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MarieausE

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2019

Das langweilige Tagebuch eines Buchhändlers

Tagebuch eines Buchhändlers
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Ein zauberhaftes Cover, das sich auf der Innenseite fortsetzt - für alle Buchliebhaber*innen einfach ein Traum - als ich es sah, war mir sofort klar, dieses Buch muss ich einfach haben.

Bythell führt ...

Ein zauberhaftes Cover, das sich auf der Innenseite fortsetzt - für alle Buchliebhaber*innen einfach ein Traum - als ich es sah, war mir sofort klar, dieses Buch muss ich einfach haben.

Bythell führt nicht nur ein Antiquariat in Schottland, sondern auch ein ganzes Jahr Tagebuch. Das klang interessant, zumal er auch sehr kauzig und damit für uns Lesende umso interessanter ist.

Allerdings habe ich mich bereits nach 40 Seiten fürchterlich gelangweilt. Es passiert einfach nichts - Bythell sichtet Bücher, führt Statistik über Online-Bestellungen und gefundene Bücher und führt mehr oder weniger absurde Gespräche mit potentiellen Kunden, die nur selten etwas kaufen. Und das gefühlt für mich in Endlosschleife.

Die Charaktere sind allerdings wirklich schön schräg, sowohl seine Angestellten als auch seine Kunden und den trockenen Humor mochte ich ("Die neuesten Nachrichten aus der Gegend heute: Die Destillerie Bladnoch ist nicht mehr flüssig und musste Konkurs anmelden").

Der Einblick in den so gar nicht romantischen Berufsalltag fand ich auch sehr aufschlussreich - die Dominanz des großen Bücher-Internetriesen und was das für die kleinen Buchläden bedeutet.

Aber das alleine hat nicht genügt, mich für das Buch zu begeistern. Schade.

Veröffentlicht am 26.08.2019

Aktueller Südstaatenroman

Verratenes Land
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Ein richtig dicker Wälzer ist dieser Südstaatenroman bzw. Thriller mit seinen 896 Seiten.
Ich habe ihn gelesen, als ich nicht weit vom Handlungsort entfernt Urlaub verbracht habe und eine bessere Urlaubslektüre ...

Ein richtig dicker Wälzer ist dieser Südstaatenroman bzw. Thriller mit seinen 896 Seiten.
Ich habe ihn gelesen, als ich nicht weit vom Handlungsort entfernt Urlaub verbracht habe und eine bessere Urlaubslektüre hätte ich nicht finden können.

Das Buch startet zwar gleich mit einem Mord, dann geht es aber mit etwas angezogener Handbremse weiter, so dass ich zuerst skeptisch war und bei knapp 900 Seiten einige Längen befürchtet habe. Aber weit gefehlt!

Iles beschreibt das heutige Leben in einem kleineren Ort der Südstaaten brilliant. Die Korruption, eine Polizei und Justiz, die nur Marionette der Reichen und Mächtigen ist, die Hoffnungslosigkeit der abgehängten Kleinstadt und ihre Abhängigkeit von einem Investor, alles eingebetttet in das Schicksal zweier Familien. Die Söhne beste Freunde seit Schulzeit und nun Rivalen.

Interessant auch die Zeit der Beiden im Irakkrieg - viele der Söldner damals waren ehemalige Polizisten oder Sheriff‘s Deputys, es war die einzige Hoffnung, jemals mehr als den Mindestlohn zu verdienen. Auch der Auswahlprozess der privaten Kämpfer im Gegensatz zu dem Prozedere der Navy SEALs war aufschlussreich.

Insbesondere all diese Gesellschaftsbeschreibungen machten das Buch für mich so stark - die Respekterweisung und das in den Heldenstatus erheben von Soldaten wurde auch angesprochen.
Das fällt auch im Alltag auf, extra Sitzecken für Veteranen in Einkaufsmalls beispielsweise.

Aber natürlich ist das Buch auch ein Thriller und damit spannend.
Ich hätte es zwar nicht als Thriller eingeordnet, gleichwohl es spannend ist. Jedoch auf die dezente Art, es ist ein Aspekt des Buches, es bietet aber noch so viel mehr. Je weiter das Buch fortschreitet, umso dominanter wird allerdings die Thrillerkomponente.

Für mich ein großes Buch, bei dem sich jede Seite zu lesen lohnt.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Gewinner, Gewinner, Hähnchen zum Dinner...

An Nachteule von Sternhai
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...oder: was bringt Dein Herz zum Klingen?
Das zeigt schon schön, wie das Buch ausbalanciert ist, zwischen lustigen Quatsch-Sprüchen der Oma und tiefergehenden Lebensweisheiten.

Dieses Buch ist vollständig ...


...oder: was bringt Dein Herz zum Klingen?
Das zeigt schon schön, wie das Buch ausbalanciert ist, zwischen lustigen Quatsch-Sprüchen der Oma und tiefergehenden Lebensweisheiten.

Dieses Buch ist vollständig in Form einer E-Mail-Konversation geschrieben, hauptsächlich zwischen den zwei Mädchen Bett und Avery, deren Väter sich ineinander verliebt haben. Aber zwischendurch mischen sich auch andere Personen ein.

