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Veröffentlicht am 11.01.2022

Ein gelungener dritter Teil

Die Rebellinnen von Oxford - Furchtlos
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Leseeindruck zu
"Die Rebellinnen von Oxford #3 Furchtlos" von Evie Dunmore

Als Frau einer angesehenen Londoner Familie bleiben Hattie Greenfield nicht viele Möglichkeiten der Beschäftigung, die nicht ...

Leseeindruck zu
"Die Rebellinnen von Oxford #3 Furchtlos" von Evie Dunmore

Als Frau einer angesehenen Londoner Familie bleiben Hattie Greenfield nicht viele Möglichkeiten der Beschäftigung, die nicht in Ungnade in der Gesellschaft fällt. Sie hat in Oxford einen der wenigen Studienplätze für Frauen im Fach Kunst ergattert und widmet sich dabei noch der Frauenbewegung. Gemeinsam mit Annabelle, Lucie und Catriona bemüht sie sich, die Aufmerksamkeit auf die Probleme aller Frauen zu lenken.

Aber erst als sie selbst heiraten muss, erkennt sie, wie sehr auch sie davon betroffen ist. Ihr Ehemann Lucian Blackstone hat den Ruf eines skrupellosen Geschäftsmann. Er hat sich seinen Reichtum hart erarbeitet und ist in der "Feinen" Gesellschaft nicht wirklich akzeptiert.
Da der Start in ihre Ehe sehr turbulent war, dauert es einige Zeit, bis sie einander kennenlernen. Denn trotz der unbestreitbaren Anziehungskraft zwischen ihnen, gibt es einige Hürden zu überwinden, um auch nur einen Hauch von Vertrauen aufzubauen.

Mein Eindruck:

Ich habe bereits Teil eins und zwei gelesen und sehr gemocht. Dieses Mal konnte mich die Geschichte zwischen Hattie und Lucian sogar noch ein klitzekleines bisschen mehr überzeugen. War Hattie bisher eher eine junge, fast sorglose Frau, die sich nicht ganz in die Frauenarbeit einbrachte, verändert sich ihre Sichtweise und ihr Handel grundlegend. Sie hadert mit ihrem Schicksal, sie lehnt sich auch gegen die Ehe auf und dabei ist ihr Ehemann ihr nicht wirklich im Weg. Dieser erkennt den Zwiespalt in dem sich Hattie befindet. Muss aber selbst an einigen schweren Themen arbeiten, die seinen Charakter geprägt haben. Hattie schleicht sich heimlich, still und leise in sein Herz, lässt ihn Dinge aussprechen, die ihn über so lange Zeit gequält haben.

Es gab so einige heftige Themen, die eingebaut wurden und mich zum Nachdenken gebracht haben.
Mir ist auch klar, dass es kein Sachbuch über diese Zeit ist, aber es gibt Denkanstöße.
Eine gelungenes Buch mit tollem, unerwarteten Ende.

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Veröffentlicht am 05.12.2021

Die Frau nach dem 2. Weltkrieg

Die Straße des Glücks
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Nach dem Ende des 2. Weltkriegs wartet Katharina immer noch auf ihren Verlobten Frank, obwohl die Chance eher schlecht stehen, dass er überlebt hat.
Sie arbeitet als Schneiderin, versucht ihr Leben zu ...

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs wartet Katharina immer noch auf ihren Verlobten Frank, obwohl die Chance eher schlecht stehen, dass er überlebt hat.
Sie arbeitet als Schneiderin, versucht ihr Leben zu gestalten und hält an ihren Hoffnungen fest. Ihre Liebe zu Frank bleibt bestehen und als er tatsächlich wiederkommt, scheinen alle ihre Träume endlich wahr zu werden.
Sie treten vor den Traualtar und Katharina freut sich auf das Eheleben und den Alltag. Doch der fällt ihr bald auf den Kopf und sie vermisst ihre Arbeit. Aber einer Ehefrau bleiben berufliche Werdegänge versagt. Ohne Erlaubnis des Mannes dürfen Ehefrauen nicht arbeiten. Für Katharina kaum zu ertragen, da sie vorher selbständig und unabhängig war. So sind jetzt allerdings die Bedingungen und es bleibt ihr kaum eine Wahl.

