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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2020

Technik für Einsteiger? Dafür war es mir zu komplex

Keine Panik, ist nur Technik
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Sowohl Cover als auch Klappentext haben mich sofort angesprochen, IT-Wissen cool und spannend verpackt? Nach genau gegenteiligen Schulerfahrungen war ich sehr gespannt.

Die Autorin erklärt vieles, für ...

Sowohl Cover als auch Klappentext haben mich sofort angesprochen, IT-Wissen cool und spannend verpackt? Nach genau gegenteiligen Schulerfahrungen war ich sehr gespannt.

Die Autorin erklärt vieles, für Einsteiger in das Thema fand ich es aber oft viel zu kompliziert. Ich bin gleich eingangs bei den Programmiersprachen ausgestiegen. Das ist in der Tat mein Kritikpunkt, für bislang eher mit IT-Technik fremdelnden Menschen ist mir das Buch zu komplex und auch die gewählte Sprachebene ist fordernd ("Ein möglicher Ansatz ist es den kausalen Zusammenhang zwischen den Inputvariablen und der algorithmischen Entscheidung zu visualisieren"). Klar versteht man es, aber zumindest ich muss es nach einem anstrengenden Tag zweimal lesen und fand das hohe Niveau deshalb eher uncool (um mal bei der Buchwerbung zu bleiben).
Für Insider wiederum ist der Inhalt bekannt und damit uninteressant.


Weiterer Minikritikpunkt: die verwendeten Skizzen visualisieren zwar schön, sehen aber unprofessionell und nur schnell hingekritzelt aus, das hat mich tatsächlich das ganze Buch hindurch gestört.

So, genug gemeckert, mir hat auch vieles gefallen.
Aufgebaut war die Thematik anhand von persönlichen Erlebnissen der Autorin, ihrer besten Freundin, einem guten Freund. Das fand ich eine gute Idee, das hat es dann doch sehr alltagsnah gemacht, beispielsweise die Tinder-Erfahrungen der Freundin.

Außerdem hat die Autorin ein großes Dilemma auf den Punkt gebracht: zu wenig junge Frauen werden Informatikerinnen, Ingenieurinnen und Wissenschaftlerinnen, somit werden diskriminierende Situationen auch in absehbarer Zeit nicht wirklich durchbrochen werden können. Erklärt wird das sehr anschaulich gleich zu Buchbeginn. Das Aufzeigen, warum etwas so ist, wie es aktuell ist, fand ich sehr gut auf den Punkt gebracht.

Auch Exkurse in die Vergangenheit waren gut, etwa die Erkenntnis, dass in heutiger Zeit eine deutsche Wiedervereinigung womöglich gar nicht mehr möglich wäre, da die systematische Überwachung und Auswertung der Daten durch die modernen Technologien Protestbewegungen wohl schnell erkannt und unterbunden hätte. Gruselige Realität in Überwachungsstaaten.


Immer dann, wenn es um solche Zusammenhänge ging, fand ich das Buch stark, der Technik-Teil an sich war mir zu kompliziert. Ich habe auch keine Lösung, denn ohne Hintergrundinfos macht das Buch auch keinen Sinn - aber über die ideale Zielgruppe bin ich mir wirklich unschlüssig.

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Veröffentlicht am 17.08.2020

Für mich falsche Einordnung, kein Thriller

American Spy
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"Weit mehr als ein Spionagethriller" Barack Obama

So steht es bei der Buchankündigung und rückblickend muss ich sagen, das ist ganz gut ausgedrückt, wenn auch für mich etwas zu positiv.
Vielleicht "Alles ...

"Weit mehr als ein Spionagethriller" Barack Obama

So steht es bei der Buchankündigung und rückblickend muss ich sagen, das ist ganz gut ausgedrückt, wenn auch für mich etwas zu positiv.
Vielleicht "Alles mögliche, auch ein Spionageroman"?

