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Veröffentlicht am 29.07.2019

Spannend und brutal realistisch

Die Letzten: Verlust
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Inhalt:

Ein Jahr nach dem Ausbruch der katastrophalen Pandemie haben Robert, sein Sohn Alexander, seine Tochter Hanna und Sarah Zuflucht in einer Burggemeinschaft gefunden. Doch ihr Glück währt nicht ...

Inhalt:

Ein Jahr nach dem Ausbruch der katastrophalen Pandemie haben Robert, sein Sohn Alexander, seine Tochter Hanna und Sarah Zuflucht in einer Burggemeinschaft gefunden. Doch ihr Glück währt nicht lange, denn eine anhaltende Hitzewelle lässt Wasser zur Mangelware werden und eine feindliche Gruppe bedroht die Burggemeinschaft. Die Bewohner müssen fliehen. Dabei wird Sarah von ihren Freunden getrennt und muss sich fortan alleine ihren größten Ängsten stellen. Für alle beginnt wieder eine ungewisse und lebensbedrohliche Zeit, denn nach wie vor droht überall Gefahr von anderen Menschen, die auch ums Überleben kämpfen. Aber das ist nicht die einzige Gefahr, die ihnen droht.

Meine Meinung:

Ein stimmiges Buchcover

Das Buchcover von "Die Letzten: Verlust" gefällt mir gut. Es ist schlicht, erzählt aber doch einiges über den Inhalt des Buches und spiegelt für mich den Zerfall der Burggemeinschaft und somit auch der Gemeinschaft von Robert, Alexander, Hanna und Sarah wieder.

Ein fesselnder und überaus realer Schreibstil

Der Schreibstil von Oliver Pätzold ist wieder sehr flüssig und leicht zu lesen und knüpft nahtlos an der Handlung des ersten Teils an. Wie schon erwähnt, befinden sich Robert, Alexander, Hanna und Sarah im Schutz einer Burggemeinschaft und leben ein relativ sicheres Leben. Dennoch schafft es der Autor ungemein gut, eine unterschwellige Unsicherheit oder auch Unruhe in seinem Schreibstil mitschwingen zu lassen, so dass ich mich auch schon zu Beginn des Buches keineswegs sicher gefühlt habe.

Ganz im Gegenteil: Ich bin wieder atemlos dem Geschehen gefolgt und hätte so oft auch als Leser gerne ein wenig Ruhe, Frieden und vor allem Sicherheit fühlen mögen. Dem war aber nicht so, so dass ich viele furchtbare Dinge mit den liebgewonnenen Protagonisten erlebt habe und mich die Handlung wirklich bis in den Schlaf verfolgt hat. Denn hier sei einmal ganz klar gesagt: Es geht oft wirklich brutal zur Sache und manche Szenen waren wirklich erschreckend.

starke Protagonisten

Natürlich kannte ich die Haupt-Protagonisten, die der Autor für dieses Buch geschaffen hat, schon aus dem Vorgängerband. Dennoch möchte ich noch einmal erwähnen, dass mir alle vier Protagonisten sehr ans Herz gewachsen sind und ich komplett mit ihnen gelitten habe, als sie sich wieder in die Unsicherheit der gefährlichen Welt begeben haben. Vor allem Sarahs Schicksal, die schon genug furchtbare Dinge mit sich herumzutragen hatte, hat mich tief berührt. Auch verändert sie sich wohl am meisten und hat mich mit ihren Handlungsweisen stellenweise wirklich sehr erschreckt.

Ich bin in diesem Buch aber auch auf viele neue Protagonisten gestoßen, die alle absolut glaubhaft und auf ihre Art einzigartig waren. Ganz vorne seien hier erwähnt Max, Lilli und Agnes. Nicht jeder Charakter ist immer so, wie er erst scheint und natürlich ist immer Vorsicht geboten. Diesen Aspekt hat der Autor mit seinen Protagonisten für mich einfach wunderbar dargestellt.

Höhen und Tiefen wechseln sich ab ...

