Platzhalter für Profilbild

MarieausE

Lesejury Star
offline

MarieausE ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MarieausE über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2020

Ein echtes Herzensbuch

Emily Pferdeflüsterin
0

Emiliy ist anders als die anderen Kinder, sie kann nicht so gut mit Menschen umgehen, sagt immer die Wahrheit (auch wenn sie vielleicht mal nicht so angebracht ist) und nimmt alles sehr wörtlich. Zu Toaster, ...

Emiliy ist anders als die anderen Kinder, sie kann nicht so gut mit Menschen umgehen, sagt immer die Wahrheit (auch wenn sie vielleicht mal nicht so angebracht ist) und nimmt alles sehr wörtlich. Zu Toaster, Mixern und vor allem zu Tieren hat sie jedoch ein besonders inniges Verhältnis und endlich hat sie auch ein eigenes Pferd, hurra. Aber Runa, so heißt das Pferd, ist schrecklich traurig. Ob Emiliy da helfen kann?

Nicht nur Emiliy ist anders, auch das Buch über ein Pferd ist anders als die typischen Pferdebücher. Es geht hier gar nicht ums Reiten und die typischen Pferdemädchen, tatsächlich reitet die supertolle Hauptdarstellerin kein einziges Mal auf ihrem Pferd.
Im Mittelpunkt steht vielmehr die besondere Freundschaft zwischen Mensch und Pferd, aber auch die langsam wachsende Freundschaft zwischen zwei Mädchen.

Das Buch hat uns sehr berührt, ich kann gar nicht richtig in Worte fassen, was den besonderen Schreibstil ausmacht. Es geht zu Herzen, hallt nach und nach dem Lesen sieht die Welt fast ein klein wenig besser aus.
Puh, das klingt jetzt pathetisch, so ist das Buch gar nicht, es ist einfach herzerwärmend, ohne kitschig oder übertrieben oder gewollt zu sein.
Und lustig ist es auch!

Mir hat auch sehr gut gefallen, dass gar nicht genau benannt wurde, dass Emily vermutlich Asperger hat: Es wird einfach geschildert, wie es Emiliy so ergeht und wie wichtig es ist, mit seinen Mitmenschen achtsam umzugehen.

Die Tochter, der das Buch ja gehört, war genauso begeistert und sagt:
"Mir hat besonders gut gefallen, dass Emiliy anders ist als andere Mädchen. Wenn alle gleich sind, ist das so langweilig. Außerdem dass Emiliy Mathe mag, sonst mögen Mädchen in Büchern nie Mathe. Und dass ein Esel vorkommt."

Weiterempfehlen würde sie das Buch an "Mädchen und Jungen, die Pferde und Esel mögen".

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 19.03.2020

Sehr seltsames Buch

Das Rätsel von Ainsley Castle
1

Lizzy und ihr Vater sind ein Herz und eine Seele, nach dem frühen Tod von Lizzys Mutter ein eingespieltes Team. Doch jetzt hat ihr Vater eine neue Frau an seiner Seite, sie sind zu ihr in ein Hotel an ...

Lizzy und ihr Vater sind ein Herz und eine Seele, nach dem frühen Tod von Lizzys Mutter ein eingespieltes Team. Doch jetzt hat ihr Vater eine neue Frau an seiner Seite, sie sind zu ihr in ein Hotel an der schottischen Küste gezogen. Lizzy kann ihre Bald-Stiefmutter nicht ausstehen. Und bald geschehen seltsame Dinge...

Ich habe mich auf ein spannendes Kinderbuch gefreut, doch das Buch fand ich sehr eigenartig und für die Zehnjährige auch altersmäßig unpassend. Mystery als Genre für ein Kinderbuch der Altersgruppe in der Ausprägung habe ich bislang noch nicht so oft gelesen. Richtig spannend war es für mich auch nicht, auch wenn ich natürlich neugierig war, wie nun alles zusammenhängt. Es war eher angsteinflößend. Leider fand ich nicht nur die Story an sich befremdlich, sondern auch die Auflösung unbefriedigend, was sage ich, völlig unbefriedigend, außerdem hat mir die Aufklärung eines wesentlichen Punktes völlig gefehlt, zumal er so oft thematisiert wurde.

Einzig die Kindercharaktere fand ich toll beschrieben, diese haben mir alle drei wirklich gut gefallen.

Ich würde die Altersempfehlung eher auf 12 Jahre setzten, kann aber insgesamt keine wirkliche Leseempfehlung aussprechen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2020

Verlockend - eine Internet-Tauschbörse für nervige Geschwister

Hilfe, ich habe meinen Bruder im Internet getauscht!
0

Jede*r mit Geschwistern wird die Idee genial finden, eine Internet-Tauschbörse für supernervige Geschwister.
Auch Jonny ist begeistert, denn sein großer Bruder Ted ist f ü r c h t e r l i c h.
Man kann ...

