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MarieausE

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2023

Zum Heulen schön

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
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Wie die Überschrift verrät, musste ich hier nicht nur eine Träne verdrücken...

Es geht um Hannah und Davey, die sich zufällig am Telefon kennenlernen, weil Davey sich verwählt hat. Sie bleiben in Kontakt ...

Wie die Überschrift verrät, musste ich hier nicht nur eine Träne verdrücken...

Es geht um Hannah und Davey, die sich zufällig am Telefon kennenlernen, weil Davey sich verwählt hat. Sie bleiben in Kontakt und obwohl sie auf unterschiedlichen Kontinenten leben, sind sie sich sehr nah.
Und bald ist ein Umzug von Davey geplant...

Ich hatte mir eine schöne Love-Story erwartet, doch das Buch hat einen unerwartet ernsten Unterton. Eigentlich ist das schon zu viel geschrieben, denn die unerwartete Wendung hat vermutlich auch dazu beigetragen, dass mir das Buch so gefallen hat. Tiefer in die Handlung kann ich hier nicht einsteigen, ohne zu spoilern.

Ich fand das Buch zum Heulen schön.
Dabei war es nicht nur die Liebesgeschichte, die mir so gefallen hat, sondern auch das Drumherum. Hannahs Freundeskreis und ihre Nachbarin, ihr Fitnesstrainer - alle Charaktere waren fein ausgearbeitet und haben einen großen Teil am Gesamtwerk.

Dazu dann noch persönliche Worte der Autorin zum Abschluss, die das Ganze gut abgerundet haben.

Für alle Fans von Liebesgeschichten, die auch ernster werden dürfen eine Empfehlung.
Und: Taschentücher bereithalten!

Veröffentlicht am 21.01.2023

Gar nicht so lustig

Bissle Spätzle, Habibi?
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Bei dem Titel ist mir sofort "Maria, ihm schmeckt´s nicht" in den Sinn gekommen.
Und ich habe auch hier ein lustiges, harmloses Buch über Essen, unterschiedliche kulturelle Einstellungen, gepaart mit Klischees ...

Bei dem Titel ist mir sofort "Maria, ihm schmeckt´s nicht" in den Sinn gekommen.
Und ich habe auch hier ein lustiges, harmloses Buch über Essen, unterschiedliche kulturelle Einstellungen, gepaart mit Klischees und eine schöne Love-Story erwartet.
Oder wie es das Buch sagt: "Hast du Lust auf eine zauberhafte Liebesgeschichte mit sprühendem Humor und feinfühligem Zeitgeist?"

Hm. Das trifft für mich das Buch nicht.
Für mich war es mehr ein Einblick in die Zerrissenheit von Kindern und jungen Menschen, die den Erwartungen von Eltern und familiärem Umfeld gerecht werden wollen, aber dennoch für sich einen anderen, modifizierten Lebensentwurf haben.

Amaya ist ein junge Frau, die es allen recht machen will. Als Muslimin in einen Atheisten verliebt, noch dazu einen Schwaben und ständig der Druck der Eltern, doch einen passenden Schwiegersohn zu präsentieren. Schließlich ist inzwischen sogar schon die jüngere Schwester verheiratet! Und im Laufe des Buches reitet sie sich immer weiter in eine Lügengeschichte, die nicht gut gehen kann...

Ab und an gab es witzige Stellen, aber im Grunde fand ich den Grundklang des Buches eher ernst.
Ausführlich wurde auch die Kindheit Amayas beschrieben, die auch von Ausgrenzung geprägt war.
Bei der Love-Story fand ich die Geduld und das Verständnis ihres Freundes irgendwann unglaubwürdig - aber gut, es soll ja ein Liebes-Roman sein.

Gut hat mir gefallen, dass ich mich schon in Amaya hineinversetzten konnte. Auch wenn klar war, dass ihre Aktionen keine gute Ideen waren, so habe ich schon nachvollziehen können, warum sie so handelt. Es war für mich nicht komplett realitätsfern, ich kann aber überhaupt nicht beurteilen, wie es sich tatsächlich anfühlt, mit so vielen Erwartungen aufwachsen und leben zu müssen.

