Toller Stil, wahre Geschichte
Der grüne PalastInhalt:
Die Erzherzogin von Österreich Leopoldine wird mit dem Prinzen von Portugal verheiratet, der im brasilianischen Exil lebt. Sie begibt sich auf eine lebensgefährliche Überfahrt nach Brasilien und ...
Inhalt:
Die Erzherzogin von Österreich Leopoldine wird mit dem Prinzen von Portugal verheiratet, der im brasilianischen Exil lebt. Sie begibt sich auf eine lebensgefährliche Überfahrt nach Brasilien und beginnt dort ihr neues Leben. Sie erlebt viele unterschiedliche Dinge und macht neue Erfahrung. Nicht alles was sie dort sieht, findet ihre Zustimmung und Leopoldine beginnt sich in die Politik einzumischen.
Charaktere:
Leopoldine ist ein herzensguter Mensch, dem das Wohl anderer am Herzen liegt. Sie macht durch ihre Reise und ihre neuen Erfahrungen einen Wandel durch, der ihren Charakter stärkt. Gemeinsam mit der Gräfin, die mit ihrer Erziehung beauftragt wurde, ist sie mir der liebste Charakter in dieser Geschichte.
Der Prinz Dom Pedro, der Ehemann von Leopoldine, ist mir sehr unsympathisch. Er ist sehr vereinnahmend und von sich überzeugt. Zudem ist er jähzornig und hat keinerlei Mitgefühl. Sein eigener Stand ist im wichtiger als alles.
Der Fürst Metternich, der für die Ehe von Leopoldine verantwortlich ist, scheint eigentlich ein guter Mann, der aber seine politische Aufgabe über seine eigene Meinung stellt. Er bandelt scheinbar mit mehreren Frauen an.
Der Marquis Marialva ist zwar ebenfalls politisch aktiv und trifft auch Entscheidungen, die nicht mit seinen Überzeugungen übereinstimmen, aber er quittiert seinen Dienst, da er damit unzufrieden ist. Zudem erscheint er mir ehrlicher, als der Fürst.
Schreibstil:
Das Buch ist in Briefform geschrieben. Es sind verschiedene Briefwechsel zwischen den bereits genannten Charakteren und weiteren Personen beschrieben. Einige Charaktere bleiben dabei sehr blass, z. B. die Schwester der Gräfin, aber auch Leopodines Schwester und Vater. Die Handlung ist immer etwas fern, da alles nur in den Briefen berichtet wird. Auch fehlen manchmal sehr große Passagen zwischen den Briefen. Zudem ist nicht immer klar, ob alle Briefe die Empfänger erreicht haben. Dennoch ist es ein tolles Stilmittel.
Handlung:
Die Handlung wie bereits beschrieben immer etwas fern. Mal erfährt man mehr, mal weniger. Aber es passt sehr gut zu der Zeit. Man fühlt sich wie der allwissende Leser aller Briefe, der den Überblick über die gesamte Handlung behalten soll. Aber dennoch erfährt man eben nur, was in den Briefen steht. Die Handlung selber ist sehr gut und mit guten Kleinigkeiten ausgestückt. So spielt nicht nur das große Ganze eine wichtige Rolle, sondern eben auch die Nebensächlichkeiten aus dem Leben.
Fazit:
Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist eine andere Herangehensweise, die ich sehr interessant finde. Zudem finde ich dadurch die geschichtlichen Fakten weniger trocken. Schade, dass das Ende einige für mich interessante Fragen offen lässt.