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Veröffentlicht am 05.04.2023

Grandioser Beginn, enttäuschendes Ende ...

Gallant
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Ist das Cover von V.E. Schwabs Fantasyroman „Gallant: Im Garten der Schatten“ nicht ein absoluter Hingucker? Ich war sofort hin und weg, als ich das Cover gesehen habe und unglaublich gespannt auf die ...

Ist das Cover von V.E. Schwabs Fantasyroman „Gallant: Im Garten der Schatten“ nicht ein absoluter Hingucker? Ich war sofort hin und weg, als ich das Cover gesehen habe und unglaublich gespannt auf die Geschichte. Der Einstieg ist mir auch sehr leicht gefallen, denn der Schreibstil ist unglaublich flüssig und sehr bildhaft. So war ich sofort mitten im Geschehen.

Olivia ist eine ziemlich besondere Protagonistin, die mich mit ihrer unerschrockenen und frechen Art oft zum Schmunzeln gebracht hat. Mit ihr habe ich erst das Waisenhaus kennen gelernt und mich dann auf nach Gallant gemacht, um dieses geheimnisvolle Anwesen zu erforschen. Aber nicht nur das Anwesen war unheimlich, auch seine Bewohner wirkten auf mich ziemlich speziell. Oft wäre ich gerne ins Buch gesprungen und hätte sie alle geschüttelt, denn Antworten auf meine ganzen Fragen haben sie mir nicht gegeben. Und Olivia übrigens auch nicht 🙂

War die erste Hälfte des Buches sehr spannend und ein absoluter Pageturner, konnte mich dann die zweite Hälfte nicht mehr ganz so packen. Hier wurden zwar einige Fragen geklärt, aber es gab auch jede Menge neuer Fragen, die stellenweise offen blieben. Und leider konnte mich das Ende ganz und gar nicht begeistern. Mir war das alles nach dem gigantischen Aufbau dann zu schnell abgehandelt und völlig flach beendet. Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.

Auch die anderen Protagonisten, auf die ich im Laufe des Buches getroffen bin, mochte ich irgendwie. Allerdings hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, denn auch für sie endete die Geschichte meiner Meinung nach sehr farblos.

Mein Fazit:

„Gallant: Im Garten der Schatten“ von V.E. Schwab ist ein geheimnisvoller Fantasyroman, der für mich absolut stark begonnen hat, den Spannungsbogen aber leider nicht bis zum Schluss halten konnte. Die Auflösung war leider nichts für mich, da hätte ich ganz klar mehr erwartet. Dennoch denke ich, dass das Anwesen Gallant viele Fantasyfans begeistern wird. Ich bin leider nur halb-begeistert.

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Veröffentlicht am 02.03.2023

Unglaublich tolle Lebensgeschichte

Lektionen
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Ian McEwan erzählt mit „Lektionen“ die Lebensgeschichte von Roland Baines. Zu Beginn hatte ich einige Probleme in der Handlung anzukommen. Für meinen Geschmack wurde zu oft zwischen den Zeiten gewechselt. ...

Ian McEwan erzählt mit „Lektionen“ die Lebensgeschichte von Roland Baines. Zu Beginn hatte ich einige Probleme in der Handlung anzukommen. Für meinen Geschmack wurde zu oft zwischen den Zeiten gewechselt. War ich gerade mit Roland in der Gegenwart, in der er mit dem plötzlichen Verschwinden seiner Frau Alissa fertig werden muss, war ich kurz danach in der Vergangenheit und habe von Rolands Kindheit erfahren. Diese Wechsel waren mir etwas zu schnell und leicht verwirrend. Erschwerend kam für mich hinzu, dass der Schreibstil stellenweise sehr ausschweifend war, so dass ich wirklich Probleme hatte, dem Buch zu folgen.

Doch als ich dann tief in der Geschichte von Roland Baines angekommen war, war es einfach großartig. Der Schreibstil war nun sehr bildlich und die Charaktere wunderbar ausgearbeitet. Ich hatte alles sehr klar vor Augen. Auch die Art von Roland mochte ich sehr gerne, denn er hat mich oft zum Schmunzeln gebracht. Gemeinsam mit ihm bin ich durch sein Leben gewandert und habe dabei auch viele geschichtliche Ereignisse in einer ganz besonderen Weise miterlebt. Sei es die Tschernobyl-Katastrophe, die Kuba-Krise, die Geschehnisse rund um die weiße Rose, der Fall der Mauer oder der Brexit. Ganz besonders interessant fand ich, die Corona-Pandemie aus der Sicht Englands zu sehen.