Ach ja - was mir an dem Buch auch gut gefallen hat: dass es noch einen Charakter gab, der sich ebenfalls verleugnet hat, um elterlichen Erwartungen gerecht zu werden - aus ganz anderen Gründen. Das hat die Thematik geöffnet und nicht reduziert auf Zuwanderungsgeschichte.

Insgesamt fand ich die Charaktere schön ausformuliert, besonders gut haben mir Amayas Geschwister und ihre beste Freundin gefallen.

Ein Fazit fällt mir relativ schwer, weil ich mit ganz anderen Erwartungen an das Buch herangegangen bin. 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.01.2023

Beschwerte Liebe über Vierzig

Die Liebe an miesen Tagen
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Ein Buch über die große Liebe jenseits der Teenie-Zeit.
Clara und Elias, sie ein wenig älter als er und beide Ü40, verlieben sich ineinander.
Doch im Gegensatz zur Jugend ist die Liebe nicht unbeschwert ...

Ein Buch über die große Liebe jenseits der Teenie-Zeit.
Clara und Elias, sie ein wenig älter als er und beide Ü40, verlieben sich ineinander.
Doch im Gegensatz zur Jugend ist die Liebe nicht unbeschwert und unbelastet, beide Personen haben ihre Geschichte und stecken in einem Leben, das eben keine völlige Konzentration auf die junge Liebe zulässt.
Elias hat eine Tochter und Clara ist arbeitslos und hat eine demente Mutter.

Dementsprechend realistisch geht es zu - und dementsprechend mies bzw. beschwerlich verlaufen auch manche Verabredungen, zumindest im ersten Moment. Auch die Charaktere können trotz rosaroter Schmetterlinge die Realität nicht ausblenden und agieren nicht durch die rosarote Brille. Ganz im Gegenteil.

Genau das mochte ich am Buch sehr. Die Komplexität einer späteren Liebe.
Noch mehr aber die Schilderungen, die mich tief eintauchen ließen in das Buch. Meine Lieblingsszene waren ein nächtlicher Spaziergang durch die Stadt, eine durchgemachte Nacht, als die Beiden sich gerade frisch kennengelernt haben und noch kein Paar waren. Die Gefühle und die erwartungsvolle Stimmung, das Knistern und die Neugier aufeinander - das war so real und katapultierte bestimmt nicht nur mich in schöne Erinnerungen zurück.

Den Einstieg ins Buch fand ich sperrig, ich habe etwas Zeit gebraucht, bis ich mich orientieren konnte, konnte anfangs die Charaktere und Geschehnisse nicht zuordnen.
Die Sprache war mir streckenweise dann doch etwas zu poetisch, zu umschreibend und eine Entwicklung in der Handlung viel zu dramatisch.

Eines meiner absoluten Lieblingsbücher ist "Alte Sorten" und das mag auch ein kleiner Fluch für den Autor sein, da ich automatisch vergleiche. Relativ gesehen kommt es für mich nicht an "Alte Sorten" heran, absolut betrachtet ist es für mich aber trotzdem ein fünf Sterne Buch.

Warum? Die Kennenlernphase war grandios, ebenso die Weiterentwicklung der Liebesgeschichte mit den Widrigkeiten einer nicht völlig unbeschwerten Liebe.
Die Kunst, dass man sich fühlt, als wäre man nicht nur Beobachter, sondern kennt die Charaktere wirklich, das macht es für mich aus.

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Super Auftakt, ich mochte den walisischen Touch

Die letzte Party
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Das hier ist der Auftakt einer neuen Reihe - und ich nehme es gleich vorweg: ich freue mich schon auf weitere Bände!

Es trifft ein Ermittler-Duo aufeinander: Ffion Morgan und Leo Brady – er Engländer ...

Das hier ist der Auftakt einer neuen Reihe - und ich nehme es gleich vorweg: ich freue mich schon auf weitere Bände!

Es trifft ein Ermittler-Duo aufeinander: Ffion Morgan und Leo Brady – er Engländer und schwarz, sie Waliserin und weiß.
Im Grenzgebiet zwischen England und Wales gibt es ein Zuständigkeitsgerangel, weshalb die Beiden aufeinandertreffen.

Generell zieht sich die Abneigung der Waliser gegen die Engländer durch - aber kein Wunder. Im konkreten Fall hier kauften letztere Luxusanwesen an einem walisischen See und Kontakt gibt es kaum. Außer man braucht eine Putzfrau oder sonstige Dienstleistungen.