Immer wenn ich als Leser dachte, so langsam wird alles gut oder zumindest etwas ruhiger, gab es wieder eine neue Situation zu verdauen. Ich habe nicht nur einmal beim Lesen gedacht, dass es nun bestimmt nichts Schlimmeres mehr geben könnte, dem die Protagonisten - und auch ich - ausgesetzt waren, aber da hat mich Oliver Pätzold immer wieder eines Besseren belehrt. Ich hatte durchweg eine Achterbahnfahrt der Gefühle, wobei die meisten beim Lesen mehr mit Angst, Fassungslosigkeit und Sprachlosigkeit über die erfahrenen Grausamkeiten zu tun hatten als mit Ruhe und Freude. Dennoch gab es hin und wieder auch kleine berührende Momente, die mich freudig haben weiterlesen lassen. Ich kann mit absoluter Bestimmtheit sagen, dass ich bis zur letzten Seite um das Leben meiner Protagonisten gebangt habe und somit von Beginn bis zum Schluss mehr als spannende Lesestunden hatte.

Mein Fazit:

"Die Letzten: Verlust" von Oliver Pätzold ist eine spannende und komplett fesselnde Fortsetzung von "Die Letzten: Zerfall". Wieder wird der Leser in einen Strudel der Ereignisse gerissen und kann oft nur hilflos mit ansehen, welche Grausamkeiten in der zerstörten Welt lauern. Der überaus bildliche Schreibstil macht das Gelesene erschreckend real. Ich werde die Geschichte von Robert, Alexander, Hanna und Sarah wohl noch einige Zeit mit mir herumtragen und kann daher nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen!

Veröffentlicht am 24.07.2019

Erschreckend realistisch - unglaublich spannend!

Die Letzten: Zerfall
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Inhalt:

An einem heißen Sommertag bricht in Deutschland ein tödlicher Erreger aus und legt das öffentliche Leben komplett lahm. Für Robert, seine Tochter Hanna und seinen Sohn Alexander beginnt mit dem ...

Inhalt:

An einem heißen Sommertag bricht in Deutschland ein tödlicher Erreger aus und legt das öffentliche Leben komplett lahm. Für Robert, seine Tochter Hanna und seinen Sohn Alexander beginnt mit dem Ausrufen des Notstandsgesetzes eine furchtbare Zeit der Isolation, denn niemand darf mehr seine Wohnung verlassen. Als sie eines Tages gezwungen sind, ihre Wohnung zu verlassen, beginnt der Albtraum erst richtig. Denn ihre größte Gefahr ist nicht mehr die tödliche Seuche, sondern die Überlebenden.

Meine Meinung:

Ein schlichtes, aber sehr passendes Buchcover
Das Buchcover von "Die Letzten: Zerfall" gefällt mir sehr. Denn es ist auf der einen Seite schlicht und unauffällig, beim zweiten Hinsehen, finde ich aber ein Element der Erzählung wieder, was mich immer sehr freut. Für mich ist das Buchcover wirklich toll ausgewählt.

Ein wahnsinnig mitreißender Schreibstil

Der Schreibstil von Oliver Pätzold ist sehr flüssig und leicht zu lesen, was es dem Leser ja immer schon schwierig macht, das Buch aus der Hand zu legen. Doch bei diesem Buch kommt noch hinzu, dass der Schreibstil auch sehr mitreißend und absolut realistisch ist. Egal, ob ich mich mit Robert, Hanna und Alexander in der isolierten Wohnung befunden habe oder später mit ihnen durch eine sehr bedrückende Welt geirrt bin, ich hatte immer das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. Und das war nicht immer angenehm. Es passieren viele grausame Dinge, die mich oft zu Tode erschreckt oder sehr mitgenommen haben. Für mich war es ein sehr packendes und absolut emotionales Leseerlebnis, das sicherlich noch einige Zeit in meinem Kopf verankert sein wird. Und natürlich stimme ich Oliver Pätzold absolut bei, der auf der letzten Seite seines Buches schreibt

"... in der Hoffnung, dass so etwas niemals passieren wird."

Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass die im Buch erlebten Dinge ganz genauso eintreten könnten und das ruft mir wieder eine Gänsehaut hervor, die mich während des Lesens sehr häufig begleitet hat.

Sehr gefallen hat mir auch, dass das Buch in Bayern (Nähe Ammersee) seine Handlung hat und ich ein paar Handlungsorte dort selbst schon besucht habe. Das war natürlich nochmal gruseliger, realistischer und aufregender.

unglaublich tolle Protagonisten

Auch die Protagonisten, die der Autor für dieses Buch geschaffen hat, konnten mich alle mehr als begeistern. Besonders interessant fand ich es, die Entwicklung zu beobachten, die mit den einzelnen Protagonisten logischerweise vor sich geht. Gerade der Beginn des Buches und das Kennenlernen von Robert, Hanna und Alexander war sehr spannend.

Es gibt in diesem Buch für mich keine Lieblingsprotagonisten, denn alle sind auf ihre Art einzigartig und wunderbar. Natürlich lernen Robert, Hanna und Alexander auf ihrem Weg noch einige andere Charaktere kennen, die auch alle interessant sind. Und natürlich wäre es kein Endzeit-Thriller, wenn nicht die ein oder andere Sache geschehen würde, die mich als Leser sehr mitgenommen hat. Ich kann nur noch einmal betonen, dass das Lesen des Buches ein absolutes Erlebnis war, wenn auch nicht immer von Glückseligkeit geprägt.

"Menschen mutieren zu Bestien, wenn sie nichts mehr zu befürchten haben."

Dieses Zitat von Seite 195 gibt genau das wieder, was ich beim Lesen des Buches oft gedacht habe. Es ist auf der einen Seite unglaublich grausam, wozu Menschen fähig sind, wenn sie ums nackte Überleben kämpfen, auf der anderen Seite aber auch wieder absolut nachvollziehbar und logisch. Ich hatte viele emotionale Lesemomente und bin nun auf den 2. Teil "Die Letzten: Verlust" sehr gespannt. Wie es wohl mit Robert, Hanna und Alexander weitergehen wird? Ob alles gut wird?

Mein Fazit:

"Die Letzten: Zerfall" von Oliver Pätzold ist ein spannender und absolut mitreißender Endzeit-Thriller, der mir atemlose Lesestunden bereitet hat. Es ist nicht immer leicht, die überaus sympathischen Protagonisten auf ihrem Weg zu begleiten, doch es lohnt sich so sehr. Denn ich hatte schon lange kein so emotionales Leseerlebnis mehr. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 30.06.2019

Sehr besonders und überaus spannend!

Der Club
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Inhalt:

Hans Stichler lebt ein einfaches Leben und wird von seiner Tante gebeten, an der Universität von Cambridge ein Verbrechen aufzuklären. Als Gegenleistung erhält er ein Stipendium ebendort. Dort ...

Inhalt:

Hans Stichler lebt ein einfaches Leben und wird von seiner Tante gebeten, an der Universität von Cambridge ein Verbrechen aufzuklären. Als Gegenleistung erhält er ein Stipendium ebendort. Dort angekommen wird Hans tatsächlich ein Mitglied des elitären Pitt Clubs, in dem sich die High Society bewegt. Auch verliebt er sich in Charlotte, die ihm dabei helfen soll, sich dort zurechtzufinden. Schon bald stößt er auf wohl gehütete Geheimnisse. Wie weit wird Hans gehen, um seine Ziele zu erreichen?

Meine Meinung:

Ein tolles Buchcover

Das Buchcover von "Der Club" gefällt mir sehr, denn es passt einfach perfekt zum Inhalt des Buches. Auch mag ich die Farbkombination des Schmetterlings vor dem weißen Hintergrund sehr, denn für mich ist es ein absoluter Blickfang. Daher ein perfekt gewähltes Cover, würde ich sagen! Auch nicht unerwähnt lassen möchte ich hier den blauen Buchschnitt, der einfach perfekt zum Stil des Buches passt und es noch einmal etwas besonderer erscheinen lässt.