Neben den geschichtlichen Ereignissen haben mich aber vor allem die persönlichen Ereignisse in Rolands Leben berührt, bewegt und auch nachdenklich gemacht. Denn ich denke, jeder wird sich ein Stück in Roland wiederfinden. Ist es nicht so, dass uns alle die Frage begleitet, ob wir im Laufe unseres Lebens alles richtig gemacht haben oder ob wir bestimmte Dinge hätten anders machen sollen?

Mein Fazit:

„Lektionen“ von Ian McEwan ist für mich ein sehr besonderes Buch. Ich habe es – nach ein paar Anfangsschwierigkeiten – sehr genossen, Roland Baines in seinem Leben zu begleiten und habe ihn nur sehr ungern wieder verlassen. Eine große Lebensgeschichte, für die es von mir eine noch größere Leseempfehlung gibt!!!

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Veröffentlicht am 04.02.2023

Spannender Blick hinter die Kulissen zweier Familien

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Malin Stehn erzählt mit „Happy New Year“ eine unglaublich spannende und sehr mitreißende Geschichte. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen und war völlig gefangen in dieser bedrückenden ...

Malin Stehn erzählt mit „Happy New Year“ eine unglaublich spannende und sehr mitreißende Geschichte. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen und war völlig gefangen in dieser bedrückenden Handlung. Dadurch, dass das Buch aus der Sicht von Lollo, Nina und Fredrik erzählt wird, bleibt es immer spannend. Eine der drei erzählenden Personen hat meine Nerven allerdings etwas sehr strapaziert, denn die Reaktionen dieser Person waren für meine Empfindungen etwas zu dramatisch. Dennoch hat dies mein Lesevergnügen nicht im geringsten geschmälert.

Es gibt wirklich jede Menge an dunklen Geheimnissen zu entdecken und viele Wendungen, die ich so nicht habe kommen sehen. Was mich aber noch viel mehr fasziniert hat, waren die Gefühle, die ich beim Lesen empfunden habe. Denn oft habe ich mich gefragt, wie ich wohl reagieren würde, wenn ich in dieser Situation wäre. Auch die Abgründe der menschlichen Seele und die Tatsache, dass man noch so lange mit Menschen zusammen leben kann und sie trotzdem nie ganz kennen wird, hat mich schwer beschäftigt.

Das Ende war der Hammer und hat mich mit einer Mischung aus kompletter Überraschung, Fassungslosigkeit und auch Genugtuung das Buch schließen lassen.

Mein Fazit:

„Happy New Year“ von Malin Stehn hat mir unglaublich spannende Lesestunden bereitet. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe die Suche nach Jennifer atemlos verfolgt. Aber nicht nur die Sogwirkung des Buches, sondern auch die Auswirkungen auf meine Gedanken und Gefühle, die es bewirkt hat, haben mich echt überrascht. Ich werde bestimmt noch einige Zeit über das Thema „Menschen und ihre Beziehungen“ und die Frage, wie gut man Menschen eigentlich kennen kann, nachdenken. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung!!!

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Spannend und bewegend

Das Elixier des Himmels
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Andreas Otter erzählt hier eine wunderschöne Geschichte über das Leben zweier Frauen, die mich sehr beeindruckt haben. Als junge Mädchen treffen sich Helena und Englin im Kloster. Von da an entwickelt ...

Andreas Otter erzählt hier eine wunderschöne Geschichte über das Leben zweier Frauen, die mich sehr beeindruckt haben. Als junge Mädchen treffen sich Helena und Englin im Kloster. Von da an entwickelt sich eine absolut einzigartige Freundschaft, die sie durch Höhen und Tiefen ihres Lebens trägt. Ich durfte sie als Leserin durch all diese Zeiten begleiten und habe jeden Moment fasziniert verfolgt. Denn bald stellt sich heraus, dass ihr Weg nicht der gleiche sein wird. Englin möchte Gott dienen. Helena aber interessiert sich sehr für die Heilkunst, die ihr hilft, ihre Gabe, die in der Kirche als Fluch gilt, für das Wohl der Menschen einzusetzen. Doch auch Englin hat eine ganz besondere Gabe, die erst im Laufe der Zeit klar wird.

Ich kann gar nicht sagen, welche der beiden Freundinnen ich lieber mochte. Denn sie waren mir beide vom ersten Moment an sympathisch und mit jeder gelesenen Seite drangen sie tiefer in mein Herz vor. Sehr gerne habe ich sie begleitet und nicht nur einmal um die liebgewonnenen Protagonistinnen gebangt.

Besonders interessant fand ich die vielen Passagen, die sich mit der Heilkunst und dem Wissen, das die Mediziner in jener Zeit schon hatten, befasst haben. Vieles hat mich stark beeindruckt.

Durch den wunderbar bildlichen und flüssigen Schreibstil von Andreas Otter hatte ich oft das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. Ich hatte all die besonderen Orte, an denen sich Helena und Englin aufgehalten haben, ganz klar vor Augen. Das habe ich sehr genossen!

Allerdings haben mich nicht nur Helena und Englin in diesem Buch beschäftigt, sondern auch Ari. Dieser begeht einen völlig anderen Weg als die beiden Freundinnen. Allerdings treffen sie sich im Laufe der Zeit immer mal wieder. Ari ist ein Charakter, der mir sehr heftige Gefühle beschert hat. Denn zum einen ist er ein wirklich lieber Mensch, macht aber dann doch Dinge, die ich fassungslos beobachtet habe. In manchen Fällen hat er wirklich ein Schlachtfeld der Verwüstung in den Leben der Menschen, die er getroffen hat, hinterlassen. Wie er damit umgegangen ist, hat mich oft so wütend gemacht! Aber auch mit Ari war ich am Ende des Buches wieder versöhnt 🙂

Mein Fazit:

„Das Elixier des Himmels“ von Andreas Otter ist ein historischer Roman, der mir unglaublich spannende, aber auch sehr bewegende Lesestunden bereitet hat. Die Freundschaft von Helena und Englin ist eine ganz besondere, die jeder Leser, der historische Romane mag, einfach unbedingt lesen sollte. Ich habe Helena und Englin nur sehr ungerne wieder verlassen und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Berührende wunderschöne Geschichte

Café Leben
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Das wunderschöne Cover dieses Buches hat mich sofort verzaubert. Es strahlt so etwas Besonderes aus, dass mir völlig klar war, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. Auch wenn Geschichten über todkranke ...

Das wunderschöne Cover dieses Buches hat mich sofort verzaubert. Es strahlt so etwas Besonderes aus, dass mir völlig klar war, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. Auch wenn Geschichten über todkranke Menschen eigentlich nicht so mein Ding sind. Ziemlich aufgeregt habe ich mich also in Henriettas und Annies Geschichte gestürzt und hatte wirklich wundervolle Lesestunden. Auch finde ich, dass das Thema Tod hier ziemlich perfekt verpackt ist. Es hat keinen übergroßen Anteil an der Handlung, ist aber dennoch allgegenwärtig und hat mir viel Stoff für eigene Gedankengänge geliefert.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und sehr bildlich. Vor allem die kleine zerbrechliche Annie in ihren oftmals skurrilen Klamotten hatte ich ganz klar vor Augen. Aber auch von Henrietta hatte ich schnell ein klares Bild. Erzählt wird das Buch abwechselnd von Henrietta und Annie, was mir auch sehr gefallen hat. Die beiden Protagonistinnen sind auf den ersten Blick absolut unterschiedlich. Was sie gemeinsam hatten: Identifizieren konnte ich mich mit keiner wirklich. Doch dann passierte etwas sehr Besonderes: mit jeder gelesenen Seite bin ich tiefer in ihre Leben abgetaucht und mochte sie mit jedem gelesenen Wort immer und immer mehr.

Ich habe es als sehr spannend, aber auch zutiefst berührend empfunden, die Leben der beiden Frauen zu erkunden. Denn beide haben schlimme Erlebnisse hinter sich, die sie zu den Menschen gemacht haben, die sie nun sind. Schnell wird klar: so unterschiedlich sind sie gar nicht und das gemeinsame Reden über ihre Vergangenheit tut beiden unendlich gut. Sehr berührt habe ich dabei zugesehen, wie sich eine zarte Freundschaft zwischen ihnen entwickelt.

Und dann ergibt sich gegen Ende des Buches noch ein ganz besonderer Handlungsstrang, der für mich sehr überraschend kam, der die Geschichte aber zu etwas sehr Perfektem gemacht hat.

Mein Fazit:

„Café Leben“ von Jo Leevers erzählt eine zutiefst berührende Geschichte über das Leben zweier Frauen, die mich von Beginn an gepackt und bis zum Schluss nicht mehr los gelassen hat. Es geht um Einsamkeit, Vergebung, Freundschaft und darum, dass wirklich jeder eine Geschichte hat, die aufgeschrieben werden sollte. Annie und Henrietta werden wohl für immer einen Platz in meinem Bücherherzen haben. Für mich ein absolutes Lese-Highlight!

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