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Veröffentlicht am 21.10.2021

Barcelonas Vergangenheit

Die Tränen der Welt
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Der Autor Ildefonso Falcones, entführt den Leser in seinem neuen Roman „Die Tränen der Welt“ auf eine historische Reise nach Barcelona, in die Zeit der sozialen Unruhe und der Arbeiteraufstände.

Inhalt:
Barcelona, ...

Der Autor Ildefonso Falcones, entführt den Leser in seinem neuen Roman „Die Tränen der Welt“ auf eine historische Reise nach Barcelona, in die Zeit der sozialen Unruhe und der Arbeiteraufstände.

Inhalt:
Barcelona, 1901. Während soziale Unruhen die Stadt in Aufruhr versetzen, führt der ehrgeizige Maler Dalmau Sala ein Leben zwischen zwei Welten. Tagsüber gestaltet er Kacheln in einer Keramikfabrik und versucht in den elitären Kreisen seines Arbeitgebers seine Kunst zu verkaufen. Nach Feierabend kämpft Dalmau gemeinsam mit Emma, seiner großen Liebe, für die Rechte der Arbeiterklasse. Doch als ein tragisches Unglück geschieht, zerbricht ihre Beziehung. Jeder seiner Versuche, sie zurückzugewinnen, scheitert – bis Emma festgenommen wird. Als die Protestaktionen der Republikaner immer stärker ausarten, muss Dalmau um ihrer beider Leben fürchten und sich entscheiden: Wählt er die Flucht ins Ungewisse oder den Kampf für seine Ideale und für die Liebe?
Meisterhaft, packend und unterhaltsam porträtiert der Autor des Weltbestsellers Die Kathedrale des Meeres die aufstrebende Metropole Barcelona zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Meine Meinung:
In diesem Buch geht es nicht nur um die Arbeiteraufstände sondern vordergründig auch um die Architektur und Kunst in Barcelona. Der Bürgerstand ist reich und wird immer reicher, die Kirche zwingt den Menschen strenge Verhaltensregeln auf und übersieht dabei, dass sie Mitschuld an der Armut der Massen trägt, während die Arbeiterschaft ums Überleben kämpft.

Der Maler Dalmau scheint zwischen allen Fronten zu sein, er hat einen der wenigen guten Jobs in einer Keramikfabrik und kann seine Familie unterstützen. Gleichzeitig will er sich aber auch als Künstler einen Namen machen. Seine große Liebe gehört Emma, die eine ausgesprochen gut beredte Kämpferin ist, jedoch gleichzeitig unter einer patriarchalischen Gesellschaft leidet. Ihre Beziehung zerbricht nach einem tragischen Unglück. Werden sie wieder einen gemeinsamen Weg finden?

Der Autor verliert sich oft in den Betrachtungen der architektonischen Leistungen dieser Zeit. Die Architektur der Moderne ist auch heute noch sehr beeindruckend, aber die ausschweifenden Beschreibungen lassen den Lesefluss teilweise stocken und nehmen zu viel Tempo aus der Geschichte.

Fazit:
Die Geschichte beginnt etwas sperrig aber nach und nach gelingt es dem Autor, mit gut recherchierten Details, in die Zeit der sozialen Unruhe und der Arbeiteraufstände, eine fesselnde Atmosphäre mit wortreicher Sprache, zu schaffen. Die Protagonisten sind im Handlungsverlauf glaubwürdig und gut eingebunden.
Von mir gerne eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Die Mauer des Schweigens

Unter dem Schnee
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Die Autorin Katrin Burseg, erzählt in ihrem neuen Roman "Unter dem Schnee" eine bemerkenswerte Geschichte zwischen Vergangenheit und Gegenwart, auf der Suche um ein dunkles Familiengeheimnis während des ...

Die Autorin Katrin Burseg, erzählt in ihrem neuen Roman "Unter dem Schnee" eine bemerkenswerte Geschichte zwischen Vergangenheit und Gegenwart, auf der Suche um ein dunkles Familiengeheimnis während des Zweiten Weltkriegs.

