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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2019

War nicht so mein Fall

Ran an das Fett
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Das Buch hinterlässt bei mir gemischte Gefühle.
Ich war sehr neugierig, welch neue Erkenntnisse ich aus der Lektüre ziehen kann, meine Erwartungen wurden jedoch nur teilweise erfüllt.

Das Buch gliedert ...

Das Buch hinterlässt bei mir gemischte Gefühle.
Ich war sehr neugierig, welch neue Erkenntnisse ich aus der Lektüre ziehen kann, meine Erwartungen wurden jedoch nur teilweise erfüllt.

Das Buch gliedert sich in neben Einführung, Epilog usw. in vier Hauptteile.
In Teil 1 geht es um Wahrheiten über das Fett mit einem großen Schwerpunkt auf Cholesterin. Ich fand den Einstieg nicht kurzweilig - ich hatte mir eine leichter lesbare Aufbereitung gewünscht, ich fand es eher langatmig.
Im zweiten Teil geht es um die Wunderwirkung von Fett - und wie quasi so gut wie alle Krankheiten damit geheilt werden können.
Hm - hier werden Kohlenhydrate nun verteufelt und eine fettreiche (ja, schon vorausgesetzt, ich esse die richtigen Fette) Ernährung als das Maß aller Dinge beschrieben, das war mir etwas zu glorifizierend.
Im dritten Abschnitt wurden dann die verschiedenen Lebensmittel vorgestellt, bis es dann im letzten Teil konkret wurde und der Praxis-Teil startete.
Dieser kam mir viel zu kurz, insgesamt war mir das Thema zu wenig ansprechend aufbereitet und zu medizinisch (ja, ich weiß, es ist ein medizinisches Thema), auch optisch fehlte mir eine Auflockerung durch Illustrationen. Die wenigen Skizzen haben mich nicht angesprochen.

Es war durchaus ein interessanter Einblick in das Thema, richtig warm bin ich damit allerdings nicht geworden.

Veröffentlicht am 06.03.2019

Warmherzige Geschichte und so wunderschön illustriert

Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte
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"Ein Freund lässt den Freund niemals im Stich"

Ein fürchterliches Feuer brennt einen großen Teil des Waldes ab und ein kleiner Fuchs verliert dabei seine Familie.
Zum Glück hat Mama Reh ein Herz und ...

"Ein Freund lässt den Freund niemals im Stich"

Ein fürchterliches Feuer brennt einen großen Teil des Waldes ab und ein kleiner Fuchs verliert dabei seine Familie.
Zum Glück hat Mama Reh ein Herz und nimmt ihn bei sich auf. Aber ist das nicht gefährlich?
Denn wie Uhu so schön sagt: Ein Fuchs bleibt ein Fuchs!
Aber der vermeintlich so schlaue Uhu weiß eben nicht alles und kennt die große Kraft der Freundschaft nicht...

Ich dachte zuerst, bei diesem Buch würde es sich um ein klassisches Bilderbuch handeln, aber es steht schon auf der Rückseite, dass es vielmehr ein wunderbares Familienbuch zum Kuscheln und Vorlesen ist. Genau so ist es! Es ist mit 192 Seiten und 40 Kapiteln schon relativ dick (welch Glück!), die Kapitel sind perfekt zum abendlichen Vorlesen geeignet, das sie nur zwischen zwei und sechst Seiten lang sind. Da gehen meist auch zwei bis drei Kapitel (-;
Für Erstleser ist es noch zu viel Text und die Schriftgröße ist zu klein, für etwas fortgeschrittene Leser dann aber wieder gut geeignet (bei uns hat es die Drittklässlerin problemlos selbständig gelesen).

Erzählt wird die Geschichte aus Tiersicht und das ist sehr drollig. Denn für uns Menschen alltägliche Dinge sind für Tiere große Wunder, so haben wir ab und an auch etwas gerätselt, wovon die Tiere denn nun sprechen, bis wir dann kichernd ein Aha-Erlebnis hatten.

