Vergangenheit des Vaters ans Licht, mit der niemand gerechnet hat.

Fazit:
Die Autorin hat mit ihrem bewegenden Schreibstil das Leben der beiden Geschwister und deren Auswirkungen in der Nachkriegszeit, hervorragend bildlich und glaubhaft, dargestellt. Die Protagonisten und selbst die Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr gut dargestellt und hielten bis zum Ende viele Überraschungen und Wendungen bereit. Ich habe diesen Roman regelrecht verschlungen und hatte viele ergreifende Lesestunden.
Von mir 5 Sterne eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Eine Geschichte hinter der viel mehr steckt

Mama Melba
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Die Autorin Christine Conner, erzählt in ihrem neuen Roman „Mama Melba“, eine spannungsgeladene Geschichte über eine junge Frau aus dem Schwarzwald im amerikanischen Bürgerkrieg.

Inhalt:
1860. Als das ...

Die Autorin Christine Conner, erzählt in ihrem neuen Roman „Mama Melba“, eine spannungsgeladene Geschichte über eine junge Frau aus dem Schwarzwald im amerikanischen Bürgerkrieg.

Inhalt:
1860. Als das Schicksal die junge Köchin Melba aus dem Schwarzwald nach Louisiana verschlägt, steht Amerika kurz vor dem Bürgerkrieg. Auf der Belle Bleu Plantage weihen die Köchinnen sie in die Geheimnisse der akadischen und kreolischen Küche ein. Melba ist verzaubert. Doch täglich wird sie Zeugin der Sklaverei – ihrer Unmenschlichkeit, ihrer Grausamkeit. Freundschaft erfährt sie bei den versklavten Arbeitern in den Schrotflinten-Hütten und bei den deutschen Immigranten am Mississippi. Besonders zu dem Schmied Kwasi fühlt sie sich bald hingezogen. Als der Krieg ausbricht und mit ihm die Hoffnung auf Freiheit, setzt Melba alles aufs Spiel, um denen zur Seite zu stehen, die sie liebt.

Meine Meinung:
Mit ihrem flüssigen Schreibstil, ist es der Autorin hervorragend gelungen eine spannende und feinfühlige Geschichte über die junge Köchin Melba, die aus dem Schwarzwald nach Amerika auswandert, zu erzählen.
Ihre eigene Leidenschaft neben dem Schreiben ist das Kochen und beides verknüpft sie geschickt mit ihrer Protagonistin Melba und der Südstaaten-Küche zu einer bildgewaltigen Geschichte.

Wer A sagt, muss auch B sagen und dies wird für Melba zu ihrem ganz persönlichen Alphabet, mit dem sie jede ihrer Handlungen hinterfragt. Etwas naiv kommt Melba auf die Plantage Belle Bleu und bekommt eine Stelle als Köchin. Die Südstaaten-Küche ist ihr zwar fremd aber sie findet große Unterstützung durch die Haussklaven und findet sich schnell zurecht. Nach und nach wird aus der naiven Melba eine nachdenkliche und einfühlsame Person, die sich besonders zu den Sklaven hingezogen fühlt und von diesen auch angenommen wird. So entgeht ihr auch nicht das große Unrecht und die Grausamkeit der Plantagenbesitzer gegenüber ihren Sklaven. Oft ist sie versucht einzugreifen, wird aber von den Sklaven zurückgehalten, die ihre Herrschaft besser kennt. Eine ungeheure Wandlung vollzieht sich bei Melba, die langsam aber sicher hinter all das Geschehen, blickt. Ablenken kann sie sich nur mit dem Kochen und Backen, was sie mit Leidenschaft, zelebriert.

Als der Krieg ausbricht und mit ihm die Hoffnung auf Freiheit, setzt Melba alles daran, den größten Übeltäter zu stellen.

