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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2019

Für mich leider kein hundertprozentiges Buch

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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An einem schönen Sommertag 1994 wurden vier Menschen brutal ermordet, zwanzig Jahre später scheint es, als ob bei der Aufklärung damals etwas übersehen wurde.
Die Handlung switcht immer zwischen 1994 und ...

An einem schönen Sommertag 1994 wurden vier Menschen brutal ermordet, zwanzig Jahre später scheint es, als ob bei der Aufklärung damals etwas übersehen wurde.
Die Handlung switcht immer zwischen 1994 und 2014 hin- und her und aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven kann der Leser mit verfolgen, was damals und heute geschah.
Bis etwas über die Hälfte des Buches war das sehr spannend, wenn auch durch viele Personen und Einzelschicksale sehr weit versponnen. Ich fand es trotzdem der vielen Personen nicht verwirrend, sie waren alle gut eingeführt, so dass ich keine Schwierigkeiten mit der Zuordnung hatte.
Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen und wollte wissen, wie und ob alles miteinander zusammenhängt.
Irgendwann kippte das dann aber und die Handlung zog sich…und zog sich. Fast hatte ich den Eindruck, dass Dicker einen >600 Seiten Vertrag unterschrieben hatte und das Ganze dann noch künstlich in die Länge ziehen musste, obwohl man alles auch auf 400 Seiten hätte unterbringen können.
Die Krönung war dann der Abschluss getreu dem Motto „und wen sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“. Ich will hier nicht spoilern, aber das letzte Kapitel, oh weh.

Ein Gesamtbewertung fällt mir hier schwer, bis zur Hälfte ist es für mich ein fünf Sterne-Buch, dann deutlich weniger, so dass ich letztendlich bei drei Sternen lande.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Nach dem Buch möchte man sofort den Reiserucksack packen

Wie Buddha im Gegenwind
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Gabriela Urban hat ihren Traum umgesetzt, sie hat ihre Reiseliebe zum Beruf gemacht.
Eigentlich hatte sie eine komplett andere Vorstellung, wie ihr Leben verlaufen soll, dann wurde ihr nach der Elternzeit ...

Gabriela Urban hat ihren Traum umgesetzt, sie hat ihre Reiseliebe zum Beruf gemacht.
Eigentlich hatte sie eine komplett andere Vorstellung, wie ihr Leben verlaufen soll, dann wurde ihr nach der Elternzeit ihres kleinen Sohnes gekündigt. Was sich zuerst als große Katastrophe anfühlte, entpuppte sich dann als Riesenchance.

Gabriela nimmt uns mit auf eine Reise um die Welt, fast immer ist ihr kleiner Sohn dabei.
Ich mag ihren Schreibstil, klar, verständlich und vor allem konnte ich mir ihre großen und kleinen Abenteuer sehr gut vorstellen, auch wenn ich nicht neben ihr im Chicken-Bus sitzen konnte (das Wort habe ich auch erst durch das Buch kennengelernt).
In der Buchmitte gibt es noch viele Fotos, die das Ganze noch untermalen.

Die Reiseziele sind so bunt wie die Welt selbst, von den Karpaten nach Malaysia, quer durch Europa, auf nach Asien mit Kambodscha und Sri Lanka, dann Kolumbien, Nicaragua, Honduras, El Salvador, Guatemala und zum Abschluss Georgen und die Ukraine.
Immer mit Rucksack, manchmal nicht ganz ungefährlich und stets fernab von Kettenhotels bieten sich Einblicke in spannende Orte und viele warmherzige und hilfsbereite Kontakten zur Bevölkerung.


Ein Mutmach-Buch, das gerade beim Reisen mit Kind den Horizont erweitert und zeigt, dass viel mehr möglich ist, als man denkt. Aber auch nichts beschönigt und auch gefährliche oder einfach anstrengende Seiten des Reisens nicht auslässt.


Auch wenn Gabriela ihren Sohn dabei hatte, ist es kein klassisches „Elternzeit-Reisen-Buch“ mit Schwerpunkt auf Reisen mit Kind, das Buch ist auch für kinderlose Reisesehnsüchtige eine Inspirationsquelle, lediglich der Part „ausschweifendes Partyleben“ kommt naturgemäß nicht darin vor (-;

****Fünf begeisterte Sterne für dieses inspirierende Leseabenteuer****

Veröffentlicht am 04.04.2019

Genuss kann auch gesund sein

Der Ernährungskompass - Das Kochbuch
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„111 Rezepte für gesunden Genuss“ steht auf dem Titel – perfekt, Genuss mag ich und gesund ist wichtig, deshalb war ich sehr neugierig auf das Kochbuch passend zum Ernährungskompass.

Nach einer Einführung ...

„111 Rezepte für gesunden Genuss“ steht auf dem Titel – perfekt, Genuss mag ich und gesund ist wichtig, deshalb war ich sehr neugierig auf das Kochbuch passend zum Ernährungskompass.

Nach einer Einführung (Kompass-Pyramide, 10 goldene Regeln, Kompass-Ampel usw.), die nicht viel Neues zum Thema Ernährung bringen (aber irgendwann ist auch mal alles gesagt), folgt der Rezeptteil, logisch gegliedert in
Rezepte für
morgens
mittags
abends
Logisch, weil auch das Timing der Nahrungsaufnahme Bestandteil des Buchs ist.

