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Veröffentlicht am 18.04.2022

Amüsant und Spannend

Der Tote aus Zimmer 12
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DER TOTE AUS ZIMMER 12 ist der zweite "Fall" der Lektorin/Hotelbesitzerin Susan Ryeland. Und das Konzept ist vergleichbar mit DIE MORDE VON PYE HALL. Es gibt ein Verbrechen und neben der Handlung aus der ...

DER TOTE AUS ZIMMER 12 ist der zweite "Fall" der Lektorin/Hotelbesitzerin Susan Ryeland. Und das Konzept ist vergleichbar mit DIE MORDE VON PYE HALL. Es gibt ein Verbrechen und neben der Handlung aus der Gegenwart spielt auch ein ATTICUS PÜND-Roman eine Rolle. Diesmal handelt es sich allerdings um einen bereits veröffentlichten (aber Autor Alan Conway ist immer noch tot). Und trotzdem ... angeblich findet man die Tat eines Verbrechens, welches bis in die Gegenwart seine Spuren hinterlässt, in Conways dritten Roman, der sich von wahren Begebenheiten inspirieren ließ. Und so beginnt eine unterhaltsame Spurensuche zwischen den Zeilen, die auch den Leser nicht verschont. Romanpersonen werden verglichen und Motive gesucht.
Hinter den Morden von Pye Hall muss sich der Tote aus Zimmer 12 nicht verstecken. Eine (bzw. zwei) spannende Handlung sorgt für amüsanten Lesespaß, wobei ich diesmal nicht selbst gelesen habe sondern mir die Geschichte vorlesen ließ. Spaß hat es trotzdem gemacht.
Die Charaktere (egal ob "real" oder im Pünd-Roman) sind vielschichtig und wirken authentisch (obwohl sie hin und wieder auch etwas übertrieben dargestellt sind, vor allem im Roman). Ein bisschen schreibt Anthony Horowitz hier wie Agatha Christie, wobei er mit seinen zwei Geschichten dem klassischen Krimi noch ein Sahnehäubchen aufsetzt, auch wenn er nichts anderes macht als bei den Morden von Pye Hall. Ich frage mich wie lange das Konzept noch funktioniert und wie lange er es fortsetzen will. Im Moment würde ich gerne mehr von Susan und Pünd lesen/hören.
Die Umsetzung des Hörbuchs ist gut gelungen. Der Pünd-Roman wird souverän von Volker Hanisch gelesen, Susans Part übernimmt Katja Danowski. Dadurch wird der Hörer nicht verwirrt wenn er längere Pausen einlegt. Man findet schnell in die entsprechende Geschichte hinein.
Egal ob Hörbuch oder Buch, für Freunde klassischer Krimis ein absolutes Muss. Der Fall ist zwar abgeschlossen aber einige Hinweise auf den letzten Conway-Roman versteht man nur, wenn man DIE MORDE VON PYE HALL kennt. Aber das sollte man sowieso.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Ein persönlicher Blick auf Wale

Walfahrt
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Ein Deutscher auf den Spuren der Wale … und dabei geht es auf amüsante Art und Weise und sehr packend geschrieben nicht nur um Whalewatching, bzw. dem Beobachten von Orcas, was wohl der Auslöser für die ...