Bis an Silvester das Dorf in die Luxus-Ferienhausanlage eingeladen wird.
Im Anschluss gibt es allerdings eine Leiche und wie sich herausstellt, hat jede*r ein Motiv...

Mir hat der Handlungsort Wales super gefallen, auch wenn für mich die walisischen Namen und Orte echte Zungenbrecher waren. Aber sie machten das Lokalkolorit erst richtig perfekt.
Der Kriminalfall an sich entblättert sich gemächlich - wer temporeiche Krimis mag, wird hier unter Umständen enttäuscht werden.
Eigentlich mag ich das nicht so - hier passte es aber.
Genauso wie die vielen verschiedenen Perspektiven, die es lebendig und trotzdem nicht verwirrend machten.

Den großen Charme des Buches machen die Charaktere aus. Ich mochte die beiden Ermittler und auch, dass ihr Privatleben einen großen Raum bekam.

Ich freue mich schon auf weitere Ermittlungen in Folgebänden.

Veröffentlicht am 08.01.2023

Inspiration und Mutmachquelle

Scheißegal, ich mach das jetzt!
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Der Titel hat mich sofort angesprochen und Magda, die Giraffe auf dem Cover, hat mir auch noch ein Grinsen beschert.
Neu durchstarten, auch wenn man keine Zwanzig oder Dreißig mehr ist? Geht das? Kann ...

Der Titel hat mich sofort angesprochen und Magda, die Giraffe auf dem Cover, hat mir auch noch ein Grinsen beschert.
Neu durchstarten, auch wenn man keine Zwanzig oder Dreißig mehr ist? Geht das? Kann man das noch wagen?

Auf diese Fragen gibt das Buch Antworten.
Es ist in drei Teile gegliedert.


Teil 1: Neue Lebenssituationen
Es gibt Einblick in die Situation bei sieben Personen bzw. Paaren.
Besonders spannend fand ich die Gedanken von Lena und Tom. Ihre Kinder waren aus dem Haus, dasselbige viel zu groß und so haben sie sich überlegt, sich zu verkleinern und gleich altersgerecht vorausschauend und vernünftig etwas für das hohe Alter zu suchen. Ja, das wäre es - aber gleichzeitig fühlte es sich ganz fürchterlich an. Herausgekommen ist für die Beiden etwas ganz anderes...

Teil 2: Da geht noch was: Neuer Job, neues Business
Hier liegt der Fokus auf dem beruflichen Weg. Ich fand es sehr spannend, von den verschiedenen Kehren, Abzweigungen und neuen Wegen zu lesen.
Besonders gut hat mir hier gefallen, dass die vorgestellten Menschen stets etwas Positives aus ihrem Neuanfang ziehen konnten. Auch wenn es manchmal nicht so lief, wie gedacht. Scheitern ist meist kein Weltuntergang, so schmerzlich es auch ist.

Teil 3: Arabisch, Boxen, Cosplay? Neue Leidenschaften
Hier wird das Ganze abgerundet, für alle, die jetzt nicht gleich ihr Leben total auf den Kopf stellen wollen und im Großen und Ganzen sehr zufrieden damit sind, wie es ist.
Aber hier bekommt man Impulse, ob man nicht vielleicht trotzdem mal etwas Neues wagt. Im Kleinen, im Hobby-Bereich.
Das Kapitel fand ich einen schönen Bogen und tatsächlich hat es mir auch den berühmten kleinen Tritt verpasst, mich endlich mal aufzuraffen. Ich werde zwar nicht boxen, aber ein lange stillgelegtes Hobby wieder aktiveren. Yeah!

Mein Fazit: ich finde das Buch perfekt für den Jahresbeginn geeignet, wenn die guten Vorsätze wieder aufschwappen. Hier bekommt man richtig Lust, etwas Neues auszuprobieren. Und vielleicht ja sogar Anregungen, etwas Grundlegendes im Leben zu ändern?
Dazu lässt es sich so schön lesen. Es ist kein klassischer nüchternerer Ratgeber, wer das erwartet, ist hier falsch. Eher ein Geschichtenbuch über das Leben. Schön!

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