Inhalt:
Schloss Schwanenholz, Ende Dezember 1978: Fünfzig Jahre führte Luise von Schwan die Baumschule auf dem Gut an der Ostsee mit strenger Hand. Nun wird die Gräfin beerdigt. Doch als die Trauerfeier beginnt, fegt ein heftiger Schneesturm über das Land. Bevor das Familienanwesen von der Außenwelt abgeschnitten wird, trifft ein ungebetener Gast aus Frankreich ein. Wer ist die geheimnisvolle Frau, die behauptet, Luises Tochter zu sein? Und hat Luise tatsächlich während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter auf dem Gut ausgebeutet? Fünf Tage, in denen die Familie mit verborgenen Wahrheiten konfrontiert wird. Fünf Tage, die das Schweigen beenden, das sich jahrzehntelang über alles senkte wie Schnee.

Meine Meinung:
Das edel gestaltete Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben mir ausgesprochen gut gefallen, ja mich richtig neugierig auf eine schöne Geschichte aus der Vergangenheit und Gegenwart, gemacht.

Im Vordergrund steht die Schneekatastrophe 1978/79 in Norddeutschland und genau zu diesem Zeitpunkt stirbt Luise Gräfin von Schwan, die Besitzerin einer großen Baumschule. Die Familie kann gerade noch anreisen bevor die ganze Landschaft unter Schnee begraben wird. Nichts geht mehr und alle müssen auf Schloss Schwanenholz untergebracht werden.
Und hier baut die Autorin mit einem sehr flüssigen und sehr interessanten Schreibstil, die Geschichte der einzelnen Charaktere und das aus deren Perspektiven erzählt, jeweils richtig voller Spannung auf.

Die Protagonisten beginnen sich zu erinnern und reden langsam über ihr jahrelang verdrängtes Schweigen und legen Stück für Stück ein dunkles Familiengeheimnis, dass bis in den Zweiten Weltkrieg reicht, offen. Auch die betroffenen Kinder, bleiben von ihren Erinnerungen nicht verschont und müssen sich der Wahrheit, stellen.

Gerade die dunkle Vergangenheit und danach die Zeit des Schweigens, macht diese Geschichte unglaublich interessant.

Fazit:
Der Autorin ist es wunderbar gelungen, historische Details aus dem Zweiten Weltkrieg und der Gegenwart in einer Familiengeschichte, einfühlsam miteinander zu verknüpfen. Selbst die Protagonisten sind im Handlungsverlauf sehr glaubwürdig dargestellt und an der richtigen Stelle eingebunden.
Das Buch hat alles, was für mich eine gute Geschichte ausmacht und ein Ende, mit dem ich sehr zufrieden bin.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Zeitreise in die Vergangenheit

Das Collier der Königin
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Die Autorin Beate Maxian, erzählt in ihrem neuen Roman "Das Collier der Königin" eine spannende Geschichte zwischen Vergangenheit und Gegenwart, auf der Suche nach dem geheimnisvollen Collier der Marie ...

Die Autorin Beate Maxian, erzählt in ihrem neuen Roman "Das Collier der Königin" eine spannende Geschichte zwischen Vergangenheit und Gegenwart, auf der Suche nach dem geheimnisvollen Collier der Marie Antoinette.

Inhalt:
Wien, Gegenwart. Ein unerwartetes Erbe rüttelt Leas Alltag als Versicherungsangestellte auf: Ihre zurückgezogen lebende Tante Gloria vermacht ihr ein Diamantcollier, das schon lange im Familienbesitz ist. Handelt es sich bei dem sagenumwobenen Schmuckstück wirklich um das Collier Marie Antoinettes, das während der Französischen Revolution verschwand? Und wie kam es in den Besitz von Leas Familie?

Paris 1794. Isabelle Blanc ist auf der Flucht. Ihr Vater gilt als Feind der Revolution, da er Schmuckstücke für Adelsfamilien anfertigte. In Todesangst versteckt sie sich vor den Schergen Robespierres. Doch gerade als sich die Lage beruhigt, steht ein Soldat vor ihrer Tür und legt ein fremdes Kind in ihre Arme ...