Ein Deutscher auf den Spuren der Wale … und dabei geht es auf amüsante Art und Weise und sehr packend geschrieben nicht nur um Whalewatching, bzw. dem Beobachten von Orcas, was wohl der Auslöser für die WALFAHRT war. Während der Autor über die Weltmeere ihre Küsten schippert um Orcas, Buckelwale und Ähnliches zu sehen (und enttäuscht ist, wenn es sich „nur“ um „normale“ Delfine handelt) erfährt der Leser einiges über die Entwicklungsgeschichte der Wale, den Walfang (den man in Bezug auf Wale nie vermeiden kann, und der auch heute noch ein wichtiges Thema ist), Whale- und Birdwatching und natürlich viel über verschiedene Walarten und einige Wissenschaftler, die ihr Leben den großen Meeressäugern gewidmet haben. Verhaltensweisen und Richtlinien, die es beim Whalewatching zu beachten gibt (und die nicht unbedingt selbstverständlich sind) fehlen natürlich auch nicht.
Ein Buch, das unterhaltsam und informativ zugleich ist und ein Verständnis für die größten Lebewesen aller Zeiten (zum bisherigen Stand der Wissenschaft …). weckt.
Was mich allerdings ein bisschen gestört hat und was für mich nicht nachvollziehbar ist: Warum müssen Vögel mit ihren englischen Namen benannt werden, obwohl es deutsche Bezeichnungen dafür gibt. Mag sein, dass sie etwas ungünstig gewählt sind (wie es u. a. am Beispiel der Trottellumme erwähnt wird), aber es gibt die deutschen Namen und man sollte sie auch verwenden. Verständlicher wären dann noch die wissenschaftlichen Bezeichnungen. Dass sich die Bezeichnung Puffin für den Papageitaucher einbürgert verstehe ich ebenso wenig, denn in meinen Augen ist die englische Bezeichnung nichtssagend und unter einem Papageitaucher kann man sich doch mehr vorstellen.
Abgesehen davon ist das Buch jedem Walfan zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Eine interessante Reise

Die silberne Riesin
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Clara, war so berühmt und einzigartig, dass ihr ein sehr detaillierter Wikipedia-Artikel gewidmet wurde. Manche Schauspieler dürfen mit weniger zufrieden sein.
Jeannine Meighörner hat Clara in ihrem aktuellen ...

Clara, war so berühmt und einzigartig, dass ihr ein sehr detaillierter Wikipedia-Artikel gewidmet wurde. Manche Schauspieler dürfen mit weniger zufrieden sein.
Jeannine Meighörner hat Clara in ihrem aktuellen historischen Roman DIE SILBERNE RIESIN neues Leben eingehaucht. Anhand des Untertitels und des Covers bin ich davon ausgegangen dass Maria Theresia eine größere Rolle spielt, zumal Jeannine Meighörner in ihren früheren Büchern über starke Frauengestalten schrieb (zumindest wenn ich nach den Klappentexten gehe, gelesen habe ich von der Autorin noch nichts) , andererseits … auch Clara ist eine starke Frau, nur anders als erwartet.
Meighörner fällt es leicht den Leser in Claras Zeit zu versetzen und ihm das Gefühl zu geben, hautnah dabei zu sein. Das 18. Jahrhundert wird lebendig und der Leser trifft auf interessante Schauplätze und Persönlichkeiten (von denen Maria Theresia nur den Anfang macht).
Ist DIE SILBERNE RIESIN nun ein Frauenroman? Die Hauptperson ist ein Nashorn, und jeder der ein Interesse an Nashörnern hat sollte dieses Buch lesen. Wikipedia hin oder her, hier wird (mit den üblichen künstlerischen Freiheiten, welche den Stoff erst lebendig machen und nicht so trocken wie einen Lexikoneintrag lesen lassen) der Leser direkt an Claras Reise beteiligt. Und das auf sehr kurzweilige Weise.

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Nicht lustig, nicht spannend

Schreib oder stirb
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Ich habe es tatsächlich gewagt ... mehr oder weniger. Bisher habe ich um die Bücher von Sebastian Fitzek einen Bogen gemacht. Und dabei wollte ich die Bücher schon lange lesen. Aber ich gebe zu, dass mir ...

Ich habe es tatsächlich gewagt ... mehr oder weniger. Bisher habe ich um die Bücher von Sebastian Fitzek einen Bogen gemacht. Und dabei wollte ich die Bücher schon lange lesen. Aber ich gebe zu, dass mir die Verfilmungen die Lust an Fitzek genommen haben, obwohl sein Stoff im Theater gut umgesetzt wurde. Aber natürlich sollte man von Buchverfilmungen nicht auf die Vorlage schließen. Jetzt habe ich die Gelegenheit genutzt, weil mich der Stoff doch neugierig gemacht hat. Auch wenn ich Micky Beisenherz bisher noch nicht kannte.

