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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2021

Es geht weiter!

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
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Bereits der dritte Band um den LKA-Ermittler Tom Babylon. Mittlerweile ist er verheiratet, stolzer Papa und damit wird doch nun etwas Ruhe eingekehrt sein?
Weit gefehlt! Der brutale Mord an einem Rockstar ...

Bereits der dritte Band um den LKA-Ermittler Tom Babylon. Mittlerweile ist er verheiratet, stolzer Papa und damit wird doch nun etwas Ruhe eingekehrt sein?
Weit gefehlt! Der brutale Mord an einem Rockstar verlangt Babylon alles ab und dieser Fall führt weit in die DDR-Vergangenheit zurück.

Auch hier war der Mix aus aktuellem Fall, Bezüge zu den Vorgängerbänden und die Trauer und Sehnsucht Babylons um seine Schwester wieder sehr gelungen.
Deshalb sollte man hier auch nicht quer einsteigen, es gibt so viele Bezüge, dass man ohne Vorkenntnisse nicht wirklich das Gesamte sehen kann.
Ein dickes Bündel an familiären Problemen, die zweifelhafte und doch irgendwie coole Freundschaft zum zwielichtigen Kumpel aus dem Milieu und die Zusammenarbeit mit Psychologin Sita Johanns - ein super abgestimmtes Gesamtkunstwerk.

Spannend und überraschend wie gewohnt - und inzwischen ebenfalls vertraut, auch hier wieder mit einem ordentlichen Cliffhanger am Ende, der auf baldige Fortsetzung hoffen lässt.

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Veröffentlicht am 29.01.2021

Weggebeamt in die Geschichte

Die Spur zum 9. Tag
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Bei dem Buch trat es wieder auf, das Phänomen des vollständigen Versinkens in ein Buch. Das Kind war nicht ansprechbar, es tauchte nur kurz auf aus den Buchseiten und murmelte: "So spannend!"

In der Tat. ...

Bei dem Buch trat es wieder auf, das Phänomen des vollständigen Versinkens in ein Buch. Das Kind war nicht ansprechbar, es tauchte nur kurz auf aus den Buchseiten und murmelte: "So spannend!"

In der Tat. Was anfangs eher gemächlich beginnt, entwickelt dann eine super Dynamik. Benes Mutter möchte im Sommer mit Bene und ihrem neuen Freund verreisen. Das geht ja gar nicht, findet Bene, den der Neue ist ein schrecklicher Schleimer. Da fährt er ja lieber noch zur Griesgram-Oma. Hoch gepokert, natürlich hat Bene gehofft, dass seine Mutter dann umschwenkt, aber das Spiel hat er verloren.
Und Benes Oma ist wirklich speziell, vom "Enkelkinder müssen von vorne bis hinten verwöhnt werden-Sommerferienprogramm" hat sie leider noch nichts gehört. Blöd für Bene, beschrieben wurde sie aber super, wir konnten sie uns so gut vorstellen.
Das Wort "Tippen" haben wir hier in einem völlig neuen Zusammenhang kennengelernt, aber "die gute Butter", die Oma beim Kochen und Backen verwendet, die kennen wir so genauso von Uroma. Klasse!

Und Bene? Na, für den werden die Ferien doch nicht so langweilig wie befürchtet, ganz im Gegenteil. In Omas Wohnort ist ganz schön viel geboten und mit seinen neuen Freunden wird er vielleicht sogar zum Helden? Ein richtiges Abenteuer erlebt er in diesen Ferien und wir sind dabei.

Ein richtig spannendes Buch mit super ausgearbeiteten Charakteren - 5 Sterne im Brustton der Überzeugung verleiht das Kind hier.

Veröffentlicht am 26.01.2021

Selbst mehrjährige Pferdemädchen und Jungen können hier noch etwas lernen

Socke und Sophie – Pferdesprache leicht gemacht
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Was für ein wunderschönes Buch! Wir sind richtig, richtig begeistert.


Warum geht es?
Sophie liebt das Reiten und Pferde. Ihre Familie kann das gar nicht verstehen, dort schlägt das Herz ansonsten eindeutig ...

Was für ein wunderschönes Buch! Wir sind richtig, richtig begeistert.


Warum geht es?
Sophie liebt das Reiten und Pferde. Ihre Familie kann das gar nicht verstehen, dort schlägt das Herz ansonsten eindeutig für Fußball. Doch Sophie verbringt jede freie Minute im Reitstall.
Hier bekommt sie die Aufgabe, sich um ein "Problempferd" zu kümmern - und das muss sie einfach gut hinbekommen, denn sonst sieht es schlecht aus für Socke (dem Pony).

Eine spannende und herzergreifende Geschichte ist das. Das besondere daran aber ist, dass es immer abwechselnd aus Sicht von Sophie, dem Pferdemädchen und Socke, dem Pony erzählt wird. Jeweils aus der Ich-Perspektive, so dass man sich den Beiden ganz nah fühlt. Total schön auch die Illustrationen von Flix; zu Beginn eines jeden Kapitels ist jeweils Sophie oder Socke gezeichnet, so dass man immer gleich weiß, wer gerade dran ist mit Erzählen.
Gerade die Pferdeperspektive war ganz toll und sehr lehrreich. Man konnte so viel über Pferde lernen - ganz andere Dinge als in unseren sonstigen Pferdebüchern, man erfährt hier, wie man mit Pferden kommuniziert.

Im Anhang werden dann sogar noch einmal viele Begriffe aus dem Buch ausführlich erklärt, das hat das Buch noch perfekt abgerundet.

