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Veröffentlicht am 10.02.2022

Enttäuschend

Tamons Geschichte
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Dieser Roman hat allein in Japan 250.000 Leserinnen und Leser verzaubert und wurde mit einem der wichtigsten japanischen Literaturpreise ausgezeichnet. Er erzählt anhand eines Hundes und seiner verschiedenen ...

Dieser Roman hat allein in Japan 250.000 Leserinnen und Leser verzaubert und wurde mit einem der wichtigsten japanischen Literaturpreise ausgezeichnet. Er erzählt anhand eines Hundes und seiner verschiedenen Besitzer eine unvergessliche, Hoffnung spendende Geschichte von Mensch, Tier und Natur.
So ganz nachvollziehen kann ich das nicht, es gibt ergreifendere Hundeschicksale (wenn man beispielsweise an Wolfsblut oder Ruf der Wildnis von Jack London denkt). Ich gebe zu, dass ich am Ende von Tamons Geschichte geweint habe, irgendwie hat mich sein Schicksal doch berührt, aber selbst das kann ich nicht nachvollziehen. Die Geschichte selbst konnte mich nicht berühren, zumal die einzelnen Abschnitte doch mehr oder weniger sehr ähnlich sind:
Tamon trifft auf einen Menschen, der ihn bei sich aufnimmt und feststellt, dass es den Hund nach Süden zeiht. Der Teilzeitbesitzer stirbt (aus unterschiedlichen Gründen) und der Hund zieht weiter … zum nächsten Besitzer bis er sein Ziel schließlich erreicht. Tamon ist meist nur Beiwerk, es sind seine Besitzer (die man eigentlich als solche gar nicht bezeichnen kann), welche die Geschichte vorantreiben und die sich weiterentwickeln und positiv verändern. Nur … der vorzeitige Tod setzt alles wieder auf Anfang und so erweckt der Roman eher den Anschein einer Anthologie mit Geschichten, die sich sehr ähneln und durch den Hund verbunden werden.
Vielleicht hat der Japaner ein anderes Leseverhalten als der Europäer, oder ich verstehe die Geschichte nicht, aber ich kann den Erfolg in Japan nicht verstehen.
Tamons Geschichte ist ganz nett, mehr nicht. Der Roman stellt kein Highlight dar, es fehlt an Spannung und leider ähneln sich die einzelnen Geschichten zu sehr, dass kaum Dramatik erzeugt wird, da man im Großen und Ganzen erahnen kann was passieren wird.
Können sich 250.000 Leser irren? Ich weiß es nicht, aber mir zeigt es wieder, dass ich wohl für Bestseller nicht empfänglich bin.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

So spannend kann Sylt sein

Syltfluch
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Ich war noch nie auf Sylt und hatte auch nie vor dort Urlaub zu machen, aber Sebastian Thiel schafft es zumindest mich auf die Insel neugierig zu machen, und das obwohl in seinem Roman SYLTFLUCH so einiges ...

Ich war noch nie auf Sylt und hatte auch nie vor dort Urlaub zu machen, aber Sebastian Thiel schafft es zumindest mich auf die Insel neugierig zu machen, und das obwohl in seinem Roman SYLTFLUCH so einiges passiert. Aber durch seine sehr deutliche aber nicht ausufernde oder gar langweilende Beschreibung mancher orte muss man Sylt gar nicht kennen, um sich sofort zurecht zu finden. Und das Meer und die Wetter kapriolen sorgen für die entsprechende Atmosphäre, die zwar nicht unbedingt nach Urlaub schreit, aber perfekt für diesen Krimi ist. Und nicht nur der Leser bekommt Zweifel, ob der Fluch nicht doch real ist.
Neben der Landschaft und den wichtigen Örtlichkeiten schreibt der Autor von authentischen Charakteren, deren Handlungen vollkommen nachvollziehbar sind, auch wenn sie hin und wieder nicht weit vom Wahnsinn entfernt sind, bzw. genau das darstellen. Oberkommissarin Lene Cornelsen wirkt sympathisch, wie viele andere fiktive Sylter. Und manchmal ist alles anders als man denkt und man vertraut den falschen Personen. Der Schreibstil ist spannend und flüssig, so dass man sich auf kurzweilige Unterhaltung freuen kann.
Was mir ein bisschen zu viel Platz eingenommen hat (und was mich auch weniger interessierte) waren die Rückblicke auf das Jahr 1049, das hätte man gerne kürzer fassen können. Aber abgesehen davon: Spannend bis zum Schluss.
Ich hoffe, dass das nicht der einzige Fall von Lene Cornelsen bleibt.

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Veröffentlicht am 04.02.2022

Nervenzerreißend

Die Stimme des Wahns
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Die Stimme des Wahns ist der dritte Fall von Ackerman und Shirazi, auch wenn Shirazi eher im Hintergrund agiert und (wie eigentlich meistens) der selbstverliebte Ackerman im Vordergrund steht (nachdem ...