Denn ein Thriller ist das Buch für mich tatsächlich nicht. Eingangs gibt es eine spannende Szene, das war es dann aber auch schon. Ab dann erfahren wir im Rückblick - mittels Briefen an ihre Kinder - was bisher geschah.

Die Zeitebenen wechseln ständig, es geht sowohl um die schwierige Kindheit und die Beziehung zur Schwester als auch um den Job, der für Marie als dunkelhäutige Frau wahrlich kein Zuckerschlecken ist in einem von Machomännern geprägten Berufsfeld, in dem sie nie ernst genommen wird. Zwischendrin immer wieder der Sprung in die Gegenwart.
Sowohl die vielen Zeitsprünge als auch die spezielle Geheimdienstsprache mit Abkürzungen, die mir nicht geläufig sind, machen das Lesen anstrengend.

Gut fand ich hingegen den Einblick in die Burkina Faso Epoche - ich musste erst mal recherchieren, ob es den Präsidenten real gab (ja!) oder ob er eine literarische Erfindung war. Die Arroganz der USA, die Politik eines fremden Landes zu steuern, das war schon sehr gut beschrieben.

Wenn das Buch nicht als spannender Spionagethriller a la John le Carré angekündigt gewesen wäre, sondern als Roman, Familiendrama, politischer Roman, was auch immer - dann wäre mein Fazit vermutlich anders ausgefallen. So überwog aber die Enttäuschung, weil ich etwas ganz anderes erwartet hatte.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Man muss sich darauf einlassen können

Zugvögel
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Bei diesem Buch war ich kurz vor dem Abbruch.
Mir war über weite Strecken des Buches nicht klar, worauf die Geschichte überhaupt abzielt. Worum geht es? Eine Anklage auf die Zerstörung der Lebensräume ...

Bei diesem Buch war ich kurz vor dem Abbruch.
Mir war über weite Strecken des Buches nicht klar, worauf die Geschichte überhaupt abzielt. Worum geht es? Eine Anklage auf die Zerstörung der Lebensräume und den Klimawandel?
Eine Reise einer Frau zu sich selbst, zur Absolution?
Eine düstere Zukunftsvision?

Auch jetzt, nach dem Lesen, kann ich das gar nicht so ganz beantworten. Erworben habe ich das Buch, weil mir das Cover so gut gefallen hat, es vermittelt eine Leichtigkeit, die der Klappentext aber schon gar nicht verspricht, hier war dann schon klar, dass es schwere Kost sein wird.

Über viele Seiten plätscherte ich so dahin mit der Handlung und auf einem Schiff Richtung Küstenseeschwalben. Durchbrochen von Rückblicken im Leben der Hauptdarstellerin. Obwohl tragisch, hat mich das über lange Strecken völlig gelangweilt und ich musste mich zwingen, die Seiten nicht nur zu überfliegen.
Gegen Ende hin dann - als sich die Fäden zusammenfanden - passt das alles dann aber ganz wunderbar, das Gesamtbild war so stimmig und hat mich auch Im Rückblick mit den Durststrecken versöhnt.


Beispielsweise waren Ruhelosigkeit und das Stets-Unterwegssein-Müssen einer der Wesenszüge der Hauptdarstellerin und das wurde so überzeugend vermittelt.

Anstrengend zu lesen, weil ich mich zur Konzentration zwingen musste, aber durchaus lohnenswert.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Ein Muss für alle Sams-Fans

Das Sams 10. Das Sams und der blaue Drache
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Hurra! Was haben wir uns gefreut, dass das Sams zurück ist. Ein neuer Band, darauf hatten wir ja gar nicht mehr zu hoffen gewagt.
Und gleich nach den ersten Seiten waren wir wieder voll drin in der Welt ...

Hurra! Was haben wir uns gefreut, dass das Sams zurück ist. Ein neuer Band, darauf hatten wir ja gar nicht mehr zu hoffen gewagt.
Und gleich nach den ersten Seiten waren wir wieder voll drin in der Welt von Sams, Herrn Taschenbier, Frau Rotkohl und Herrn Mon.

