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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2020

Hohoho - Humorvolle Begleitung durch die Weihnachtszeit

Ich dachte, wir schenken uns nichts?!
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Schon beim Titel des Buches musste ich grinsen - und etwas Humor kann definitiv nicht schaden, wenn es jetzt wieder Richtung stille besinnliche Zeit geht...

Das Buch wurde von zwei Autorinnen geschrieben ...

Schon beim Titel des Buches musste ich grinsen - und etwas Humor kann definitiv nicht schaden, wenn es jetzt wieder Richtung stille besinnliche Zeit geht...

Das Buch wurde von zwei Autorinnen geschrieben und beide haben ihre eigene Sicht und ihren eigenen Umgang mit Weihnachten.
Während Lucinde das Komplettprogramm aus vollen Zügen genießt, hat Heike konsequent Glitzer, Deko- und Besuchsmarathonwahnsinn aus ihrem Festprogramm verbannt und ist der Weihnachtsgrinch des Buches. Super, weil da sozusagen zwei Extreme ihre Sicht schildern und sehr unterhaltsam für uns Leser*innen (ganz am Schluss kommt eventuell heraus, dass Heike vielleicht doch nicht so ganz 100 Prozent Grinch ist, na sowas...).

Gegliedert ist das Buch übrigens in vier Teile, das kann doch kein Zufall sein? Somit eignet es sich auch perfekt als Adventskalender - jeden Sonntag ein Türchen - äh Kapitel und man ist am Heiligen Abend perfekt vorbereitet. Oder auch nicht, aber immerhin gut gelaunt, das ist ja das WIchtigste.

Um was geht es?
1. Advent - der Weihnachtscoutdown beginnt

2. Seid ihr schon alle in Weihnachtsstimmung?

3. Morgen, Kinder, wird es festlich

4. Es ist soweit: frohes Fest!

Ich mochte die bunte Mischung total gerne, ich habe mich dank Lucindes Weihnachtsbegeisterung schon voll in Weihnachtsstimmung gebracht und viele Erinnerungen aufgefrischt, Heike hat mich wieder etwas geerdet und davon abgehalten, das millionste Dekoteilchen in einen Online-Einkaufskorb zu legen.
Ich fand es auch spannend, was für Bräuche und Varianten es gibt - vom Weihnachtsbaumloben hatte ich vorher noch nie etwas gehört und die Idee des "24 Frauen Adventskalenders" finde ich nach wie vor so schön, das würde ich zu gerne nachmachen wollen.

Das Buch erinnert mich etwas an die leckeren, bunten Plätzchenteller, die es zu Weihnachten gibt: eine feine Mischung, Butterplätzchen mit vielen Glitzerstreuseln neben bodenständigen Zimtsternen, ganz unterschiedlich, alle aber köstlich.

Und hier noch geschwind mein Lieblingssatz aus dem Buch, den ich mir bestimmt für die diesjährige Weihnachtspost klauen werde (zu der mich das Buch tatsächlich voll motiviert hat):

"Weihnachten ist nicht logisch. Nur wundervoll"

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Veröffentlicht am 08.10.2020

Schürt Islandsehnsucht

Das Wörterbuch des Windes
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Objektiv betrachtet ist die Geschichte voll von Klischees und völlig unglaubwürdig.
Weibliche Heldin in Ehekrise, schlimme Trennung, aber glücklicherweise sofort väterlichen Freund im Urlaubsland Island ...

Objektiv betrachtet ist die Geschichte voll von Klischees und völlig unglaubwürdig.
Weibliche Heldin in Ehekrise, schlimme Trennung, aber glücklicherweise sofort väterlichen Freund im Urlaubsland Island gefunden, der auch noch Herberge stellt. Sämtliche attraktive Männer verfallen ihr, Sprachprobleme gibt es auch nicht lange und mit wem sich ein Happy End findet, zeichnet sich auch ganz schnell ab.

Mir doch egal!
Ganz so plump ist es natürlich nicht und mir hat das Buch richtig gut gefallen. Die Landschafts- und Bewohnerbeschreibungen Islands sind wunderwunderschön und auch Swea, die weibliche Hauptperson sowie ihre neuen Freunde, besonders Eimar, ein ehemaliger Lehrer, sind authentisch beschrieben. Dass das alles "etwas" unwahrscheinlich ist (s. erster Absatz) ist mir während des Lesens nie unangenehm aufgefallen, erst beim Reflektieren über diese Rezension. Insofern ein packender Schreibstil, der mich sofort mitgenommen hat.

Das Buch ist mit 576 Seiten schon ein schöner Wälzer - und hat mich so gepackt, dass ich es am Stück gelesen habe.
Eine wunderbare Mischung aus Lovestory, Naturbeschreibung, Krisenbewältigung und generell über Neuanfänge.
Darüber hinaus für alle Island-Fans ein Traum, Wehmut garantiert.

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Was war das denn, Jo Nesbø?

Ihr Königreich
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Ich inhaliere jeden Harry Hole Band, klar, dass ich auch das neuen Buch von Jo Nesbø lesen wollte. Diesmal ein Kriminalroman, kein Thriller, ich war gespannt.

Das Buch ist allerdings komplett anders als ...

Ich inhaliere jeden Harry Hole Band, klar, dass ich auch das neuen Buch von Jo Nesbø lesen wollte. Diesmal ein Kriminalroman, kein Thriller, ich war gespannt.