Aber ein Hörbuch kann man nebenbei gut hören, und ertragen, egal wie schlecht es ist (solange der Sprecher oder die Sprecherin gut ist) und Simon Jäger macht es so wie immer, an ihm habe ich nichts auszusetzen. Er hat eine angenehme Stimme und es ist nicht seine Schuld für den Stoff, den er dem Hörer so angenehm wie möglich machen will.
Ich habe versucht die Story zu mögen, so abgedreht sie auch ist und sie hat durchaus ihre Reize. Allerdings gefällt mir die Umsetzung nicht. Überdreht und abgedreht, vollkommen unrealistisch ... das kann durchaus spaß machen, nur ... sieht man von einigen wirklich unterhaltsamen Szenen ab, die auch unerwartet kamen, so ist der Rest weder witzig, noch spannend, sondern teilweise sehr langatmig und uninteressant, wenn nicht gerade Dolllas Entourage involviert ist. Die Beschreibungen und Vergleiche sollen vermutlich witzig sein, wirken aber erzwungen und oft an den Haaren herbeigezogen.
Ich weiß nicht was an Schreib oder Stirb von Fitzek ist und was von Beisenherz, aber ich habe FITZEK zumindest eine Chance gegeben. Da wurde eine tolle Idee mit viel Potential, Spannung und Humor betreffend, in den Sand gesetzt.

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Veröffentlicht am 12.04.2022

Gelungener Auftakt

Schwarzlicht
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Camilla Läckberg, geboren 1974, stammt aus Fjällbacka. Von ihrer mittlerweile zehnbändigen Falck-Hedström-Krimireihe und der Golden-Cage-Thrillerreihe wurden weltweit über 30 Millionen Exemplare verkauft. ...

Camilla Läckberg, geboren 1974, stammt aus Fjällbacka. Von ihrer mittlerweile zehnbändigen Falck-Hedström-Krimireihe und der Golden-Cage-Thrillerreihe wurden weltweit über 30 Millionen Exemplare verkauft. Bisher habe ich von ihr nichts gelesen aber die Fällbacka-Filme haben durchaus das Interesse an dieser Autorin geweckt (und nachdem ich SCHWARZLICHT gehört habe, hat sich daran nichts geändert).
Henrik Fexeus, geboren 1971 in Örebro, ist Spezialist für Psychologie und nonverbale Kommunikation. Mit seinen Vorträgen und Auftritten als Mentalist beeindruckt und fasziniert er sein Publikum. Ich denke, dass SCHWARZLICHT durch seine Mitwirkung sehr realistisch geworden ist und man doch den einen oder anderen Einblick in die Arbeit eines Mentalisten bekommt.
Vera Teltz ist bekannt als die Stimme von Filmgrößen wie Helena Bonham Carter, Naomie Harris, Alicia Keys und Elizabeth Banks. Als Hörbuchsprecherin ist sie mir bisher nur durch die seichte Krimiserie Tee? Kaffee? Mord! bekannt (aber vermutlich ist sie der Grund, warum mir die Serie gefällt). Aber Vera Teltz kann auch ernsthafte Bücher sehr gut lesen (und es fiel mir nicht schwer mich auf die Handlung von SCHWARZLICHT einzulassen, als Hörbuchsprecherin erweist sich Vera Teltz als gute Besetzung).
SCHWARZLICHT ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Die beiden Hauptprotagonisten sind auf ihre Art sehr speziell und vor allem bei Mina fehlte mir der Zugang. Das war vielleicht ein bisschen zu viel des Guten. Aber auch wenn eine Geschichte von den Protagonisten lebt, so gelingt den Autoren hier das Kunststück, dass der Kriminalfall und das Drumherum so spannend geschrieben wird, dass man die Angewohnheiten von Vincent und Mina gut vergessen kann. Zumal der Rest der Akteure (Minas Kollegen, Vincents Sohn) abwechslungsreich (und weniger speziell, aber glaubwürdig) beschrieben werden. Aber auch hier gibt es eine Ausnahme: Die Eifersucht und die feindseligen Kommentare von Vincents Frau Maria gingen mir schnell auf die Nerven. Darauf hätte man gut verzichten können und ich hoffe doch, dass sich Maria in den nächsten Teilen der Trilogie auf die eine oder andere Weise verabschiedet.
Die Handlung ist abwechslungsreich und überraschend und hin und wieder wird der Leser auf das Glatteis geführt.
SCHWARZLICHT ist ein fesselnder Auftakt, der Lust auf die nachfolgenden Teile macht (und das ist sicher auch Vera Teltz zu verdanken)

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