Mir hat vor Jahren schon das Buch „Gut gegen Nordwind“ richtig gut gefallen, das ähnlich aufgebaut war.
Hier geht es zwar auch um Liebe, aber im Vordergrund steht das Thema Freundschaft sowie die unterschiedlichen Formen, die Familie haben kann.
Richtig schön ist die Botschaft des Buches: „Aber ich finde es nicht schlimm, wen man sich mal mit jemandem streitet, dem man nahesteht. Wenn man sich wieder verträgt, ist man sich danach noch näher. Eine Freundschaft muss gute und schlechte Zeiten überstehen, dann hält sie auch. Weil man ehrlich zueinander ist.“

Das alles sehr, sehr witzig, manchmal rührend - für mich war das Buch Unterhaltung der feinsten Art. Die komplett unterschiedlichen Mädels mit ihrer altklugen Art sowie die ebenfalls so unterschiedlichen Väter, einfach nur schön zu lesen.

Ich war richtig traurig, als ich das Buch ausgelesen hatte und kann es nur weiterempfehlen.

Allerdings möchte ich eines nicht verschweigen:
Die eigentliche Zielgruppe des Buches ist eigentlich die Altersgruppe der Zehn- bis Zwöfjährgen, meiner knapp Zehnjährigen hat das Buch aber nicht gefallen, sie hat abgebrochen.
Sie mochte das Mailformat nicht und fand es auch schwieg (trotz Symbolen) zuzuordnen, welche Person nun schreibt.
E-Mail-Kommunikation ist einfach (noch) nicht ihre Welt und auch die sonstigen Themen sind noch nicht ihre. Zudem wirken die beiden Hauptpersonen deutlich reifer als 12 Jahre, so dass ich das Buch erst für Kinder ab 12, eher sogar ab 14 empfehlen würde. Und natürlich für Erwachsene.

Zum Schluss nochmal ein rührendes Zitat: „Du und ich, wir sind wie Romeo und Julia der BFFs. Oder Julia und Julia?“

Veröffentlicht am 22.08.2019

Spannend, aber auch anstrengend

ATME!
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Ben und Nile haben sich gesucht und gefunden, es ist die große Liebe, sie sind seelenverwandt. Sie können kaum ohne einander und wenn sie nicht zusammensein können, dann sind sie zumindest immer füreinander ...

Ben und Nile haben sich gesucht und gefunden, es ist die große Liebe, sie sind seelenverwandt. Sie können kaum ohne einander und wenn sie nicht zusammensein können, dann sind sie zumindest immer füreinander erreichbar.

Als Nile ein Kleid in einer Boutique anprobiert, ist Ben urplötzlich verschwunden.
Er würde nie einfach so gehen, deswegen weiß Nile, dass etwas Schreckliches passiert sein muss.

Anfangs fand ich den Plot sehr spannend, ich fieberte mit Nile auf der Suche nach Ben mit und konnte mir sein Verschwinden genausowenig erklären.

Doch nach und nach war ich zunehmend genervt von Nike, ihrer hysterischen Art und leider auch vom Buch. Ausschließlich getrieben von der Suche, mit zum Schluss hin immer verwirrenderen Wendungen, nein, das war nicht wirklich mein Buch.
Das endgültige Ende fand ich dann aber wieder gelungen, der Weg dort hin war mir jedoch zu lese-mühsam.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Lenni und Luis: sooo lustig

Lenni und Luis 1: Attacke, Schimmelbacke!
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Lenni und Luis sind Zwillingsbrüder und haben nichts als Unsinn im Kopf.
Aber wenn es darauf ankommt, dann zählt Familie für sie, dann beschützen sie sogar ihre ältere Schwester Paula vor dem unheimlichen ...

Lenni und Luis sind Zwillingsbrüder und haben nichts als Unsinn im Kopf.
Aber wenn es darauf ankommt, dann zählt Familie für sie, dann beschützen sie sogar ihre ältere Schwester Paula vor dem unheimlichen Max.
Paula ist fünfzehn und gerade ziemlich komisch (weil sie verliebt ist und als ob das nicht schon eklig genug wäre, auch noch ausgerechnet in Max).
Max kann nämlich nur ein fieser Verbrecher sein. Warum? Das verraten wir hier natürlich nicht. Genausowenig was es mit dem Fasacheck-Verein (kicher) auf sich hat.

Wir haben schon lange kein so lustiges Kinderbuch mehr gelesen, bei dem wir beide so übereinstimmend schwärmen.
Die neunjährige Tochter ist hellauf begeistert „weil es so lustig ist und auch etwas spannend, aber noch mehr lustig.
Dafür, dass sie in der fünften Klasse sind, sind sie ein wenig dumm. Die allerlustigste Stelle war die mit dem Fahrradsattel und den Pupsen.“

Das Buch wird ab acht Jahren empfohlen, das passt auch aus unserer Sicht sehr gut.

Neben der optisch schönen Aufmachung mit Schlüssellochstanzung gefällt mir auch gut, dass es für Jungs und Mädchen gleichermaßen ein großer Lesespass ist.

Von uns gibt es fünf Sterne und wir freuen uns schon auf Band Zwei im nächsten Jahr.