Informativ und Faktisch großartig - man hat mitgefühlt und es hat alles was man braucht: Intrigen, Liebe, Angst, Neugierde und Vorfreude!
Der falsche Vermeer,,Der falsche Vermeer" - Ein Roman nach Ende des zweiten Weltkriegs, der nach wahrer Geschichte die Kunstwelt auf den Kopf stellte.
Die junge und eifrige Reporterin Meg, Journalistin für die ehemalige ...
,,Der falsche Vermeer" - Ein Roman nach Ende des zweiten Weltkriegs, der nach wahrer Geschichte die Kunstwelt auf den Kopf stellte.
Die junge und eifrige Reporterin Meg, Journalistin für die ehemalige Protestzeitschrift ,,Het Parool" ist sich für ihren Job nichts zu schade. Sie recherchiert klug und gewitzt und es schadet nicht unbedingt, dass sie dazu in der Lage ist mit Personen zu arbeiten.
Dazu gehört vor allem Jan van Aelst. Der unerfolgreiche Maler lebt mit viel Geld und als Alkoholiker überwiegend zurückgezogen mit seiner Ex-Frau Josephine. Als sich die Frage stellt, ob van Aelst ein Kollaborateur war. folgt ein Rennen der Ermittlungen. Sowohl Polizei, als auch die unterschiedlichen Nachrichtendienste versuchen alles aus dem Maler herauszubekommen.
Schließlich scheint ein Vermeer der an Göring verkauft wurde - gar nicht echt zu sein? Hat man tatsächlich Göring mit einem falschen Vermeer getäuscht? Was hat van Aelst damit zu tun? Und bleibt es bei einem fragwürdigen Werk?
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Inhaltlich hat sich Patrick van Odijk übertroffen. Die Persona der Meg ist überaus schlüssig und auch Jan van Aelst und die Persönlichkeiten um die Beiden herum bilden ein rundes Bild.
Ich finde auch die Szenerie der Niederlande nach dem Krieg sehr gut geschrieben, die Atmosphäre ist deutlich spürbar.
Persönlich hatte ich das Gefühl, dass zu viele Ideen miteingearbeitet wurden. Die Ermittlungen sind durchaus nicht klarlinig, dem bin ich mir bewusst, aber ich finde es doch ziemlich lang und vor allem an manchen Stellen etwas redundant. Vor allem der Sherry, der gute Whiskey und alle Formen und Farben von Zigaretten die in so gut wie jeder Szene beschrieben wurden, lassen mich fast daran zweifeln, ob so die Ermittlungen stattgefunden haben können. Aber auch die Recherche selbst. Manchmal stellen kleine Sidestorys super interessante Geschichten dar, aber die wurden dann leider nicht fertig ausgearbeitet und nur knapp angeschnitten. Dafür hätte ich dann lieber einen zweiten Teil in Kauf genommen.
Aber gut, das sei einfach mal dahin gestellt. Aber ob es in jeder einzelnen Sequenz ständig um die Erwähnung des Alkohols und anderer Drogen gehen muss? Weiß ich jetzt nicht. Es mag passend zur Zeit sein, jedoch empfand ich es im Lesefluss jedes Mal als eine Art ,,Unterbrechung". Vor allem gegen Ende kam es mir vor, als hätte ich davon schon mehr gelesen als von der eigentlichen Ermittlung und Recherche - Das ist schade. Tatsächlich glaube ich jedoch, dass das ein persönliches Ding ist, ob es jemanden derart stört.
Abgesehen von diesem kleinen Detail, der mir leider wirklich sehr dolle auf den Zeiger ging - bereue ich es trotzdem nicht dieses Buch gelesen zu haben. Informativ und Faktisch großartig - man hat mitgefühlt und es hat alles was man braucht: Intrigen, Liebe, Angst, Neugierde und Vorfreude!