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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2019

EIne Frau mit einer Schwäche für Brechstangen

Tod am Strand
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Die Ehrenwerte Miss Fisher ermittelt wieder - diesmal nicht in der Fernsehserie, sondern in Buchform, fast noch besser.

In Melbourne ist ein Zirkus in der Stadt, der Jahrmarkt findet statt und bald auch ...

Die Ehrenwerte Miss Fisher ermittelt wieder - diesmal nicht in der Fernsehserie, sondern in Buchform, fast noch besser.

In Melbourne ist ein Zirkus in der Stadt, der Jahrmarkt findet statt und bald auch noch der Blumencorso, bei dem Miss Fisher die Blumenkönigin sein soll. Doch dann sind zwei Mädchen verschwunden...klar, dass da Miss Fisher um Hilfe gebeten wird.

Der Charme des Buches liegt eindeutig an seinen Charakteren, dem überaus trockene Humor, den detailreichen Beschreibungen des extravaganten Lebensstil und den witzigen Sprüche - einfach köstlich.
Es gibt unter anderem einen Vegemite-essende (uaaah, schüttel) Shaolin-Mönch und eine Zirkusdame, die auf einem Elefanten zu Miss Fisher reitet.

Ich musste immer sehr grinsen, wenn der trockene Humor wieder zugeschlagen hat, etwa als in der Spielhölle mit Beilen gekämpft wurde „überall lagen Arme und Ohren herum“.


Der Kriminalfall an sich ist aus meiner Sicht dagegen zu vernachlässigen. Bis ungefähr zur Hälfte war es auch spannend, da ich keine Idee hatte, wie die einzelnen Fäden zueinander passen sollten. Der Spannungsbogen hat dann aber in der zweiten Hälfte gelitten, manches erschien mir auch unplausibel, aber egal, darauf kam es nun wirklich nicht an.

Denn das Buch ist ein wirklich großer Lesespass, bei dem das Drumherum viel wichtiger ist als ein Mordfall.
Gerne mehr!

Veröffentlicht am 14.06.2019

Begeisterung hoch Drei

Abenteuer im Spreewald - Lilly, Nikolas und das geheimnisvolle Tagebuch
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Reiseführer, Abenteuergeschichte und wunderschöne Bilder bestaunen, das sind ja gleich drei Dinge auf einmal, das geht doch nicht? Doch!


Abenteuer im Spreewald ist ein kurzweiliger Reiseführer speziell ...

Reiseführer, Abenteuergeschichte und wunderschöne Bilder bestaunen, das sind ja gleich drei Dinge auf einmal, das geht doch nicht? Doch!


Abenteuer im Spreewald ist ein kurzweiliger Reiseführer speziell für Kinder und ihre Eltern mit vielen tollen Ausflugstipps rund um den Spreewald.
Verpackt wird das ganze in eine spannende Abenteuergeschichte, denn Lilly und Nikolaus finden am Dachboden des Ferienhauses ein altes Tagebuch und tauchen damit ab in die Geschichte ihrer Urlaubsregion. Sie erfahren viel über alte Fabeln und Geschichten und über das Leben damals, besonders aus Kindersicht, denn es ist das Tagebuch des Müllersohnes Juro.

Aber natürlich unternehmen die Kinder mit ihren Eltern auch ganz viel, so dass nach und nach ganz viele unterschiedliche Ausflugsziele im Spreewald vorgestellt werden. Mit vielen tollen Details, jetzt weiß ich beispielsweise, dass es sogar eine Gurkensauna gibt!
Das Buch macht richtig Lust, sofort den Koffer zu packen und einen Urlaub im Spreewald zu machen.

Ich bin schwer begeistert von dem Buch, das auch optisch ein Traum ist. Hochwertig gestaltet mit vielen wunderschönen Illustrationen, die die Reiselust gleich noch mehr schüren.

Für alle Familienreisen in den Spreewald mit kleineren Kindern der perfekte Reiseführer samt Vorlesebuch - auch schon zum lange Vorausplanen und in Urlaubsvorfreude schwelgen.

Veröffentlicht am 14.06.2019

Fesselnder Mix aus Mystery und Thriller

Niemalswelt
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Ich habe das Buch gestern im Freibad gelesen und auch wenn es immer viel Kritik über Rezensionen, die auf das Cover eingehen gibt, ich kann es nicht lassen...

Auf dem Cover sind die Regentropfen, die ...

Ich habe das Buch gestern im Freibad gelesen und auch wenn es immer viel Kritik über Rezensionen, die auf das Cover eingehen gibt, ich kann es nicht lassen...

Auf dem Cover sind die Regentropfen, die im Buch ständiger Begleiter sind, plastisch erhaben und fühlbar und so echt, dass ich nach dem Verlassen des Wassers auf meinem Handtuch völlig erschrocken bin und dachte, ich hätte das schöne Cover jetzt völlig vollgetropft. Super gemacht, gefällt mir gut.

