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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2019

Lustiges Buch für Erstleser und erwachsene Mitleser

Mattis und das klebende Klassenzimmer
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Mattis ist ein aufgeweckter Junge, der in die dritte Klasse geht. Schule könnte ja schön sein, wenn nicht Herr Storm, der Lehrer, immer etwas zu meckern hätte. Mattis überlegt sich, wie er da Abhilfe schaffen ...

Mattis ist ein aufgeweckter Junge, der in die dritte Klasse geht. Schule könnte ja schön sein, wenn nicht Herr Storm, der Lehrer, immer etwas zu meckern hätte. Mattis überlegt sich, wie er da Abhilfe schaffen kann und hat eine geniale Idee.
Hm...wie sich herausstellt, war die Idee vielleicht doch nicht ganz so genial...

Das Buch im hübschen Retro-Design sprüht nur so vor witzigen Ideen, die ich hier natürlich nicht verraten werden, weil sonst der Lesespass kaputt gemacht wird.
Obwohl es nur 61 Seiten hat, unterscheidet sich die Handlung von den typischen, manchmal doch etwas handlungsarmen und stereotypen Erstlesebüchern, sie macht richtig Spaß und ist durchaus komplex, im positiven Sinn. Auch Erwachsenen haben an den originellen Ideen und Sprüchen ihre Freude.
Außerdem kann man viel lernen, nämlich was man zum Beispiel auf keinen Fall machen sollte und dass es eine Liste über hässliche bedrohte Fischarten gibt (-;


Schriftgröße, Zeilenabstand und Kapitellänge sind aus unserer Sicht gut geeignet für etwas fortgeschrittenere Leseanfänger, für komplette Anfänger ist es vielleicht noch etwas zu anspruchsvoll.

Na dann, viel Spaß beim Lesen und Mit-Kichern *****

Veröffentlicht am 16.03.2019

Die richtige Sorte Weingummis

Grüne Gurken
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Lotte ist vierzehn und muss mit ihren Eltern nach Berlin ziehen.
Dort ist alles ätzend und sie vermisst ihren besten Kumpel Daniel.
Zudem wollen ihre Eltern, dass sie den IQ-Test für Hochbegabte besteht, ...

Lotte ist vierzehn und muss mit ihren Eltern nach Berlin ziehen.
Dort ist alles ätzend und sie vermisst ihren besten Kumpel Daniel.
Zudem wollen ihre Eltern, dass sie den IQ-Test für Hochbegabte besteht, so wie alle in ihrer Familie. Alle...außer Lotte, sie ist nämlich normalbegabt, sagt sie.

Auf der Buchrückseite steht: "Eine Geschichte über das, was wirklich wichtig ist: die richtige Stadt, der richtige Typ und die richtige Sorte Weingummis."
Damit war klar, das Buch muss ich einfach lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Witzig und ironisch und immer aus der Sicht von Lotte tauchen wir ein in das Großstadtleben Berlins. Der Späti nebenan entpuppt sich wider Erwarten weder als Drogenumschlagplatz noch als Schlimmeres (beispielsweise der Ort, um Robbenbabies zu verticken).

Lotte steht voll auf Diagramme und so ist das Buch mit einigen ihrer Machwerke ergänzt. Und die sind echt der Kracher! Sie passen perfekt zur Story, sorgen aber auch für sich allein für Kicheranfälle. Damit ist auch der m. E. relativ hohe Preis des Buchs gerechtfertigt, die Diagramme sind alle in Farbe abgedruckt und samt der eingedruckten grünen Gurken ist das Buch auch optisch sehr hochwertig.

Für mich hätte der Spannungsbogen etwas höher sein dürfen, wirklich Überraschendes passiert nicht im Buch. Das ist aber nicht weiter tragisch, weil es vom Witz lebt und für die Zielgruppe perfekt passt.

Denn wie sagt das Buch so schön? Wer dieses Buch lesen sollte
a) Alle, die schon mal verliebt waren
b) Alle, die schon mal von ihren Eltern genervt waren
c) Alle, die schon mal in Berlin waren
d) Den restlichen 15 wird es aber vielleicht auch gefallen.

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen (-;

Veröffentlicht am 15.03.2019

Herzschmerz in Havanna

Das schönste Mädchen Havannas
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Mit knapp 500 Seiten ist „Das schönste Mädchen Havannas“ ein richtig dicker Schmöcker.
Das ist keineswegs abwertend gemeint, sondern im allerbesten Sinne.

Es geht um eine Zeitreise zurück in die 50er ...

Mit knapp 500 Seiten ist „Das schönste Mädchen Havannas“ ein richtig dicker Schmöcker.
Das ist keineswegs abwertend gemeint, sondern im allerbesten Sinne.

Es geht um eine Zeitreise zurück in die 50er Jahre, in ein mondänes Havanna, in dem auch viele Einwanderer aus Spanien ihr Glück suchen.
So auch Patricio, der als junger Mann mit nichts all seinem Wollanzug (suboptimal bei der tropischen Hitze…) ankommt und auf ein besseres Leben hofft.
Die Hoffnung scheint sich nach einigen Startschwierigkeiten zu erfüllen, er bekommt einen Job in DEM Kaufhaus Havannas, dem El Encanto. Dort trifft er dann Gloria, die schönste Frau Havannas und das Schicksal nimmt seinen Lauf…