Die Stimme des Wahns ist der dritte Fall von Ackerman und Shirazi, auch wenn Shirazi eher im Hintergrund agiert und (wie eigentlich meistens) der selbstverliebte Ackerman im Vordergrund steht (nachdem es in Die Stimme der Rache Shirazi ans Eingemachte ging). Freunde der Reihe bekommen das gewohnte geboten, auch wenn der Spannungsbogen teilweise zum zerreißen ist und ich leider verraten muss, dass die Geschichte kein befriedigendes Ende findet (oder anders gesagt: Fortsetzung folgt ...). Natürlich wird man gut unterhalten. Es ist spannend und nervenaufreibend, manchmal etwas humoristisch oder sehr brutal. Ob alles wirklich logisch oder nachvollziehbar ist, sei dahingestellt. Auch gibt es ein Wiedersehen mit Ackermans Bruder (der ja bisher mit Abwesenheit glänzte, aber vermutlich den Cross-Fans ein begriff sein dürfte).
Die Stimme des Zorns ist ein guter Roman, eine würdige Fortsetzung, aber ich hatte das Gefühl, dass mir einiges an Vorwissen fehlt (da ich nicht alle Teile der Shepard-Reihe gelesen habe, aber vielleicht sollte ich das nachholen, obwohl mir die ersten Bände nicht gefallen haben). Was sich auch etwas störend auf den Lesefluss auswirkt ist der ständige "Schwanzvergleich" (sorry, ein besseres Wort fällt mir nicht ein, zwischen Demon und Ackerman. Das wirkt irgendwann unglaubwürdig
Man muss diese Art von Büchern mögen, es geht teilweise sehr heftig zur Sache, aber trotz kleiner Schwächen bietet auch Teil drei der Ackerman/Shirazi-Reihe Popcorn-Kino pur.

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Veröffentlicht am 03.02.2022

einfach nur unterhaltsam

Doktor Maxwells spektakuläre Zeitrettung
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Die Abenteuer von Doktor Maxwell und den Chaoten vom St. Mary's gehen bereits in die 5. Runde. Und es bleibt wie gewohnt. Chaotisch. Ein Wunder, dass es die Historiker noch nicht geschafft haben die Erde ...

Die Abenteuer von Doktor Maxwell und den Chaoten vom St. Mary's gehen bereits in die 5. Runde. Und es bleibt wie gewohnt. Chaotisch. Ein Wunder, dass es die Historiker noch nicht geschafft haben die Erde zu zerstören. Ich habe auch den Eindruck, dass der Humor, trotz einiger sehr ernster und dramatischer (ich will nicht unbedingt blutiger) Szenen nicht zu kurz kommt und die sprachlichen Seitenhiebe stark zunehmen. Was allerdings dem Lesevergnügen sehr zu gute kommt.
Wer die vorangegangenen Bände um Doktor Maxwell kennt wird bekommen, was er erwartet: Zeitreisen mit dem passenden Mix aus Spannung, Humor und Chaos, erlebt und beschrieben von sympathischen (und chaotischen) Charakteren. Und wer diese Serie noch nicht kennt, aber Spaß an Zeitreisen hat, der sollte baldmöglichst mit dem ersten Teil beginnen.
Ich hoffe es wird noch viele amüsante Zeitreisenromane mit Max geben. Aber es gibt auch noch viele Ereignisse die sie besuchen kann.
Ich habe den Eindruck, dass die Bände immer besser werden, jedenfalls kann ich an diesem keine Schwachstelle finden. Das Niveau und das Lesevergnügen bleibt stabil. Nur wer herzzerreißende Liebesgeschichten erwartet wird enttäuscht werden. Ich finde es sehr angenehm, dass diese eher beiläufig sind und so der chaotischen Truppe mehr Raum zur Entfaltung (sprich Pläne schmieden, die dann anders ablaufen) bieten.

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Spannend nähert man sich dem Ende

Der dunkle Kristall - Nacht der Gezeiten
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Die Geschichte der Gelflinge auf Thra geht in die dritte Runde und man merkt, dass sich die Geschichte dem Ende nähert. Leider, muss man sagen, denn während der letzten Teile hat man die Gelflinge lieb ...

Die Geschichte der Gelflinge auf Thra geht in die dritte Runde und man merkt, dass sich die Geschichte dem Ende nähert. Leider, muss man sagen, denn während der letzten Teile hat man die Gelflinge lieb gewonnenen und würde gerne mehr von ihnen lesen. Aber noch ist es nicht so weit ... Abenteuerlich und spannend kommen Amri und seine Freunde ihrem Ziel näher, auch wenn sich ihnen immer wieder Steine in den Weg legen, und selbst ihr eigenes Volk ist sich unsicher, ob es ihnen glauben soll. Wer die früheren Teile gelesen hat, und das ist zwingend notwendig um die Komplexität der Handlung und der Welt zu verstehen weiß was ihn erwartet: Neben einer spannenden und sehr unterhaltsamen Handlung, welche die Geschichte der Vorgänger gekonnt weiter führt. Ära der Schatten war schon ein gelungener Anfang, Zeit der Lieder war noch spannender und Nacht der Gezeiten stellt bisher das Highlight der Reihe dar. Wenn das so weiter geht kann man für den vierten und letzten Band Großartiges erwarten.
Der dunkle Kristall ist ein Kleinod der Fantasyliteratur, welches Motive des FILMS aufgreift und eine eigene Dynamik entwickelt. Man darf gespannt sein, was der vierte Teil bereit halten wird. Man muss aber weder Film noch die Netflix-Serie kennen um sich von dieser Welt und seinen Bewohnern bezaubern zu lassen.

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