Jede*r mit Geschwistern wird die Idee genial finden, eine Internet-Tauschbörse für supernervige Geschwister.
Auch Jonny ist begeistert, denn sein großer Bruder Ted ist f ü r c h t e r l i c h.
Man kann sogar einen Fragebogen mit eigenen Interesse ausfüllen, damit auch wirklich der perfekte Tauschbruder gefunden wird.

Anfangs ist Jonny begeistert, doch nachdem er Bekanntschaft mit doch sehr merkwürdigen Tauschbrüdern gemacht hat (u. a. ein Meerjunge, ein Bruder, der sich wie ein Erdmännchen verhält und sogar ein echter Geist) kommen ihm langsam Zweifel...

Ja nun, was soll ich sagen, ich fand das Buch wie die Tauschbrüder: sehr merkwürdig. Mein Fall war es so gar nicht. Aber nachdem ich nicht Zielgruppe bin, ist das nebensächlich, denn das Kind war hin & weg.
"Das Buch ist super, es ist so richtig schön abgefahren, das mag ich. Und lustig und ungewöhnlich und unerwartet."

Na gut (-:

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 15.03.2020

Humorvolle Lovestory, ungewöhliches Thema

Kann mein Herz nicht mal die Klappe halten?
0

Ich lese nicht so oft Liebesromane, hier hat mich gereizt, dass eben nicht das romantische Kennenlernen und der Beginn der großen Liebe das Thema sind, sondern die Zeit danach. Familie und Alltag statt ...

Ich lese nicht so oft Liebesromane, hier hat mich gereizt, dass eben nicht das romantische Kennenlernen und der Beginn der großen Liebe das Thema sind, sondern die Zeit danach. Familie und Alltag statt Leidenschaft und Sonnenuntergänge.

Was soll ich sagen: besser kann man Familienleben nicht beschreiben. Die Buchfamilien besteht aus den Eltern (Nina und Steffen) und zwei Kindern und ich habe mich bei der superwitzigen Alltagsbeschreibung manchmal gefragt, ob die Autorin sich bei uns eingeschlichen hat. Das war so realistisch und dann noch so unterhaltsam geschrieben.

Mit dem Grundthema des Buches hatte ich dann ein klein wenig mein Problem, Ninas Mann hat einen ungewöhnlichen Vorschlag gemacht und Ninas Reaktionen waren für mich teilweise so gar nicht nachvollziehbar.
Nachdem ich aber die Charaktere als so real wahrgenommen habe, habe ich auch rationaleres Handeln erwartet (blöd, ich weiß, zum einen beim Thema Liebe wohl nicht das Adjektiv, das einem sofort einfällt, zum anderen ist es ja ein Roman).

Insgesamt aber bin ich sehr vom Schreibstil der Autorin begeistert und hoffe, sie bleibt dem Genre treu, ihr Erstlingswerk wartet schon hier schon auf mich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2020

Schmales Buch, schreckliche Geschichte

Rote Kreuze
0

Sasha Filipenko erzählt uns die Geschichte von Tatjana:
Inzwischen ist sie 90 Jahre alt und sie hat Krieg und Stalin-Terror miterlebt und überlebt und will nun unbedingt ihre Lebensgeschichte erzählen. ...

Sasha Filipenko erzählt uns die Geschichte von Tatjana:
Inzwischen ist sie 90 Jahre alt und sie hat Krieg und Stalin-Terror miterlebt und überlebt und will nun unbedingt ihre Lebensgeschichte erzählen. Da trifft es sich vorzüglich, dass gerade ein neuer Nachbar einzieht und ob er will oder nicht (er will nicht...), er muss sie sich anhören.

Tatjanas Geschichte ist schrecklich - ein Mann in Kriegsgefangenschaft, von der Tochter getrennt, "Umerziehungsstraflager" und dann noch fast lebenslang Gewissensbisse. Aber auch der junge Nachbar, Alexander, hat eine Geschichte zu erzählen.

Obwohl die Schicksale betroffen machen, sehr sogar, hat das Buch insbesondere anfangs eine eigenartige Distanz oder Emotionslosigkeit in der Erzählart. Das empfand ich die ersten Abschnitte sehr irritierend, aber rückblickend gar nicht negativ. Das Buch hätte ich sogar in den öffentlichen Verkehrsmitteln lesen können, ohne Mitfahrende wegen feuchter Augen zu irritieren.
Mit zunehmenden Buchfortschritt wurde jedoch auch meine Verbundenheit insbesondere mit Tatjana enger und mich hat ihre Geschichte dann auch immer mehr berührt.

Alexander blieb für mich jedoch eine eher blasse Figur, der Fokus der Geschichte liegt aber auch eindeutig auf Tatjana.
Von der unerwarteten Freundschaft, die die beiden laut Buchbeschreibung schließen, habe ich mir allerdings mehr erwartet, einen Pakt gegen das Vergessen, ja den haben sie letztendlich aber tatsächlich geschlossen.

Ich habe festgestellt, dass ich nicht besonders viel über den Stalin-Terror weiß und fand das Buch, das mit Originaldokumenten aufwartet, auch dahingehend sehr interessant.

Insgesamt ein Buch, das sich zu lesen lohnt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere