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Veröffentlicht am 08.04.2024

Leichter Cosy-Crime aus Italien

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 1: Das vergiftete Fest
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Ich habe einen weiteren Cosy-Crime gelesen: „Vino, Mord und Bella Italia! - Das vergiftete Fest“ von Christian Homma und Elizabeth Frank. Es handelt sich dabei um Band 1 der neuen Krimireihe aus der Toskana.

Was ...

Ich habe einen weiteren Cosy-Crime gelesen: „Vino, Mord und Bella Italia! - Das vergiftete Fest“ von Christian Homma und Elizabeth Frank. Es handelt sich dabei um Band 1 der neuen Krimireihe aus der Toskana.

Was sind die Merkmale eines Cosy-Crime-Romans? Ich habe u.a. folgende Kriterien gefunden:

- im wesentlichen ermitteln Amateure
- persönliche Beteiligung an dem Kriminalfall
- schöne, beschauliche (Urlaubs-)Gegend
- kaum Blut, keine Gewalt, keine psychischen Bedrohungen
- meistens als Krimireihen ausgelegt
- Privatleben der Ermittler(in) spielt eine Rolle
- nicht zwingend realistisch
- gemütlicher Erzählstil

Und genau diese Punkte werden in dem Italien-Krimi erfüllt, Anna möchte das Haus ihrer Großeltern in der Toskana vor dem drohenden Verkauf retten. Um an Geld zu kommen nimmt sie einen Job als Kellnerin in einem Restaurant an. Während eines Familienfests fallen drei Männer von ihren Stühlen, zwei davon sterben aufgrund einer Vergiftung. Für den italienischen Kommissar steht fest, dass Anna das Gift in die Drinks gemixt hat. Um ihre Unschuld zu beweisen beginnt sie selbst zu ermitteln…

Die Geschichte lässt sich flüssig und ohne Anstrengung lesen, durch die kurzen Kapitel sind jederzeit Unterbrechungen möglich. Der Kriminalfall ist eher einfach und nicht besonders raffiniert, auch die Auflösung am Ende ist keine große Überraschung. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich das Buch als „okay“ einstufen würde. Es ist nett zu lesen, bietet mir aber nichts „besonderes“ und wird daher nicht lange in Erinnerung bleiben. Im großen Feld der Cosy-Crime-Literatur sprechen mich andere Titel mehr an.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Unterhaltsame Kriminalgeschichte mit liebenswerten Ermittlern

Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Genuss
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Ich kann nachträglich nicht mehr sagen, welche Erwartung ich vor dem Lesen von „Die Hausbootdetektei -Tödlicher Genuss“ hatte, aber ich wurde mit einer entzückenden und charmanten Krimigeschichte überrascht. ...

Ich kann nachträglich nicht mehr sagen, welche Erwartung ich vor dem Lesen von „Die Hausbootdetektei -Tödlicher Genuss“ hatte, aber ich wurde mit einer entzückenden und charmanten Krimigeschichte überrascht. Der Band ist der erste Titel der Krimireihe von Amy Achterop, erschienen bei S. Fischer, derzeit gibt es vier Bücher der Hausbootdetektei-Serie.
Fünf Personen finden sich auf einem Amsterdamer Hausboot zusammen, um eine Privatdetektei zu gründen. Die Idee stammt von Arie, einem ehemaligen Polizisten, der sich als Privatermittler selbstständig machen möchte. Sein selbst zusammengestelltes Team besteht aus zwei Frauen und zwei Männern, die im gesellschaftlichen Leben bzw. der herkömmlichen Arbeitswelt immer wieder auf Schwierigkeiten stoßen. Gemeinsam wollen sie die Fälle lösen, auf die die Polizei keine Lust hat. Der erste Auftrag führt die Hobbydetektive in die Gastroszene, sie sollen für einen Sternekoch bei der Konkurrenz ein Rezept ausspionieren. Doch dann taucht die Wasserleiche eines Star-Sommeliers auf, hängt sein Tod mit dem Wettstreit der beiden Köche zusammen? Das Team beginnt die Ermittlungen und steckt bald mittendrin in der Welt der Feinschmecker - wie weit gehen Köche für ihren Erfolg?
Ich habe das Buch an zwei Abenden durchgelesen und es hat mir unterhaltsame Lesestunden beschert. Einerseits habe ich erst letztes Jahr Amsterdam besucht und konnte mich wunderbar in die Atmosphäre der Stadt einfühlen. Andererseits haben mir die fünf Hobbydetektive sehr gut gefallen, die Autorin hat die Charaktere liebevoll und charmant beschrieben, sie haben zwar alle Ecken und Kanten und ihre Alltagsprobleme, dennoch sind sie durchwegs sympathisch und nahbar. Die Kommunikation innerhalb des Teams empfand ich als sehr wertschätzend, das war schön zu lesen. Der Kriminalfall ist für mein Empfinden eher unspektakulär, hat aber als erster Auftrag gut zu der Truppe gepasst und mich bestens unterhalten.
In meinen Augen lebt die Geschichte von den liebevoll charakterisierten Personen und der geschaffenen Wohlfühlatmosphäre, allerdings ohne kitschig zu sein. Ich freue mich auf die weiteren Bände der Serie und den persönlichen Entwicklungen der Hobbydetektive.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Unaufgeregter Mordfall im schönen Bamberg

