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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2019

Obermegafantastisches Mädchenbuch

Schwesterherzen 2: Auf Klassenfahrt
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Die Tochter hat beim Stöbern in der Buchhandlung zufällig Teil 1 entdeckt, und mitgenommen und war schwer begeistert. Umso größer war die Freude, dass es nun auch einen zweiten Teil gibt.

In Band Zwei ...

Die Tochter hat beim Stöbern in der Buchhandlung zufällig Teil 1 entdeckt, und mitgenommen und war schwer begeistert. Umso größer war die Freude, dass es nun auch einen zweiten Teil gibt.

In Band Zwei geht es auf Klassenreise. An sich wäre das ja vielleicht ganz schön, wenn es z. B. nach Hawaii ginge, aber doch nicht, wenn man nach Bad Blödersen - äh - Bad Ödersen fahren muss. Und dann auch noch blöde Brüder, noch blödere Obertussis und der schlimmer Mundgeruch-Mathelehrer dabei sind. BÄÄÄÄÄH!
Ob die Schwesternerzen (für Buchneulinge: es sind richtig dicke Freundinnen, keine Schwestern, die sich zu der Mädchenbande Schwesterherzen zusammengeschlossen haben) trotzdem eine gute Zeit haben?

Das Buch ist so toll, weil Text und Schrift so wunderbar korrespondieren. Es ist kein Comic-Roman, arbeitet aber ganz viel mit unterschiedlichen Schriftarten - das macht es herrlich lebendig und bestimmt auch für kleine Lesemuffel deutlich einfacher.
Die Themenauswahl ist ebenfalls perfekt für die Altersklasse der 9 - 12-Jährigen (das wäre jetzt meine Altersempfehlung): echte Freundschaft, die manchmal auch etwas knirscht und hakt, Zusammenhalt, Tierliebe und etwas Abenteuer.

So viel kann ich versprechen: das Buch ist auf jeden Fall wieder obermegafantastisch - ehrlich - tschakalaka! Und die Tochter drückt ganz fest die Daumen, dass es bald auch einen dritten Band gibt.

Veröffentlicht am 15.11.2019

Ach Harry...

Messer (Ein Harry-Hole-Krimi 12)
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Harry is back - und ich kann gar nicht begreifen, dass das Buch so lange auf meinem SUB ausharren musste. Schon noch wenigen Seiten war ich wieder "drin".

Es war ja fast absehbar, dass Harry Hole nicht ...

Harry is back - und ich kann gar nicht begreifen, dass das Buch so lange auf meinem SUB ausharren musste. Schon noch wenigen Seiten war ich wieder "drin".

Es war ja fast absehbar, dass Harry Hole nicht lange im Glücksmodus verbleiben kann. Aber gleich so ein Absturz?
Sein Frau trennt sich von ihm und er darf sich glücklich schätzen, dass er überhaupt noch einen Job hat, auch wenn er nur noch Akten abstauben darf (naja, etwas mehr schon, aber viel wirklich nicht).

Dieser elfte Band widmet sich Harry - wir können tief in seine Abgründe blicken, Alkohlmissbrauch, Verlust der Liebe des Lebens, Schürzenjäger, große Verletzlichkeit. Viele Seiten geht es nur darum - und obwohl das Buch mit fast 600 Seiten wahrlich ein Wälzer ist, habe ich mich keine Minute gelangweilt.

Jo Nesbo führt uns Leser*innen immer wieder in die Irre und hält den Spannungsbogen hoch. Allerdings nicht so hoch, dass ich nächtelang durchlesen musste, inzwischen ist das für mich eher ein Vor- als ein Nachteil.
Sozusagen ein spannender Thriller für alle, die früh aufstehen müssen - also ein Gütesiegel.
Durch die Fokusierung auf die Figur Harrys konnte ich mich richtig in Harry Hole hineinversetzen, obwohl er kein sympathischer Sunnyboy-Held ist.

Lediglich die Auflösung des Mordfalls fand ich dann doch etwas konstruiert, von den vorhergehenden Beschreibungen des Täters bzw. der Täterin ist es nicht wirklich plausibel. Aber auch nicht völlig ausgeschlossen, so dass der Punkt mir keinen Stern Abzug wert ist, da es ein Thriller völlig nach meinem Geschmack war.

Ich bin schon gespannt, wohin es Harry im nächsten Band verschlägt, die Schlusssätze sind schon mal vielversprechend.

Veröffentlicht am 12.11.2019

Winterlicher Wohlfühlkrimi

Winteraustern
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Das ist bereits der dritte (und vermutlich kälteste) Fall um Luc Verlain. Ein Quereinstieg ist überhaupt kein Problem, man hadert nicht mal eine Sekunde damit, man der Handlung jederzeit problemlos folgen. ...

Das ist bereits der dritte (und vermutlich kälteste) Fall um Luc Verlain. Ein Quereinstieg ist überhaupt kein Problem, man hadert nicht mal eine Sekunde damit, man der Handlung jederzeit problemlos folgen.


Zu Hause beim schwerkranken Vater geht es noch einmal zusammen hinaus zu den Austern. Dort machen sie eine schreckliche Entdeckung.

Ich mag das Buch sehr, es lässt sich locker-flockig weglesen. Man ist sofort mitten in der Geschichte, keine komplizierten Personenkonstellationen, sympathische Charaktere, eine spannende, aber auch nicht zu spannende Handlung, also perfekt für einen gemütlichen Leseabend. Man kann das Buch dann auch weglegen, wenn man schlafen geht und freut sich doch schon auf das Weiterlesen am nächsten Tag.