Meine Meinung:
Bettina Pecha kenne ich schon von anderen Romanen, die mir immer sehr gut gefallen haben. Mit dieser Geschichte hat sich mich wieder überzeugt, dass sie schreiben kann.
Hier stellt sie eine Frau in den Mittelpunkt, die von Unabhängigkeit und Selbständigkeit träumt, sie für einige Zeit auch genießen kann, aber als Ehefrau feststellen muss, dass sie in einem goldenen Käfig leben muss.
Die Geschichte zeichnet ein Bild der Ehefrau, das mich erschreckt und schockiert hat. Es mögen sich zwar seit den 40er/50er Jahren viele Dinge verändert haben, aber leider immer noch nicht genug.
Das Buch hat mich von der ersten Seite an angesprochen, mich gefesselt und ich wollte an manchen Stellen gar nicht weiterlesen, weil es mich so betroffen gemacht hat.
Eine Leseempfehlung für alle Fans von historischen Romanen, wie Claire Winter, Ellen Sandberg oder Priska Lo Cascio

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Veröffentlicht am 09.11.2021

An English Man in New York oder in The USA

British Player
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Gibt es etwas Peinlicheres, als mit einem Angelhacken im Po ins Krankenhaus zu müssen? Ja, wenn der behandelnde Arzt aussieht, wie ein GQ Model und sich das Lachen verkneifen muss. Bridget erlebt genau ...

Gibt es etwas Peinlicheres, als mit einem Angelhacken im Po ins Krankenhaus zu müssen? Ja, wenn der behandelnde Arzt aussieht, wie ein GQ Model und sich das Lachen verkneifen muss. Bridget erlebt genau diese Situation und möchte am liebsten im Erdboden verschwinden. Gut, dass sie den Arzt mit sexy britischem Akzent nie mehr begegnen wird.
Doch das Schicksal schläft nicht. Einige Monate später muss sie erkennen, dass ihr neuer Mitbewohner genau jener Adonis ist und auch noch ein Kollege in ihrem Hospital wird, in dem sie als Krankenschwester arbeitet. Simon jeden Tag zu sehen, zehrt heftig an Bridgets Nerven, die keine Zeit für Beziehungen hat, da sie nach dem Tod ihres Mannes nur noch Zeit für ihren Sohn hat.
Allerdings stellt sich Simon als umgänglich und äußerst sympathisch heraus. Bridgets Vorsätze sich von ihm fernzuhalten, wackeln bedenklich und auch Simon testet seine eigenen Grenzen aus. Denn nach Ende seiner Assistenzzeit möchte er eigentlich nach England zurück. Damit hätte diese Beziehung ein schnelles Ablaufdatum.

Mein Fazit:
Wie immer hat mich das Autorinnenduo sehr gut unterhalten. Mit viel Humor und Witz überstehen die zwei Hauptfiguren einige pikante Situationen, die uns die zwei näher bringen. Dass es zwischen ihnen kräftig knistert, ist offensichtlich aber mir gefiel, dass die beiden der Anziehung nicht einfach so schnell nachgeben. Bridget ist immer noch sehr verletzlich. Sie knabbert an ihren Gefühlen und denkt, sie würde ihren Mann betrügen, wenn sie wieder jemanden lieben würde. Simon dagegen liebt das Leben, so wie es ist. Er ist jünger als Bridget und trägt auch keine Verantwortung für ein Kind. Da prallen zwei gegensätzliche Welten aufeinander.
Die zwei Autorinnen schaffen es auch dieses Mal spielend, dem Paar Leben einzuhauchen, sie menschlich und nahbar zu zeichnen.
Selbstverständlich fehlt auch das gewisse Etwas nicht. Ein Punkt, den ich wieder einmal nicht kommen sah, aber ehrlich doch recht offensichtlich gewesen wäre. haha Egal, ich mochte diesen kleinen Twist und fand das Ende sehr gut gelöst, so dass ich abschließend eine Leseempfehlung aussprechen kann.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Wenn der schönste Tag, zum schlimmsten wird

Say yes - Perfekter wird‘s nicht
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Annie steht im weißen Kleid vor der Kirche und möchte den schönsten Tag ihres Lebens beginnen. Allerdings wird der schönste Tag zu ihrem bisher schlimmsten. Alexander lässt durch die Hochzeitsplanerin ...

Annie steht im weißen Kleid vor der Kirche und möchte den schönsten Tag ihres Lebens beginnen. Allerdings wird der schönste Tag zu ihrem bisher schlimmsten. Alexander lässt durch die Hochzeitsplanerin ausrichten, dass er erscheinen wird.

