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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2023

Wunderbares Gardasee-Feeling, aber die Lovestory war so gar nichts für mich

Sehnsucht in Sirmione aus der Reihe Liebe am Lago di Garda
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Viviane ist Mitte 40 und es läuft schief, was nur schieflaufen kann.
Ihr Partner betrügt sie, im Job wird sie nur ausgenutzt und ihre Mutter ist das komplette Gegenteil einer Unterstützung.
Da kommt eine ...

Viviane ist Mitte 40 und es läuft schief, was nur schieflaufen kann.
Ihr Partner betrügt sie, im Job wird sie nur ausgenutzt und ihre Mutter ist das komplette Gegenteil einer Unterstützung.
Da kommt eine Auszeit im schönen Sirmione am Gardasee genau richtig.
Aber anstatt dass Viviane reflektiert, stürzt sie sich gleich ins nächste Liebes-Chaos.

Und genau das ist es auch, was mich am Buch so genervt hat. Die neue Amore in Person des Italieners Salvatore ist einfach fürchterlich. Wohlwollend interpretiert hat er ein Geheimnis, für mich aber ist sowohl das Geheimnis, um das viel Tamtam gemacht wird samt seiner Auflösung nicht stimmig für den Handlungsverlauf. Noch unstimmiger allerdings Vivians Umgang mit Salvatores ständigen Ausflüchten und Verschwinden.
Das wirkte auf mich hinkonstruiert und ich musste mich fast ein wenig aufregen beim Lesen.
Dazu kommen nach sehr blumig-schwülstige Erotik-Szenen. Uff. Das muss man mögen - ich mag es nicht.

Ein Lanze muss ich allerdings für die Beschreibung des Gardasee-Flair brechen. Die Stimmung und Umgebung war super beschrieben, ich bin sofort wieder eingetaucht und für Gardasee-Fans ist das einfach schön zu lesen.

Insgesamt konnte mich das Buch aber leider nicht überzeugen.
Für Fans von sehr leichten Liebesromanen inklusive Erotik aber vielleicht eine gute Urlaubslektüre.

Veröffentlicht am 30.06.2023

Atmosphärischer Portugal-Krimi

Südlich von Porto lauert der Tod
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Die Handlung des Krimis spielt - wie der Titel schon sagt - südlich von Porto. Das war schön, eine andere Ecke als die bereits vorhandenen anderen Portugal-Krimis.

Es beginnt gemächlich. Ria reist aus ...

Die Handlung des Krimis spielt - wie der Titel schon sagt - südlich von Porto. Das war schön, eine andere Ecke als die bereits vorhandenen anderen Portugal-Krimis.

Es beginnt gemächlich. Ria reist aus Deutschland zur Beerdigung ihres Großvaters an. Sie selbst ist Polizistin, ihr Schwager auch. Dorfpolizist in einem beschaulichem Örtchen, in dem nie etwas passiert. Bis Ria dann da ist, war ja klar.

Der Krimi ist unterhaltsam und lebt von der portugiesischen Atmosphäre. Er ist jetzt nicht wahnsinnig spannend, aber das macht gar nichts. Die Dorfbevölkerung, das Zusammenleben, das Essen, einfach Portugal, das ist so schön geschrieben, dass das Lesen ein Genuss ist. Und langweilig ist die Handlung nun auch nicht.

Gestört hat mich nur ein Ereignis in Rias Vergangenheit, aufgrund dessen sie sich zur Streifenpolizei versetzten ließ. Das wurde gebetsmühlenartig immer wieder erwähnt, ohne es aufzulösen. Am Ende dann endlich - aber die ständigen Wiederholungen waren unnötig und haben mich zunehmend genervt.
Dann gab es noch einen Strang, der unglaubwürdig war und auch ziemlich ausgeschlachtet wurde.
Aber geschenkt - insgesamt hat mir das Lesen viel Freude bereitet und ich bin auf jeden Fall bei einer Fortsetzung wieder dabei.
Nach Portugal würde ich jetzt natürlich auch am liebsten sofort reisen.

Veröffentlicht am 29.06.2023

Gelungener Auftakt

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
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Ich war riesiger Fan der Reihe um Tom Babylon, fand es aber gegen Ende hin dann nicht mehr ganz so klasse wie die ersten Bände.
Umso mehr war ich auf die neue Reihe gespannt: wird Marc Raabe es wieder ...

Ich war riesiger Fan der Reihe um Tom Babylon, fand es aber gegen Ende hin dann nicht mehr ganz so klasse wie die ersten Bände.
Umso mehr war ich auf die neue Reihe gespannt: wird Marc Raabe es wieder schaffen, mich zu begeistern?
Ich nehme es vorweg: Ja!

Das neue Ermittlerteam gefällt mir ausgesprochen gut. Natürlich wieder völlig ungleich und natürlich wieder mit Ecken und Kanten.
Die Handlungsfäden wieder gekonnt undurchsichtig versponnen, so dass man lange im Dunkeln tappt.
Der ständige Schwenk zwischen Vergangenheit (und der nicht Zuordenbarkeit der Charaktere in der Gegenwart) und Gegenwart hat das Spannungslevel hoch gehalten.

