Was für ein ungewöhnliches Debüt
MagnoliaMagnolias Mutter Cherry hängt an dem Zeug, seit Manolia denken kann. Es fing an, als ihr afroamerikanischer Vater bei der Arbeit einen Ziegel abbekam. Die weiße Cherry lernte den weißen Quarry kennen und ...
Magnolias Mutter Cherry hängt an dem Zeug, seit Manolia denken kann. Es fing an, als ihr afroamerikanischer Vater bei der Arbeit einen Ziegel abbekam. Die weiße Cherry lernte den weißen Quarry kennen und der wurde ihr zum Verhängnis. Mama Brown, die Mutter von Magnolias Vater, nahm das verwahrloste Mädchen auf. Cherry schlug nur auf, wenn sie dringend Geld brauchte.
Magnolia ist neunzehn, als sie ihren Highschoolabschluss macht und an einer Tanke anfängt. Kurz darauf stirbt Mama Brown. Bei ihrer Beerdigung macht Mama Browns Vermieter, Magnolia das Angebot, die Miete in ihren Naturalien zu vergüten. Er verschafft sich Zugang zu ihrem Haus und wartet ihre Entscheidung nicht ab. Danach duscht sie so heiß, wie sie es gerade aushält. Sie weiß, dass sie eine zündende Idee braucht und der Zufall schwämmt ihr Cotton ins Leben. Cotton ist ein sprachbegabter Künstler und Bestatter, der Magnolia einen außergewöhnlichen und gut bezahlten Job anbietet.
Immer wenn Magnolia wütend ist, wischt sie durch Tinder und verabredet sich mit einem Fremden für schnellen Sex. Am Ende sitzt sie meistens auf ihm, leider führen ihre Escapaden zu einer ungewollten Schwangerschaft und sie weiß, dass sie dieses Wesen in ihr loswerden muss.
Fazit: Was für ein ungewöhnliches Debüt. Eine junge Frau wird Opfer eines übergriffigen Vermieters. Es macht den Anschein, als dürfte ihr das nicht so viel ausmachen, weil sie doch sowieso wahllos rumvögelt. Alle in der Geschichte mitwirkenden haben größere Probleme. Der schwarze Vermieter, ganz mieser Charakter, der Arbeitgeber ist zwanghaft, seine Tante alkoholabhängig und Magnolias Mutter heroinsüchtig. Da fällt eine merkwürdige junge Frau gar nicht mal so sonderlich auf. Tatsächlich handelt die Geschichte von Unterdrückung, Macht und Missbrauch von Frauen, durch Männer. Ganz am Ende dieser locker, unterhaltsam geschriebenen Geschichte, kommt die entsetzliche Wahrheit, die Magnolias Stolpern erklärt und verständlich macht. Ich mag die Geschichte sehr. Die Autorin hat mich nach Tennessee entführt und mich von allem kosten lassen, Ungleichheit, Minderwertigkeit, Angst und Ausgeliefertsein, Rassismus, schwüle Hitze, Ghospel, Sex und ein bisschen Voodoo. Ein heißer Ritt durch die Südstaaten.