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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2024

Anders als erwartet

Kleine Probleme
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„Kleine Probleme“ ist mein zweites Buch von Nele Pollatschek, ich hatte vorher „Dear Oxbridge“ gelesen und war von diesem Liebesbrief an England sehr begeistert. Beim Buch „Kleine Probleme“ fällt es mir ...

„Kleine Probleme“ ist mein zweites Buch von Nele Pollatschek, ich hatte vorher „Dear Oxbridge“ gelesen und war von diesem Liebesbrief an England sehr begeistert. Beim Buch „Kleine Probleme“ fällt es mir aber schwer eine abschließende Meinung zu bilden, zu sehr unterscheiden sich diese beiden Bücher.
Der Anfang des Romans saugte mich direkt in die Geschichte hinein und mit dem Protagonisten Lars konnte ich gut mitfühlen. Lars hat am letzten Tag des Jahres noch eine lange To-Do-Liste vor sich und hadert mit sich und dem Leben. Er hat Antriebsschwierigkeiten, kommt seit Tagen nicht so recht in die Gänge, will aber an Silvester nun auch nicht aufgeben. Somit beginnt er irgendwann mit Punkt 1 seiner Liste und kommt so nach und nach weiter. Die Beschreibungen der einzelnen Handlungen sind sehr detailliert, oftmals für meinen Geschmack zu langatmig. Mit dem Schreibstil hatte ich so meine Probleme, die langen und verschachtelten Sätze haben meinen Lesefluss gebremst.
Der Inhalt des Buches hätte mir gefallen können, schließlich kennt das Problem, am Ende des Jahres noch viel erledigen zu wollen, jede oder jeder. Lars selbst hat mich mit seiner Art aber irgendwie genervt und so richtig verstehen konnte ich seine Handlungen und Gedanken auch nicht.
Auf der anderen Seite sind in dem Roman einige Verhaltensweisen und menschliche Eigenarten sehr fein von Nele Pollatscheck beobachtet und erzählt, das hat mir gut gefallen. Der Roman wird als lustig und tragisch beschrieben, mich selbst hat der Humor weniger angesprochen, ich empfand die Geschichte eher traurig.
So komme ich nach der Lektüre des Buches für mich zu dem Schluss, dass es durchaus okay gewesen ist, aber auch nicht mehr. Mich hat Lars mit seiner Art und Weise etwas irritiert zurückgelassen.

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Umfassende Information zur gesunden Ernährung

Eat colourful, feel better
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„Eat colourful, feel better: Der perfekte Nährstoffmix für einen wachen Geist und einen starken Körper“ - das ist der Titel des beim GU Verlag erschienen Buches von Carolin Kotke.
Und der Titel ist tatsächlich ...

„Eat colourful, feel better: Der perfekte Nährstoffmix für einen wachen Geist und einen starken Körper“ - das ist der Titel des beim GU Verlag erschienen Buches von Carolin Kotke.
Und der Titel ist tatsächlich Programm, es geht um gesunde Ernährung, um das persönliche Nährstoffdepot und es geht um das Wohlfühlen. Alles nach dem Motto: iss bunt und fühl dich besser.
Das Buch startet mit einem ausführlichen Theorie-Teil, hier werden die vom Körper benötigen Nährstoffe genauer erklärt. Wie teilt uns der Körper mit, bei welchen Stoffen ein Mangel besteht? Welche Nährstoffe braucht der Mensch überhaupt und um was ist das genau? Es gibt ausführliche Erklärungen zu Makro-, Mikro- und Mesonährstoffen, es folgen Kohlenhydrate, Proteine und Fette. Es wird jeweils erklärt, für was der Stoff im Körper gut ist, wieviel erforderlich ist und in welchen Lebensmitteln sich die Stoffe befinden. Carolin Kotke klärt auf über die Blutabnahme und die Blutwerte, über Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Einiges davon kennt man bereits aus anderen Büchern, einiges ist aber wirklich neu und sehr interessant.
Es wird verständlich die Verdauung beschrieben, das Thema Nahrungsergänzungsmittel wird behandelt und auf die Nährstoffräuber wird hingewiesen.
Alles in allem ein wirklich umfassender Theorieteil, der aber auch super als Nachschlagewerk genutzt werden kann. Daran schließt sich der Rezeptteil an, und der ist wirklich toll. Die Rezepte gefallen mir sehr gut, es gibt für alle Mahlzeiten Rezeptideen. Von Frühstück, über Drinks und Süßes bis zu Hauptmahlzeiten. Der Obst- bzw. Gemüseanteil ist hoch, die Zutaten sind unkompliziert im Supermarkt erhältlich und die Zubereitung ist einfach. Und die Fotos sind einfach toll und machen gleich Appetit.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist für jeden geeignet, der tief gehende Informationen zur gesunden Ernährung erhalten möchte.