Vom Rezeptblock war ich dann allerdings etwas enttäuscht, viele Rezepte sind doch sehr banal, insbesondere beim Frühstück. Dort werden ein Quark mit frischem Obst ganzseitig als Sommerquark dargestellt oder Himbeer- oder Pflaumenmüsli. Hm. Haferflocken mit Beeren und Joghurt verrühren als ganzseitiges Rezept?

Schön wäre es auch gewesen, wenn Zubereitungsdauer und Kalorienangaben als Überblicksinfo vorangestellt worden wären. Bei meinem Probe-Rezept habe ich die Zubereitungszeit auch im Text nicht gefunden (wie lange denn nun köcheln lassen?).
Insgesamt hat mich auch die Rezeptauswahl nicht so angesprochen, von den 111 Rezepten möchte ich auf Anhieb nur so um die fünf ausprobieren, das ist doch eine etwas geringe Quote.

Mein erstes Test-Rezept war allerdings richtig super, wenige Zutaten, keine exotischen Dinge, sondern im Laden ums Eck erhältlich, ganz einfach und schnell zuzubereiten und geschmacklich auch genau meines. Die Mengenangaben waren auch für eher nicht so zurückhaltende Esser in Ordnung, ich finde es immer ganz schlimm, wenn nur ein winziges Etwas auf meinem Teller liegt und ich nicht satt werde.
Insofern werde ich mich weiter durch das Buch durchprobieren, vielleicht revidiert sich mein erster - nicht ganz so euphorischer Eindruck – noch.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Polarisierend

Stella
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Nach dem Medienrummel um das Buch habe ich es jetzt mit etwas Abstand auch gelesen.
Zum Inhalt wurde inzwischen ja alles gesagt, wie ist es mir nun beim Lesen ergangen?

Mich hat das Buch sehr berührt.
Die ...

Nach dem Medienrummel um das Buch habe ich es jetzt mit etwas Abstand auch gelesen.
Zum Inhalt wurde inzwischen ja alles gesagt, wie ist es mir nun beim Lesen ergangen?

Mich hat das Buch sehr berührt.
Die Gliederung der Kapitel nach den Monaten des Jahres 1942 mit dem immer gleichen Aufbau finde ich sehr durchdacht.
Anfangs immer die aktuellen Ereignisse des jeweiligen Monats, sie helfen bei der gedanklichen Einordung; die Kombination aus trivialem Alltagsgeschehen und Weltgeschehen geht mir trotz nüchternem Telegrammstil unter die Haut.
Dann die jeweilige Handlung und zum Abschluss ein Auszug aus den Gerichtsakten des sowjetischen Militärtribunals.

Darf man nun eine fiktive – und auch noch Liebes- Geschichte um die reale Person Stella Goldberg schreiben? Vor dem Hintergrund? Darüber habe ich länger nachgedacht.
Das muss jede/r für sich entscheiden.

Bei mir wirkt das Buch lange nach, es hat mich aufgewühlt und alleine schon deshalb ist es für mich wichtig.
Aber auch den sachlichen Schreibstil, der vielleicht gerade deshalb bei mir so viele Emotionen freisetzt und die vollkommen fiktiven Charaktere des Buches, wie Tristan, fand ich neben der Buchgliederung sehr gelungen.
Für mich ein wichtiges Buch, dem ich fünf Sterne gebe.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Wunderschönes Cover, leider hat mich der Inhalt nicht ganz so überzeugt

Die zehn Lieben des Nishino
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Auf dem Buchrücken steht unter anderen:
„Horomi Kawakami schreibt leise, sparsam und gerade deswegen kann sie umso faszinierender erzählen…“ (Ludger Lüthekaus, Neue Züricher Zeitung)
„Ein kluges Buch ...

Auf dem Buchrücken steht unter anderen:
„Horomi Kawakami schreibt leise, sparsam und gerade deswegen kann sie umso faszinierender erzählen…“ (Ludger Lüthekaus, Neue Züricher Zeitung)
„Ein kluges Buch über die Liebe“
Leise und sparsam, ja das trifft es wohl sehr gut.
Die zehn Geschichten sind für meinen Geschmack allesamt ziemlich eigenartig. Nishino hat viele Beziehungen zu Frauen, die zehn hier detaillierter aufgeführten sind nur ein kleiner Bruchteil. Allesamt enden nach relativ kurzer Zeit – Nishino hüpft sozusagen von einer Frau zur anderen ohne jemals anzukommen – obwohl er sich nichts mehr wünscht.

Die Geschichten sind nicht chronologisch, was das Einordnen in einem Zeitstrahl erschwert, aber vermutlich auch nicht beabsichtigt war. Die japanischen Namen und Begriffe haben den Lesefluss für mich etwas erschwert, waren aber andererseits sehr interessant und authentisch.

Leider haben mich die Geschichten nicht wirklich berührt, im Grunde wiederholen sie sich immer wieder, nur jeweils mit anderen Frauen, so dass ich trotz des geringen Buchumfangs leicht gelangweilt war. Auch mit dem sparsamen Schreibstil bin ich nicht wirklich warmgeworden.

Trotzdem: ein interessanter Einblick in die japanische Literatur.