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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2021

Magisch und spannend

Elfie – Einfach feenomenal
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Elfie ist ein Sandwichkind. Ihr großer und ihr kleiner Bruder ziehen alle Aufmerksamkeit der Eltern auf sich und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, muss sie auch noch die Vorliebe ihres Vaters ...

Elfie ist ein Sandwichkind. Ihr großer und ihr kleiner Bruder ziehen alle Aufmerksamkeit der Eltern auf sich und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, muss sie auch noch die Vorliebe ihres Vaters für germanische Namen ausbaden. Sie heißt nämlich eigentlich nicht Elfie, sondern Elfrud. Sowas von bescheuert. Immerhin müssen ihre Brüder noch blödere Namen aushalten, Landogar und Tankred sind fast noch schlimmer. Armer Tankred, er wird sogar mal Tankwart genannt...

Dann verwandelt sich Elfie urplötzlich in eine Elfe und ihr beschauliches Leben ist vorbei - jede Menge Elfenunterricht wartet auf sie. Und dann gibt es noch den süßen Adriano, hach!

Das Buch ist super! Elfie ist total nett, will es allen recht machen und schliddert doch ständig in neue Katastrophen. Zum Glück findet sie richtig nette Freunde und stellt fest, dass ihre Familie doch auch gar nicht so blöd ist.

Die Elfenwelt war besonders spannend, das war ein sehr großes Abenteuer, das mit einigen Überraschungen beim Lesen einher kam. Den Humor des Buches fanden wir auch klasse. Kleines Beispiel? Es gibt immer wieder Einschübe aus historischer Elfenliteratur, z. B. "Aus: Balvath, Melvin. Zaubersprüche für Ihren Feenzirkel, Hamburg 1801, Seite 56." und da zwischendrin ist dann auch "Aus: Grobelin, Walhuro: Das mache ich selbst, Handbuch Autoreparatur für Feen, Berlin 1965, S. 23" So witzig!

Die Kombination aus Familienleben mit nervigen Geschwistern, erster Schwärmerei, richtig guter Freundschaft, Intrigen und Abenteuer war super.

Ein Buch für etwas Magie im grauen Alltagsallerlei, von uns gibt es fünf magische Sterne.

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Das Buch rockt

7 Tage sturmfrei
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Yipieh, sturmfreie Bude und Ferien - besser kann es doch gar nicht laufen! So denken Mira, Tom und Charlie, als ihre Eltern kundtun, dass sie ohne Kinder eine Woche verreisen.
Weit gefehlt - es kam noch ...

Yipieh, sturmfreie Bude und Ferien - besser kann es doch gar nicht laufen! So denken Mira, Tom und Charlie, als ihre Eltern kundtun, dass sie ohne Kinder eine Woche verreisen.
Weit gefehlt - es kam noch viel besser, denn genau in der Zeit fand das berühmte Rock-Festival im Ort statt und die geschäftstüchtigen Geschwister hatten eine geniale (?) Idee: sie könnten doch das Haus in der Zeit an Festivalbesucher vermieten. Tja - allerdings meldete sich dann ausgerechnet eine Heavy-Metal-Band!

Natürlich gibt es da dann jede Menge absurde und witzige Situationen. Aber dabei bleibt es nicht, denn letztendlich ist die Band viel mehr als ein kurzer Mietgast. Denn...nein, mehr will ich jetzt nicht verraten, das würde den ganzen Spaß nehmen.

Das Buch ist so witzig, es ist eines unserer Buchhighlights im ohnehin schon starken Lesewinter 2021. Erzählt wird es im Rückblick, die Eltern sind zurück und finden so nach und nach immer mehr merkwürdige Dinge und fragen nach. "Was um aller Welt ist denn das?" ist deshalb die vorherrschende Kapitelüberschrift.

Die Story ist zwar schräg und witzig, aber nicht zu überdreht, man kann sich schon vorstellen, dass es genau so passiert ist. Und wenn man aus der Generation der Autorin kommt, dann hat man auch als Erwachsener unter Umständen noch Zusatznostalgiegefühle. Ich sage nur Def Leppard <3.

Besonders schön fand ich den wertschätzenden Umgang im Buch - und Charlies Umgang mit ihrer Beinprothese. Es versteckt sich weit mehr hinter dem lustigen Buchcover, als man anfangs vermutet.

Ich würde mir ja auch sofort den Soundtrack zum Buch kaufen. Und ein Fan-Shirt. Überhaupt finde ich, dass das Buch nach einer Verfilmung schreit.


Fünf Sterne, mindestens, sagt auch das Kind *****

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Ernstes Thema witzig verpackt

Bucket List – Nur wer fällt, kann fliegen lernen
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Das Buch sieht optisch auf den ersten Blick aus wie ein typisches Chick Lit Buch, ja, es ist "Mädels-Literatur", aber keineswegs "anspruchslose Frauenliteratur" (ich habe mal sicherheitshalber die Wikipedia-Definition ...

Das Buch sieht optisch auf den ersten Blick aus wie ein typisches Chick Lit Buch, ja, es ist "Mädels-Literatur", aber keineswegs "anspruchslose Frauenliteratur" (ich habe mal sicherheitshalber die Wikipedia-Definition dazu gesuchmaschint).