Wilde Wut
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„Wilde Wut“ ist mittlerweile der 16. Kriminalroman von Frederike Schmöe rund um die Bamberger Privatdetektivin Katinka Palfy. Ich habe vor vielen Jahren mal ein Buch der Reihe gelesen, aber die weitere ...

„Wilde Wut“ ist mittlerweile der 16. Kriminalroman von Frederike Schmöe rund um die Bamberger Privatdetektivin Katinka Palfy. Ich habe vor vielen Jahren mal ein Buch der Reihe gelesen, aber die weitere Entwicklung dieser Krimireihe nicht weiterverfolgt.

Der Krimi startet mit dem Auffinden der Leiche von Michael Dreysbach, dem Sohn und Mitarbeiter des erfolgreichen und berüchtigten Immobilienmaklers Günther Dreysbach. Michael Dreysbach wurde umgebracht und schnell fällt der Verdacht auf die Mitglieder der Anti-Gentrifizierungsgruppe „Villen für Alle“, die gegen das Luxussanieren von Bestandsimmobilien in der Innenstadt protestieren und in den sozialen Medien entsprechend hetzen. Es gibt zahlreiche Mieter und Eigentümer, die von den unsauberen Machenschaften der Dreysbachs betroffen sind. Hauptkommissar Uttenreuther leitet die polizeiliche Ermittlung, seine Lebensgefährtin und Hausbesitzerin Katinka Palfy beginnt als Privatermittlerin ebenfalls zu recherchieren, da auch ihr Haus in den Fokus der Immobilienmakler gerückt ist. Kommen sich die beiden in die Quere, wo werden sie den Täter (oder die Täter) finden?

Die Unesco-Welterbestadt Bamberg als Ort des Kriminalfalls ist sehr gut gewählt, bezahlbarer Wohnraum ist knapp und die sehenswerte Innenstadt für Investoren sehr interessant. Als gebürtige Bambergin bin ich von den realistischen und charmanten Beschreibungen der Örtlichkeiten begeistert. Das Thema Gentrifizierung ist wichtig und fügt sich bestens in den Kriminalfall ein, der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Allerdings könnte der Krimi meiner Meinung nach etwas mehr Spannung vertragen, durch die Nebenstränge verlagert sich der Schwerpunkt in das private Umfeld von Katinka Palfy. Die Aufklärung des Mordfalles wird relativ unspektakulär abgehandelt.

Als Fazit kann ich festhalten, dass es sich bei dem Buch um einen angenehm flüssig zu lesenden Kriminalfall handelt, der im schönen Bamberg spielt, allerdings Spannung und Raffinesse vermissen lässt.

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Veröffentlicht am 31.03.2024

Meine Erwartung wurde nicht erfüllt

9mm Cut
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Eine Bewertung des Romans „9mm cut“ von Sybille Ruge, erschienen beim Suhrkamp Verlag, fällt mir sehr schwer.
Der Klappentext sowie das Cover haben mich angesprochen und ich habe daraufhin einen spannenden ...