Gut gefallen hat mir auch die Aktualität - beispielsweise haben Ukraine-Krieg und Gasproblematik auch im Buch Einzug gefunden.

Was mich immer etwas nervt, so auch hier: nicht alle offenen Punkte werden aufgeklärt, es ist offensichtlich, dass im Folgeband noch mal etwas aufgegriffen wird. Ist hier aber nicht so ein fieser Cliffhanger, dass ich richtig sauer wäre.

Veröffentlicht am 21.06.2023

Sei immer du selbst!

Genial normal
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Von dem Autor habe ich auch schon "Gründer wird´s nicht" gelesen und war davon nicht sonderlich begeistert. Aber der Klappentext zu dem neuen Buch klang so gut, ich habe dem Autor noch mal eine Chance ...

Von dem Autor habe ich auch schon "Gründer wird´s nicht" gelesen und war davon nicht sonderlich begeistert. Aber der Klappentext zu dem neuen Buch klang so gut, ich habe dem Autor noch mal eine Chance gegeben. Zum Glück! Denn dieses Buch gefällt mir nicht nur besser, sondern sogar richtig gut.

Sam ist Teenie und "ganz normal". Damit ist er auch fein, er will gar kein Supergenie sein und auf irgendeinem Gebiet ganz besonders begabt. Er hat Freunde, geht einigermaßen gern in die Schule. Alles gut.
Bis die Familie dann umzieht und er auf eine Schule kommt, die ganz für die Begabten und Talentierten da ist und sie in einer bestmöglichen Umgebung vor sich hin talentieren lässt.
Sam findet alles grässlich, er will doch gar keine Begabung finden.

Die Story ist ideal für Teenies. Sie ist witzig und frech, Eltern werden als seltsame Wesen beschreiben (die sie aus Teenieaugen eh sind, Sams Eltern, inbesondere seine Mutter aber hier schon ganz besonders) und die Geschwister sind eben nervige und manchmal auch sehr nette Geschwister.

Die Botschaft ist klar, dass man einfach selbst sein soll. Man muss sich weder verstellen und nach außen etwas anderes vorgeben, noch muss man eine besondere Begabung haben. Sam weiß das alles, aber sein Umfeld tut sich da ganz schön hart.

Es hat riesigen Spaß gemacht, Sam zu begleiten.

Lediglich mit der Altersempfehlung bin ich nicht ganz glücklich. Empfohlen wird das Buch ab elf Jahren. Bezüglich der erwachenden Sexualität von Teenies wird hier aber sprachlich kein Blatt vor den Mund genommen und sie bekommt auch öfters Raum. Für Elfjährige (jedenfalls die, die ich kenne) ist das noch kein Thema und eher eigenartig.
Ein Beispiel? "...dass er sich in einem Zustand befand, in der dauerhaft befürchtete, seine Eier könnten explodieren".
Sprachlich schon so, dass es passend für Teenies ist, aber eben nicht für Elfjährige (finde ich).

Ansonsten aber eine runde, witzige, leicht skurrile Geschichte, die sich sehr zügig lesen lässt. Super!

Veröffentlicht am 19.06.2023

Familie eben

Schönwald
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Die Schönwalds: eine spezielle Familie, bei der mir alle Familienmitglieder unsympathisch waren - ausgenommen vielleicht der jüngste Spross, aber auch dieser hat sich im Verlauf des Buches dann doch noch ...

Die Schönwalds: eine spezielle Familie, bei der mir alle Familienmitglieder unsympathisch waren - ausgenommen vielleicht der jüngste Spross, aber auch dieser hat sich im Verlauf des Buches dann doch noch meine Sympathie verspielt...

Es ist die Geschichte über das Leben der Schönwalds. Vom Kennenlernen als junge Menschen bis jetzt in die Gegenwart, als zwar betagte, aber noch sehr fitte Ruheständler.
Sie hätte Literaturprofessorin werden können, wenn die Familiengründung nicht gewesen wäre, er war Staatsanwalt. Die drei inzwischen erwachsenen Kinder allesamt mit Problemen beladen. Auch die jeweiligen (Ex-)Partner bekommen ihren Platz und damit wird es dann nochmal komplexer.

Es war interessant, der Familiengeschichte zu folgen, wenn auch zeitweise etwas zäh. Dann wiederum war es so kurzweilig und die Sätze so schön zu lesen, dass ich ganz begeistert war. Sätze wie beispielsweise "nicht an Lebensskorbut zu sterben".

Die Themenpalette war beeindrucken. Trump und "Make Amerika Great Again", Trolle im www, metoo und Schuld aus Nazi-Vergangenheit sind nur ein Ausschnitt.
Auch wie Karrierewege im universitären Bereich laufen, wird thematisiert.
Das alles auf sprachlich hohem Niveau, das Lesen hat schon allein deshalb Spaß gemacht, zumal es auch forderte.

Eine breite Palette an aktuellen Themen, die trotz der Fülle nicht überladen war.
Ich habe das Buch zwar nicht inhaliert, aber gerne gelesen, wenn auch nicht am Stück.