Fazit:
Die Autorin hat mit so einer Leichtigkeit die Geschichte begonnen doch schnell stellt sich heraus, dass da noch viel mehr dahinter steckt: Die traurige Vergangenheit von Melba in ihrem Elternhaus, der Sklaverei in den Südstaaten und letztendlich der Bürgerkrieg. Gekonnt und glaubhaft, sind die Ereignisse im Handlungsverlauf, gut eingebunden und hielten bis zum Ende viele Überraschungen und Wendungen bereit. Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
Von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Über das Leben von Konrad und Greta in der Kriegs- und Nachkriegszeit

Was ich nie gesagt habe
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Die Autorin Susanne Abel, erzählt in ihrem 2. Band der Gretchen-Reihe „Was ich nie gesagt habe“, eine weitere spannungsgeladene Geschichte in dem wie im ersten Buch, Geschichte und Gegenwart hervorragend ...

Die Autorin Susanne Abel, erzählt in ihrem 2. Band der Gretchen-Reihe „Was ich nie gesagt habe“, eine weitere spannungsgeladene Geschichte in dem wie im ersten Buch, Geschichte und Gegenwart hervorragend miteinander verknüpft werden.

Inhalt:
Tom Monderath ist frisch verliebt: Mit Jenny erlebt er die glücklichste Zeit seines Lebens. Bis er durch Zufall auf seinen Halbbruder Henk stößt, der alles über ihren gemeinsamen Vater wissen will. Doch Konrad starb vor vielen Jahren und seine demente Mutter Greta kann Tom nicht befragen. Als sich weitere Halbgeschwister melden, wird es Tom zu viel. Jenny und Henk hingegen folgen den Spuren Konrads. Selbst fast noch ein Kind, kämpfte Toms Vater im Krieg, geriet in amerikanische Gefangenschaft, bevor er in den späten 40er-Jahren nach Heidelberg kommt. Dort verliebt er sich Hals über Kopf in die junge Greta, nicht ahnend, dass ein Geheimnis aus der dunkelsten Zeit des Nationalsozialismus ihre gemeinsame Familie ein Leben lang begleiten wird ...

Meine Meinung:
Die Autorin erzählt in ihrem zweiten Buch diesmal die Geschichte rund um Gretchens Familie, die wie im ersten Buch, Vergangenheit und Gegenwart spannend und geschickt miteinander verknüpft.

In der Gegenwart: Tom Monderath, wie vor den Kopf gestoßen als er durch Zufall auf einen Halbbruder stößt und sich dieser auch noch bei ihm meldet und mehr über seinen Vater wissen will. Nach einigem Zögern von Tom, treffen sich beide Brüder und stellen verblüfft fest, wie ähnlich sie sich sind. Henk sucht über eine DNA-Bank nach weiteren Halbgeschwistern und löst damit eine Lawine aus. Tom, der nie ein gutes Verhältnis zu seinem Vater hatte, verspürt nur noch mehr Missfallen gegenüber seinem Vater, der die Mutter scheinbar nach Strich und Faden, betrogen hat.

In der Vergangenheit: Konrads Geschichte beginnt während der Kriegszeit und dem tragischen Verlust seiner eigenen Familie, seinem Einsatz im Krieg und der harten Nachkriegszeit. Außer einem Onkel in sibirischer Kriegsgefangenschaft, hat er keine weiteren Verwandten mehr. Für ein Medizin-Studium geht er nach Heidelberg und lernt dort Greta kennen, die aber durch ihren Verlust und Schmerz, in einem Schneckenhaus lebt. Konrad, hat keinen leichten Stand mit ihr, lässt aber nicht locker, bis sie einwilligt ihn zu heiraten. Das Leben hätte so schön sein können, wäre da nicht sein Onkel aus sibirischer Kriegsgefangenschaft, zurückgekommen …

Der Schein trügt und für Tom kommt der Tag der bitteren Wahrheit …

Fazit:
Die Autorin hat mit ihrem bewegenden Schreibstil das Leben von Konrad und Greta in der Kriegs- und Nachkriegszeit sowie deren Auswirkungen auf Tom in der Gegenwart, hervorragend bildlich und glaubhaft, dargestellt. Die Protagonisten und selbst die Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr glaubwürdig dargestellt und hielten bis zum Ende viele Überraschungen und Wendungen bereit. Ich habe diesen Roman regelrecht verschlungen und hatte viele ergreifende Lesestunden.
Von mir 5 Sterne eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Auftakt der großen Saga über die Frauen von Bloomsbury

Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit
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In ihrer Trilogie »Die Liebenden von Bloomsbury« erzählt Stefanie H. Martin von der Bloomsbury Group, einer Gruppe junger Menschen, deren Leben und Lieben die Welt in die Moderne führen sollten.