Das Buch ist allerdings komplett anders als die Thriller, ich hätte ohne Angabe des Autors nicht erkannt, dass es ein Nesbø ist.

Es begann sehr gemächlich, das familiäre Leben der zwei Brüder in einem Hochgebirgshof in Norwegen wird erzählt. Immer hängt eine dunkle Wolke über dem Plot, man ist - obwohl anfangs gar nicht viel geschieht- in der dumpfen Vorahnung, dass etwas Schreckliches passiert sein muss. Trotzdem ist es über gute Strecken null Krimi, sondern ein Familiendrama.


Bis dann - als ob plötzlich ein Schalter umgelegt wird - die Geschichte auf einmal eine ganz andere Richtung nimmt. Ich war völlig geplättet, der Stil hat mich an Tarantino erinnert.


Ganz und gar kein klassischer Krimi-Stil, ich behaupte, man muss schon einen Hang zum Absurden haben, damit man Gefallen daran findet. Meine klar umrissene Krimi-Erwartung wurde jedenfalls gar nicht bedient, zuerst war ich doch auch etwas fassungslos. Aber der Plot hat mir zunehmend Spaß gemacht, er wurde zwar immer unrealistischer, aber auch immer spannender.

Bestimmt auch ein guter Stoff für eine Kino-Verfilmung, mehrere Bücher in der Art würde ich jetzt zwar nicht von Jo Nesbø lesen wollen, aber als Stand-Alone schon ein königliches Buch, um mal beim Buchtitel zu bleiben.
Und eine spannende Frage wurde auch gestellt: wie weit würde man gehen? Ist Blut dicker als Wasser? Gute Frage...

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Veröffentlicht am 25.09.2020

Es gibt bessere Reisebücher der Reihe

HOLIDAY Reisebuch: Wo Deutschland am schönsten ist
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Ich habe schon ein Buch aus der HOLIDAY Reisebuch Reihe gelesen und im direkten Vergleich hat mir "Hiergeblieben" deutlich besser gefallen.
Fairerweise muss man aber auch sagen, dass die Bücher nicht direkt ...

Ich habe schon ein Buch aus der HOLIDAY Reisebuch Reihe gelesen und im direkten Vergleich hat mir "Hiergeblieben" deutlich besser gefallen.
Fairerweise muss man aber auch sagen, dass die Bücher nicht direkt vergleichbar sind, in diesem hier werden immerhin 1.000 Ausflugsziele, Restaurants, Hotels, Museen usw. vorgestellt, klar, dass das dann nur an der Oberfläche kratzen kann.
Für meine Stadt wurde aber sehr viel vorgestellt - durchaus auch alles Ziele, die ich auch aufgenommen hätte. Aber halt keine Geheimtipps, Besonderheiten, Ungewöhnliches.

In Gegenden, in denen ich mich nicht auskenne, habe ich aber durchaus Inspiration gefunden, von der "Sauschwänzlebahn" im Schwarzwald habe ich bislang noch nichts gehört und das Laternenfest in Halle klingt einfach zauberhaft. Auch das Schlauchboot- und Floßfahren in Ulm klingt für Nach-Corona-Zeiten total witzig.
Beim Blättern entdeckt man doch einiges, was man gerne mal besuchen würde.
In der E-book-Variante waren mir allerdings viel zu wenig Fotos - ich weiß nicht, ob das evtl. in der Print-Variante besser wirkt, aber hier war ich enttäuscht.

Insgesamt also ein gemischtes Fazit.

Veröffentlicht am 20.09.2020

Von der Auszeit in die Katastrophe

Unter uns das Meer
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Juliet und Michael führen ein typisches Vorstadtleben. Eine Familie mit zwei Kindern, er mit langen Arbeitszeiten, sie schreibt an ihrer Dissertation und leidet unter Depressionen. Er möchte eine Auszeit ...

Juliet und Michael führen ein typisches Vorstadtleben. Eine Familie mit zwei Kindern, er mit langen Arbeitszeiten, sie schreibt an ihrer Dissertation und leidet unter Depressionen. Er möchte eine Auszeit und träumt von einem einjährigen Segeltörn in die Karibik, sie zweifelt, lässt sich aber überreden.

Schon eingangs wird klar, dass die Auszeit, die ihre Leben positiv verändern sollte, in einer Katastrophe endet. Was aber genau geschah, das erschließt sich uns Lesenden erst nach und nach.

Im Wechsel liest man Juliets und Michaels Sichtweise, letztere in Auszügen aus seinem als Tagebuch geführten Logbuch. Das hat meinen Lesefluss gehemmt, da man sich ständig auf wechselnde Perspektiven einstellen muss.

Anfangs hat mich das Buch gefesselt, allerdings habe ich mich im Verlauf zunehmend schwer damit getan, ich konnte keine Nähe zu den erwachsenen Charakteren aufbauen. Ihr Schicksal habe ich nur aus der Ferne zur Kenntnis genommen, wirklich berührt hat es mich nicht.
Ich fand das Buch auch zu lang - immer wieder ähnlich kreisten die Themen in der Vergangenheit, mit vielen Wiederholungen, das Leben auf dem Schiff und der Alltag mit Kindern war zwar angerissen, aber da hätte ich mir mehr erhofft.

Ein Drama, das mich leider nicht wirklich gepackt hat.

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