Ein sehr besonderer Schreibstil

Der Schreibstil von Takis Würger ist für mich sehr besonders gewesen. Denn die Sätze sind schlicht und kurz. Nichts wird wirklich groß ausgeschmückt und doch konnte ich mir alles unglaublich gut vorstellen. Auch ist das Buch aus vielen unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, was das Lesen sehr abwechslungsreich gemacht hat. Darüber hinaus hat dieser Perspektivwechsel einen tollen Einblick in die verschiedenen Charaktere gegeben.

Der Autor hat es geschafft, mich von der ersten Seite an sein Buch zu fesseln, denn egal, ob es um Hans und seine Kindheit geht oder die Machenschaften des Pitt Clubs, ich wollte immer mehr erfahren und konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Auch hat mich der Ausgang des Buches komplett überrascht, auch wenn er absolut stimmig ist.

unterschiedliche und sehr interessante Protagonisten

Wie schon erwähnt, wird das Buch aus der Perspektive vieler Protagonisten erzählt, die allesamt sehr interessant und auch stellenweise sehr geheimnisvoll auf mich gewirkt haben. Die Geschichte von Hans beginnt in seiner Kindheit, die alles andere als unbeschwert ist. Denn mit 15 Jahren ist er schon Vollwaise und hat nur noch seine Tante Alex. Doch diese nimmt ihn nicht bei sich auf, sondern schickt ihn in ein Internat. Dort vertieft er seine Boxfähigkeiten, lebt aber ansonsten eher isoliert. Hans ist ein wunderbar leiser, aber doch sehr tiefgründiger Protagonist, der mich an vielen Stellen des Buches sehr berührt hat. Vor allem war ich gespannt, wie er sich im Kreis der elitären Mitglieder des Pitt Clubs verhalten wird und auch hier konnte er mich mehr als beeindrucken.

Auch seine Tante Alex ist eine überaus interessante, aber sehr geheimnisvolle Protagonistin. Schon beim ersten Zusammentreffen mit ihr wird klar, dass sie anders ist. Aber warum? Für mich waren die Kapitel, die aus der Sicht von Alex geschrieben waren, mindestens genauso spannend, wie die von Hans, denn ich wollte unbedingt mehr über Alex und ihre Vergangenheit erfahren.

Auch Charlotte, die Hans dabei hilft, in den Reihen der High Society nicht negativ aufzufallen oder ihr Vater Angus Farewell, der ein echter Förderer für Hans wird, haben mir als Charaktere sehr gefallen. Das sind natürlich nicht alle, sondern nur ein kleiner Teil von interessanten Persönlichkeiten, die jeder Leser für sich auf sich wirken lassen sollte.

Die Wahrheit sind die Geschichten, die wir uns solange erzählen, bis wir glauben, sie wären Wirklichkeit.
Diesen Satz habe ich in diesem Büchlein gefunden und war sofort begeistert. Denn er ist genau das, was ich als Fazit aus diesem Buch ziehen werde. Das Buch hat mich unglaublich gut unterhalten, mir aber auch viel Stoff zum Nachdenken gegeben. Außerdem war es überaus aufregend mal etwas in die Box-Welt hereinzuschnuppern, mit der ich eigentlich gar nichts am Hut habe. Dennoch hat es der Autor geschafft, mir viele Bilder in den Kopf zu zaubern, die nicht immer schön waren, immer aber sehr interessant und spannend. Das Gleiche gilt für den Pitt Club und seine Mitglieder, denn wer findet es nicht spannend, in die Welt der High Society abzutauchen, mit all ihren pompösen Dingen und auch Abgründen.

Mein Fazit:

"Der Club" von Takis Würger ist ein spannender Ausflug in den elitären Pitt Club der Universität von Cambridge. Ein überaus spannender und erfrischend anderer Schreibstil gemixt mit interessanten und absolut überzeugenden Protagonisten machen das Lesen zu einem besonderen Ereignis. Ich bin begeistert und vergebe eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.06.2019

Mal was anderes ...

Tiefes Grab
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Inhalt:

Martin Reese ist Familienvater und hat jahrelang ein High-Tech-Unternehmen geführt. Privat hat er ein sehr ungewöhnliches Hobby. Denn er spürt Opfer von Serienkillern auf, die nie von der Polizei ...

