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Veröffentlicht am 02.06.2020

Was bleibt, wenn die Vergangenheit gelöscht ist?

Die Wahrheit
2

Ein Buch, das unglaublich schnell an Fahrt aufnimmt!

Die Sklaverei hat es nie gegeben. Holocaust? Alles Märchen. Was wäre, wenn alle Dokumente, die der Geschichte ihren Stempel aufdrücken, in ihren Archiven ...

Ein Buch, das unglaublich schnell an Fahrt aufnimmt!

Die Sklaverei hat es nie gegeben. Holocaust? Alles Märchen. Was wäre, wenn alle Dokumente, die der Geschichte ihren Stempel aufdrücken, in ihren Archiven und Bibliotheken in Flammen aufgehen? Zeitzeugen zu Tode kommen. Was wäre, wenn das digitale Gedächtnis Einer.Der.Größten.Suchmaschinen im Internet angegriffen und gelöscht würde? Würde man sich von "alten Lasten" befreien? Können wir ohne unsere Geschichte leben? Würde das denn Sinn machen?

Ein Spiel zwischen Idealismus, Politik, Intrigen und Extremismus. Und mittendrin unsere Protagonistin, die immer weniger weiß, wem sie vertrauen kann. Die Geschichte nimmt schnell Fahrt auf und kommt erst mit dem Ende zur Ruhe.

Ein Buch, dass sich auch in Unkenntnis der vorab erschienen Bände sehr gut lesen lässt. Politische brisant, regt viel zum Nachdenken und Abwägen der verschiedenen (nicht unschlüssigen) Argumente an.

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Veröffentlicht am 03.10.2018

Eine großartige und erschreckende (Aussichts-) Geschichte

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Die Ausgangsfrage des Buches lautet, was wäre, wenn es im Dritten Reiche bereits Soziale Medien und die (totale) Kontrolle von Daten gegeben hätte.

Ich dachte hierbei an eine Dystopie, eine Geschichte ...

Die Ausgangsfrage des Buches lautet, was wäre, wenn es im Dritten Reiche bereits Soziale Medien und die (totale) Kontrolle von Daten gegeben hätte.

Ich dachte hierbei an eine Dystopie, eine Geschichte über das Jetzt unter den oben genannten bestehenden Voraussetzungen. Jedoch kam es anders, besser!

Die Geschichte spielt zur Zeit des Zweiten Weltkrieges, welchen wir durch die Schule und den Geschichtsunterricht her kennen. In unseren Geschichtsbüchern verloren diesen die Deutschen. Und hier im Buch?

Helene, eine junge Programmiererin, auf der Suche nach echter Liebe, arbeitet beim großen NSA. Lettke, ein Kollege von ihr, arbeitet ebenfalls dort, verfolgt jedoch eigene Ziele. Mit der Zeit bedient sich dieser der Komputerkenntnisse von Helene und zwischen beiden entsteht ein gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis.

Durch ihre Arbeit, merkt Helene, bringt sie diejenigen, die sie liebt, in große Gefahr. Doch das große SS-Regime und die vollständige Kontrolle der Daten durch lernende Maschinen, erschweren ihre Versuche, diese Maschinerie auszutricksen.

Das Ende hat einen Tag gebraucht, ehe sein volles Ausmaß bei mir eingedrungen war.
Die Dystopie, die ich erwartet hatte, begann an der Stelle, an der das Buch endete. Und das war ein gedanklicher Schlag, ein Andeuten, ein paar wenige Zeilen darüber, was durch die Nationalsozialisten nach Kriegsende gemacht wird und welches Schicksal Helene und Lettke erwartete. Schonungslos. Ungeschminkt.

Ein wirklich ganz großartiges Buch!
Die Figuren sind authentisch gezeichnet, sympathisch (Helene) und auch weniger (Lettke). Die Beschreibungen von Komputern und Telephonen wirken greifbar echt. Die Kulissen wirken insgesamt gräulich, wie unter einem dünnen Nebel. Beim Lesen dachte ich oft an Bilder aus dieser Zeit, graustichig und steif.

Ich mag damit abschließen, dass mit NSA wieder ein ganz toller "Eschbach" erschienen ist!
Gut, dass der Krieg so wie in unseren Geschichtsbüchern endete!

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