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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2020

DER Aufräummotivator

Mein Leben in drei Kisten
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Aufräumratgeber gibt es ja viele...dieser hier ist aber tatsächlich anders, denn man merkt beim Lesen: Anne Weiss ist eine von uns.
Damit meine ich, dass auch sie von allem zu viel hatte, viel zu viel ...

Aufräumratgeber gibt es ja viele...dieser hier ist aber tatsächlich anders, denn man merkt beim Lesen: Anne Weiss ist eine von uns.
Damit meine ich, dass auch sie von allem zu viel hatte, viel zu viel Krempel, der den Blick auf die wesentlichen Dinge des Lebens versperrt hat.
Deshalb gefällt mit das Buch auch so gut, sie schildert ihre Sicht der Dinge und belehrt nicht von oben herab.

Den Untertitel des Buches finde ich sehr klug gewählt, das Buch ist nämlich weit mehr als ein Ordnungsratgeber. Es geht nicht nur darum, den überflüssigen Kram loszuwerden, sondern auch ganz viel um Nachhaltigkeit. Nicht einfach wegwerfen - und das macht das Entrümpeln ja so mühsam, sondern funktionsfähige Dinge nachhaltig weggeben. Dazu gibt es viele Tipps.

Nachdem die Autorin aber ihr ganzes Leben umgekrempelt hat, reduziert sich Nachhaltigkeit nicht nur auf Aufräumen, es ist ein roter Faden, der sich durch das ganze Buch zieht. Anne Weiss scheut sich auch nicht, ihren Standpunkt klar zu vertreten, das finde ich super, auch wenn ich schon des Öfteren ein schlechtes Gewissen beim Lesen bekommen habe.
Viele Denkanstöße ohne moralsaure Keule - richtig schön ausbalanciert.

Und um wieder zum Thema zurückzukommen: ich habe noch keinen Ordnungsratgeber gelesen, der mich so motiviert hat. Besser nicht spätnachts mit dem Lesen beginnen, denn man will SOFORT loslegen.
Auch die "ich kauf nicht mehr so viel unnützen Kram" Wirkung ist richtig langanhaltend und nicht nur ein Strohfeuer, zumindest bei mir hat das Buch voll meinen Nerv getroffen.

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Veröffentlicht am 22.01.2020

Werde zum Klimaheld!

Die Klimagang - Laura Dahlmeier und ihre Freunde im Einsatz für die Natur
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Das Buch verblüfft schon durch seine außergewöhnliche Aufmachung: der Bucheinband besteht aus dicker Pappe mit fröhlich-buntem Druck, klimafreundlich mit cradle to cradle Zertifikat. Sieht richtig gut ...

Das Buch verblüfft schon durch seine außergewöhnliche Aufmachung: der Bucheinband besteht aus dicker Pappe mit fröhlich-buntem Druck, klimafreundlich mit cradle to cradle Zertifikat. Sieht richtig gut aus!

Im Buch kann man dann Eisbär Finn, seine Freunde und Olympiaheldin Laura begleiten und Stück für Stück mehr zum Klimaheld werden.
Von verstecken Stromfressern im Alltag, Einkaufsverhalten, Mobilität und Müllvermeidung - hier können Kinder lernen, wie sie selbst etwas zum Klimaschutz beitragen können.
Aufgelockert wird das Ganze durch viele bunte Bilder, Comics und Mitmachseiten.
Die Charaktere sind schräg und witzig, so gibt es einen kleinen Schneemann in einer Schneekugel, der immer völlig ausrastet, wenn etwas Klimaschädliches passiert. Aber auch die anderen Freunde brauchen sich nicht zu verstecken.

Für das Kind hätte es ruhig noch etwas mehr Spannung und Abenteuer sein dürfen, für den Einstieg ansonsten aber ein gutes Buch, das kindgerecht das Thema Klimawandel behandelt und was jeder Einzelne von uns dagegen tun kann.

Großartige Erkenntnis des Kindes nach der Lektüre: Avocados sind nicht nur eklig, sondern auch schlecht für´s Klima!

Veröffentlicht am 21.01.2020

Muss zum Typ passen - mein Weg ist es nicht

Wohlfühlgewicht
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Das Konzept des Buches basiert auf einer ganz simplen Erkenntnis: man soll nur essen, wenn man körperlichen Hunger hat und hört auf, wenn man satt ist. Eigentlich ganz einfach - verglichen wird es mit ...

Das Konzept des Buches basiert auf einer ganz simplen Erkenntnis: man soll nur essen, wenn man körperlichen Hunger hat und hört auf, wenn man satt ist. Eigentlich ganz einfach - verglichen wird es mit dem Essverhalten von Kleinkindern. Diese drehen auch den Kopf weg und verweigern das Weiteressen, wenn sie satt sind, weil sie sich noch auf ihr natürliches Sättigungsgefühl achten.