Gedemütigt, zutiefst verletzt zieht sich Annie zurück und lässt ihr Leben Revue passieren. Sie sucht die Fehler bei sich, zieht alles in Frage.

Doch ein Angebot ihrer (Fast)Schwiegereltern bringt wieder Leben in die junge Frau. Die gebuchten und bezahlten Flitterwochen nach Australien sollen nicht verfallen. Gemeinsam mit Patrick einen alten Freund aus Jugendtagen, den sie wieder getroffen hat, macht sie sich nach Down Under auf.

Drei Wochen im Hier und Jetzt, ohne Sorgen sollen Annie Zeit zum Durchatmen geben, um sich den Herausforderungen der Zukunft stellen zu können.



Mein Fazit:

Was für eine überraschend erwachsene und tolle Geschichte. Ich kannte die Autorin bisher noch nicht, aber das Cover erinnert mich ein wenig an die von Beth O'Leary und ich war nicht wirklich überrascht, dass es in der Klappe ein kleines Zitat der Autorin zum Buch gab.

Die Ausgangssituation ist nun nicht wirklich ganz neu, aber als LeserIn leiden wir selbstverständlich mit Annie mit. Ihre erste Reaktion sich komplett zurückzuziehen und einfach mal sich selbst zu bemitleiden, konnte ich nachvollziehen.

Annies Entwicklung war so gut beschrieben. Sie kann ihre Zweifel und Unsicherheiten nicht so einfach über Bord werfen. Sie überdenkt ihre Situation, bewertet sie neu und muss auch neue Faktoren berücksichtigen. Mir gefiel diese Ausgangslage sehr gut. Sie fühlte sich echt und richtig an.

Erwachsene Protagonisten, die überlegt handeln und mit den Konsequenzen leben, denn manchmal sind die Entscheidungen gar nicht einfach. Sie wägen ab und sind dann auch bereit an sich zu arbeiten, um in die Zukunft zu gehen.

So wie wir es im richtigen Leben auch machen. Der Weg ist das Ziel.

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Veröffentlicht am 27.07.2021

18 Jahre lang warten müssen

Wo niemand uns sehen kann
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18 Jahre Ungewissheit, 18 Jahre quälende Fragen, 18 Jahre Selbstvorwürfe. Maud vermisst ihre Tochter und immer noch glaubt sie, dass Jess sich ein neues Leben irgendwo aufgebaut hat. Sie selbst bleibt ...

18 Jahre Ungewissheit, 18 Jahre quälende Fragen, 18 Jahre Selbstvorwürfe. Maud vermisst ihre Tochter und immer noch glaubt sie, dass Jess sich ein neues Leben irgendwo aufgebaut hat. Sie selbst bleibt im Sycamore für den Fall der Fälle.
Der auch eintritt, aber Jess taucht nicht plötzlich wieder auf, sondern ihre sterblichen Überreste werden in einer Schlucht gefunden. Damit beginnt für Maud eine neue Zeitrechnung und auch die Bewohner des Ortes fragen sich, was passiert sein könnte und warum Jess sterben musste.

Dieses Buch hat mich gefordert. Denn es wird aus recht vielen Perspektiven erzählt und ständig zwischen den Zeitebenen gewechselt. Dem zu folgen, fiel mir zeitweise recht schwer. Ich empfehle, dieser Geschichte die gesamte Aufmerksamkeit zu schenken. Selbst wenn es anfangs nicht so einfach ist der Handlung zu folgen oder gar den Figuren besondere Sympathien zu schenken. Dazu kommt noch die bedrückende Stimmung. Jess will nicht in Sycamore sein. Sie ist eine Einzelgängerin, die nur schwer Freundschaft schließt. Sie ist eine junge Frau, die unscheinbar ist und dennoch auffällt.
Als klar wird, dass Jess tot ist, beginnen alle in ihrem früheren näheren Umfeld sich zu erinnern. Wann sie Jess zu letzten Mal lebend gesehen haben? Welche Umstände damit verbunden waren?
Dachte ich, dass diese dunkle Welt ins hoffnungslose driften könnte, wurde ich eines besseren belehrt. Die Geschichte entwickelt sich langsam aber stetig. Eine Geschichte, die als gesamtes richtig wirkt. Leise erzählt, ohne Eile, in feinen Worten, die nachhallen und mit einem Ende, das gefallen kann aber nicht muss.

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