Die Geschichte geht weit zurück und spielt in der Zeit, als Herr Taschenbier noch bei Frau Rotkohl lebt und geht davon aus, dass die Wunschmaschine damals doch nicht explodiert ist. Sie setzt da an und ist sozusagen ein "Was wäre wenn-Schlenker".

Wie der Titel schon verrät, ist diesmal ein blauer Drache mit an Bord und dieser lernt von Sams ganz schön viel, ganz besonders schnell und gut das Reimen. Damit sind es schon zwei Reim-Meister, die uns in dem Buch mit ihren witzigen Reimen beglücken, das ist gar fein.

Ansonsten ist der Band zwar für uns alte Retro-Samsliebhabende genauso samsig wie eh und je, aber schon in der Moderne angekommen. Es gibt Mobiltelefone und auch sonst merkt man, dass er jetzt und nicht vor 30 Jahren geschrieben wurde, was insbesondere das Kind sehr gerne mag. Aber keine Bange: das typische Sams-Feeling ist weiterhin erhalten, es sind nur Nuancen.

Wir haben "nur" vier Sterne vergeben, weil im direkten Vergleich zu den anderen Sams-Geschichten das Abenteuer knapper ausgefallen ist, das Sams kam uns auch etwas angepasster und nicht mehr ganz so frech und ungerührt von den äußeren Erwartungen an ihn vor. Aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau, wir sind total happy, dass wir wieder Zeit mit dem Sams verbringen durften. Und das Ende lässt uns hoffen, dass der Nebenstrang vielleicht sogar fortgesetzt werden könnte?

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Phantastisches Abenteuer in wunderschöner Aufmachung

Malamander - Die Geheimnisse von Eerie-on-Sea
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Wir hatten das Buch in der Hand und waren hin&weg.
Schon optisch wunderschön, tolles Cover, eine Karte von Eerie-on-Sea im Buch und dann noch die Story!

Das Kind (10 Jahre) hat das Buch in die Hand genommen ...

Wir hatten das Buch in der Hand und waren hin&weg.
Schon optisch wunderschön, tolles Cover, eine Karte von Eerie-on-Sea im Buch und dann noch die Story!

Das Kind (10 Jahre) hat das Buch in die Hand genommen und konnte nicht mehr aufhören zu lesen.
Der Schreibstil hebt sich tatsächlich ab, der Lesende wird direkt angesprochen und Spannung kombiniert mit Humor machen das Lesen zum Genuss.
Die Personen sind phantasievoll - es gibt eine gruselige Hakenhand, eine merkwürdige Hotelbesitzerin, einen stets unfreundlichen Hotelmanager, dann die Inhaberin einer Bücherapotheke und ein fieses Seeungeheuer.
Und natürlich Herbie Lemon, der so heißt, weil er in einer einer Zitronenkiste gefunden wurde. Er ist 12 Jahre alt und zuständig für die Fundstücke im Hotel.
Eines Tages "findet" er ein geheimnisvolles Mädchen und ein Abenteuer beginnt.

Allerbestes Lesevergnügen und bis kurz vor Schluss waren wir uns einig: so ein tolles Buch, auf jeden Fall fünf Sterne wert.
Doch dann kam das Ende und das war nichts. Vermutlich soll es eine Fortsetzung geben, aber wenn wir 280 Seiten lesen, dann wollen wir auch, dass alle unsere Fragen geklärt werden. Jawohl, Herr Taylor!

Empfehlen würden wir das Buch ab zehn Jahre, jünger sollte man nicht sein und wenn man gut damit klarkommt, dass sich nicht alles aufklärt, dann gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung von uns.
Wenn man eine Geschichte "fertig" haben will, ist das Ende unbefriedigend, das Buch ist aber so gut, dass es trotzdem eine Empfehlung wert ist.

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