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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2020

Super reich und super arm: kein Mutmachbuch

Super reich
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Das Cover des Buches hat mich an "Das Winterhaus" erinnert, es ist auch vom gleichen Verlag und ich habe mich auf eine schöne Weihnachtsgeschichte gefreut.
Bekommen habe ich aber das Gegenteil.

Rupert ...

Das Cover des Buches hat mich an "Das Winterhaus" erinnert, es ist auch vom gleichen Verlag und ich habe mich auf eine schöne Weihnachtsgeschichte gefreut.
Bekommen habe ich aber das Gegenteil.

Rupert ist zehn Jahre alt und stammt aus bitterarmen Verhältnissen. Seine Familie kann den Kindern weder Nahrung bieten (sie leben von Abfällen aus Mülltonnen) noch ein warmes Bett geschweige denn menschliche Wärme.
Seine Mutter versucht irgendwie, die Groß-Familie mit Putzjobs über Wasser zu halten, während der Vater sein Leben der Coach und dem Schrauben an einem Auto widmet.
Rupert ist ein feiner Kerl und ich habe ihn sofort in mein Herz geschlossen und mich auf das bitter notwendige Weihnachtswunder gefreut.

Es schien auch nah, da Rupert zufällig in die Weihnachtsfeier der reichen Familie Rivers platzt. Dort bekommt er zum ersten Mal in seinem Leben eine richtige Mahlzeit und "gewinnt" viele Weihnachtsgeschenke, die er nach den "Regeln" des Weihnachtsspiels aber alle wieder verliert.

Im Anschluss versuchen verschiedene Familienmitglieder der Familie Rivers das vermeintlich wieder gut zu machen, in dem sie Rupert aufsuchen und ihn in irrwitzige Abenteuer verwickeln. Ich schreibe bewusst vermeintlich, denn auch dann geht es ihnen nur um sich selbst, sich selbst zu verwirklichen bzw. etwas Abenteuer in ihr Leben zu bringen, Rupert ist ihnen völlig egal.

Falls das Ziel des Buches ist, den krassen Kontrast zwischen Arm und Reich darzustellen und dass es nun mal so ist, dass man sich mit Geld alles erlauben darf und man als armer Mensch einfach keine Chance hat, egal wie sehr man sich bemüht - dann ist das hervorragend gelungen.

Ebenso die Botschaft, dass man sich als Mann getrost jahrelang am Sofa ausruhen sollte, denn irgendwann kommt bestimmt jemand und erkennt die großartigen Fähigkeiten. In der Zwischenzeit kann ja ruhig frau mal das Familienleben wuppen.

Die sehr aberwitzigen und absurden Unternehmungen der Familie Rivers fand ich auch nicht gar nicht witzig, eher zynisch.

Wie man dem Text anmerkt, bin ich immer noch aufgebracht über das Buch, obwohl ich extra zwischen Lesen und der Rezension noch etwas abgewartet habe. Für mich keine Weihnachtsgeschichte für Kinder.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Herzerwärmende Freundschaft, aber etwas nervig zu lesen

Das Eismonster
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Elsie ist zehn Jahre und ein Waisenkind. Sie wächst in einem fürchterlichen Waisenhaus auf, aus dem sie 1899 endlich fliehen kann. Damit beginnt das Abenteuer aber erst...

Die Geschichte spielt zur Jahrhundertwende ...

Elsie ist zehn Jahre und ein Waisenkind. Sie wächst in einem fürchterlichen Waisenhaus auf, aus dem sie 1899 endlich fliehen kann. Damit beginnt das Abenteuer aber erst...

Die Geschichte spielt zur Jahrhundertwende (also 1899/1900) in London und das Schicksal der Kinder im Waisenhaus ist fürchterlich, aber in manchen Details so überzeichnet, dass man sich gut einreden kann, dass das keine Realität ist (auch wenn viele Geschehnisse so wohl durchaus hätten stattfinden können).
Das eigentliche Abenteuer beginnt aber erst nach der Flucht - und es hat mich leider nicht ganz überzeugt. Ich fand die ständige Verwendung von TRÖTRÖTRÖ, Kadumm, Peng, Pong usw. in dicken fetten Riesenbuchstaben auf Dauer nervig, mein Lesefluss hat darunter gelitten. Aber nicht nur das, auch die Reise mit dem Mammut fand ich hektisch und auch gar nicht wirklich interessant.