Die Botschaft des Buches ist wunderschön, "jeder darf sein, wer er ist! Aber auch wenn wir alle ganz verschieden sind, können wir doch trotzdem allerbeste Freunde sein."
Eine warmherzige Geschichte für Groß und Klein, mit traurigen und lustigen Momenten, die wir sehr gerne gelesen haben.

Nicht unerwähnt bleiben dürfen die wunderschönen Illustrationen, die sehr, sehr niedlich sind. Oft füllen sie auch eine Doppelseite und die Schrift ist dann in das Bild integriert, klasse!
Das Buch ist stabil und hochwertig, wir sind auch vom Erscheinungsbild voll des Lobes.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Spannend, humorvoll und interessant

Der Mann, der Sherlock Holmes tötete
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Gleich vorneweg: für alle Fans von Sherlock Holmes und entsprechenden oldschool-Krimis ist das Buch ein großer Lesespass.

Worum geht es? Die Story hat zwei Zeitebenen, in Rückblenden begleiten wir den ...

Gleich vorneweg: für alle Fans von Sherlock Holmes und entsprechenden oldschool-Krimis ist das Buch ein großer Lesespass.

Worum geht es? Die Story hat zwei Zeitebenen, in Rückblenden begleiten wir den berühmten Arthur Conan Doyle. Er hat die Nase gestrichen voll von seiner berühmten Romanfigur. Allerdings nicht von Kriminalfällen, anstatt diese zu schreiben, macht er sich selbst an Ermittlungen und sucht einen Mörder.

Im hier und heute gibt es ebenfalls einen Mordfall und einen jungen Sherlock-Holmes-Fan, der sich diesbezüglich an die Ermittlungen macht.

Die beiden Ebenen sind miteinander verknüpft und die abwechselnden Perspektiven sind abwechslungsreich und beide auf ihre Art spannend, wobei mir der historische Teil besonders gut gefallen hat.

Sprache und der dezente Humor – insbesondere im Rückblick – fand ich ganz wunderbar. Wie etwa bei „Runny“, der so genannt wird, weil seine Nase ständig läuft oder die Frage Arthurs, ob Sally „möglicherweise zarte Bande zu einem Gentleman geknüpft hat“.

Richtig erhellend fand ich die vielen Querverweise, beispielsweise zu Agatha Christie und weiteren berühmten Zeitgenossen, ich wusste gar nicht, dass sich damals (gefühlt) alle Schriftsteller Englands kannten.
Auch die Verbindung mit Zeitgeschichte, insbesondere der Frauenwahlrechts-Bewegung war interessant und Neuland für mich.
Überhaupt ist die Verbindung von fiktiver Story mit historischen Tatsachen sehr gelungen, am Ende löst der Autor das auch noch in seinen Nachbemerkungen auf. Er verrät dem Lesenden, was in der Story der Wahrheit entspricht – sehr viel mehr als ich angenommen hatte, unbedingt auch noch das Nachwort lesen!

Mein Fazit: ein sehr unterhaltsames Buch mit vielen interessanten Informationen über Arthur Conan Doyle und die Zeitgeschichte. Nicht nur für große Sherlock-Holmes-Fans lesenswert, sondern für alle, die Krimis ohne große Gewaltszenen mit viel „Drumherum-Infos“ mögen.
Ich bin begeistert und empfehle es sehr gerne weiter.
Fünf von fünf Deerstalker Mützen-Sternen!

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  • Figuren
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 03.03.2019

Regretting motherhood?

Frau im Dunkeln
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Dieses Buch ist von der geheimnisvollen Autorin Elena Ferrante bereits vor der neopolitanischen Saga geschrieben worden und keine ganz einfache Kost.

Leda , fast 50 und an der Uni in Florenz unterrichtend, ...