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Toller Kriminalroman vor malerischer Inselidylle

Sonne über Gudhjem
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Mit „Sonne über Gudhjem“ hat Michael Kobr das erste Buch einer neuen Krimi-Reihe um den Kriminalpolizisten Lennart Ipsen geschrieben. Ich habe mir das Hörbuch angehört, das wirklich ausgezeichnet von Axel ...

Mit „Sonne über Gudhjem“ hat Michael Kobr das erste Buch einer neuen Krimi-Reihe um den Kriminalpolizisten Lennart Ipsen geschrieben. Ich habe mir das Hörbuch angehört, das wirklich ausgezeichnet von Axel Milberg gesprochen wird.

Michael Kobr kenne ich natürlich als Mitautor der Kluftinger-Krimis aus dem Allgäu, daher war ich neugierig, wie er als alleiniger Autor einen Kriminalroman verfasst. Und ich sag mal so, es war ziemlich gut. Und zum Glück weitaus weniger komisch und übertrieben, als es die Kluftinger-Geschichten zum Ende hin waren.

Lennart Ipsen kommt, erschöpft und frisch geschieden, als neuer Leiter der Polizeistation auf die malerische Insel Bornholm 🇩🇰, und wie soll es auch anders sein, wartet gleich sein erster Mordfall auf ihn. Ein Schweinebauer wird tot in der hofeigenen Räucherkammer aufgefunden, ein Unfall kann ausgeschlossen werden. Ipsen und seine beiden Kolleginnen starten die Ermittlungsarbeit um den verschlossenen Landwirt, zeitgleich versucht Lennart Ipsen auf der Insel heimisch zu werden und den Besuch seines Vaters und der beiden Töchter vorzubereiten. Mir gefällt gut, dass über der ganzen Geschichte eine gewisse Leichtigkeit liegt, aber ohne, dass der Anspruch an einen unterhaltsamen Kriminalroman sinkt.

Ich habe das Hörbuch sehr gerne gehört, Lennart Ipsen ist ab Beginn sehr sympathisch. Besonders liebenswert und gutherzig sind seine beiden Kolleginnen, die drei sind ein tolles Team und ich war tatsächlich von der Auflösung des Falles überrascht. Das Buch bietet eine gelungene Mischung aus Krimispannung, authentischen Charakteren und privaten Erlebnissen, alles vor der idyllischen Inselkulisse Bornholms. Gerne werde ich auch Band 2 mit und um Lennart Ipsen hören oder lesen.

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Veröffentlicht am 30.01.2024

Sehr guter Thriller mit brisantem Thema

Der Stich
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„Der Stich“ von Thilo Winter ist ein Thriller, erschienen im Lübbe Verlag. Das Cover ist toll gestaltet, weißer Hintergrund, in schwarzen Lettern der Titel und darum schwirren schwarze Fliegen. Das Thema ...

„Der Stich“ von Thilo Winter ist ein Thriller, erschienen im Lübbe Verlag. Das Cover ist toll gestaltet, weißer Hintergrund, in schwarzen Lettern der Titel und darum schwirren schwarze Fliegen. Das Thema des Buches ist somit auch grafisch dargestellt, es geht in irgendeiner Weise um Fliegen und um einen oder mehrere Stiche dieser Tiere. Quito Mantezza studiert Meeresbiologie und muss sich vor Gericht dafür verantworten, dass er bereits genehmigte Freilandversuche mit genmanipulierten Fliegen verhindert hat. Während der Gerichtsverhandlung werden nacheinander erst die Richterin, dann der Rechtsanwalt, ohnmächtig. Warum brechen immer mehr Menschen zusammen und zeigen dabei auffällige Hautveränderungen? Quito flieht aus dem Gericht, die Geschehnisse wühlen ihn auf. Können die genmanipulierten Mücken der Firma DNArtists für die vielen Kranken oder Toten Menschen verantwortlich sein? Quito versucht hinter das Geheimnis der veränderten Fliegen zu kommen und bringt dadurch nicht nur sich, sondern auch seine Eltern und die aus Kuba geflohene Inéz in Gefahr. Während er seinen Vater, den stellvertretenden Polizeichef von Key West, von der tödlichen Gefahr zu überzeugen versucht, werden diese Bemühungen von anderer Seite aus genau beobachtet. Gelingt Quito rechtzeitig hinter das Geheimnis der genmanipulierten Moskitos zu kommen?