Was mich hingegen mit dem Buch versöhnt hat, war das Ende.
Die Freundschaft, die sich zum Mammut und auch zu anderen Menschen entwickelt hat, war so herzig beschrieben und am Ende fand ich auch den schon etwas speziellen Humor sehr passend.

Auch der Bezug zur Historie um die Jahrhundertwende am Buchende war sehr gut.

Für Kinder, die nicht so gerne lesen, kann das Buch auch echte Erfolgserlebnisse bieten. Es ist zwar 493 Seiten dick, aber in sehr großen Buchstaben mit ebenso großen Zeilenabstand geschrieben - da schafft man auch als Langsamleser ruckzuck einen Wälzer.

Den Hinweis auf dem Buchcover "Mit Gratis Mammut" - tja, da habe ich mir auch etwas mehr versprochen als ein Mini-Ausschneid-Teilchen, wofür man auch noch den Schutzumschlag zerstören müsste. Ich hatte ja auf ein Papp-Aufstellerchen oder so etwas in der Art gehofft.

Alles in allem sind Elsie und ihre Freunde großartig, aber der Schreibstil des Buches hat mich nicht vollständig überzeugt.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Kein klassischer Krimi...aber dafür so witzig!

Den letzten Gang serviert der Tod
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Band 13 bereits und ich kenne keinen der Vorgänger. Nicht ganz ohne, so ein später Quereinstieg, aber wer nicht gewagt, der nicht gewinnt.
Und gleich vorweggenommen: ich habe gewonnen und die Reihe auch, ...

Band 13 bereits und ich kenne keinen der Vorgänger. Nicht ganz ohne, so ein später Quereinstieg, aber wer nicht gewagt, der nicht gewinnt.
Und gleich vorweggenommen: ich habe gewonnen und die Reihe auch, nämlich einen neuen Fan.
Der Quereinstieg ist problemlos möglich, anfangs gibt es immer wieder Aussagen zu "dem Geschehen vor zwei Jahren", ohne weiter darauf einzugehen. Das hat mich etwas genervt, hat aber auf den Verlauf der aktuellen Handlung keine Auswirkung, also geschenkt.
Das war es aber auch schon tatsächlich mit meiner Mini-Kritik.

Das Buch ist im Scherz-Verlag erschienen und kein Verlagsname hätte besser gepasst. Bereits das Vorwort hat mir das erste Grinsen beschert, im Buch geht es um die überkandidelte Gastroszene, um die Macht der Internetbewertungsmaschinerie samt damit einhergehender Fakes und um...Pilze! Neben der Existenz vom Aufsitzenden Pustelpilz und zweifarbigen Knorpelporling erfährt der Lesende, dass 2020 der Gemeine Stinkmorchel Pilz des Jahres ist. Soso. Oder wie der Autor schreibt. "Manchmal schreibt der Wald eben die besten Geschichten."

Aber nur manchmal, Jörg Maurer kann durchaus mit dem Wald mithalten.
Der Krimi an sich hat es in sich, die Gastroszene ist gnadenlos und der Autor hat ganz schön viele Personen und Aktionen im Spiel. Das ist manchmal etwas verwirrend, gerade für Quereinsteiger, die die Stammpersonen auch noch nicht kennen, tut der Lesefreude aber keinen Abbruch.
Für mich macht an dem Buch nicht der Kriminalfall an sich das Buch aus, sondern das Gesamtkunstwerk und insbesondere der ganz besondere Humor des Autors. Es sind so viele kleine und große (bzw. buchdurchgängige; ich sage nur Käfer...) schräge Stories hineingewoben, einfach großartig. Auch die Gastrobewertungen auf dem Internetbewertungsportal "schmackofatz.de" sind ganz großes Kino.

Puristische Krimiliebhaber werden an dem Buch eventuell keine große Freude haben, wer aber gerade eine Extra Portion Humor nötig hat und vor Mord und Totschlag (natürlich nur literarisch) nicht zurückschreckt, hat ein sehr empfehlenswertes Kombi-Produkt. Pilzkunde gibt es auch noch on top.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Für furchtlose Entdeckerkinder

Eklige Untermieter
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"Ein echt ekliges Entdeckerbuch für furchtlose Naturforscher" steht auf der Buchrückseite. Da sind wir sehr gespannt gewesen - und hatten auch ein klein wenig Angst!

Das Buch ist super - schön großformatig, ...