Meine Meinung:
Schon alleine das Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben mir sehr gut gefallen, ja mich richtig neugierig auf eine schöne Geschichte aus der Vergangenheit und Gegenwart, gemacht.

Die Autorin erzählt in einem sehr flüssigen und sehr angenehmen Schreibstil, die Geschichte über Leas Alltag bis zu dem Tag als sie ein Erbe ihrer unbekannten Tante Gloria durch deren Patensohn Elias, erhält. Nichts ist mehr so, wie es einmal war und stellt für Lea, alles auf den Kopf. Nach einigem hin und her, erforscht sie gemeinsam mit Elias die Herkunft des Colliers zu Zeiten der französischen Revolution. Anhand von alten Tagebuchaufzeichnungen begeben sich beide auf die Spur des Colliers.

Am stärksten hat mich die Vergangenheit zur Zeit der französischen Revolution und Isabelle, der Tochter des Goldschmiedes, der das Collier angefertigt hatte, berührt. Als Isabelles Vater ums Leben kommt, beginnt für sie eine entbehrungs- und leidvolle Zeit, die dann noch mit einem fremden Kind, ihren Weg erheblich beschwert.
Gerade diese Vergangenheit, macht diese Geschichte für mich unglaublich interessant.

Fazit:
Der Autorin ist es wunderbar gelungen, Vergangenheit und Gegenwart einfühlsamen miteinander zu verknüpfen. Neben einer hervorragenden historischen Recherche besticht das Buch durch eine spannende und berührende Handlung, die mich bis zum Ende fesseln konnte. Selbst die Protagonisten und Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr glaubwürdig dargestellt und richtig gut eingebunden.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Der Drang nach Freiheit und Anerkennung

Annette von Droste-Hülshoff. Dichterin zwischen den Feuern
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Die Autorin Maria Regina Kaiser, erzählt in ihrem neuen Roman „Annette von Droste-Hülshoff. Dichterin zwischen den Feuern“, eine sehr interessante und lesenswerte historische Romanbiographie über die berühmte ...

Die Autorin Maria Regina Kaiser, erzählt in ihrem neuen Roman „Annette von Droste-Hülshoff. Dichterin zwischen den Feuern“, eine sehr interessante und lesenswerte historische Romanbiographie über die berühmte Dichterin.

Meine Meinung:
Gleich zu Anfang lohnt es sich auf jeden Fall einen Blick auf den umfangreichen und wirklich tollen Anhang zu werfen, der Bilder der Dichterin, einer gelungenen Zeittafel und einen guten Glossar, bereithält.

Zum Inhalt:
Mit dem Einstieg der Geburt von Annette als Frühchen, der keiner eine Lebenschance einräumte außer der Amme, die das Mädchen sofort ins Herz geschlossen hatte, ist der Autorin ausgesprochen gut gelungen.
Es folgen die glücklichen Kinderjahre und das ausgesprochen gute Verhältnis zu ihren Eltern, die schon ihr frühes Schreiben mehr oder minder, unterstützt haben. Jedoch als junge Frau wird immer deutlicher, wie wichtig der gesellschaftliche Ruf vor allem ihrer Mutter war. Annette muss sich immer wieder ihrer Familie unterordnen. Die Autorin zeigt sehr gut auf, dass Annette eine Frau ist, die sich nach Freiheit sehnt, aber nicht genügend Kraft aufbringt, sich gegen die gesellschaftlichen Zwänge zu behaupten. Sie kann sich nicht mal frei entscheiden, wem sie ihr Herz schenken möchte, sondern braucht hierfür die Zustimmung ihrer Mutter.

Annette empfand ich als schwärmerisch, weltfremd und nur dann selbstbewusst, wenn es um ihr Werk ging - schließlich wollte sie, was den Männern der damaligen Zeit zustand: Ihre Freiheit und Anerkennung. Leider war sie damit genau das Gegenteil von dem, was zu dieser Zeit schicklich und erstrebenswert war.

Durch viele detaillierte Beschreibungen der Welt um Annette und durch die Sprache der alten Wörter, gibt es ein schönes Gesamtbild über die Zeit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Auch viele zitierte Gedichte der bekannten Dichterin Runden die Romanbiographie brillant ab.

