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Marshall-Trueblood

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2019

Läckberg überzeugt trotz einiger Klischees

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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Camilla Läckbergs Krimireihe rund um Erica Falck und Patrik Hedstöm habe ich über die Jahre sehr liebgewonnen. Da war ich sehr neugierig, ob die Autorin auch anders kann. Sie kann!

Golden Cage kann ich ...

Camilla Läckbergs Krimireihe rund um Erica Falck und Patrik Hedstöm habe ich über die Jahre sehr liebgewonnen. Da war ich sehr neugierig, ob die Autorin auch anders kann. Sie kann!

Golden Cage kann ich nicht wirklich als Thriller bezeichnen, aber ein Pageturner liegt hier auf jeden Fall vor. Camilla Läckberg ist eine unglaublich gute Erzählerin. Sie zieht den Leser in die Welt von Faye und erzählt in mehreren Zeitebenen ihren Weg, raus aus Fjällbacka und rein nach Stockholm. In wenigen Stunden bin ich durch das Buch gerast. Fast alles richtig gut gemacht. Richtig: Fast! Denn mit ihrer Schwarzweißmalerei und einigen Klischees übertreibt die Autorin dann doch. Die Männer kommen allesamt nicht sehr gut weg (bis auf eine Ausnahme!) und die Frauen dürfen alles; auch Mord geht da in Ordnung. Im dritten Teil zeichnet sich die Auflösung auch schon relativ früh ab.

Der Roman hat mich teilweise sehr stark an Karen Rose erinnert. Allerdings schafft es Camilla Läckberg zum Glück, sich kurz zu fassen, was ihrer amerikanischen Kollegin in letzter Zeit nicht mehr so gut gelingt. Kurzweilige und spannende Unterhaltung!

Veröffentlicht am 12.04.2019

Einfach schön!

#ichwillihnberühren
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Durch eine Empfehlung auf einer Buchseite bin ich auf dieses kleine, aber sehr feine Buch aufmerksam geworden. Da ich die Thematik sehr spannend finde, habe ich es sofort bestellt...und nach der Abholung ...

Durch eine Empfehlung auf einer Buchseite bin ich auf dieses kleine, aber sehr feine Buch aufmerksam geworden. Da ich die Thematik sehr spannend finde, habe ich es sofort bestellt...und nach der Abholung habe ich es an einem Abend ausgelesen. Die Geschichte hat mich sehr berührt; sie ist sehr ehrlich, sehr authentisch, sehr romantisch, sehr witzig und, sie räumt auf mit vielen Klischees. Gut so!

Eine Geschichte über das Verliebtsein; über die Frage, wie sage ich es dem anderen? Ich glaube, jeder, egal ob schwul oder hetero, wird sich an irgendeiner Stelle wiedererkennen. Und das ist gut so!

Selten stimmt der Satz: Kein Wort zuwenig, kein Wort zuviel...hier stimmt er für mich! Ausrufezeichen!

Veröffentlicht am 03.04.2019

Guter Krimi mit ganz viel Sylt

Finsteres Kliff
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Pünktlich zum Biikebrennen gibt es einen Mord auf Sylt: Gleichzeitig verschwindet die Freundin des Opfers. Liv Lammers ermittelt in ihrem dritten Fall.
Ich kannte Liv Lammers aus dem ersten Fall "Schwarze ...

Pünktlich zum Biikebrennen gibt es einen Mord auf Sylt: Gleichzeitig verschwindet die Freundin des Opfers. Liv Lammers ermittelt in ihrem dritten Fall.
Ich kannte Liv Lammers aus dem ersten Fall "Schwarze Brandung", den zweiten habe ich wohl verschlafen, aber ich glaube, der Krimi wird auch ohne Vorkenntnis zum Lesevergnügen. Sylt, eh nicht mehr die Insel der Reichen und Schönen, wird zum Schauplatz eines grausamen Mordes.
Der Krimi ist sehr gut gemacht; die Autorin legt viele unterschiedliche Spuren und Motive aus. Da muss man schon dabeibleiben, um die versteckten Hinweise auf den Tathergang, die durchaus vorhanden sind, nicht zu verpassen. Außerdem wird die Insel Sylt sehr lebendig; vor allem, wenn man, so wie ich, die ganzen Orte kennt. Ich war eigentlich in Gedanken immer vor Ort, was durch die Sprache, die einige norddeutsche Einschläge hat, noch verstärkt wurde.
Das Personal von Sabine Weiss ist auch genial gemacht. Die ganzen Details rund um Livs Familie und um das Ermittlerteam lassen auf eine Fortführung der Serie hoffen.
Leider, und das führt bei mir immer zu Punktabzug, verfällt die Autorin am Ende auf die schlechte Idee, die Auflösung nochmal aufzulösen. Für mich nicht nachvollziehbar, warum das in einigen wenigen Krimis gemacht wird. Bis dahin ist der Spannungsbogen aber perfekt.
Davon abgesehen, hat mich der Krimi sehr gut und spannend unterhalten; ich kann ihn auf jeden Fall weiterempfehlen.