Inhalt:

Martin Reese ist Familienvater und hat jahrelang ein High-Tech-Unternehmen geführt. Privat hat er ein sehr ungewöhnliches Hobby. Denn er spürt Opfer von Serienkillern auf, die nie von der Polizei gefunden worden sind, gräbt ihre Überreste aus und meldet seinen Fund dann anonym der Polizei. Seine Tätigkeit erfüllt ihn komplett, eigentlich sieht er sich als Helden, der den Familien der Opfer Klarheit verschafft. Doch eines Tages macht er bei einer erneuten Grabung eine schockierende Entdeckung: Irgendjemand scheint zu wissen, was er tut und ist darüber nicht sehr erfreut. Schnell erkennt Martin, dass er selbst und seine Familie in großer Gefahr ist.

Meine Meinung:

Ein gruseliges Buchcover

Das Buchcover von "Tiefes Grab" ist schon ganz schön gruselig, passt aber perfekt zum Inhalt des Buches. Beim Betrachten des blutigen Spatens bin ich sofort wieder ganz tief in der Geschichte versunken und es stellt sich ein Gänsehauteffekt bei mir ein. Ich finde dieses Buchcover absolut genial ausgewählt.

Ein sehr bildlicher Schreibstil

Der Schreibstil von Nathan Ripley ist angenehm flüssig und leicht lesbar. Für mich hat sich die Spannung des Buches langsam, aber stetig aufgebaut, so dass ich nach kurzer Zeit das Buch sehr gerne in einem Rutsch durchgelesen hätte. Wunderbar hat mir gefallen, dass der Schreibstil sehr bildlich ist, so dass ich viele Einzelheiten wirklich ganz klar während des Lesens vor Augen hatte. Das hat mich in manchen Szenen schmunzeln lassen, in anderen Bereichen des Buches ist aber mein Kopfkino auch erschreckend lebhaft gewesen. Das hat das Lesen des Buches für mich sehr kurzweilig und vor allem sehr intensiv gemacht.

Auch ist es sehr interessant, dass das Buch aus mehreren Perspektiven erzählt wird. Natürlich einmal aus der Perspektive von Martin, dann aber auch aus der Sicht von Sandra Whittal, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Chris Gabriel Ermittlungen führt, die sich mit Martins Sache irgendwann kreuzen. Und dann gibt es noch eine andere, sehr spannende Perspektive, die das Lesen für mich immer mehr als spannend gemacht hat. Ich sage aber nichts.

Hin und wieder gab es für mich ein paar nicht ganz zu Ende gedachte Szenen, die mich kurz ratlos zurückgelassen haben. Allerdings ließ das Tempo der Handlung nicht viel Zeit zum Grübeln, so dass ich schnell wieder in der Geschichte versunken war. Somit war der Störeffekt dieser Momente nur gering.

ein höchst unsympathischer Protagonist

Auch wurde mein Leseerlebnis unglaublich intensiv, indem ich einer Geschichte gefolgt bin, in der mir der Hauptprotagonist - Martin Reese - mehr als unsympathisch war. Schon nach den ersten Kapiteln habe ich ihn als höchst überheblich, manipulativ und unaufrichtig empfunden. Dieser Eindruck hat sich mit jeder gelesenen Seite noch verstärkt, was mir - gerade zum Ende des Buches hin - sehr emotionale Lesemomente beschert hat.

Aber nicht nur Martin war ein schwieriger Protagonist, auch viele andere Charaktere, auf die ich getroffen bin, waren einfach furchtbar. Da gibt es z.B. Martins Ehefrau Ellen, bei der schon auf den ersten Seiten des Buches klar wird, dass sie ein schlimmes Erlebnis nicht verkraftet hat. Dieses Erlebnis ist ein wichtiger Bestandteil des Buches und daher werde ich darüber nichts verraten. Auch Gary, ein ehemaliger Arbeitskollege von Martin, der mit Ellen eine Zusammenarbeit eingegangen ist, ist ein höchst fieser Charakter, der aber auch die ein oder andere Überraschung für den Leser bereit hält.