Eine Bewertung des Romans „9mm cut“ von Sybille Ruge, erschienen beim Suhrkamp Verlag, fällt mir sehr schwer.
Der Klappentext sowie das Cover haben mich angesprochen und ich habe daraufhin einen spannenden Roman, fast schon einen Thriller, erwartet. Der Ort der Geschichte ist Zürich, der Stiftungssitz von Interni, einer wohltätigen Stiftung von Fleisch-Tycoon Wellinghofen. Allerdings stimmt bei Interni etwas nicht, der Geschäftsführer der Stiftung wird ermordet und sein Kopf in einer Plastiktüte verpackt vor dem Büro deponiert. Wellinghofen schickt Eve Klein in die Schweiz, um dort in der Welt der Reichen und Superreichen nach dem Rechten zu sehen und für Ordnung zu sorgen. Kein einfacher Job, denn organisiertes Verbrechen, Gier und großes Business hängen stark zusammen…
Was nach einer spannenden Story in der Schweiz klingt, hat mich leider nicht abgeholt. Die Schreibweise der Autorin ist gewöhnungsbedürftig, sehr direkt und stellenweise derb, teilweise aber auch langatmig und zu detailversessen. Oftmals empfand ich die Gespräche zwischen den Personen sehr oberflächig, dann wiederum wurden wichtige Informationen so beiläufig erwähnt, dass ich Passagen zweimal lesen musste um den Inhalt zu verstehen. Mit Eve Klein wurde ich überhaupt nicht warm, die anderen Beteiligten waren häufig sehr unsympathisch, deren Verhalten ich oft unangemessen empfand.
Kurz und knapp, ich kam nicht richtig in die Geschichte rein, das Lesen war anstrengend und ich konnte dem Kriminalfall nichts abgewinnen.
Das Buch ist ein Roman bzw. Thriller der besonderen Art, der sicherlich seine Fans findet, aber für mich leider nicht geeignet war.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Toller und spannender Kriminalroman

Ostseefinsternis
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Eva Almstädt hat mit „Ostseefinsternis“ bereits das 19. Mal einen Kriminalroman mit Kriminalkommissarin Pia Korittki geschrieben, erschienen ist das Buch bei Lübbe.
Eine kurze Inhaltsbeschreibung spare ...

Eva Almstädt hat mit „Ostseefinsternis“ bereits das 19. Mal einen Kriminalroman mit Kriminalkommissarin Pia Korittki geschrieben, erschienen ist das Buch bei Lübbe.
Eine kurze Inhaltsbeschreibung spare ich mir an dieser Stelle, gerne möchte ich auflisten, was mir gut gefallen hat und womit ich etwas Probleme hatte:

+ Ich habe nicht die vollständige Bestsellerreihe gelesen, ich kenne bisher nur einige einzelne Bände. Dennoch war es mir bei Ostseefinsternis ohne Probleme möglich wieder in die Reihe einzusteigen. Die persönliche Geschichte und aktuelle Lebenssituation von Pia, ihrem Sohn und Lebensgefährten wird ausreichend erklärt und reicht vollkommen, um das Geschehen zu verstehen.
+ Der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen.
+ Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil und schreibt leicht verständlich. Die Charaktere werden so gut beschrieben, dass ich mir die beteiligten Personen alle bestens vorstellen konnte.
+ Ich mag es sehr, dass Pia „menschelt“, d.h. sie sich auch mal im Ton vergreift oder schlecht gelaunt sein kann.
+ Der Kriminalfall war sehr spannend und aufgrund der Vielzahl der beteiligten Personen war der Kreis der Verdächtigen bis zum Ende groß. Als Leserin habe dadurch die Möglichkeit lange mitzurätseln.
+ Zum Ende hin erhöhte sich die Spannung deutlich, das war ein wirklich starker Abschluss.
+ Der Stammbaum am Buchanfang war sehr hilfreich.

- Die Anzahl der beteiligten Personen war bei diesem Kriminalfall sehr hoch, es war daher nötig, aufmerksam zu lesen und die Verwandtschaftsverhältnisse zu kennen (bzw. vorne im Stammbaum nachzusehen).
- Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin die Vaterschaft ihres Sohnes Felix noch in diesem Band aufklärt.

Die positiven Punkte überwiegen eindeutig, ich habe den Kriminalroman sehr gerne gelesen und mich dabei wirklich gut unterhalten. Eva Almstädt gelingt es sehr gut, die Protagonisten und in Ermittlungsarbeit realistisch darzustellen, dadurch fühlt sich der ganze Fall so echt an.

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