Vielen Dank, dass ich "Finsteres Kliff" vorab in einer Leserunde, zusammen mit Sabine Weiss, lesen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 25.03.2019

Agatha Christies Liebling

Das krumme Haus
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Das krumme Haus hat für mich einen besonderen Stellenwert im Werk von Agatha Christie. Zum einen, weil die Autorin selbst den Krimi als einen von zwei Romanen nennt, der ihr besonders gut gelungen ist ...

Das krumme Haus hat für mich einen besonderen Stellenwert im Werk von Agatha Christie. Zum einen, weil die Autorin selbst den Krimi als einen von zwei Romanen nennt, der ihr besonders gut gelungen ist (bei 66 Romanen ist das ja keine große Ausbeute!), und das, obwohl keiner ihrer Star-Ermittler auftaucht...vielleicht gerade deswegen. Zum anderen ist er für mich besonders, weil er der einzige der 66 Romane geblieben ist (auch keine gute Ausbeute!), bei dem ich den Mörder von Anfang an in Verdacht hatte und auch die Spuren, die Agatha Christie gelegt hat, richtig gelesen habe.

Die eigentliche Story ist für mich dagegen nicht besonders; ein alter, reicher Mann wird ermordet und die gesamte Familie steht unter Verdacht. Was der Autorin hier aber sehr gut und für mich besser als in jedem anderen Roman gelungen ist, ist die psychologische Ausarbeitung der Charaktere. Hier erfährt man nämlich nicht sehr viel über die Ermittlung, aber jede Menge über das handelnde Personal. Ich muss langen Dialogen folgen, die nur den einen Sinn haben: Zuhören, zwischen den Zeilen lesen und die Menschen kennenlernen. Eine Mischung aus Krimi und Familienroman. Auch deswegen ist Das krumme Haus so gut gelungen und unterhält grandios. Das Finale ist für mich persönlich ein bißchen kurz geraten, da hätte ich noch gerne weitergelesen; da fehlt halt die ausführliche Aufarbeitung eines Hercule Poirot. Aber das ist geschenkt...für mich ein weiterer Meilenstein der Agatha Christie.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Erschreckend, aber sehr sehr gut

Die Stadt der Blinden
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In einer namenlosen Stadt können immer mehr namenlose Menschen nicht mehr sehen. Sie selber beschreiben den Zustand, als "in einem See aus Milch schwimmen". Die Geschichte beginnt erschreckend, aber das ...

In einer namenlosen Stadt können immer mehr namenlose Menschen nicht mehr sehen. Sie selber beschreiben den Zustand, als "in einem See aus Milch schwimmen". Die Geschichte beginnt erschreckend, aber das ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was einen als Leser noch erwartet. Da immer mehr Menschen erblinden, sieht die Regierung nur den Ausweg, die Erkrankten in einer verlassenen Anstalt zu separieren. Und jetzt beginnt der wahre Horror, der aber (erschreckend genug!) immer realistisch bleibt. Alles im Roman bleibt namenlos, für mich die klare Botschaft, daß die Handlung überall spielen kann und jeden treffen kann.

Wer behält seine Menschlichkeit und wer wird zum Tier, für das vor allem das Überleben zählt? Wer stellt sich an den Anfang der Nahrungskette? Wer überwindet Anstand, Skrupel und behält seine Würde? Das Thema über die eigene Würde zieht sich als roter Faden durch den Roman.

Wie die Frau eines erblindeten Augenarztes, die als einzige noch sehen kann, sieht man als Leser den Schrecken und die Konsequenzen einer Epidemie, die immer weiter fortschreitet. An den Schreibstil musste ich mich gewöhnen: Viele Kommas, wenige Punkte, keine Kennzeichnung der wörtlichen Rede. Aber der Roman hat mich von Anfang bis Ende nicht losgelassen. Erschreckende Geschichte, aber sehr sehr gut geschrieben!