Fazit:
Durch diese hervorragend recherchierte Romanbiografie habe ich eine ganze Menge über das Leben von Annette und dazu viel Interessantes erfahren. Der Autorin ist es gelungen mit ihrem wunderschönen Schreibstil hier ein realistisches Bild der damaligen Gesellschaft aufzuzeigen und hat mich bis zum Ende mitgenommen.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.10.2021

Was für ein Debüt - lebendig und beeindruckend

Krone des Himmels
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Die Autorin Juliane Stadler, erzählt in ihrem beeindruckenden Debüt "Krone des Himmels" eine atemberaubende mittelalterliche Geschichte über die Gewalt der Kreuzzüge und die Macht der Liebe. Die Geschichte ...

Die Autorin Juliane Stadler, erzählt in ihrem beeindruckenden Debüt "Krone des Himmels" eine atemberaubende mittelalterliche Geschichte über die Gewalt der Kreuzzüge und die Macht der Liebe. Die Geschichte beruht auf einem hervorragend gut recherchierten historischen Hintergrund, die mit fiktiven Handlungen ausgezeichnet verknüpft ist.

Inhalt:
Im Jahr 1189 wird die Welt vom großen Religionskrieg zwischen Abendland und Orient erschüttert. Das Schicksal führt die Handwerkertochter Aveline und den Wundarzt Étienne auf den Kreuzzug von Frankreich nach Jerusalem. Während der Belagerung der Hafenstadt Akkon wachsen beide über sich hinaus - doch ihre Liebe zueinander wird im großen Kampf um das Heilige Land auf die Probe gestellt  ...
Nach verheerenden Schlachten fällt Ende des 12. Jahrhunderts der größte Teil des Königreichs Jerusalem zurück an die Sarazenen. Barbarossa und Löwenherz führen ihre Heere daraufhin gen Akkon, das Tor zum Heiligen Land. In der Hoffnung, von einer schweren Sünde losgesprochen zu werden, begibt sich auch die junge Aveline auf den dritten Kreuzzug.
Die Umstände zwingen sie, sich als Bogenschütze Avery auszugeben und sich unerkannt dem Heer Barbarossas anzuschließen. Nachdem sie im Gefecht verletzt wird, vertraut sie sich dem Wundarzt Étienne an, der wie sie eine schwere Bürde trägt und um Gerechtigkeit und Anerkennung ringt. Zusammen finden sie Trost, aber schon bald müssen sie erkennen, dass ihr schlimmster Feind nicht unter den Sarazenen, sondern in den eigenen Reihen lauert ...

Meine Meinung:
Die Autorin erzählt in einem lebendigen und beeindruckenden Schreibstil, ein opulentes und packendes Mittelalter-Epos, das Geschichte lebendig macht. In den fiktiven Handlungen stehen die Handwerkertochter Aveline und der Wundarzt Étienne, die bildlich und glaubwürdig sehr gut beschrieben und in die gesamte Handlung fest eingebunden sind.

Auch die Erzählungen über die Sarazenen, sind spannend und passend aber nicht bösartig, gut verständlich dargestellt. Gerade von Sultan Saladin und Karakush den Statthalter von Akkon, werden auch deren Beweggründe und Gedankengänge, richtig glaubwürdig beschrieben. Natürlich gibt es außer den langen Belagerungen auch viele Kämpfe, Tode und Gefangene, die aber nicht unbedingt blutrünstig dargestellt werden. Christen wie Muslime, hatten in dieser Zeit, schwere Verluste aber das gleiche Ziel, Jerusalem.

Fazit:
Mit „Krone des Himmels“ ist der Autorin Juliane Stadler ein hervorragender Debütroman gelungen und hat alles, was für mich eine gute historische Geschichte ausmacht. Neben einer hervorragenden historischen Recherche besticht das Buch durch spannende und berührende Handlungen, die mich bis zum Ende mitgenommen haben. Die Charaktere werden mit ihren Stärken aber auch mit ihren Schwächen, lebendig und hervorragend dargestellt.
Auf weitere Veröffentlichungen der Autorin bin ich ja jetzt schon gespannt!
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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