Dieses Buch ist von der geheimnisvollen Autorin Elena Ferrante bereits vor der neopolitanischen Saga geschrieben worden und keine ganz einfache Kost.

Leda , fast 50 und an der Uni in Florenz unterrichtend, verbringt ihren Sommerurlaub alleine in einem italienischen Urlaubsort. Ihre beiden Töchter sind erwachsen und leben inzwischen bei ihrem Ex-Mann in Kanada.
Am Strand sind jeden Tag die gleichen Urlauber, hier beobachtet Leda eine italienische Großfamilie. Von einer jungen Frau und ihrer kleinen Tochter ist sie regelrecht besessen. Aber allmählich schlägt die positive Grundstimmung um.

Leda ist keine Sympathieträgerin und ihre Handlungsweisen – sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart - lassen einen den Kopf schütteln. Doch dann begann ich nachzudenken. Warum wird von Müttern in unserer Gesellschaft so viel mehr erwartet als von Vätern? Das identische Verhalten wäre bei einem Vater auch bei mir ganz anders gewertet worden als bei Leda als Mutter.
Wirklich spannend, was die Autorin hier ziemlich schonungslos beleuchtet.

Aber nicht nur die Rolle Ledas, auch die der jungen Mutter vom Strand, auch im Zusammenhang mit dem italienischen Familienverbund fand ich überzeugend geschildert. Generell hat mir der Schreibstil gut gefallen, das Buch liest sich sehr flüssig, die Sprache ist klar und bildhaft.

Das Motiv einer Puppe ist mir nun schon zum zweiten Mal in einem Werk von Ferrante begegnet, es gibt auch ein Kinderbuch über eine Puppe, immer verstörend.

Kein Buch über italienische Urlaubsidylle, aber sehr lesenswert.

Veröffentlicht am 02.03.2019

Ein Hoch auf die Freundschaft - und den britischen Humor

Alles, was ich weiß über die Liebe
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Das Buch ist als Sachbuch eingeordnet, das hat mich anfangs verwundert, ich habe erst im Laufe des Lesens verstanden, dass es tatsächlich die Geschichte der Autorin ist.

Das Buch beginnt sehr witzig ...

Das Buch ist als Sachbuch eingeordnet, das hat mich anfangs verwundert, ich habe erst im Laufe des Lesens verstanden, dass es tatsächlich die Geschichte der Autorin ist.

Das Buch beginnt sehr witzig mit den Teenie-Jahren. Selbstironisch und mit schrägem britischem Humor startet eine kleine Zeitreise zurück in das Jahr 2002 und die Modem-Einwahlgeräusche von damals werden wiederbelebt, sofort hat man den Ton wieder im Ohr…
Doch neben all den lustigen Listen, Gags und Witzeleien (die übrigens großartig sind! Ich liebe den Humor der Autorin) kehren dann nach und nach auch ernste Zwischentöne ein, denn das Leben ist nicht nur Party, chatten und Jungs daten, es ufert auch aus mit Alkohol- und Drogenexzessen und Essstörungen.

Und je älter Dolly wird, desto mehr zeigt das Leben, dass es eben keine endlose Party ist, sondern auch schlimme Schicksalsschläge bereithalten kann…

Ich hatte von dem Buch eigentlich eher eine witzige Zeitreise in die Jugend zurück erwartet – gespickt mit britischem Humor, den ich meist sehr gerne mag und eine eher leichte Lesekost.
Tatsächlich habe ich das zwar bekommen, dazu aber auch viele ernste Seiten und sehr persönliche Einblicke in Dollys Leben.
Die Mischung hat mir überraschend gut gefallen, zwischendrin gibt es immer bitterböse Abrechnungen, beispielsweise zu einer Junggesellinen-Abschiedsparty oder einer Babyparty einer Freundin. Diese Kolumnen gehören zu meinen Lieblingsstellen im Buch.

Fazit: Lustig, witzig, aber auch traurig und nachdenklich stimmend – und ein Hoch auf Freundschaft!