Begeistert hat mich Sandra Whittal, die eine unglaublich schlaue Ermittlerin ist und sich von Oberflächlichkeiten nicht allzu sehr blenden lässt. Ich habe viele Überraschungen mit ihr erleben dürfen und kann jetzt schon mal sagen, dass es leider nicht immer positive Überraschungen waren. Dennoch war sie bis zum Schluss des Buches eigentlich eine meiner Lieblingsprotagonisten, auch wenn ich über ihre Entwicklung im letzten Drittel des Buches nicht ganz glücklich war. Auch ihr Kollege Chris ist sicherlich ein erwähnenswerter Charakter, auch wenn er keinen so großen Raum eingenommen hat wie Sandra. Aber das ist ja nicht immer entscheidend.

Spannung bis zum Schluss

Über den Verlauf von "Tiefes Grab" und wie dieses endet, werde ich hier nichts verraten. Aber soviel sei gesagt: Ich fand es bis zum Schluss spannend und hatte immer mal wieder ein neue Theorie über den möglichen Ausgang der Dinge. Ich hatte einen "Worst Case", vor dem ich wirklich Angst hatte und habe bis zum Schluss gezittert, dass dieser bitte auf keinen Fall eintreten soll. Ob der Autor mir diesen Wunsch erfüllt hat? Tja, das würde ich Euch jetzt gerne verraten ... Ich kann Euch aber verraten, dass ich mich als Leserin über weite Teile des Buches wirklich hilflos gefühlt habe und dem Geschehen kopfschüttelnd folgen musste, was für mich ein völlig neues Leseerlebnis war.

Mein Fazit:

"Tiefes Grab" von Nathan Ripley ist ein spannender Thriller, der mich bis zur letzten Seite fesseln konnte. Es gab viel Raum für mein Kopfkino, was mir das Lesen zu einem wirklich spannenden, sehr bildlichen, aber auch hoch-emotionalem Leseerlebnis gemacht hat. Für mich eine wirklich geniale Erfahrung, die mich noch ein paar Tage beschäftigen wird. Auch wenn nicht alles logisch konstruiert war und der Hauptprotagonist einfach furchtbar war, hatte ich einige spannende Lesestunden und vergebe eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 27.06.2019

Spannender Auftakt mit einer geheimnisvollen Protagonistin

Vanitas - Schwarz wie Erde
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Inhalt
Carolin arbeitet als unscheinbare Blumenhändlerin auf dem Wiener Zentralfriedhof. Keiner, der sie trifft, würde annehmen, dass sie ein Leben in Angst lebt und sich verstecken muss. Denn vor einem ...

Inhalt
Carolin arbeitet als unscheinbare Blumenhändlerin auf dem Wiener Zentralfriedhof. Keiner, der sie trifft, würde annehmen, dass sie ein Leben in Angst lebt und sich verstecken muss. Denn vor einem Jahr hatte Carolin noch einen anderen Namen und war als Polizeispitzel einer der brutalsten Banden des organisierten Verbrechens auf der Spur. Nur ganz wenige wissen, dass sie diesen Einsatz überlebt hat. Sie kommuniziert mit ihren Auftraggebern verschlüsselt in der Sprache der Blumen. Doch eines Tages führt sie solch ein Blumengruß nach München zu einem neuen Auftrag, der sich schon bald als lebensgefährlich herausstellt.

