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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2020

Zu langatmig

Das lügenhafte Leben der Erwachsenen
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Giovanna ist zu Beginn des Buches dreizehn Jahre alt, stammt aus einem Bildungsbürgertum-Elternhaus, wächst mit vielen Büchern auf und ist eine Vorzeigetochter.
Doch dann hört sie zufällig, wie ihr Vater ...

Giovanna ist zu Beginn des Buches dreizehn Jahre alt, stammt aus einem Bildungsbürgertum-Elternhaus, wächst mit vielen Büchern auf und ist eine Vorzeigetochter.
Doch dann hört sie zufällig, wie ihr Vater zu ihrer Mutter sagt, dass Giovanna immer hässlicher und seiner Schwester immer ähnlicher werde.
Damit beginnen Selbstzweifel und die Suche nach der Tante, der sie so ähneln soll und die unbeschwerte Kindheit ist jäh zu Ende. Am Ende des Buches feiert sie dann ihren sechzehnten Geburtstag.

Ich muss voranstellen, ich habe von der Autorin bereits zwei weitere Bücher gelesen und bin nicht recht warm mit ihr geworden. Der Klappentext hat mich hier aber so angesprochen, dass ich noch einmal einen Versuch wagte.

Aber auch dieses Buch hat mich nicht begeistert. Es war nicht schlecht, das Innenleben Giovannas war überzeugend dargestellt, die Selbstzweifel, die Erkenntnis, dass Eltern nicht unfehlbar sind, die aufkeimende eigene Sexualität, der Verlust von Mädchenfreundschaften, alles, was eben zum Erwachsen werden dazugehört.

Allerdings fand ich die Sichtweise, die das Buch einnimmt, merkwürdig. Alle weiblichen Darstellerinnen haben ihr Leben komplett auf einen Mann hin ausgerichtet. Sehr seltsam, ich habe über das Buch gelesen, dass es das Patriarchat anprangern soll, diesen Schluss konnte ich aus der Lektüre jedoch nicht ziehen.

Und der Schreibstil war für mich wie bereits bei den bisherigen Büchern gewöhnungsbedüftig. Viele lange Schachtelsätze, viele Seiten mit immer wieder identischen Beschreibungen der ungewöhnlichen Tante, so richtiger Lesegenuss konnte sich nicht einstellen.

Dafür wieder große Coverliebe.

Alles in allem interessant, aber einfach nicht "meine Autorin".

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Wunder-wunderschön illustriert

Einstein
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"Wer zu viel über die Zeit nachdenkt, riskiert, dass sie ihm auf den Wecker geht" (Sprichwort der Mäuse)

Ich habe dieses Buch als E-Book am Tablet gelesen und war von den wunderschönen Zeichnungen richtig ...

"Wer zu viel über die Zeit nachdenkt, riskiert, dass sie ihm auf den Wecker geht" (Sprichwort der Mäuse)

Ich habe dieses Buch als E-Book am Tablet gelesen und war von den wunderschönen Zeichnungen richtig hingerissen. Die süße Maus, die unzähligen Details, die man entdecken kann, die harmonische Farbgebung, ein echter Bilderbuchtraum. Besonders gut gefällt mir, dass man die Welt aus der Perspektive der kleinen Maus entdecken kann. Ich würde 100 Sterne geben, wenn ich könnte. Nachdem die Bilder schon am Tablet so schön sind, wie wirken sie dann erst in einem echten, großformatigen Buch? Ich werde es zum Erscheinungstermin herausfinden und bin jetzt schon überzeugt: das Buch muss man als echtes Buch haben, zum Immer-wieder-in-die-Hand-nehmen.

