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MarieausE

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2024

Themenwahl top. aber als Gesamtwerk nicht mein Fall

Yellowface
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Das Buch wurde so gehypt, und die Themenwahl ist so aktuell und spannend, ich musste das Buch einfach lesen. Geschürt wurde meine Vorfreude dann noch, als ich den Schutzumschlag abnahm, hier hat der deutsche ...

Das Buch wurde so gehypt, und die Themenwahl ist so aktuell und spannend, ich musste das Buch einfach lesen. Geschürt wurde meine Vorfreude dann noch, als ich den Schutzumschlag abnahm, hier hat der deutsche Verlag sehr gute Arbeit geleistet.
Nun ist so eine große Erwartungshaltung, mit der ich an das Lesen des Buchs heranging ja immer so eine Sache.

Das Buch gibt tiefe Einblicke in das Verlagswesen, setzt sich mit lauter spannenden Fragen wie "darf ich mit nicht chinesischer Herkunft ein Buch über chinesische Arbeiter im ersten Weltkrieg schreiben?" auseinander. Habe ich in der Literaturlandschaft überhaupt noch eine Chance als "langweilige weiße Frau"? Es beschäftigt sich mit der Macht von Social Media und den bösen Seiten, mit kultureller Aneignung und noch viel mehr.
Spannend finde ich auch die Frage, ab wann ein Werk ein eigenes ist.

Ungewöhnlich ist auch die unsympathische Darstellung der beiden Hauptcharaktere, sowohl die (dann tote) Athena als auch June erobern keinesfalls mein Herz. Das macht es natürlich interessant, aber auch schwerer, das Buch insgesamt zu mögen.

Überzeugt hat mich das Buch dahingehend, weil ich mir viele Gedanken beim Lesen gemacht habe, mich mit den Fragestellungen auseinandergesetzt habe.

Nicht überzeugt hat mich hingegen das Buch als Ganzes. Ich fand es sehr langatmig geschrieben, es hat mich nicht in seinen Bann gezogen. Es hat für meine Verhältnisse auch lange gedauert, bis ich das Buch gelesen hatte, ich musste es immer wieder weglegen. Es hat sich für mich zu lange hingezogen, immer wieder um dieselben Themen in einer für mich nicht notwendigen Ausführlichkeit gekreist.

Ich frage mich schon, warum ich das Buch nicht so faszinierend finde wie die überwältigende Mehrheit der Rezensenten und habe darauf keine wirkliche Antwort.
Aber vielleicht ist es einfach ganz trivial: Geschmäcker sind nun mal verschieden.

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Band vier mit außergewöhnlichem Tiefgang

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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Band vier der Reihe um die rüstigen Senioreninnen und Senioren aus der gediegenen Seniorenresidenz ist mein absolutes Highlight in der Reihe.
Ich finde, man merkt bei jedem Band eine Weiterentwicklung. ...

Band vier der Reihe um die rüstigen Senioreninnen und Senioren aus der gediegenen Seniorenresidenz ist mein absolutes Highlight in der Reihe.
Ich finde, man merkt bei jedem Band eine Weiterentwicklung. Es ist kein schnelles Herunterschreiben eines neuen Bands einer Erfolgsstory, ganz im Gegenteil.

Ich mag die schrulligen Charaktere und den feinen Humor samt der manchmal völlig abwegigen Wendungen. Das alleine hätte eigentlich schon für fünf Sterne gereicht.
Aber in diesem Band geht es auch ganz explizit um das alt sein, das eben nicht nur aus einem fancy Donnerstagsmordclub besteht. Die Thematik wird so einfühlsam und mit so viel Tiefgang behandelt, das ich sogar ein Tränchen wegblinzeln musste. Das alles ohne Pathos, aber eben auch mit der notwendigen Ernsthaftigkeit.
Eine absolut gelungene Mischung, die der Autor da gefunden hat - genau wie den richtigen Ton.

Veröffentlicht am 28.02.2024

Tolles Island-Setting, erfreulich unbrutal

Blutrot
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Hier hat meine Vorliebe für schöne Cover den ersten Leseanreiz gegeben. Aber auch der Name der Autorin, denn damit war fast schon klar, dass es ein Island-Krimi ist.
Es ist allerdings eine Reihe und ich ...

Hier hat meine Vorliebe für schöne Cover den ersten Leseanreiz gegeben. Aber auch der Name der Autorin, denn damit war fast schon klar, dass es ein Island-Krimi ist.
Es ist allerdings eine Reihe und ich bin hier mit Band zwei quereingestiegen. Das war aber überhaupt kein Problem - man konnte ohne Probleme folgen.

Es geht um Flossi, einen reichen Unternehmer, dessen Frau entführt wurde. Die Lösegeldforderung beträgt zwei Millionen Euro. Da er sich nicht an die Polizei wenden darf, bittet er Áróra um Hilfe, eine junge Frau, die sich eigentlich auf das Aufspüren versteckter Vermögenswerte spezialisiert hat.

