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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2024

Trügerische Landidylle

Mühlensommer
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Maria hat es vermeintlich geschafft. Sie hat das dörfliche, ach was, sogar weniger als das, das Einödhof-Leben hinter sich gelassen und ist erfolgreich in der Großstadt. Bis auf gelegentliche Besuche auf ...

Maria hat es vermeintlich geschafft. Sie hat das dörfliche, ach was, sogar weniger als das, das Einödhof-Leben hinter sich gelassen und ist erfolgreich in der Großstadt. Bis auf gelegentliche Besuche auf dem alten Mühlenhof liegt dieser Teil des Lebens hinter ihr.

Ein Anruf der Mutter ändert das. Der Vater ist im Krankenhaus und Maria fährt in die alte Heimat, samt ihren Kindern. Und dann nehmen wir teil an Marias Erinnerungen, die einerseits Mühlenidylle wie aus dem Bilderbuch war, wenn man dann aber etwas genauer hinsieht, auch ganz schön hart.

Für mich waren die Schilderungen wie eine Zeitreise. Ich bin etwa so alt wie die Autorin und auch auf dem Land aufgewachsen und viele der Szenen haben mich in die Zeit damals zurückversetzt. Längst vergessen, aber durch das Buch wieder völlig präsent. Sei es der Umgang mit Schlachtungen, die damals noch im Haus möglich waren oder heißersehnte Markenklamotten, die es nie gab.

Insgesamt ist es ein eher gemächliches Buch, das auf dem ersten Blick manchmal schon sehr dahinplätschert. Aber genau das Gefühl von diesen schier endlosen Tagen, das man nur als Kind hat, das kommt dadurch besonders gut herüber.

Und die familiären Verletzungen, die so langsam ans Tageslicht kommen, auch die fand ich sehr gut beschrieben.

Ja, hat mir gut gefallen!

Veröffentlicht am 10.07.2024

Vorhersehbar, aber vorhersehbar schön

Unlock My Heart. Golden-Heights-Reihe, Band 1 (Dein-SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Lexie hat es nicht leicht. Sie ist arm und hatte eine schwierige Kindheit und Jugend. Sie hat keine großen Träume, sie wünscht sich einfach ein solides Einkommen, damit sie keine krummen Dinger mehr drehen ...

Lexie hat es nicht leicht. Sie ist arm und hatte eine schwierige Kindheit und Jugend. Sie hat keine großen Träume, sie wünscht sich einfach ein solides Einkommen, damit sie keine krummen Dinger mehr drehen muss. Doch aktuell kann sie sich ein ehrliches Leben einfach nicht leisten.

Das will sich Logan Maxx, seines Zeichens Millionenerbe und auch noch unverschämt gutaussehend, zu Nutze machen.
Nun ja, was dann noch kommen wird, das ahnt man natürlich ab Leseminute eins. Aber das macht nichts!

Lexie und Logan sind zwei Charaktere, die man mag und man wünscht sich so sehr, dass es etwas wird mit den Beiden.
Dazu gibt es auch noch Spannung, denn sowohl Lexie als auch Logan haben ein Geheimnis.
Der Schreibstil ist geradlinig und man fliegt nur so durch das Buch. Eine wirklich schöne Lektüre, die jetzt zwar nicht tiefgründig und extrem nachhallend ist, aber das muss sie ja auch nicht.
Hat mir gut gefallen und ich freue mich schon auf Teil zwei, das Ende macht richtig neugierig darauf (ist aber kein übler Cliffhanger, keine Bange).

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Veröffentlicht am 07.07.2024

Wieder spannend

Signum
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Teil zwei setzt nahtlos am Vorgängerband Refugium an und man sollte unbedingt chronologisch lesen, einen Quereinstieg kann ich hier nicht empfehlen.

Die Charaktere kennt man schon und es ist spannend ...

Teil zwei setzt nahtlos am Vorgängerband Refugium an und man sollte unbedingt chronologisch lesen, einen Quereinstieg kann ich hier nicht empfehlen.

Die Charaktere kennt man schon und es ist spannend zu verfolgen, was sich in den doch nicht gewöhnlichen Beziehungen tut. Allen voraus natürlich zwischen Kim und Julia, aber auch die von Nebenfiguren.

Es bleibt extrem brutal, diesmal hat es mich aber nicht so mitgenommen wie im Vorgängerband, weil die Qualen eines Kindes nicht im Vordergrund standen. Ich bin durch unzählige Skandi-Thriller wohl schon etwas abgestumpft.

Neben dem Kidnapping des Peinigers geht die Story noch um die rechtsextreme Szene in Schweden. Den Strang fand ich eher 0815 und nicht wirklich spannend. Die Beziehungsgeflechte und der Strang um das Kidnapping haben das aber wieder wettgemacht.

Mein Fazit: nicht ganz so überzeugend wie der erste Teil, aber immer noch sehr gut. 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.07.2024

Verbrechen im Schlaf

Anna O.
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Anna schläft seit vier Jahren - seit sie im Schlaf ein schreckliches Verbrechen begangen hat.
Jetzt soll Dr. Benedict Prince es richten. Er ist Experte für Verbrechen, die im Schlaf verübt wurden.

Anfangs ...

Anna schläft seit vier Jahren - seit sie im Schlaf ein schreckliches Verbrechen begangen hat.
Jetzt soll Dr. Benedict Prince es richten. Er ist Experte für Verbrechen, die im Schlaf verübt wurden.

Anfangs ist es ganz klar. Man fühlt mit Anna, die da im Tiefschlaf liegt und auf Anweisung des Justizministeriums aufgeweckt werden soll. Um nämlich so schnell wie möglich angeklagt werden soll. Ben hat zwar den notwendigen Ehrgeiz dazu, erkennt aber schnell, dass das Anna schnurstracks auf die Anklagebank bringen wird.

Dann wurde ich immer unsicherer: schuldig oder unschuldig?
Der Autor spielt meisterhaft damit und auch mit den Sympathien zu den Charakteren.

Gruselig fand ich ja die Vorstellung, dass man im Schlaf Dinge außerhalb der eigenen Willenssteuerung verüben kann, ein wirklich spannendes Grundthema, das der Autor da ausgewählt hat.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es war spannend und ist ideal für Leserinnen und Leser, die gerne miträtseln und sich hier Stück für Stück für die eigenen Ermittlungsergebnisse feiern. Oder dann doch nicht…

Veröffentlicht am 28.06.2024

Guter Start, aber später dann nicht mehr alles gut

Alles gut
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Der Klappentext klang gut und dann noch eine Empfehlung von Nick Hornby, das Buch wollte ich lesen.

Es geht um Jess, die nach der Uni einen begehrten Job bei Goldman Sachs ergattert hat. Was sich super ...

Der Klappentext klang gut und dann noch eine Empfehlung von Nick Hornby, das Buch wollte ich lesen.

Es geht um Jess, die nach der Uni einen begehrten Job bei Goldman Sachs ergattert hat. Was sich super anhört, ist es aber nicht. Als schwarze Frau hat sie keinerlei Hilfe, Sympathien oder Wertschätzung zu erwarten und das ist noch stark beschönigend ausgedrückt. Geschlecht und Hautfarbe = massive Diskriminierung, so platt und einfach ist es leider. Es macht wütend, Jess Geschichte zu lesen.

Leider verlor sich das aber im Laufe des Buchs. Jess wirft mit Rassismusvorwürfen inflationär um sich und wurde mir immer unsympathischer. Einhergehend mit schlechtem Gewissen, weil es nun mal Tatsachen sind, die man geneigt ist, zu verharmlosen, nur weil Josh so unsympathisch ist. Oder ist es umgekehrt? Viel Stoff zum Nachdenken gibt es jedenfalls.

Gekoppelt ist das Ganze mit einer Liebesgeschichte, die natürlich auch nicht eitel Sonnenschein ist. Josh, den Jess schon aus Unizeiten kennt und den sie nicht ausstehen konnte. Das ändert sich grundlegend, grundverschieden sind die Zwei trotzdem. Kann eine Beziehung aber auch funktionieren, wenn man politisch völlig unterschiedliche Überzeugungen hat? Spannend! Auch hier viel zum Nachdenken, gerade weil der reiche Karrieremann mit Netzwerk doch „der Böse“ sein müsste und die vom Rassismus Betroffene diejenige mit den Sympathien. Es ist aber genau umgekehrt. Mutiges und ungewöhnliches Stilmittel.

Ich fand das Buch gut im Hinblick darauf, dass es wütend macht und zum Nachdenken anregt.
Aber ein richtig gutes Buch? Nein, für mich definitiv nicht. Ich war auch sehr genervt beim Lesen und fand die Hauptperson unerträglich.