"Ein echt ekliges Entdeckerbuch für furchtlose Naturforscher" steht auf der Buchrückseite. Da sind wir sehr gespannt gewesen - und hatten auch ein klein wenig Angst!

Das Buch ist super - schön großformatig, so dass man alles gut erkennen kann - startet man einen Streifzug durch Haus und Garten und kann sehr viele bekannte und weniger bekannten Gesellen entdecken.

Man startet im Garten und geht dann ins Haus, Dachboden, Küche, Keller, Flur, Bad, Schlaf- und Wohnzimmer werden genau inspiziert. Es gibt wunderschön (und gar nicht gruselig) gezeichnete Bilder der Räume und dann die Fotos der Tierchen. Das gefällt uns total gut. Man kann zum Beispiel einen Blick in die gezeichnete Büchertasche werfen und wie durch ein Zoom sind dann die Fotos von Vogellaus, Schimmel, Ameise & Co eingebunden.
Einige Tierchen waren auch völlig neu für uns, der Bücherskorpion zum Beispiel. Und eklig ist er gar nicht, er frisst nämlich Staubläuse, Bücherläuse und Milben. Brav, Bücherskorpion!
Es war auch sehr interessant, dass man mal viele Tiere, die man nur vom Namen kannte, sehen konnte, Enchyträen zum Beispiel oder Bärtierchen.

Ein wenig hat es uns aber schon geekelt, manchmal ist es vielleicht doch besser, wenn man nicht so genau weiß, in welcher unfreiwilligen Wohngemeinschaft man wohl lebt. Aber spannend!

Die Infos zu den Tierchen sind relativ knapp gehalten, ganz tief kann man in die Materie nicht einsteigen, dafür gibt es ganz, ganz viele Tiervorstellungen. Wir finden, dass das gut ausbalanciert ist, es ist ja kein Tierlexikon.

Ein ungewöhnliches Buch - aber total interessant. Und Kinder sind deutlich schmerzfreier als Erwachsene, was eklig ist, liegt immer im Auge des Betrachters.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Nicht nur extrem gefährlich, einfach extrem supergut

Extrem gefährlich! Hamster undercover
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Wir haben bereits Band 1 geliebt, in dem Max, Shakira, Pascal und die Maus Juan ein extrem gefährliches Abenteuer zusammen gemeistert haben.

Jetzt geht es weiter, hurra und Shakira bekommt doch tatsächlich ...

Wir haben bereits Band 1 geliebt, in dem Max, Shakira, Pascal und die Maus Juan ein extrem gefährliches Abenteuer zusammen gemeistert haben.

Jetzt geht es weiter, hurra und Shakira bekommt doch tatsächlich ein Haustier, einen Hamster. Natürlich ist es nicht irgendein Hamster, auch dieser Nager ist hochintelligent und bereit für ein neues Abenteuer. Dumm nur, dass Max und Pascal in ein blödes Feriencamp gesteckt werden...

Wir sind total happy, dass es eine Fortsetzung gibt (die man auch unabhängig von Band 1 lesen kann) und zu vielen Figuren aus dem ersten Band gab es ein Wiederlesen. Deshalb gab es laute "Hurra" Rufe (wir verraten nix) und entsetze "Oh-nein" Schreie (nein, auch hier keine weitere Andeutung) bei uns. Also innerlich.

Das Buch ist ein wilder Ritt durch ein großes Abenteuer und baut die Spannung immer mehr auf, bis es zum großen Showdown kommt. Sensationell! Damit ist es auch super für Kinder, die auf den Vorschlag zu lesen eher mit einem genervten "Laaaaaangweilig" reagieren. Wer hier nicht zur Leseratte wird, ist wirklich kein Lesekind.
Es ist die Kombination aus Spannung und Witz, aus außergewöhnlichen Kindern (hochbegabt & introvertiert, vorsichtig und extrovertiert), eigenartigen (aus Kindersicht) und kriminellen Erwachsenen und sensationellen superschlauen Nagern (<3), die für uns den Charme des Buches ausmachen.
Für uns ist hier wörtlich zu nehmen, denn die wilde Hamsternummer macht auch mir als Erwachsene noch total viel Spaß.
Ach ja, und das Daumenkino! Das hätte ich fast vergessen - das gibt es auch im Band 2 wieder, das ist das I-Tüpfelchen.

Das Buch ist nicht nur extrem gefährlich, sondern einfach extrem gut. Ganz dicke fette Weiterempfehlung.

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