Inhalt:
London, ...

In ihrer Trilogie »Die Liebenden von Bloomsbury« erzählt Stefanie H. Martin von der Bloomsbury Group, einer Gruppe junger Menschen, deren Leben und Lieben die Welt in die Moderne führen sollten.

Inhalt:
London, 1903. Während ihre Schwester Vanessa Kunst studieren möchte, will die hochintelligente Virginia nur eines: schreiben – und zwar in einer neuen Form, der modernen Welt angemessen. Mit ihren Brüdern gründen sie eine Wohngemeinschaft in Bloomsbury, die schon bald zum Hort geistiger Freiheit und Inspiration wird. Doch die Gesellschaft ihrer Zeit sieht für unverheiratete Frauen kein Leben in Freiheit vor, und immer wieder verlangt man von Virginia, sich einen Ehemann zu suchen ...

Meine Meinung:
Die Autorin fängt mit ihrem poetischen und flüssigen Schreibstil geschickt die Zeit und die Stimmung des beginnenden 20. Jahrhunderts ein.

In dem biografischen Roman dreht es sich um die Familie Stephen, allen voran Virginia (spätere Woolf) und Vanessa (spätere Bell), die nach dem Tod ihres Vaters mit ihren beiden Brüdern eine Wohngemeinschaft gründen und nach Bloomsbury ziehen. Sie wagen damit den ersten Schritt hinaus aus den Erwartungen ihres Umfelds und in ein selbstbestimmtes Leben.

Die Anfänge der Bloomsbury Group bestand aus einer Gruppe gut ausgebildeter junger Intellektueller, meist Absolventen der Universität Cambridge, die sich zu Diskussionsrunden über Literatur, Kunst und Wissenschaft im Haus der Stephen-Geschwister Virginia, Vanessa, Toby und Adrian in Bloomsbury, trafen. Erstaunlich fand ich ihre Offenheit und Sprache über Sexualität, ihren Eifersüchteleien und der Kuppelungsversuche untereinander.

Die sensible und hochintelligente Virginia hat eine labile Persönlichkeit und leidet an manisch-depressiven Schüben, während sie gleichzeitig vor genialem Wortwitz, tiefschürfenden Gedanken und überbordender Fantasie, sprüht. Virginias Kindheit war von strenger viktorianischer Erziehung und männlicher Dominanz geprägt. Die Autorin nennt auch explizit den Missbrauch durch den Halbbruder George beim Namen, der möglicherweise der Grund für ihre Krankheit und ihre Abneigung Männern gegenüber war.

Ein ganz besonderer Fixpunkt in Virginias Leben ist ihre Schwester Vanessa. Beide lieben sich sehr, neiden einander aber das Talent und sehnen sich doch gleichzeitig nach dem Lob der anderen. Als Vanessa heiratet und ihren eigenen Haushalt gründet, drängt sich Virginia immer wieder in das Leben und die Ehe ihrer Schwester. Virginia verdient ihren Lebensunterhalt mit dem Schreiben von Artikeln und Rezensionen. Befeuert durch die Teilnahme am intellektuellen Zirkel der Bloomsberries und den Lobeshymnen ihres Schwagers Clive Bells beginnt sie außerdem ihren ersten Roman.

Fazit:
Der Autorin ist es hervorragend gelungen, mit ihrem flüssigen Schreibstil und ihrer ausführlichen Recherche die historischen Ereignissen und die Stimmung des beginnenden 20. Jahrhunderts, einzufangen. Die Protagonisten und deren Dialoge sind im Handlungsverlauf sehr interessant dargestellt und gut eingebunden. Mir hat der Auftakt der großen Saga über die Frauen von Bloomsbury, sehr gut gefallen und ich bin schon auf den zweiten Teil sehr gespannt.
Von mir 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung!

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