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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2019

Carter kann Thriller

Der Kruzifix-Killer (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 1)
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Detective und Profiler Robert Hunter ermittelt in seinem ersten Fall. Ein Serienmörder kommt ihm und seinem Partner Carlos Garcia gefährlich nahe.

Die Serie geht ins zehnte Jahr und bisher habe ich einen ...

Detective und Profiler Robert Hunter ermittelt in seinem ersten Fall. Ein Serienmörder kommt ihm und seinem Partner Carlos Garcia gefährlich nahe.

Die Serie geht ins zehnte Jahr und bisher habe ich einen Bogen um Chris Carter gemacht. Das wollte ich dieses Jahr ändern und habe natürlich zum ersten Band gegriffen. Warum ich bisher nicht zu den Stammlesern gehört habe, ist mir nicht mehr klar. Der Kruzifix Killer ist Thriller nicht auf allerhöchstem Niveau, aber doch auf ziemlich hohem Niveau. Für mich jedenfalls. Obwohl Carter das Rad nicht neu erfindet, macht er doch alles richtig: Gutes Personal, Spannung, Verwicklungen, falsche Spuren und das Ende, das ordentlich den Fall komplett auflöst, habe ich so auch nicht erwartet. Wenn die Serie so weitergeht, kann ich mich auf einige Stunden spannender Unterhaltung freuen. Noch ein Satz zu der Grausamkeit der Schilderungen, die oft in Rezensionen erwähnt wird: Die sind nicht schlimmer als bei Gerritsen, Löffler, Kepler oder wie sie alle heißen. Vielleicht bin ich dadurch auch einfach nur abgehärtet, wer weiß?

Klare Leseempfehlung und bei mir große Vorfreude auf den zweiten Fall von Hunter und Garcia.

Veröffentlicht am 15.06.2019

Leichteste Lektüre

Sommer im kleinen Brautladen am Strand
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Lily tritt im "Brides by the Sea" einen Traumjob als Hochzeitsstylistin an. Komplikationen inklusive.

Der Roman ist allerleichteste Lektüre für den Sommer. Das muss nicht unbedingt etwas Schlechtes bedeuten. ...

Lily tritt im "Brides by the Sea" einen Traumjob als Hochzeitsstylistin an. Komplikationen inklusive.

Der Roman ist allerleichteste Lektüre für den Sommer. Das muss nicht unbedingt etwas Schlechtes bedeuten. Lily erzählt vergleichbar mit einem Tagebuch über einen Neustart in ihrer Heimat Cornwall. Dabei begegnet man ihren diversen Freundinnen (ganz ehrlich, ich habe die Namen schon vergessen; zu austauschbar sind ihre Charaktere), ihrer Mutter (für mich über weite Strecken die beste Figur; originell und erinnerungswert!) samt Verlobten, einer Schicki-Micki-Braut (das ist wirklich witzig!) und zwei Männern (beide bleiben über den ganzen Roman ziemlich blass), die versuchen, Lily näherzukommen. Dabei werden Probleme gewälzt, gelöst, ungezählte Liter Alkohol und die gleiche Anzahl an Cupcakes vernichtet und nebenher zwei Schweine eingefangen.

Die 450 Seiten lesen sich wirklich leicht, man läuft zu keinem Zeitpunkt Gefahr, zuviel nachzudenken. So soll leichte Sommerlektüre ja auch schließlich sein. Mir reicht das leider nicht. Zugegeben, zwischendurch musste ich schon schmunzeln, fast lachen, aber ansonsten plätschert der Roman einfach so dahin. Da wären ein paar Kürzungen besser gewesen, um die Spannung ein bisschen zu halten. Außerdem vergisst die Autorin, die schöne Umgebung von Cornwall wenigstens nebenbei zu erwähnen. Der Roman könnte überall spielen. Für mich verschenktes Potenzial. Dazu habe ich die Romantik über weite Strecken vermisst, erst gegen Ende taucht die auf.

Das Happy-End ist dann natürlich unausweichlich, aber das wusste man ja von Anfang an. Dabei gelingt Jane Linfoot kurz vor Ende noch der beste Dialog des ganzen Romans. Ein Dialog zwischen Lily und ihrer Mutter über ihre Beziehung und über die Liebe. Das hat mir außerordentlich gut gefallen und hat damit den Roman für mich noch gerettet. Trotzdem habe ich keine große Sehnsucht, in den kleinen Brautladen am Strand zurückzukehren, um die anderen Bände der Serie zu lesen!

Veröffentlicht am 09.06.2019

Charmant, aber als Krimi durchgefallen

Tod am Strand
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Phryne Fisher lebt im Melbourne der 20er Jahre. Sie ist sehr glamourös, sehr eigen, sehr ihrer Zeit voraus und vertreibt sich ihre Zeit als Privatdetektivin. Als ein Mädchen verschwindet und später halbtot ...