Soweit absolut richtig und das Nichtbeachten kann ganz sicherlich zu ständiger Gewichtszunahme führen. Wer kennt das nicht? Eigentlich wäre man nach einem Frühstücksbrötchen satt, aber dann ist da noch das Frühstücksei, das leckere Hörnchen und es schmeckt ja so gut...

Im Ratgeber wird viel mit mentalem Training gearbeitet, es gibt viele Mitmachübungen, die man gleich im Buch selbst bearbeiten kann.
Das ist leider so gar nicht mein Fall, da muss man m. E. der Typ dafür sein.
Glaubenssätze, Gedankenreisen, Selbstverpflichtungserklärung, Visulisierung des Wohlfühl-Ichs, uff, nein, damit konnte ich gar nichts anfangen.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man damit tatsächlich bestehendes Übergewicht loswird, keine weitere Gewichtszunahme ja, aber abnehmen?

Alles in allem hat das Buch einen guten und richtigen Ansatz - ob man damit aber tatsächlich arbeiten möchte, ist dann eine individuelle Entscheidung.

Veröffentlicht am 13.01.2020

Von wegen fast perfekte Welt

Eine fast perfekte Welt
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Der Titel gaukelt Idylle vor, um eine fast perfekte Welt soll es gehen.
Weit gefehlt, nicht einmal im Ansatz ist die Welt in diesem Drei-Generationen-Roman perfekt.

Beginnend mit Ester, die sich in ...

Der Titel gaukelt Idylle vor, um eine fast perfekte Welt soll es gehen.
Weit gefehlt, nicht einmal im Ansatz ist die Welt in diesem Drei-Generationen-Roman perfekt.

Beginnend mit Ester, die sich in einen armen Dorfjungen verliebt hat und geduldig auf seine Kriegsheimkehr wartet. Endlich ist es soweit, doch ihre Liebe ist erloschen. Trotzdem hält sie daran fest, schließlich ist es die einzige Chance, dem dörflichen Inselleben zu entfliehen.
Eine Generation später hat die Tochter Felicita auch kein Glück mit der Liebe, im Gegensatz zu ihrer Mutter hadert sie jedoch nicht ständig, sondern stellt sich dem Leben. Der Bogen wird dann mit dem Schicksal von Esters Enkel geschlossen.

Das Buch strotzt nicht gerade vor glücklichen, ausgelassenen Zeilen, vielmehr liegt eine Melancholie zwischen den Buchseiten, ein Hadern mit dem Leben, die Projektion von Erwartungen, enttäuschte Hoffnungen, ach, es ist kein einfaches Leben, das die drei Generationen führen.

Flüssig zu lesen und in einer klaren Sprache, mir hat das Buch gut gefallen.
Lediglich die Einblicke in das sardische Leben sind mir etwas zu kurz gekommen.

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Veröffentlicht am 10.01.2020

Highlands ohne Heizung? Hamish hat es nicht leicht

Hamish Macbeth und der tote Witzbold
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Ich kenne keinen der Vorgängerbände, das macht aber hier nichts, man kann trotzdem sofort einsteigen.
Hamish, der Dorfpolizist, der im Gegensatz zu seinem Widersacher Blair ein Gespür für Mordermittlungen ...

Ich kenne keinen der Vorgängerbände, das macht aber hier nichts, man kann trotzdem sofort einsteigen.
Hamish, der Dorfpolizist, der im Gegensatz zu seinem Widersacher Blair ein Gespür für Mordermittlungen hat, ist wieder gefragt: in Arrat House ist ein Mord geschehen und es wimmelt nur so von Verdächtigen. Denn unbeliebter als das Opfer kann man wohl nicht sein...

Der Kriminalroman ist mit 224 kein Wälzer und kann in kleinen Häppchen nebenbei genossen werden, da auch der Spannungsbogen nicht so groß ist, dass man durchlesen müsste. Das soll aber nicht heißen, dass der Krimi vorhersehbar und langweilig ist - er gehört aber ganz klar in die Cosy Crime Kategorie (anderswo habe ich ihn sogar in der Kategorie "Landhauskrimi" gesehen, ich wusste bis dato gar nicht, dass es diese gibt).

Ich mag den Stil, der mich an Agatha Christie erinnert, selbstverständlich gibt es eine Bibliothek, Bedienstete, viel Standesdünkel und herrliche Namen wie Lochdubh, einen Superintendent und - mein Highlight: Priscilla Halburton-Smythe, die Angebetete unseres Dorfpolizisten. Die schrulligen Charaktere sind es auch, die den Reiz des Buches für mich ausmachen.

Gut geeignet für einen gemütlichen Krimiabend, wenn man nicht allzu viel Zeit hat oder nur häppchenweise lesen kann und auf Gewaltdarstellungen und hohen Spannungsbogen verzichten kann.

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