Der Autor schafft gleich zu Beginn eine mitreißende Stimmung, die Story nimmt sofort Fahrt auf. Alle beteiligten Personen werden ausführlich charakterisiert, jede einzelne Figur konnte ich mir gut vorstellen. Ebenfalls sind die Ereignisse bildlich gut beschrieben, manchmal so realistisch, dass es mich bei den Szenen mit Mücken schon fast überall gejuckt hat. Die Spannung hält das Buch über an, die ein oder andere Frage wird bereits während der Geschichte beantwortet, das große Ergebnis gibt es dann zum Schluss. Der Stich ist ein Thriller mit wissenschaftlichen Aspekten, die gleichzeitig interessant wie auch erschreckend waren. Mir hat das Buch gut gefallen, insbesondere auch wegen des eher ungewöhnlichen Themas.

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Veröffentlicht am 28.01.2024

Wohlfühlunterhaltung

Was die Dünen verheißen. Die St.-Peter-Ording-Saga
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Juli 1978 in St. Peter Ording, es ist Sommer und die Zwillinge Julia und Achim helfen im elterlichen Strandcafé und Familienhotel mit.
Für Achim steht bereits fest, dass er in St.-Peter-Ording bleiben ...

Juli 1978 in St. Peter Ording, es ist Sommer und die Zwillinge Julia und Achim helfen im elterlichen Strandcafé und Familienhotel mit.
Für Achim steht bereits fest, dass er in St.-Peter-Ording bleiben wird, immerhin ist seine Freundin schwanger und da ist er sehr dankbar, nach der Schule im elterlichen Hotel arbeiten zu können. Julia hingegen sitzt auf heißen Kohlen, sie möchte auf keinen Fall in ihrem Heimatort versauern. Sie träumt davon, die weite Welt zu erkunden, andere Länder kennenzulernen und Abenteuer zu erleben. Gerne würde sie als Stewardess arbeiten und macht sich daher heimlich über das Bewerbungsverfahren bei Lufthansa schlau.
Aber noch jobbt Julia zusammen mit ihrer Freundin Conny im Strandcafé, einzig die Rollschuhdisco ist ein kleines Highlight im jugendlichen Alltag. Eines abends trifft sie dort den Fotograf Björn wieder, ihn hat sie bereits im Café bedient und Conny von ihm vorgeschwärmt.
Der Roman „Was die Dünen verheißen“ ist Teil 2 der St.-Peter-Ording-Saga von Tanja Janz, erschienen bei HarperCollins. Ich habe Teil 1 nicht gelesen und keine Probleme gehabt, in die Geschichte und die Familienverhältnisse des Buches einzusteigen. Es ist wunderbar die Geschichte im „früheren“ St.-Peter-Ording zu lesen, immer wieder kommt es dabei zu nostalgischen Gefühlen. Manche Worte sind einfach nicht mehr im Sprachgebrauch, wie z.B. ein Kännchen Kaffee. Auch die Nennung von Automarken, Musiker und Liedern oder ehemaligen Alltagsgegenständen (z.B. das grüne Wählscheibentelefon) wecken die Erinnerung an Früher. Die Geschichte um die sympathische Familie Hansen ist lebensnah und bodenständig, die Entwicklungen wirken so herrlich normal und nicht künstlich erschaffen.
Mir hat der Roman gut gefallen, aber ich bin auch ein großer Fan von St.-Peter-Ording und der Nordseeküste. Der Schreibstil ist sehr angenehm, das Buch bietet eine schöne und unaufgeregte Unterhaltung vor herrlicher Kulisse.

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