Jetzt aber genug geschwärmt, nun zur Story:
Die kleine Maus ist ganz aufgeregt, in der Schweiz findet eine großes Käse-Fest statt. Klar, dass sie da hinmuss. Jeden Tag reißt sie freudig ein Kalenderblatt ab, bis der große Tag endlich da ist. Doch irgendetwas ist schiefgegangen, sie kam einen Tag zu spät. Zu spät und Käsefest vorbei? Das kann die kleine Maus nicht akzeptieren und beginnt zu tüfteln, man muss doch irgendwie die Zeit zurückstellen können. Oder nicht?

Auch die Geschichte ist mega. Ein Zeitreise-Abenteuer mit der kleinen Maus, für die Zielgruppe ab vier Jahren, es macht aber auch in "gehobenem Alter" noch richtig Spaß.
Ich hatte nur mehr Einstein-Bezug erwartet, ja, er kommt vor, aber ist eher nebensächlich. Für Kinder außerdem mit wenig Wiedererkennungswert, da er als junger Mensch noch gar nicht die wirre Frisur mit weißem Haar hatte, mit der er überall dargestellt wird.
Im Anhang gibt es dann aber noch einen Kurz-Lebenslauf (und ein Mini-Bild, wie wir es alle kennen) und Erklärungen zu den Theorien. Kindgerecht, aber angesichts der Thematik halt doch sehr kompliziert. Ob da ein Vierjähriger wirklich folgen kann?

Ein Sternchen Anzug deshalb von mir für die Story - und ganz dicke Weiterempfehlung, ein Buch, das in jeden Bücherschrank gehört.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Cosy Crime - war mir etwas zu überzeichnet

Lady Arrington und die tödliche Melodie
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Lady Arrington plagt eine Schreibblockade. Ganz schlecht, wenn man Autorin ist. Zum Glück gibt es hier Abhilfe, eine Reise auf der Queen Anne, einem Kreuzfahrtschiff, kann da bestimmt für neue Inspirationen ...

Lady Arrington plagt eine Schreibblockade. Ganz schlecht, wenn man Autorin ist. Zum Glück gibt es hier Abhilfe, eine Reise auf der Queen Anne, einem Kreuzfahrtschiff, kann da bestimmt für neue Inspirationen sorgen.
Die Lady ist entzückt und trifft auf dem Schiff sogleich alte Bekannte aus dem vorhergehenden Band wieder, Zimmermädchen, Kapitän und Schiffsarzt sind mehr oder weniger erfreut, die Lady wiederzusehen. Bevor es aber zu gemütlich wird, geschieht ein Mord!

Man muss Band 1 nicht kennen, sondern kann auch quereinsteigen.

Ich habe mich anfangs etwas schwer mit der zeitlichen Einordnung getan. Die Charaktere bewegen sich in einem britisch verstaubten Umfeld, dass ich mich in die Agatha Christie Epoche zurückversetzt gefühlt habe, ich war mir anfangs nicht sicher, ob die Story wirklich in der Gegenwart spielt (tut sie...spätestens als Laptop und Handy auftauchen, wird es klar.).

Das Buch lässt uns Leser ganz schön über Motiv und Täter*in grübeln, es werden ständig neue Optionen aus dem Hut gezaubert. Allerdings waren mir die einzelnen Charaktere doch zu überzeichnet und gar zu unrealistisch. Ein Zimmermädchen, das sich so wenig um ihre Aufgabe kümmert wie hier, wäre wohl schon lange nicht mehr an Bord. Oder die Operndiva, oh weh!

So richtig warm geworden bin ich leider mit dem Buch nicht, ich habe mir mehr Kreuzfahrtfeeling und Landgang-Beschreibungen erwartet und hatte wohl auch eher ein Miss Marple ähnliches Bild vor meinem geistigen Auge, das Lady Arrington nicht bedienen konnte (wofür sie natürlich nichts kann).
Eigentlich mag ich Cosy Crime ganz gerne, das hier war aber etwas zu konstruiert und für mich auch zu viel in eine Story hineingepackt. Auf die Liebesschnulze hätte ich beispielsweise gut verzichten können, aber immerhin wurden meine Gurkensandwich-Vorahnungen sehr gut bedient.