Für uns eine absolut gelungene Kombination aus Pferdewissen, spannender Geschichte und tollen Zeichnungen. Prädikat Lieblingsbuch!

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Völlig anders als erwartet

Das Verschwinden der Erde
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Das Buch wird von dtv auf dem Cover als Roman bezeichnet.
Allerdings wird auf der Buchrückseite ganz groß „The Los Angeles Review of Books“ mit einem literarischen Thriller zitiert, so dass ich von einem ...

Das Buch wird von dtv auf dem Cover als Roman bezeichnet.
Allerdings wird auf der Buchrückseite ganz groß „The Los Angeles Review of Books“ mit einem literarischen Thriller zitiert, so dass ich von einem Thriller auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ausgegangen bin. Die allgemeinere deutsche Verlagseinordnung mit Roman ist aber für mich die richtige Einordnung, das Buch ist kein Thriller.
Es geht um Frauenschicksale, die Autorin nimmt sich ein Jahr als Handlungszeitraum, konkret die Monate August bis Juli des Folgejahres. Jeden Monat wird der Fokus auf eine andere Frau gelegt, ihr Leben, ihr Leid, ihr Alltag vorgestellt. Die Klammer zwischen den unterschiedlichen Geschichten ist das Verschwinden von zwei Mädchen an einem Augusttag in der Hauptstadt Kamtschatkas, Petropawlowsk. Die anderen Akteurinnen sind mehr oder weniger lose mit diesem Geschehen verbunden.

Ich habe mich mit dem Buch anfangs schwer getan, weil ich eben von einem Thriller ausgegangen bin und diesen nach dem durchaus in diese Richtung gehenden ersten Kapitel dann vermisst habe.
Unabhängig von dieser Erwartungshaltung hätte ich mich vermutlich viel besser auf die dann folgende Handlung einlassen können.
Denn diese ist lesenswert. Sowohl Kamtschatka mit seiner indigenen und russischen Bevölkerung als auch die konkrete Lebenssituation der verschiedenen Frauen nach dem Zerfall der Sowjetunion war interessant und bewegend. Man braucht etwas, bis man sich eingelesen hat, da es sehr viele verschiedene Personen gibt und auch die Namen für mich schwer zu lesen waren. Vorausgestellt war ein Personenregister, an Hand dessen man sich bei der Einordnung orientieren konnte. Das zu lesen hat mich allerdings noch mehr verwirrt, es erschließt sich dann doch alles auch im Lesefluss.
Gemein ist fast allen Frauen, dass sie übergriffig behandelt werden und keine Träume haben, irgendwie versuchen, durch ihren Alltag zu kommen, insgesamt ist es eine trostlose Grundstimmung im Buch.

Eine Bewertung fällt mir hier gar nicht so leicht, meine Enttäuschung über das „falsche“ Genre wurde aber nach etwas sacken lassen und die geschlossene Klammer am Ende des Buchs sowie die lesenswerten Frauenschicksale gut kompensiert. Auch der Buchaufbau mit den Monaten und dem Monats-Fokus auf unterschiedliche Personen sowie die immer wieder überraschend auftretenden Verbindungen der mitspielenden Personen haben mir gut gefallen. Vier Sterne.

Veröffentlicht am 23.01.2021

Muss man durchsuchten

Ohne Schuld
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Kate Linville, neu bei der North Yorkshire Police, hat noch gar nicht richtig angefangen, da schliddert sie schon eher zufällig in einen neuen Fall. Ihr Job bei Scotland Yard hat ihr nie wirklich Anerkennung ...

Kate Linville, neu bei der North Yorkshire Police, hat noch gar nicht richtig angefangen, da schliddert sie schon eher zufällig in einen neuen Fall. Ihr Job bei Scotland Yard hat ihr nie wirklich Anerkennung gebracht und ihr neuer Chef weiß sie endlich zu schätzen. Tja, nur leider wird dieser suspendiert, bevor sie überhaut starten kann.

Anfangs ist die Handlung schon gleich komplex, es gibt viele Stränge mit vielen Personen und man ist gleich mittendrin und freut sich schon darauf, dass alle Stränge irgendwann zusammenfinden müssen. Es ist übrigens überhaupt kein Problem, quer einzusteigen, das hier ist bereits der dritte Teil der Reihe.

Ich fand das Buch sehr, sehr spannend. Obwohl die Täterschaft schon früh klar war und ich mich dann fragte, was soll da jetzt noch kommen, konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Sonntagstatort schauen? Nein, geht jetzt nicht. Schlafen gehen? Nein, geht jetzt nicht. Und natürlich war es auch nicht so einfach, wie ich es mir dachte.

Was mir neben dem Spannungsbogen auch noch so gut gefallen hat, war das Thema des Buches, das jetzt zu nennen schon ein Spoiler wäre, deshalb muss ich das lassen. Und dann die Umsetzung dessen, nicht schwarz-weiß gezeichnet sondern die Gabe, dass wir Lesenden verstehen konnten, warum es so kommen konnte und quasi dabei waren und nicht als neutrale Lesende außen vor, das mochte ich sehr.

Ich konnte mich in ganz viele der Figuren hineinversetzten, habe mitgelitten und wollte am liebsten mit ihnen sprechen, sie wachrütteln usw. Es waren keine Buchfiguren mehr auf Distanz, sie wirkten so "real".

Einfach rundum gelungen, so muss für mich ein Krimi sein. Definitiv ein fünf Sterne Lesegenuss.

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