Besonders gut hat mir neben dem sofortigen Da-Sein in der Handlung der Einblick in das Leben von Austernzüchtern gefallen. Und die französische Lebensart. Und die Verknüpfungen mit aktuellen politischen Bezügen, wie das Leben von Migranten in den Vorstädten Paris.
Und...ach - das Buch lebt von seinen vielen Details, ohne dass ich so ganz genau sagen kann, warum ich es nun so sehr mag. Im Gegensatz zu Austern...

Veröffentlicht am 09.11.2019

Unterschiedliche Meinung von Mutter und Kind

Rulantica (Bd. 1)
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Normalerweise sind wir (Leseratte, weiblich, 10 Jahre) und ich (Mutter) einer Meinung, was Bücher angeht, hier haben wir aber einmal eine unterschiedliche Einschätzung.
Das Buch ist sehr hochwertig gestaltet, ...

Normalerweise sind wir (Leseratte, weiblich, 10 Jahre) und ich (Mutter) einer Meinung, was Bücher angeht, hier haben wir aber einmal eine unterschiedliche Einschätzung.
Das Buch ist sehr hochwertig gestaltet, schon am Einband erkennbar, setzt sich das im Innenteil fort. Ganz viel Farbe, auch ganzseitig mit farbigem Hintergrund hinterlegte Seiten, auf antik gemachte vergilbte Seiten, bunte Illustrationen, für ein Buch in dieser Preisklasse unglaublich. Während das Kind hiervon begeistert war, fand ich es beim Lesen eher anstrengend, es war mir zu unruhig und auch weiße Schrift auf blauem Grund ist nicht mein Fall (ist aber nur ab und an, nicht flächendeckend).

Zum Inhalt: Auch hier wird zehnjährigen Leser*innen schon einiges abverlangt (empfohlenes Lesealter ist 10-12 Jahre). Zum Einstieg viele Götter mit komplizierten Namen, Wechsel von der Welt der Götter in die Wasserwelt und wieder in die reale Welt der Menschen und zurück, anfangs fand ich keinen richtigen Zugang und hätte nicht gedacht, dass es Kindern anders geht.
Aber auch hier die Kindermeinung, dass es zwar anfangs kompliziert ist, aber man halt einfach weiterlesen muss, dann wird es doch klar.
O.K. - ich traue offensichtlich der jungen Leserin zu wenig zu.

Während ich tatsächlich ungefähr das halbe Buch zum warmwerden gebraucht habe, war die Tochter gleich nach ein paar Seiten begeistert. Die Geschichte ist aber tatsächlich richtig, richtig gut (bei mir eben mit den eben erwähnten Startschwierigkeiten), spannend, voller Fantasie, toll beschrieben, so dass man sich alles prima vorstellen kann, mit einem tierischen besten Freund (Snorri, wir lieben Dich!). Fantasy in der besten Umsetzung.

Fazit: hier durfte das Zielgruppen-Kind die Bewertung abgeben, volle fünf Sterne und absolute Begeisterung

Veröffentlicht am 09.11.2019

Familienauszeit in Norwegen

Eigentlich nordwärts
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Das Buch dokumentiert die Reise der Familie (Mutter, Vater und Sohn Noah, zum Zeitpunkt der Reise kurz vor dem Schuleintritt stehend) sowie auf einer Teilstrecke auch noch der Familienhund Metti.
Eine ...

Das Buch dokumentiert die Reise der Familie (Mutter, Vater und Sohn Noah, zum Zeitpunkt der Reise kurz vor dem Schuleintritt stehend) sowie auf einer Teilstrecke auch noch der Familienhund Metti.
Eine dreimonatige Auszeit aus dem Job hat die Reise so erst möglich gemacht.
Im ersten Teil erfährt man, was das Wörtchen "Eigentlich" im Titel bedeutet.
Pläne sind dazu da, geändert zu werden...Insgesamt ist der erste Teil eher der Vorbereitung und des "So war das ja nicht gedacht" Reisens gewidmet und war für mich etwas zäh zum Lesen.

Die eigentliche Fahrradreise startet dann - ich dachte ja bislang, dass das in Norwegen völlig easy ist, da man fast überall sein Zelt aufschlagen darf.
Wie das dann tatsächlich war, das erfährt man dann im Buch.
Richtig gut hat mir gefallen, dass es so authentisch ist, eben kein Hochglanz-Foto-Doku von tollen Fjordlandschaften, sondern die Realität. Die da in Norwegen durchaus öfters einfach REGEN heißt oder viel mehr Kilometer als gedacht, bis endlich ein geeigneter Schlafplatz gefunden wird.
Aber auch - und vor allem - viele innige Familienzeit und bereichernde Begegnungen unterwegs.
Die Familie ist gläubig und ihr Glaube ist selbstverständlicher Bestandteil der Reise, liest sich aber keineswegs missionarisch, gehört eben dazu - hat mich aber anfangs etwas irritiert.

Das Buch ist sehr hochwertig, viele Fotos, auch doppelseitige sowie eine Karte, die die Route veranschaulicht, machen das Mitreisen lebendiger.
Die Fotoauswahl gefällt mir gut: die kleinen Momente wie das Steinkunstwerkbauen, ein Luftsprung von Noah und dann wieder ganzseitige Landschaftsfotos und Fotos der schwerbepackten Räder, eine schöne Balance, die da gewählt wurde.

Ich fand es spannend, diese Reise zu begleiten - auch oder gerade weil ich mir diese Art des Reisens nicht zutrauen würde (und wohl auch nicht möchte...).