Nun aber zum Inhalt:
Wie schon auf der Buchrückseite beschreiben, landen die fünf Freunde nach einem Autounfall in einer Zeitschleife, der sie nur entkommen können, wenn sie sich auf einen Überlebenden einigen. Alle anderen müssen sterben. Natürlich wollen sie sich auf diesen Wahnsinn anfangs nicht einlassen.

Mich hat das Buch völlig in seinen Bann gezogen. Es beschreibt eindringlich, wie jede/r der Freunde anders mit der fürchterlichen Situation umgeht und Stück für Stück taucht der Lesende tiefer ein in die Vergangenheit der Jugendlichen.
Eine sehr lesefreundliche große Schrift und eine ebenso angenehmer Zeilenabstand machen das Lesen zudem zu einem Vergnügen.
Es ist zwar ein Jugendbuch, hat mich als erwachsene Leserin aber genauso fasziniert.

Einziger Wermutstropfen: das Ende kam auf einmal so plötzlich und holprig und der Abschluss hat mich nicht überzeugt.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Keine leichte Liebesgeschichte

Die Frau im Musée d'Orsay
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Ich habe bei diesem Buch etwas ganz anderes erwartet. Der Klappentext schreibt von einer Liebesgeschichte voller Momente der Schönheit und von einem klugen, feinfühligen Roman. Letzteres stimmt, ersteres ...

Ich habe bei diesem Buch etwas ganz anderes erwartet. Der Klappentext schreibt von einer Liebesgeschichte voller Momente der Schönheit und von einem klugen, feinfühligen Roman. Letzteres stimmt, ersteres ist aber keinesfalls das dominierende Thema des Buches.
Die einzelnen Charaktere sind sehr deutlich gezeichnet, Antoine wird in einem sehr nüchternen, reduzierten Schreibstil beschrieben, das passt bei ihm zur Person. Seine Strategien Sozialkontakten aus dem Weg zu gehen kann ich gut nachvollziehen und auch seinen Umgang mit Schicksalsschlägen.
Die laufenden Ausstellungsführungen machen zudem Lust, sich mit dem beschriebenen Kunstwerk auch real auseinanderzusetzen.

Im Buch dann plötzlich ein Perspektivenwechsel - Antoine ist nämlich gar nicht die Person, um die es im Wesentlichen geht. Ab dann ändert sich der Verlauf völlig, sehr bewegend und fesselnd, aber eben auch erschütternd und brutal - ganz und gar keine zarte Lovestory, wie eigentlich vom Klappentext erwartet. Ein völlig unerwartete Wendung. Deutlicher möchte ich hier nicht werden, um nicht zu spoilern. Ab dann konnte ich das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen.
Das Ende kam mir allerdings dann zu plötzlich und war mir für die Tragik auch zu glatt.

Mein Fazit:
Ich habe hier ein komplett anderes Buch erwartet. Trotzdem (oder gerade deswegen?) ein sehr lesenswertes Buch mit vielen wunderschönen feinfühlige Sätzen, über sie sich ein Nachdenken lohnt und gut gezeichneten Charakteren.
Einen Stern ziehe ich lediglich für das für mich zu holprige und geglättete Ende ab.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Best Buddies und ein wahrlich wilder Winter

Wilder Winter
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Hap und Leonard stehen nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens, Hap ist weiß, hetero und hat den Kriegsdienst verweigert und musste dafür ins Gefängnis, Leonard ist Vietnamveteran, schwul und schwarz. ...

Hap und Leonard stehen nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens, Hap ist weiß, hetero und hat den Kriegsdienst verweigert und musste dafür ins Gefängnis, Leonard ist Vietnamveteran, schwul und schwarz. Nicht viele Gemeinsamkeiten und trotzdem sind die zwei best buddies. Sie schuften auf Rosenfeldern in Texas und kommen gerade so über die Runden.
Bis eines Tages die schöne Trudy auftaucht, Haps Ex und ihnen ein Angebot macht, dass sie wider besseren Wissens nicht ablehnen...

Der Kriminalfall an sich ist recht vorhersehbar und nicht sonderlich aufregend, bis gegen Ende dann aber der Buchtitel doch noch Gerechtigkeit erfährt, oh ja, ein wahrhaft wilder Winter da in Texas.

Was das Buch aber wirklich brillant macht, ist der genialer Witz. Hap & Leonard sind so schnoddrig und rotzig, es ist eine wahre Freunde ihrer Konversation zu lauschen. Für sprachsensible Gemüter vielleicht etwas deftig, aber absolut passend zu den beiden Charakteren. Einfach köstlich.

Die radikalen Altrevoluzzer und auf der anderen Seite das Aufgeben von Idealen wird ebenfalls schön beschrieben - "Mit der Gefahr zu flirten machte keinen Spaß mehr. Die Leute mussten ihre Kinder zum Fußball fahren und im Elternbeirat mitarbeiten". Durchaus auch gesellschaftskritisch, das schmale Büchlein.

Ich bin jedenfalls schwer begeistert und werde mir umgehend Band 2 der auch optisch sehr hübschen Reihe gönnen.