Ich mag das Buch. Die Handlung ist spannend, wenn auch nicht extrem spannend (man kann das Buch also auch gut am Abend weglegen und muss nicht bis zur Erschöpfung weiterlesen, das schätze ich mit zunehmenden Alter immer mehr). Sehr positiv ist mir aufgefallen, dass die Handlung nicht sonderlich brutal ist - das ist bei skandinavischen Büchern für mich oft problematisch. Man kann gut mit rätseln und Vermutungen anstellen, auch das mag ich.

Für mich eine rundum gelungene Mischung - ich werde ganz bestimmt auch noch den Vorgängerband und Band drei lesen.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Für mich als Anfängerin zu unkonkret

Einfach gärtnern! Naturnah und nachhaltig
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Ich bin Gartenanfängerin und schon der Titel hat mich sehr angesprochen Einfach Gärtnern" - ja, feine Sache.

Horst Mager beginnt auch mit dem Anfang - ein Garten ist neu anzulegen. Wege und Beete anlegen, ...

Ich bin Gartenanfängerin und schon der Titel hat mich sehr angesprochen Einfach Gärtnern" - ja, feine Sache.

Horst Mager beginnt auch mit dem Anfang - ein Garten ist neu anzulegen. Wege und Beete anlegen, Sitzplätze anlegen - und zuerst einfach beobachten.
Diesen Tipp haben mir auch meine Gartennachbarn zum Einstieg gegeben und auch den hilfreichen Tipp, alles im Jahr eins zu fotografieren (wenn man kein Brachland übernimmt), denn in der nächsten Saison weiß man sicher nicht mehr genau, was denn nun wo wächst.

Die Buchgestaltung ist total schön. Das Buch besteht aus hochwertigem Papier und sehr ansprechenden Fotos.

Gut gefällt mir auch die Pflanzenvorstellung - es sind unheimlich viele Pflanzen enthalten, auch mit Empfehlungen, was gut harmoniert.

Besonders gut hat mir das ausführliche Tomatenkapitel gefallen - und der Erfahrungsbericht mit Wühlmäusen und Co. Sehr beruhigend, dass es auch bei Profis so ist und gut zu wissen, dass ich mir die Mühe mit sämtlichen Verbrämungschnickschnack sparen kann.

Insgesamt ist das Buch aber für mich eher ein Lesebuch als ein konkreter Ratgeber. So ganz hat es mich nicht erreicht, ich habe leider kein "ich will sofort loslegen und habe einen Plan-Gefühl" durch das Buch bekommen. Wenn ich ehrlich bin, war das aber schon meine Erwartung.

Ein schönes Buch - aber für mich eher kein Ratgeber für komplette Anfänger, eher eine Hinführung, ein Hineinschuppern.

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  • Cover
Veröffentlicht am 15.02.2024

Spannend, aber das Erzähl-Format war nichts für mich

Murder in the Family
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Es geht um einen Cold Case. Vor etwas mehr als 20 Jahren wurde in einem herrschaftlichen Anwesen ein Mann ermordet. Der oder die Täterin wurde nie gefunden.
Das Opfer war deutlich jünger als die hinterbliebene ...

Es geht um einen Cold Case. Vor etwas mehr als 20 Jahren wurde in einem herrschaftlichen Anwesen ein Mann ermordet. Der oder die Täterin wurde nie gefunden.
Das Opfer war deutlich jünger als die hinterbliebene Witwe. Die drei Stiefkinder des Opfers lebten damals ebenfalls im Haus.
Nicht nur Täter
in, auch Motiv blieben damals im Dunkeln.

Jetzt ist eines der Kinder in der Filmbranche aktiv und hat die Idee, eine Live-Sendung mit dem Ziel der Aufklärung des Cold Cases zu produzieren.
Dazu wurden viele Experten hinzugezogen.

Sehr spannend gemacht und faszinierend, wie sich so nach und nach immer mehr klärt und Zusammenhänge deutlich werden.

Nun kommt das Aber und das Wow zugleich:
Dieser Krimi wird nicht normal erzählt. Es gibt eine bunte Mischung aus Transkriptionen, Zeitungsartikeln, Social-Media-Aktivtäten und ähnlichem. Man ermittelt als Lesender quasi zeitgleich mit dem Ermittlungsteam.
Das ist ungewöhnlich und hat schon etwas, aber zum Lesen fand ich es sehr anstrengend und unruhig. Es hat etwas von einem Drehbuch und man muss ständig von Person: "sagt dies und das" gemixt mit Chatverläufen oder Zeitungsartikeln hin- und herswitchen. Mein Lesefluss wurde dadurch ständig gestoppt und insgesamt ist das nicht meine Art zu lesen.

Noch ein Tipp: ich habe das E-Book gelesen und mein Kindle war von der optischen Darstellung überfordert. Ich würde hier das Print-Exemplar empfehlen.