Phryne Fisher lebt im Melbourne der 20er Jahre. Sie ist sehr glamourös, sehr eigen, sehr ihrer Zeit voraus und vertreibt sich ihre Zeit als Privatdetektivin. Als ein Mädchen verschwindet und später halbtot wieder auftaucht, untersucht sie den Fall; da verschwindet eine ihrer Adoptivtöchter.

Um es vorweg zu nehmen: Als Krimi ist der Roman bei mir total durchgefallen. Die Spannung ist gleich Null und die Lösungen der Geheimnisse sind entweder früh zu erahnen, oder fallen einfach vom Himmel, bzw. werden von den unzähligen Kontakten geliefert. Trotzdem hat mir das Buch gefallen. Wenn man die (nicht-vorhandene) Krimihandlung beiseite lässt, bin ich sehr gut unterhalten worden. Das liegt vor allem an der liebenswürdigen Figur der Phryne Fisher. Sie ist ihrer Zeit weit voraus, gibt nichts um die Meinung der Anderen und lebt ihr Leben mit ihrem Liebhaber und dessen Frau und ihren beiden Adoptivtöchtern. Dazu gehören auf jeden Fall unzählige Flaschen Alkohol. Man muss sie einfach lieben. Dazu ist der Roman sehr gut übersetzt; die Sprache ist voll mit Bildern, voll mit unglaublich witzigen Sätzen. Das war alles sehr amüsant, deswegen sei der Autorin verziehen, dass sie das Krimischreiben nicht sonderlich gut beherrscht.

Anmerken möchte ich unbedingt, dass ich die Fernsehserie nicht kenne. Vielleicht ist der Roman mit den Bildern im Hinterkopf spannender. Wenn man sich an Sprache erfreuen kann, sollte man zugreifen und die Welt der Phryne Fisher kennenlernen. Krimiliebhaber können den Roman auslassen.

Veröffentlicht am 08.06.2019

Nichts Neues

Purpurdrache
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Mehrere Frauen im Umfeld von Marlon Kraft, Polizeireporter, werden ermordet. Er gerät ins Blickfeld der Ermittler. In "Purpurdrache" schickt Sven Koch die Polizeipsychologin Alexandra von Stietencron in ...

Mehrere Frauen im Umfeld von Marlon Kraft, Polizeireporter, werden ermordet. Er gerät ins Blickfeld der Ermittler. In "Purpurdrache" schickt Sven Koch die Polizeipsychologin Alexandra von Stietencron in ihrem ersten Fall auf die Jagd nach einem Serienmörder.

Der Thriller ist, wie der Klappentext verspricht, rasant und atemberaubend. Die Ereignisse überschlagen sich und man steht ständig unter Strom. Grundsätzlich macht Sven Koch vieles richtig. Trotzdem bleibe ich am Ende nur halb zufrieden zurück. Warum? Vielleicht, weil der Täter schon ab der Hälfte zu erahnen ist? Vielleicht, weil das Personal das 0815 Personal solcher Thriller ist? Vielleicht, weil der Autor im Ganzen doch zuviel in seinen Thriller packt? Vielleicht eine Kombi aus allem! Manchmal habe ich den Eindruck, dass entweder Autor und/oder Verlag mit 350 Seiten Thriller nicht zufrieden sind, so dass noch eine Bösartigkeit ausgepackt wird, die der Thriller nicht gebraucht hätte. Und genau das ist hier passiert. Dazu das zu übliche Personal mit einem Kommissar mit trauriger Vergangenheit und einem Kommissar, der auch als Model Karriere machen könnte. Alles schon mal dagewesen und deshalb haut mich das nicht wirklich um. Der Täter? Für mich viel zu früh zu erahnen, denn zu offensichtlich werden die Andeutungen gemacht.

Trotzdem kann ich mir vorstellen, einen weiteren Roman von Sven Koch zu lesen (irgendwo liegt auch noch einer auf dem SUB), denn wie schon erwähnt...rasant und atemberaubend...vielleicht kann mich ein weiterer Roman doch noch positiver überraschen.

Veröffentlicht am 31.05.2019

Guter Auftakt

Menschensöhne
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Ein Krimi aus Island, der mich überzeugt hat. Auch mit wenig Ermittlungsarbeit erarbeitet das Personal einen Fall, der mir am Ende doch sehr unter die Haut gegangen ist. Die zwei Erzählstränge, die sich ...

Ein Krimi aus Island, der mich überzeugt hat. Auch mit wenig Ermittlungsarbeit erarbeitet das Personal einen Fall, der mir am Ende doch sehr unter die Haut gegangen ist. Die zwei Erzählstränge, die sich oft berühren, entlarven eine Grausamkeit, die kaum zu fassen ist. Dazu die Einsamkeit in Island, die der Autor sehr gut ausgearbeitet hat. Ich freue mich auf weitere Fälle mit Erlendur.