Meine Meinung:

ein tolles Cover

Das Buchcover von "Vanitas: Schwarz wie Erde" gefällt mir sehr, denn es ist zugleich geheimnisvoll und wunderbar blumig. Da Blumen in diesem Buch eine sehr bedeutende Rolle spielen, finde ich es toll, dass ich sie auch auf dem Cover wiederfinde. Obendrein fühlt sich das auf dem Cover abgebildete Insekt einfach ganz besonders an und lädt schon deshalb dazu ein, das Buchcover immer wieder zu betrachten.

etwas schwieriger Einstieg, dann sehr flüssiger Schreibstil

Der Schreibstil von Ursula Poznanski ist, wie schon in anderen Büchern erlebt, angenehm flüssig und leicht zu lesen. Außerdem gibt es oft am Ende der einzelnen Kapitel einen fiesen Cliffhanger, so dass man das Buch nur schwer aus der Hand legen kann. Dennoch ist mir der Einstieg ins Buch nicht ganz so leicht gefallen. Ich musste mich erst einmal zurechtfinden und war über Carolin und ihr aktuelles Leben ein wenig verwirrt. Nur langsam erfährt man mehr über ihre Vergangenheit und die Sprache der Blumen, in der sie mit ihren Auftraggebern spricht. Dennoch war von Anfang an eine geheimnisvolle Atmosphäre vorhanden, die mich sehr neugierig auf Carolin und den weiteren Fortgang des Buches gemacht hat.

Spätestens ab ihrer Ankunft in München war ich in der Geschichte gefangen und habe mich voller Eifer gemeinsam mit Carolin in das Abenteuer gestürzt, das ihr ihr neuer Auftrag in Aussicht gestellt hat. Auch hier baut sich der Spannungsbogen langsam, aber kontinuierlich auf, was mir sehr gefallen hat.

Ein weiterer Aspekt, der mir sehr gefallen hat und den die Autorin wunderbar anschaulich in ihr Buch eingearbeitet hat, war das Undercover-Leben von Carolin. Diese ewige Angst, entdeckt zu werden und immer auf der Hut zu sein, hat mich absolut gepackt. Oft habe ich mit angehaltenem Atem gelesen und gehofft, dass Carolin keinen Fehler gemacht hat bzw. alles gut ist.

eine geheimnisvolle Protagonistin

Carolin ist eine sehr geheimnisvolle Protagonistin, die eine ziemlich heftige Vergangenheit zu haben scheint. Die Rückblicke, die dem Leser im Laufe des Buches gewährt werden, sind sehr, sehr spannend und auch ziemlich erschreckend. Auch nach Beendigung des Buches weiß ich nicht allzu viel über diese Protagonistin. Allerdings ist mir klar, dass ich sie unbedingt wiedertreffen möchte und dann hoffentlich mehr über sie erfahren werde. Zum Glück ist das möglich, denn dieses Buch ist der Auftakt zu einer neuen Thriller-Reihe der Autorin und mich hat sie sehr neugierig gemacht.

Über Carolins Auftrag in München möchte ich gar nicht allzu viel erzählen, denn das würde die Spannung des Buches nehmen. Nur so viel: es geht um eine bekannte Bauunternehmerfamilie, der Carolin auf den Zahn fühlen soll. Wie sie das tut und auf wen sie dabei trifft, verrate ich nicht. Es gibt aber auf jeden Fall viel zu entdecken und einige Fährten, die verfolgt werden müssen. Nicht alle führen ans Ziel!

Auch gibt es interessante Charaktere zu entdecken, die mich allesamt wirklich überzeugen und begeistern konnten. Nicht jeder ist wirklich so, wie er zuerst scheint. Ich habe ein paar ziemliche Überraschungen erlebt und einige Male umdenken müssen.

Spannung bis zum Schluss

Wie schon erwähnt, habe ich viele falsche Fährten verfolgt und bis zum Schluss unter Hochspannung gelesen. Die Auflösung des Falls hat mich wirklich überrascht, allerdings mein Leserherz auch sehr glücklich gemacht. Denn damit habe ich gar nicht gerechnet. Außerdem gab es ein Ende, das mich ziemlich neugierig gemacht hat, wie es mit Carolin wohl weitergehen wird. Ich habe jede Menge Fragen, die auf Antworten warten ...

Mein Fazit:

"Vanitas: Schwarz wie Erde" ist ein spannender Auftakt zu einer neuen Thriller-Reihe von Ursula Poznanski. Ich hatte spannende Lesestunden und nun lassen mich einige ungeklärte Fragen der Fortsetzung entgegenfiebern. Daher kann es von mir nur eine klare Leseempfehlung geben!