Das Buch lässt sich quasi in einem Rutsch durchlesen, es ist faszinierend, wie detailreich, spannend und bewegend die Autorin das 50er Jahre-Leben in Havanna vor unserem geistigen Auge entstehen lässt. Fast riecht man den Duft der Schmetterlingslilien, sieht die Pracht des denkwürdigen Kaufhauses – große Erzählkunst.
Auch der ganze Glanz und Prunk der Reichen, die Macht der Untergrundgrößen, die Korruption, die aufkommende Revolution sowie später das Leben von kubanischen Auswanderern in Miami rund um die Calle Ocho wird bildhaft beschrieben.
Aber am allerschönsten sind die großen Gefühle, die das Buch zu dem machen, was es ist.
Herzschmerz, Sehnsucht, erfüllte und unerfüllte Liebe…zwischendrin dachte ich mal, ach nein, jetzt ist klar, wie es enden wird, ach nein, das wird nun aber zu platt.
Weitgefehlt! Auch hier hat mich die Autorin nicht enttäuscht.
Ein großartiger Roman voller bewegender Momente und eine kleine Zeitreise, allerfeinste Leseunterhaltung.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Konfetti geht immer

Mein Leben voller Feenstaub und Konfetti (schön wär’s!)
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Piff Paff Konfetti - oder grüne Gruselgrütze?

Leni kommt auf die weiterführende Schule, auf der auch ihre Schwester ist. Juchuu - endlich wird sie den Blödmann Maxim aus ihrer alten Klasse los und kann ...

Piff Paff Konfetti - oder grüne Gruselgrütze?

Leni kommt auf die weiterführende Schule, auf der auch ihre Schwester ist. Juchuu - endlich wird sie den Blödmann Maxim aus ihrer alten Klasse los und kann ganz neu durchstarten.

Und wen trifft sie gleich an Tag 1 an der neuen Schule? Bingo!
Dazu ist auch noch ihr Hamster Flummi spurlos verschwunden, ihre Eltern zwingen sie zum Zimmeraufräumen und ... ganz fürchterlich - sie soll sich zum Deppen machen und mit Blüschen und rosa Hose in die Schule gehen.

Tja, von wegen Konfetti und Feenstaub - und als ob das alles nicht genug wäre,....halt - mehr wird nicht verraten!

Nur so viel: das Cover ist wunder-wunderschön, aber insgeheim hatte ich die Befürchtung, dass es "wieder so ein Einhorn- und Feenbuch" ist. Aber vertraut dem Klammerzusatz ("schön wär´s"), dem ist ganz und gar nicht so, es ist ein witzige, lustige, einfühlsame Geschichte, in die man richtig eintauchen kann. Ganz ohne Einhorn, versprochen!

Das Buch berichtet aus der Sicht von Leni und damit aus der Sicht einer Zehnjährigen. Das ist so wunderbar getroffen - beispielsweise die erste Liebe der großen Schwester ("IIIIIIIIIieh") und dabei unfassbar witzig.
Unsere Tochter kam ständig mit dem Buch in der Hand aus dem Kinderzimmer und musste uns ganz schnell etwas vorlesen, weil sie wieder eine Stelle so toll fand.
Das Buch ist im Tagebuchstil und im "gemäßigten Comic-Buch-Stil", d.h. mit kleinen Kritzeleien (das ist nicht despektierlich gemeint, "in echt" heißen diese Vignetten habe ich nun gelernt) und unterschiedlicher Schrift untermalt. Aber trotzdem ein "echtes" Buch, also schon mit richtig viel Text.

Leni hat viele Wortneuschöpfungen parat, Schwurbelschwurbelrhabarbersuppe ist unser absolutes Lieblingswort, aber auch Doofi-End finden wir großartig.
Keine Bange: es gibt kein Doofi-End, so viel kann ich schon mal verraten.

Von uns gibt es fünf begeisterte Rezi-Sterne und eine prall gefüllte Konfettikanone samt einer Extraportion Feenstaub für dieses tolle Kinderbuch!

Veröffentlicht am 10.03.2019

Alltagsnah und umsetzbar

No time to eat
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Gesund und schlank to go - das verspricht die Buchrückseite und das klingt doch schon mal super.

Ernährungsbücher gibt es inzwischen wie Sand am Meer, die wenigsten haben mich aber bislang angesprochen. ...

Gesund und schlank to go - das verspricht die Buchrückseite und das klingt doch schon mal super.

Ernährungsbücher gibt es inzwischen wie Sand am Meer, die wenigsten haben mich aber bislang angesprochen.
Dieses hier schon.

Für mich ganz wichtig: ich mag den Schreibstil von Sarah Tschernigow. Sie schafft es, das Thema humorvoll aufzubereiten "...du weißt, dass Essen am Buffet im All-inclusive-Hotel keine Wettbewerb ist" -> ertappt!

Noch wichtiger: ihr Konzept ist praktisch und im Alltag umsetzbar und setzt nicht auf totalen Verzicht, aufwändiges Einkaufen und Kochen mit Zutaten, die man nur in Spezialgeschäften bekommt. Für Kochmuffel & wenig Zeit Habende bzw. immer-Unterwegs-Menschen macht es bewusst, dass das alles kein Hindernis für gesunde Ernährung ist und man immer eine Wahl hat.
Der zehn Punkte Plan umfasst (beispielsweise) sowohl den smarten Einkauf als auch Tipps für Mitnahme-Essen vom Bahnhof oder Flughafen, ebenso für Kantine und Restaurant.

Auch wenn das Buch jetzt keine bahnbrechenden neuen Erkenntnisse bringt, so ist es doch leicht, locker und ohne schlechte Laune zu verbreiten auf den Punkt gebracht und motiviert mich tatsächlich, mein Essverhalten zu überdenken.