Wenn man weiß, dass es um die BRCA1-Genmutation geht, die die Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs zu erkranken explodieren lässt, erschließt sich auch das Cover. Das finde ich übrigens sehr gelungen, es zeigt schon, dass hier ein ernstes Thema unterhaltsam aufgenommen wurde.

Das ist überhaupt die Stärke des Buches. Es ist einerseits witzig und leichte Unterhaltungsliteratur. Lacey lebt in New York, arbeitet natürlich It-Girl mäßig in der Modebranche und klar, die tollsten Männer verlieben sich in sie. Schön locker flockig und unterhaltsam geschrieben.
Andererseits hat Lacey eben die Genmutation - und was sie da auf der schweren Entscheidung Pro und Kontra vorsorgliche Brustamputation durchmacht, das ist einfühlsam beschrieben, so dass man sich gut in Lacey hineinversetzen konnte (soweit das bei so einem Thema überhaupt möglich ist, wenn man selbst nicht in der Situation ist). Man kommt unweigerlich ins Grübeln, wie man sich wohl selbst entscheiden würde.

Lacey erstellt auf jeden Fall eine interessante Bucket-List, die sie vor einem möglichen Eingriff auf jeden Fall noch abarbeiten will. Diese ist sehr sex-lastig - und damit auch das Buch. Ich bin kein Freund von großen Erotikparts in Büchern, hier hat es aber gepasst.

Lacey fand ich sehr sympathisch - sie nimmt ihr Leben in die Hand und macht auch schlimme Fehler. Das macht es authentischer.
Ich hätte angesichts der so packenden Themenaufbereitung gedacht, dass die Autorin selbst ähnliches erlebt hat - dem ist aber nicht so, in Der Danksagung erfährt man noch kurz etwas zum Entstehen des Buchs, auch das fand ich einen runden Abschluss.

Ja, das Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen - selten wurde ich so charmant daran erinnert, unbedingt den nächsten Krebsvorsorgetermin ausmachen zu müssen.

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Packender Auftakt

Amissa. Die Verlorenen
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Rica und Jan Kantzius sind ein Paar, das auch beruflich zusammenarbeitet.
Jan ist Ex-Polizist und nun Privatdetektiv und Rica arbeitet für eine Hilfsorganisation, die nach vermissten Personen sucht und ...

Rica und Jan Kantzius sind ein Paar, das auch beruflich zusammenarbeitet.
Jan ist Ex-Polizist und nun Privatdetektiv und Rica arbeitet für eine Hilfsorganisation, die nach vermissten Personen sucht und ist praktischerweise sehr fit im Bereich IT.
Die beiden schliddern auf einer Autobahn-Raststätte in ihren aktuellen Fall, sie werden zufällig Zeuge eines Geschehens.


Der Thriller hat ein unglaubliches Tempo. Er startet gleich mit Vollgas und das wird auch die 400 Seiten beibehalten. Niemals ein paar Seiten mit angezogener Handbremse, man hechelt als Leser*in atemlos durch das Buch. Wow!

Das Thema um die verschwundenen Teenager geht als Elternteil schon sehr an die Nieren, die Gefahren von Internet & Co versus Pubertäts/Abgrenzungsproblemen und schwindenden Einfluss der Eltern, uff.

Der Thriller ist brutal, besonders gegen Ende hin, nichts für schwache Nerven. Das Ermittlerpaar ist spannend, aber fast ein wenig arg überzeichnet; die ständigen Liebesbeteuerungen fand ich etwas sehr bemüht, andererseits mal eine nette Abwechslung zum sonst üblichen verkorksten Ermittler-Privatleben.

Der bei Thriller-Reihen inzwischen schon erwartbare Cliffhanger zum Ende darf natürlich auch hier nicht fehlen (grrr....).

Fazit: temporeicher Thriller, der meinen Geschmack voll getroffen hat.

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Es geht weiter!

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
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Bereits der dritte Band um den LKA-Ermittler Tom Babylon. Mittlerweile ist er verheiratet, stolzer Papa und damit wird doch nun etwas Ruhe eingekehrt sein?
Weit gefehlt! Der brutale Mord an einem Rockstar ...

Bereits der dritte Band um den LKA-Ermittler Tom Babylon. Mittlerweile ist er verheiratet, stolzer Papa und damit wird doch nun etwas Ruhe eingekehrt sein?
Weit gefehlt! Der brutale Mord an einem Rockstar verlangt Babylon alles ab und dieser Fall führt weit in die DDR-Vergangenheit zurück.

Auch hier war der Mix aus aktuellem Fall, Bezüge zu den Vorgängerbänden und die Trauer und Sehnsucht Babylons um seine Schwester wieder sehr gelungen.
Deshalb sollte man hier auch nicht quer einsteigen, es gibt so viele Bezüge, dass man ohne Vorkenntnisse nicht wirklich das Gesamte sehen kann.
Ein dickes Bündel an familiären Problemen, die zweifelhafte und doch irgendwie coole Freundschaft zum zwielichtigen Kumpel aus dem Milieu und die Zusammenarbeit mit Psychologin Sita Johanns - ein super abgestimmtes Gesamtkunstwerk.

Spannend und überraschend wie gewohnt - und inzwischen ebenfalls vertraut, auch hier wieder mit einem ordentlichen Cliffhanger am Ende, der auf baldige Fortsetzung hoffen lässt.

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