Gute Unterhaltung mit o.g. Abstrichen - wenn man gerne mit rätselt, kann das Buch eine schöne, entspannte Lektüre sein.

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Veröffentlicht am 23.08.2020

Mehr Sex in der City als Thriller

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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Band 1 um Faye und ihren Rachfeldzug fand ich erfrischend, mit überraschender Wendung und spannend.
Jetzt gibt es die Fortsetzung – und diese ist komplett anders!

Der Thrillerplot ist weder spannend noch ...

Band 1 um Faye und ihren Rachfeldzug fand ich erfrischend, mit überraschender Wendung und spannend.
Jetzt gibt es die Fortsetzung – und diese ist komplett anders!

Der Thrillerplot ist weder spannend noch originell, dafür gibt es jede Menge Sex-Szenen, Freundinnen-Ausgeh-Abende mit viel Alkohol und hochpreisige Markenkleidungs- und Uhrenbeschreibungen. Mich hat das mehr an einen Abklatsch der berühmten Frauen-Serie aus 90ern erinnert als an einen Thriller (ausgenommen den Rückblick in Fayes Kindheit und Jugend – den fand ich gelungen und düster).

Faye als Person fand ich in Band 2 auch gar nicht glaubwürdig – nach ihrer Geschichte hätte sie m. E. niemals so gehandelt, wie es hier stellenweise beschrieben wurde. Einerseits eine knallharte Geschäftsfrau mit verstörenden Erfahrungen in der Liebe und andererseits wiederum ein naives Persönchen, das passte nicht.
Auch der Wirtschaftsplot war völlig konstruiert und überhaupt nicht plausibel.

Aber sei es darum – unterhaltsam war es trotzdem – oder gerade deshalb? Ich habe das Buch „in einem Rutsch“ an einem Tag durchgelesen, wenn man etwas trashige Unterhaltung sucht und nicht gerade einen nervenaufreibenden Thriller, dann ist das Buch durchaus eine gute Wahl.

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Veröffentlicht am 21.08.2020

Spannung vom Feinsten

Geburtstagskind (Ewert Grens ermittelt 1)
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Juhuu - Zana hat Geburtstag, sie wird fünf Jahre alt. Ein paar Tage nach dem Geburtstag beginnt das Buch, gleich mit Vollgas und sehr beklemmend.
Dann springt die Handlung und setzt 20 Jahre später wieder ...

Juhuu - Zana hat Geburtstag, sie wird fünf Jahre alt. Ein paar Tage nach dem Geburtstag beginnt das Buch, gleich mit Vollgas und sehr beklemmend.
Dann springt die Handlung und setzt 20 Jahre später wieder ein.

Kommissar Grens, kurz vor der Rente und definitiv mit seinem Job verheiratet, wird mit seinem damals ungelösten Fall konfrontiert und Zana, das Geburtstagskind ist erneut in großer Gefahr.

Aus Gründen bleiben ihm nur drei Tage Zeit, den Fall nun aufzuklären und die Zeit läuft. Wir begleiten ihn diese drei Tage lang.

Der immer wieder eingeblendete Counter, wieviel Zeit noch bleibt, sorgt für zusätzliche Spannung, wobei diese auch schon ohne Counter enorm ist. Gerade bei einer Personengruppe kann man sich nie sicher sein, wer Gut und wer Böse ist. Großer Pluspunkt: die Handlung ist nicht vorhersehbar, die Wendungen, die das Ganze nimmt, kamen überraschend, waren aber nicht unplausibel. Super geschrieben!

Handlungsreich und mit Charakteren, die ich größtenteils sehr sympathisch fand, ja, mich hat das Buch begeistert. Tatsächlich habe ich keinen einzigen Kritikpunkt und das Buch rundum genossen, ich musste es auch in zwei Tagen durchlesen und konnte es nicht weglegen.

Auch das Ende passte - eine runde Story!

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